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PH Kai,. -rüge vorgesehen ist, tMÜK.Vo< die Bergleichskom- Mion des deutsch-französischen Schiedsvertrages. Vok einer Lücke in den Loearnoverträgen kann also keine siede sein. >ern sie ist auch Politisch geführlich. «nch bei Po litischen «-sichten der gegenwärtigen franMschen klußeupolitik, an deren Loyalität ich nicht zweifle, kann niemand wissen, zn welchen Zwecken ein einmal vor handenes Sonderinstrument für das Rheinland in der Zukunft gebraucht werden könnte. Bei Einrichtungen, die für unbeschränkte Zeit geschaffen werden sollen, mutz man mit allen Eventualitäten, auch den schlimm sten, rechnen, und man darf es uns nicht verübeln, wenn wir daran denken, da» Vie Sonderkommission einmal als Werkzeug für alle möglichen Schikanen, z. B gegenüber dem berechtigten Ansdchnungsdrang der Jnvnftrie in diesem Gebiet, gebraucht werden könnte. Zum Schluß betonte Dr. Stresemann, daß die angebliche Gegenseitigkeit, mit der man uns die Sache schmackhaft machen wolle, illusorisch sei, weil es aus französischer Seite an einem zu kontrollierenden Ob- iekte fehle. I I I I l r i i r ! s - Amsterdam zum Houng-PLan. Lors Melchett empfiehlt die radikale Streichung aller Schulden. Die Internationale Handelskammer in Amsterdan sprach sich in einer Entschließung für die Durchführung des Aoung-Planes aus. Im Mittelpunkt der Sitzung stand aber eine Rede des englischen Delegierten Lori Melchett, des Präsidenten des größten britischen Che mieunternehmens, der ausführte, man müsse sich über legen, ob es nicht besser sei, wenn man überhaupt ach die Schuldenzahlung verzichte. Will man dies nicht so müsse man sich mit der gesteigerten Wareneinfuhr wohl oder übel einverstanden erklären. In welcher Regelung die geringeren Nachteile lägen, in einem Ver zicht oder aber in einer Oefsnung der Grenzen für stärkere Einfuhr, sei fraglich. Im letzteren Fall be stehe die Möglichkeit einer außerordentlichen Steigerung der Arbeitslosigkeit. Eine Goldzahlung der Schulden der einen wie der anderen Art ist unmöglich. * ' Die Schlußsitzung des Kongresses. 40 Entschließungen. Der Kongreß der Internationalen Handelskammer hat am Sonnabend nachmittag in seiner Schlußsitzung > die Entschließungen der Ausschüsse, welche im Plenum noch nicht behandelt worden waren, angenommen. Dies« Beschlüsse, es handelt sich um insgesamt 40 Ent schließungen, betreffen sämtlich Probleme der großen ' internationalen Wirtschaft, wie Fragen der internatio nalen Kavitalsbewegung, Ermäßigung der Zollschran ken. den internationalen Warenverkehr, eine Verbesse rung und Beschleunigung des Transports und Ver kehrs zu Wasser, Land und in der Luft sowie durch Telephon, Telegraph und Post und die gesetzlichen Be stimmungen im Dienste des Handels. i Unter großem Beifall ergriff nach Beendigung der Erörterungen der abtretende Präsident Pirelli das Wort zu einem von Ernst und Humor gemischten Rück blick auf die vergangenen zwei Jahre seiner Präsi dentschaft. Sein Nachfolger, der belgische Minister Theunis, richtete hierauf eine Antrittsrede an die Ver sammlung. Ein FinanzjubLLäum. 80 Jahre RcrchSfinanzmiuisterium. <LM 14. Juli konnte das Reichsfinanzministerium auf ein 50jähriges Bestehen zurückblicken.. Aus diesem Anlaß richtete der Reichspräsident an den Reichsfinanz minister einen Erlaß, in dem darauf hirrgewiesen wird, daß sich dieses Ministerium im Laufe der Jahrzehnte zu dem weitaus größten Neichsministerium entwickelt habe, dessen Hoheitsverwaltung zur Zeit über 80 000 Beamte und Angestellte umfasse. Kriegs- und Nach kriegszeit hätten das Reichsfinanzministerium in be sonderem Maße vor gewaltige Aufgaben völlig neue, Art gestellt, die von entscheidender Bedeutung für das gesamte politische und volkswirtschaftliche Leben des Reichs gewesen seien und noch. sind. Die Einrichtung einer einheitlichen Rcichsfinanzverwaltung, die finanz politische Bearbeitung der Reparationsfragen, die Wie- ' derherstellung der Währung und die Reform der Reichsfinanzen seien unvergängliche Marksteine auf dem schweren Wege, den dieses Mmisterium im letzten be deutsamen Jahrzehnt zurückgelegt habe. Der Reichs präsident spricht dem Reichsfinanzministerium und , seinen sämtlichen Angehörigen wärmsten Dank und An erkennung für ihre Tätigkeit aus. Der Reichskanzler übersandte dem Retchsfinanz- ministcr ein Glückwunschtelegramm, in dem er zugleich im Namen der Neichsregierung sämtlichen Angehörigen des Reichsfinanzministeriums und der Rcichsfinanz verwaltung Anerkennung und Dank für die geleistete Arbeit ausspricht. ! Wettflug über den Ozean. Neberraschender Start eines französischen und eines volnischen Flugzeugs. — Kurs auf die Azoren. - Paris, 14. Juli. Gestern, in der Morgenfrühe, sind zwei Flieger- ' Paare in Le Bürget zum Flug nach Amerika gestartet, und zwar die Polen Jdzikowskt und Kubala auf ihrem »Marschall Pilsudski und die bekannten fran zösischen Flieger Costes und Bellonte auf ihrem „A US r u,s u ngSzeiche n". Die Polen verlieben 4.4S Uhr den Pariser Flug platz. EosteS und Bellonte starteten S.3« Uhr. Das Ziel ihres Fluges habeu sie bis zur letzten Minute geheimgehalten, und noch bei dem Start erklärten in südwestlicher Richtung von Paris und nahmen dann mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 20g Kilometern in der Stunde de« Kurs ayf die Azoren. Die französischen Pftotsw- yabön 5150 Liter Brennstoff an Bord, der eine Flugdauer von 43 Stun den und eine Reichweite von 8000 Kilometern ermög lichen soll. Das polnische Flugzeug ist ein Doppel decker mit einem 650 PS-Motor. Es hatte an Bord 6400 Liter Brennstoff und 570 Liter Oel, was ihm eine ungefähr fünfzigstündige Flugdauer sichert. Der Flug der Polen wird vom polnischen Staate finanziert. Jdzikowski war 1915 als Militärflieger in Rußland, während Kubala, ein gebürtiger Bos nier, österreichischer Militärflieger war und sich be sonders als Beobachtungsflieger einen Namen gemacht hat. Von den französischen Fliegern ist besonders Costes bekannt, der im Oktober 1927 in Begleitung von Le Brix zum ersten Mal den Südatlantischen Ozean überquerte und anschließend einen Flug Um die Welt unternahm. Vor dem Abflug übergab Costes dem KabinettS- ches des Luftfahrtministeriums einen Brief an den Luftfahrtmtnister Laurent-Eynac, in dem er sich ent schuldigt, daß er zu einem „verbotenen Ziel" starte. Die französische Regierung hat bekanntlich wegen des tragischen Ausgangs vieler Ozeanflüge ein Startver bot für Ozeanflüge erlassen. Lie französischen Dzeanflieger zurückgekehrt. Paris, 15. Juli. Die französischen Ozeanflieger Costes und Bellonte haben zu allgemelner Ueber- raickuna ihren Flua abgebrochen und sind nach Parts ÄückgeVhr^ Atz um 9,22 Uhr sind sie auf dem Militärflugplatz bei Paris glatt gelandet. Sie waren schon bis über di« Azoren hinausgelangt und hatten 2000 Kilometer -urückgelegt, so daß die von ihnen zurückgelegte Gesamtstrecke glatt genügt hätte, um bis nach Amerika zu gelangen. Eine Zwischen landung auf den Azoren erfolgte mcht, weil Äne Beschädigung des Flugzeugs zu befürchten war. In Paris ist man wegen des Fluges sehr deprimiert. Wenn aus Scherz Ernst wird. Die Tragik des „wahrheitsgetreuen Schauspiels" in Gillingham. Die Zahl der Opfer des Brandes in Gillingham i ist auf 14 gestiegen, neun Jungen und fünf Feuer- i wehrmänner. ; Tausende der Zuschauer haben den Schauplatz der ! Katastrophe verlassen, ohne sich bewußt zu sein, was I vorgegangen war, da einer der Programmpunkte des Feuerwehrfestes lautete: Veranstaltung e.noS wahrheitsgetreue» Schau spiels eines Hausbrandes mit aufregender Rettung der Bewohner. Ans diesem Grunde glaubten die meisten der Zuschauer, daß sich ihren Auge» wirklich nur ein „wahrheitsgetreues Schauspiel" bot. Nur so ist der tragische Vorfall zu erklären, daß in dem gleichen Augenblick, als zwei als Braut und Bräutigam verkleidete Feuerwehrmänner auf dem Dach des Hauses erschienen und wenige Minuten später von Rauch und Flammen umgeben waren, die Zuschauer laut lachten, weil sie eben glaubten, daß das mit zur Vorführung gehöre. Selbst dem die Scheinwerfer be dienenden Arbeiter kam es nicht zum Bewußtsein, daß es mittlerweile Ernst geworden war. Die Zeichen der in Gefahr befindlichen Personen blieben unbeachtet, da sie für gute Schauspielkunst gehalten wurden. Als die Feuerwehr endlich anrückte, war es schon zu spät. Brand in Danzig. Fünf Personen durch Rauch vergiftet. In der Nacht brach in dem Hause Kastauienweg 8 in dem Vororte Tanzig-Langfuhr ein Dachstuhlbrand aus, der bald großen Umfang annahm. Das Feuer verqualmte sofort das Treppenhaus, und der Rauch drang in die Wohnungen der beiden Familien Lehrke ein, die unterhalb des Dachgeschosses wohnten. Der Feuerwehr war es nicht möglich, über das vollständig verqualmte Treppenhaus zu den Wohnungen vorzu dringen. Sämtliche zehn Mitglieder der beiden Familien musste» mit Leiter» von der Straße her aus vc» Wohnungen herausgeholt werden, zum grössten Teil bereits bewusstlos oder erstickt. Bon den zehn Familien mitgliedern sind die 36 Jahre alte Ehefra» Selma Lehrte, sowie ihre drei Töchter im Alter von sieb zehn, neun und fünf Jahren tot. Weiter ist die bei Lehrke zu Besuch weilende siebenjährige Schülerin Edith Kutzke tot. Tie übrigen sechs Familienmitglieder, darunter die beiden Brüder Albert und Emil Lehrke, befinden sich zur Zeit im Krankenhaus. Bei ihnen waren die Wiederbelebungsversuche erfolgreich. Köhl, FlugdirekLor der „Miva". Flugzeuge im katholischen MissionSwerk. Hauptmann Köhl, der bekannt« Amerikaflieger, hat eine Stellung als Flugdirektor der katholischen Missionsgesellschaft „Miva" angenommen. Die „Miva" ist die erste Missionsgesellschaft der Welt, die Flngzenge bei ihrem Werk in Afrika ver wendet. Hauptmann Köhl wird die Organisation des Flug, wesens der Misstonsgesellschaft übernehmen und im nächsten Februar auch Südwestasrika bereisen. Er wird ! ein Gebiet von mehreren tausend Quadratmeilen zu ! bearbeiten haben. Die „Miva" wird von Franziskanermönchen ge- - leitet. Der Direktor ist Pfarrer Schulte von Köln, ! ein früherer Fltegerkamerad von Hauptmann KW. - 1000 Todesopfer einer Explosion. MWtcheerendeS Unglück i» ei««r chtueftfche« «uuMMSn , fa-rtt: In den Munitionsfabriken von Münanfn i« Güdchtna ereignete sich eine schwere Implosion. Die Verlust« werde« nach »och «uvestütigten MM puugen mit 1000 Menschen angegeben. «n-MAU solle« nicht getötet sein. Das britische Konsulat in Bünanfu wurde dyM die Explosion schwer beschädigt, das französische vSlW zerstört, die französische Misstonsstation gleichfalls ftarl in Mitleidenschaft gezogen. Man glaubt, daß ein An-, Hänger eines aufständischen Generals den Anschlag aH die Munitionswerke ausübte. Strafanträge im Anleiheprozetz. Gegen Stinnes acht Monate Gefängnis und 400 000 Mark Geldstrafe beantragt. Nach der Beendigung der achtstündigen Anklage rede des Staatsanwaltschastsrats Dr. Berliner im Aw leiheprozeß erreichte die Spannung im Gerichtssacck einen Höhepunkt. Oberstaatsanwalt Dr. Sturm erhob sich und stellte folgende Strafanträge: Gegen den Angeklagten Hugo Stinnes jr. acht Monate Gefängnis und eine Geldstrafe von 100 OOY Mark, gegen die Angeklagte« Nothmaun, von Wal» dow, Leo und Eugen Hirsch, je sechs Monate GefängniL: gegen den Angeklagten Grofz fiins Monate Gefängnis und gegen de» Angeklagten Schneid drei Monate Gefängnis. Durch die Untersuchungshaft sollen aw verbüßt gelte» bei dem Angeklagten Stinnes drei Wochen, bei dem Angeklagten Nothmann vierzehn Tage, bei dem Angeklagten von Waldow sieben Woche«, bei Leo Hirsch und Bcla Grosz je eine Woche und -et Schneid fünf Tage. Tie Angeklagten nahmen die Strafanträge ohne ein Zeichen äußerster Erregung auf. Bei der Begründung der Strafanträge führte der Oberstaatsanwalt aus, bei Stinnes sei die Anklage- behördc zugunsten Stinnes davon ausgegangen, daß er nicht von vornherein den betrügerischen Charakter des Geschäfts erkannt habe; zu seinen Ungunsten abo» komme in Betracht, daß gerade er, ein Mann -der inj der deutschen Wirtschaft eine besondere Rolle spiele, sich mit Ausländern im Ausland verbunden habe, um das Deutsche Reich zu schädigen. Daraus müsse man einen Mangel an vaterländischem Empfinden hetz- leiten, der bei der Notlage unseres Volkes schwer ins Gewicht falle. Bet den Angeklagten Nothmaun und von Waldow komme einerseits in Betracht, daß sie den betrügerischen Vorgängen uühergestanden hät ten als Stinnes, auf der anderen Sette aber als An gestellte gehandelt Härten. — Berlin, den 13. Juli 1929. Am Produkten markt macht« die AufwärtSbelve- gung der Weizenpreise weitere Fortschritte. Roggen wurde nur in bescheidenen Grenzen mitgezogen. Am Mehlmarkt blieb es ruhig; nur Weizenmehl fand etwas regeres In teresse. Minderwertiger Hafer war schwer verkäuflich, bes serer zu teuer. Warenmarkt. Mittagsbörse. (Amtlich.) Getreide und Oelsaaten per. 1000 Kilo, sonst per 100 Kilo in Reichsmark ab Station: Weizen Mark. 247-249 (am 12. ?.: 240—242). Roggen Märk. 199—201 (197—199). Braugerste —,— (—,—). Futter- und Jndustriegerste 181—188 (181—188). Hafer Märk. 183-193 (183-193). Mais loko Berlin —(—,—). Weizenmehl 29,50-33,50 (28,75-32,75). Roggenmehl 27 bis 30,75 (27-30,50). Weizenkleic 12,50—12,75 (12,50 bis 12,75). Roggenkleie 12,25-12,50 (12,25—12,50). Wei-, zenkleiemelasse — (—). Raps — (—). Leinsaat — (-,-). Viktoriaerbsen 40-48 (40-48). Kleine Speise, erbsen 28-34 (28-34). Futtercrbsen 21-23 (21—23). Peluschken 25-26,50 (25-26,50). Ackerbohnen 21-23 (31 bis 23). Wicken 27-30 (27—30). Lupinen blaue 20—21 (20—21), gelbe 28,50-30,50 (28,50—30,50). Sera- deNa (-,-). Rapskuchen 19,30 (19,30). Leinkuchen 23-23,30 (23-23,30). Trockcnschnitzel IVW (10,60). Sojaschrot 19,60—20,30 (19,60—20,30). Kartoffelflocken 16,60-17 (16,60-17). Buttcrprcise. Amtliche Berliner Notierungen für Butter im Verkehr zwischen Erzeuger und Großhandel. Fracht und Gebinde zn Lasten des Käufers: 1. Qualität 163, 2. Qualität 150, ab fallende Ware 134 Mark je Zentner. — Tendenz: ruhig. Fisch-GrotzhanvelSpreisc. Amtlicher Marktbericht der Städtischen Markthallen- Direktion Berlin. Lebende Fische (für 50 Kilo), Hecht« unsortiert 130—140, unsortiert, mattlebend 120—121 groß 94—100, Schleien, unsortiert 130—150, PortionS- 150-153, Aale, unsortiert 180-200, groß-mittel 21 i bis 218, mittel 215—218, klein-mittel 170—179, klein 120, Bleie, unß Kert 40-68, groß 78. Aarfe 81, g-.os 100—104, Plötze-' unsortiert 50, Karmschcn 100—120 Gedenktage für den 1«. Juli. 62? Hedschra (Flucht Mohannncds von M«kka nach Medina); Beginn der mohammedanischen Zeitrechnung — 1216 f Papst Jnnocenz M. t* 1161) — 1834 * Der Groß- kaufmann und Kolonisator Franz Adolf Eduard Lüderitz Ä 18??) — 1872 * Der norwegische Polarforscher Roald Amundsen in Börse — 1890 f Der Dichter Gottfried Keller in Zürich (* 1819) - 1918 Erschießung des Zaren Nikolaus II. (* 1868) in Jekaterinburg. Sonne: Aufgang 4,1; Untergang 20,10. Mond: Aufgang 15,51; Untergang —. Mitteldeutscher Rmrdfmck. DienStag, 16. Juli. 14.05: Leseproben aus den Neuerscheinungen auf dem Büchermarkt. * 15.15: Musikal. Kaffeestunde (Schallplatten) mit Funkwerbung. * 17.00: Jungfernfahrt des Dampfers .Bremen' » IS.W. Dr. Walter Kabus, Dresden: Seelische Erholung während der Ferien. * 19.30: Nea.-Ral Dr Fritz Kaphahn. Dresden: Katalonien * 20.05: Bunte Mus» » 21.15: Reineke der Fuchs Sprecher: Oslar Berger