Volltext Seite (XML)
Beilage AW Wettzeriy IeMmg Nr. 168 Montag, am 22. IM 1929 95. Jahrgang Die Feueralarmanlage der Stadt Dippoldiswalde. An Gegenwart SeS Vorsitzenden des Landesverbandes Säch- Teile der Anlage eingehend besichtigt und geprüft waren, bis sischer Feuerwehren, Brandd-irekior Müller—Schmiedeberg, Bez. Meldung „Landfeuer" gehen. Dieser Alarm wurde «In Dresden, der In Feuermehrkreisen als Feuerrvehrsachverständiger zweites Mat wiederholt, Indem künstlich «in Leitungsbruch her bekannt Ist,- wurde am 19. Juli 1929, gegen 10 Uhr, die für unsere gestellt worden war. Daß dtsse Alarme ganz einwandfrei ge- Stadt geschaffene Feueralarmanlage geprüft. Zu dieser Prüfling arbeitet hatten, ging auS der Tatsache hervor, bah bereits nach waren außerdem: Stadtrat Jäckel, Branddirektor Reichel, Stadt- 3V Sekunden 'der erste und wohl dem Spritzenhaus zunächst Branddirektor Reichel, Stadt- ! -deren System es gestattet, nach und nach die FeueralarmanlageiH zu Feuermelde- und Alarmanlagen auszugefiaiken. in der Landwirtschaft und in den großen Fabriken Ar beit und Brot. Tas Land ist fruchtbar und dicht bevölkert und übertrifft Deutschland an räumlicher Ausdehnung um das Zweifache. In den Tälern gedeihen Weizen, Hirse. Mais, Baumwolle und die stark eiweißhaltige Soja bohne, aus der ein begehrtes Kraftfutter hergostellt . wird. Tie Gebirge der Mandschurei sind reich an ! Mineralien, insbesondere gibt es große Steinkohlen« ! lager. Tas Volk ist fleißig und sparsam, es findet ! empfindliche Niederlagen bei. Im Frieden mLAe Rußland zugunsten Japans auf seine Pachtgebiete ver zichten. Heute liegen die Verhältnisse jedoch insofern anders, als man China nicht Japan gleichsetzen kann. China besitzt zwar genug Soldaten, wie eg auch den Russen der Zahl nach weit überlegen ist, nur sind die einzelnen Abteilungen des chinesischen Heeres höchst ungleichwertig. ES gibt erstklassige und tapfere Regimenter, es gibt aber auch zahlreiche zu sammenaewürfelte Haufen^ die nur solange zusammen« ES ist deshalb nur zu hoffen und zu wünschen, bah dieser Zeitpunkt nicht fo fern liegt, an dem unsere Stadt durch den Einbau öffentlicher Feuermelder in die vorhandene Alarmanlage eine weitere Erhöhung des Feuerschutzes und damit eine weiters Sicherung unserer Bürgerschaft gegen Feuersgetahr erhält. Es muh begrüßt werden, daß unsere Stadtverwaltung in weiser Voraussicht di« Feueralarmanlage durch di« Firma Siemens L Halske erstellen ließ, welch« die einzig« Firma ist, In den Wirren des chinesischen Bürgerkrieges bildete die Mandschurei das Ziel der Flüchtlinge. Die Revolution hatte vor den Toren der Mandschurei Halt gemacht, weil Japan, das gewichtige Interessen in der Mandschurei zu verteidigen hat, geeignete Vor kehrungen getroffen hatte. Japans Interesse an der Mandschurei ist vielseitig. Einmal hat Japan große Gelder in den Fabriken und Handelshäusern der Mandschurei investiert, zum an dern soll die Mandschurei die japanischen Auswan derer aufnehmen, und schließlich sehen die Japaner in der Mandschurei auch eine Art Erben Tokios: die japanischen Inseln sind dem Unter gang geweiht! Unaufhörlich brandet der Ozean gegen die Küste, versinkt ein Landstück nach dem andern in den Wellen. Wenn der Zerstörungsprozeß auch noch Jahrtausende dauern wird, so muß er doch rein ge fühlsmäßig Japan in der Fortsetzung seiner bisherigen Mandschurei-Politik bestärken. 30 Sekunden 'der erste und wohl bem Spritzenhaus zunächst wohnende Feuerwehrmann unserer wackeren Feuerwehr am Alarmplatz eintraf. Nach N/- Minuten war bl« Besetzung ein schließlich bes FayrerS zur Stelle, so bah spätestens nach 4 Mi nuten bie Motorspritze ausrückfähig war, bisher bauerte «S 15 bis 20 Minuten, da jeder Feuerwehrmann einzeln benachrichtigt werben mußte. Was in 11 bez. 1« verlorenen Minuten weg brennen kann, davon wirb sich selbst der Lethe ein Bild mache« können.MIt diesem Probealarm würbe nachgew-iesen, bah bie von der Firma Siemens L Halske heraestellte Alarmanlage technisch und betriebsmäßig den höchsten Anforderungen entspricht, bie man ani ein« nur dem öffentlichen Wohl dienende Äm— e stellen muß. Ein besonderer Vorzug dieser neu geschaffenen Alarmanlage ist es, 'daß bei eingehenden Feuermeloungen und Meldungen zu Hilfeleistungen anderer Art bie Alarmierung unserer wackeren Feuerwehr erfolgt, ohne daß eine allgemein« Beunruhigung bev Bürgerschaft einkritk. Es ist dadurch' das gleiche Verhältnis ge schaffen worden, wie es die Großstädte mit ihren BerufSfeuer- wehren.schon seit Jahrzehnten haben. Branddirektor Müller faßte sein Gutachten über die ge schaffene Einrichtung dahingehend zusammen, dah -die Anlagei nicht nur als eine fach- und fachgemäß hergestellte Anlage a»M- sprechen fei, sondern dah «s vor allen Dingen eine zweck entsprechende Einrichtung fei, die durch das Entgegenkommen bev städtischen Körperschaften, des BezirkSverbandes und der Bra-nd- versicherungskammer geschaffen werden konnte. Lobend hob Branddirektor Müller hervor, 'daß der Abmarsch' der Motorspritze! nach spätestens vier Minuten erfolgen kann, was bei der Be kämpfung von Feuern ausschlaggebend fei. Skaotrak Jä ck e l übernahm die Alarmanlage im Namen der Skadt, und er gedachte hierbei bes Entgegenkommens der Stadt verordneten, die für die Alarmanlage durch Bewilligung der er forderlichen Mittel -das richtig« Verständnis für «ine zeitgemäßs Mohlfa'hrtseinrlchtuna gezeigt haben. Er betonte das unablässige! Bemühen des Branddirektors Reichel, der sich seit Jahren un ausgesetzt mit ganzer Kraft für die Beschaffung 'dieser wichtigen Einrichtung eingesetzt habe. Mit anerkennenden Worten an alle, die für Las Zustandekommen der Anlage beigetrogen hatten, über nahm schließlich Stadlrat Jäckel die Anlage im Namen der^Stabk. An bie Heber nähme der Anlage schloß sich in der Reichskrons eine Nachversammlung an, in der im engen Kreise nochmals auf die Bedeutung der Anlage hingewiesen wurde. ES wurde mit be sonderer Genugtuung ausgenommen, als der Vertreter der Firma Siemens L Halske nochmals darauf hinwies, »daß diese Feuer- alarmanlaoe einfach durch Einbau von Feuermeldern an ge eigneten Mellen der Stadt In eine Feuermelde- und Alarmanlage verwandelt werden könne, was für 'die Stabt den weiteren Vorteil habe, daß bei Vorhandensein einer solchem kombinierten Anlage auch die prozentualen Zuschüsse zur Feuerlöschkasse vom der Landesbrandversicherung um ein weiteres Prozent erhöht würden. Verordnetenvorsteher Schumann, Betriebsleiter Undeutsch vom Elektrizitätswerk, sowie der Sachverständige für elektrische Feuermelder- und Alarm-Anlagen bes Landesverbandes nebst einigen Ingenieuren der Firma Siemens Sc Halske, A.-G., er schienen. Die Feueralormanlage ist von der Firma Siemens L Halske, A.-G., technisches Büro Dresden, unter Mithilfe des Elektrizi tätswerkes Dippoldiswalde unter Leitung bes Betriebsleiters Un- deutsch hergestellt worden. Die Anlage soll in erster Linie nach Eingang von Feuermeldungen die Besetzung der Motorspritze in kürzester Zeit alarmieren und aktionsfähig machen. Zu diesem Zwecks find in 17 Wohnungen von Mitgliedern unserer Frei willigen Feuerwehr Alarmwecker eingerichtet worden. In der Wohnung deS Branddirektors Rei chel ist dieser Wecker außer dem noch mit einer Fernsprecheinrichtung versehen worden, da mit bei Alarmierungen sofort -durch diesen feskaestellt werden kann, um welche Hilfeleistung es sich handelt, wodurch unser Brand direktor Reichel in die Lage versetzt ist, nach Alarmierung der Wehr sofort seine Maßnahmen vorzubereiten. Die Zahi der Alarmwecker kann natürlich um beliebig viele weitere Alarm stellen erhöht werden. In der Polizeiwache ist die Zentraleinrlch- lung untergebrachk, und bei der Prüfung konnte di« sinnreich durchdachte und mit größter Präzifsion ausgeführte Einrichtung bewundert werden. Erstaunlich- ist, -daß mit dieser Anlage auch alarmiert werden kann, wenn in der Leitungsanlage etwa bei Un wetter durch irgend einen Gegenstand die Freileitung zerrissen worden ist. Diese Beschädigung zeigt sich sofort automatisch' durch ein Glocken- und ein Lichtsiqnal an, und eS bedarf nur eines ein zigen Handgriffes, diesen Betriebsschaden unwirksam zu machen. Der diensttuende Polizeibeamte legt einfach- einen Hebel aus fei ner normalen Stellung in dis Störungsstellung um und die An lage ist wieder betriebsfähig. Ebenso -ist die Anlage weitgehend gesichert gegen atmosphärische Einwirkungen, z. B. Blitzschlag oder Berührung mit Hochspannung durch hochempfindliche Blitz ableiter. Diese Blitzableiter leiten nicht nur den in bie Alarm- leilung -einschlagenden Blitz -zur Erde ab, sondern Fremdströme, die sich schon beim Herannahen -eines Gewitters bilden, werden durch die Blitzableiter aus der Alarmleitung abgesaugt und schad los zur Erde geführt. Die Alarmglocken werden durch einen sv- genannlen Älarminduktor, der mit der Hand betätigt wird, in Be wegung gesetzt, und bei der Alarmierung ist «S ganz gleichgültig, ob die Leitungsanlage noch den Alarmweckern der Feuerwehr leute in Ordnung oder ob sie durch einen Drahtbruch gestört ist. Die Anwendung eines Alarminduktors gewährt also größte Sicherheit für den Betrieb der Anlage, 'da durch diesen Apparat der Betrieb der Alarmwecker von der Verwendung von 'Stark strom aus der Ortsbeleuchtungsonlage unabhängig gemacht worben ist. Die Betriebssicherheit der Anlage geht aber noch weiter. Die Älarmleitung und sämtliche Alarmwecker werden dauernd von einem Kontrollstrom durchs!offen und im Augenblick, wo in der Leitung eine Störung austritt, — sei es ein« Zerr eis ung des LeikungSdrahtes oder eine Verbindung d«S Leitungsdrahtes mit der Erde, — werden diese Betriebsstörungen automatisch ange- zeigk, und sie können ohne weiteres durch den diensthabenden Polizeibeamten mit einem Handgriff unwirksam gemacht werden. Außerdem zeigt ein Instrument dauernd an, ob sich die Leitungen und die Alarmglocken im ordnungsgemäßen Zustande befinden, oder ob Störungen im Entstehen begriffen sind, die die Betriebs sicherheit gefährden könnten. Branddirektor Müller—Schmiedeberg ließ, nachdem alle Schon einmal gab es einen Krieg um die Mand schurei. Tas war 1904, als Rußland es ablehnte, bindende Erklärungen über die Mandschurei abzugeben und als daraus Japan gegen Rußland das Schwert zog. Tie Erinnerung an 1904 müßte Rußland vom Kriege zurückhalten. Damals zeigte sich nämlich, daß Rußlands Kraftzentrum doch reichlich weit von der Mandschurei-Zone entfernt war. Tie Japaner gewan nen bald die Oberhand und brachten den Russen — In Washington rechnet man mit einem Ersah der amerikanischen Bermittlungsaktion im russisch-chinesische« Konflikt. - » — Der dritte Reichskriegertag des Kyffhäuserbundei erreichte am Sonntag mit einem historischen Festzug durch München seinen Höhepunkt. — Vom D-Zug Berlin—Insterburg entgleisten im Kor ridor vier Personenwagen. Reisende sollen nicht verletz! worden sein. — In London haben wieder unterirdische Explosionen stattgefunden. — Im Kaschauer Zigeunerprozetz erhielten zwei Haupt- angeklagte lebenslängliches Zuchthaus. - - V':.' ' - i-' ' Die Mandschurei. Land, Bott und Zukunft. — Die militärische Lage. Da dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen zwischen Rußland und China noch nicht die Kriegs erklärung gefolgt ist, schöpft man neue Hoffnung. Die Regierung der Vereinigten Staaten hat eine Ber- mittlungsaktion eingeleitet, die letzten Fäden sind also noch nicht abgerissen, aber neben der Bermitt- lungsaktion nehmen inzwischen auch die Rüstungen zum Kriege ihren Fortgang. Und an der ruffischen Grenze krachen von Zeit zu Zeit Schüssel Die Lage ist also auch jetzt noch ernst. Tragisch braucht man die GrenzzwischenfäNe nicht zu nehmen. Mit Plänkeleien mutzte man von Anfang an rechnen. lieber die Ursache des Konflikts ist bereits genug berichtet worden, etwas weniger war bisher von dem neuen Kriegsschauplatz die Rede und schließlich wäre auch noch über das Kräfteverhältnis der beiden Par teien etwas zu sagen. Deutschland ist von dem Brandherd in Ostasien 11 000 Kilometer entfernt. Nur sollte man daraus nicht folgern, daß der weitere Gang der Entwicklung für Deutschland ohne Bedeutung ist. Die Mandschurei ist keine abseits gelegene Wildnis, sie hat nicht nur eine lange Geschichte, — aus der Mandschurei stammt die letzte chinesische Kaiserdynastie — die Mandschurei hat auch eine große Zukunft! Arnold Merten s Modell Roman von Anna Fink - f Ocpznigkt bx krau Luv» Unk, vresäen-IiLubsgLsr, Lralnorstr. 21 . . (47- Fortsetzung) . -.H..' " - ' Leise ging er näher heran. Sie schlief ganz fest. Er" ivetrachtete sie eine Weile. ' An ihren Augenlidern hingen «in paar Tränen, Lie im Lampenlicht glänzten. Es war richtig, sie sah recht ange griffen aus. ? Er strich ihr sanft über Len Kopf, La erwachte sie. Er- staunt setzte sie sich auf und fragte: „Vater, Du? — Ich war so sehr müde und hatte ganz fest geschlafen." „Sag mal, mein Kind", begann Thorwaldt, „Mutter sagte mir, Du machtest einen sehr angestrengten Eindruck. Fehlt Dir etwas? Mir kannst Tu es Loch sagen." „Ja, weist Du, Vater, ich habe die letzte Zeit viel ge- larbettet" erwiderte Gertrud und gab ihrer Stimme einen Möglichst frischen und harmlosen Klang. „Ich habe da eine Idee, die mir viel Kopfschmerzen macht. Aber es läßt mir Loch keine Ruhe." „Nun, Laun ist eS ja gut, wenn es weiter nichts ist. Nur ^üt eS keinen Zweck, Laß Tu Dich überarbeitest. Außerdem stnußt Du Dich auch ein wenig ab und zu um Li« Mutter bekümmern. Das ist unbedingt nötig." - „Aber, Vater, wenn ich Loch so sehr mit mir beschäftigt bin?" fragte Gertrud kläglich. „Und sie liegt mir immer in Len Ohren, ich solle -och nicht so töricht sein und so viel arbeiten. Und Lie Arbeit ist Loch Las Einzige, was ich habe." > „DaS klingt ja tief weltschmerzlich", sagt« Herr Thor- walLt. ES sollte ein Scher, sein, unü Gertrud lächelt« auch etwas Lazu. Der Vater bemerkte es. Ihm kam es vor, als hätte Gertrud einen fremden Zug im Gesicht, Len sie früher nicht gehabt hatte. „Mir kommt es aber so vor, als sei bei Dir Loch nicht alles so ganz in Ordnung. Gertrud, willst Du mir nicht sagen, was Dich bedrückt?" „Das Ihr alle mich nicht für voll nehmt. Mutter nicht, Tante nicht und auch Du nicht, Vater. Und ich möchte doch so gern ein ganzer und selbständiger Mensch werden", klagt« Gertrud. „Hör mal mein Kind, bist Du nicht etwas ungerecht? Ich lasse Dich machen, was Du willst. Und Mutter hat letzten Endes auch nichts dagegen, wenn sie auch immer.ein bißchen jammert. Das ist schließlich zu ertragen. Was denkst Du, wie andere es Dir gegenüber schwer haben, die sich unter schweren Kämpfen ihr Brot selber verdienen müssen." Gertrud ließ den Kopf hängen. Herr Thorwaldt ging ein paar mal in Lem Zimmer auf und ab. Er merkte, daß er den Kernpunkt nicht so ganz bet seiner Tochter getroffen hatte. Dunkel ahnte es ihm, daß La noch irgend etwas anderes der Grund zu Gertrudes Be» drücktheit sein müsse. Aber was nur? Er hätte seinem Kinde fo gern geholfen, wußte aber gar nicht, wie er Las ansangen sollte. Auf einmal sah er, Laß Gertrud weint«. Er trat zu ihr und hob ihr sanft den Kopf empor. Sie sah ihn so trostlos an, daß eS ihm ins Herz schnitt. Er setzt« sich neben sie und legte vorsichtig Len Arm um sie. Gertrud legte Leu Kopf an seine Schulter. „Weine Dich nur ruhig aus, mein liebes Kind, LaS ist manchmal Las Beste, was ein kleines Mädchen tun kann. Wir haben alle unser Teil zu tragen. Nicht nur Du, ich auch und Mutter und Lie Taut«. Wenn man jung ist, steht man LaS nicht so. Du wirst LaS später auch erkennen. Das bleibt niemandem von uns erspart. Und dann siebt man. Laß man einsamer ist, als man eS in Ler JugeuL Hai wahr haben wollen", sagte Thorwaldt. Der letzte Satz war frei lich mehr laut gedacht und eigentlich gar nicht für Gertrud bestimmt. Gertrud hatte ihn aber Loch sehr genau gehört. Sie hatte mit Weinen aufgehürt und streichelte Len Baier zärtlich. „Du meinst es sehr gut mit mir, Vater." „Na, Las ist Loch selbstverständlich", brummte -er. Er zeigte nicht gern, wenn er weich wurde und fing dann immer an, zu brummen wie ei» alter Bär. „Na, nun zeige Loch mal, was Du Schönes gearbettest hast", sagte er dann. Er wollte seiner Tochter fo gern beweisen, daß er an ihrer Arbeit Anteil nähme. Gertrud ging darauf ein. Sie zeigt« Lem Vater stolz den kopierten Kopf, der schon fast fertig war. ThorwaM besah ihn eingehend und kritisch. „Das hast Du brav gemacht", meinte er dann befriedigt. Sie zeigte ihm weiter Sie kleine Plastik. -Das ist eine liegende Frau", erklärt« sie Laz«. Die kleine Arbeit war schon fast ganz fertig geworden und sah wirkungsvoll aus. „Erstaunlich, was Du Dir nicht alles auSheckst", sagte Herr Thorwaldt, aber es klang unverkennbarer Stolz in seinen Worten durch. Als der Vater gegangen war, vlteb Gertrud noch lange sinnend auf ihrer Chaiselongue sitzen. „ Di« Güte Les Balers bedrückte sie fast. Denn st« fühlt« sich tmmer noch unzufrieden. Und sie wußte nicht, was eS war. LS fehlte thr auch sehr, -aß Merten nicht mehr -auernü ihre Arbeit korrigierte und sie über ihr« Fehler aufklärte. Was er wohl machte und wie eS ihm gehe« mochte? Un) wann er wte-erkam? (Fortsetzung folgt)