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»MM»«»« Etwas «antNe vder ZttEoaeiM^. «VenMeN 1 -Mgtzlb, Miß Bekocht werden. Autzerve« Wird Me« geschMtes üver etngemrrchbe» Mst verschttdötrster Sorte wie Pflaumen, Aepfel, Birnen, Quitten oder Kirschen gebraucht. Mit dem Obst wird der Boden einer Glasschüssel bedeckt und der Flammeri daraufgegosseu Sächsisches. Dresden. Der Lan-tagsaLgeorLnet« Schreiber ist, wie Len .Dresdner Nachrichten' mikgeteilt wird, aus -er Land- volkpartei ausgeschieden. Er habe alle seine Armier in die ser Partei niedergelegl und sei Mitglied Ler Deutschnatio nalen Volkspartei geworden. )l Pirna. Der Männergesangverein „Windhuk" im ehemaligen Deutsch-Südwestafrtka ernannte den Chormeister und Komponisten Georg Döring in Pirna, dessen Lieder auch im Ausland viel gesungen werden, in Anbetracht seiner Verdienste um das deutsche Lied und als Gründer des befreundeten Bruderveretns MGV. „Germanta"-Pirna-Copitz zu seinem Ehrenchormeister. Eine Abordnung des Winöhuker Vereins überbrachte Herrn Döring die von Künstlerhand geschaffene Ehrenurkunde. )(Meißen. Am Montag abend wurde in Piskowitz bet Zehren der Verwaltungsdirektor i. R. Oskar Weber aus Meißen beim Ueberschreiten der Straße von einem Auto angefahren und auf die Straße geschleudert. Er erlitt so schwere Verletzungen, daß er, ohne das Bewußtsein wiedererlangt zu haben, im Landkrankenhaus starb. )( Leipzig. In der Laube seines väterlichen Gar tens im Schreberverein Leipzig-Sellerhausen wurde Ser 22 Jahre alte Schlosser Werner Lange erschossen aufgefunden. Der Leichnam wurde dem Sellerhäuser Friedhof zugeführt. Es liegt Selbstmord aus Liebes kummer vor. )s Adorf i. B. Der Maurer Kreg an aus Bad Brambach wurde bei Ausschachtungsarbeiten durch rutschende Erdmassen verschüttet und gegen einen Kalkkasten gequetscht. Mit schweren inneren Ver letzungen wurde er ins Plauener Krankenhaus gebracht. )l Dohna. Bürgermeister Vorwieger wurde in der Stadtverordnetensitzung mit 11 von 17 Stimmen für weitere sechs Jahre zum Bürgermeister der Stadt Dohna wiedergewählt. Hohnstein. Kürzlich konnte die älteste Einwoh nerin von Hohnstein, die Waldarbeiterswitme Wilhel mine Leuner im Kreise ihrer Kinder in 'körperlicher und geistiger Frische ihren W. Eebnr'iStag feiern. U Bantzen. Wie von unterrichteter Seite mit geteilt wird, sind die drei Bautzener Bürger, die von einem tschechischen Soldaten ans Rache der Verleitung zur Spionage beschuldigt worden waren, am Mittwoch endlich auf freien Fuß gesetzt worden. Der tschechische Soldat war bekanntlich angezeigt worden, weil or den betreffenden Bürgern Geld gestohlen hatte. Chemnitz. Zn der Nacht zum Mittwoch konnten durch die Aufmerksamkeit von Kriminal- und Skraßenpolizeibeamken drei Männer im Alter von 19, 28 und 31 Jahren, die erst am Montag bzw. Dienstag hier zugereist sein wollen, in dem j Augenblick überrascht und festgenommen werden, als sie in j zwei in der inneren Stadt gelegene Geschäfte einbrechen woll- j ken. Zweifellos handelt es sich hier um Berufseinbrecher, i denn sie führten Aktentaschen mit den verschiedensten Ein- ' brecherwerkzeugen mit sich. Chemnitz. Beim Bedienen der Kreissäge wurde in einem Fabrikbetrieb der Ostvorstadt ein 66 jähriger Arbeiter mit ! solcher Wucht von einem abspringenden Brett getroffen, daß er neben Rippenbrüchen auch schwere innere Verletzungen j erlitt, an deren Folgen er am nächsten Tage in seiner Wv'h- j nung gestorben ist. Gelemm. Am Mittwoch nachmittag wollte ein Klub, Laß hinter einem Heuwagen herging, Lie Straße überquerem Es wurde von einem aus entgegengesetzter Richtung kommen den Personenkraftwagen erfaßt und tödlich überfahren. Falkenstein i. V. Die Meberlnnung, Lie älteste Innung Falkensteins, hat in ihrer Hauptversammlung beschlossen, sich aufzulösen, da kein Nachwuchs mehr vorhanden ist. Die Niederschriften Ler Innung reichen bis auf Las Jahr 1721 zurück und werden von der Stadt, Ler auch Las Vermögen zufällt, im Archiv aufgenommen. Letzte Nachrichten. Abnahme der Arbeitslosigkeit um 3 v. H. Berlin, 11. Juli. Nach Len endgültigen Berichten der Landesarbeitsämter betrug Lie Zahl Ler Hauptunkerstiitzungs- empfänger in der Arbeitslosenversicherung am 30. Juni rund 723 000, also etwa 23 000 oder 3 v. H. weniger als Mitte Juni. Die Hauptunterstützungsempfänger in Ler Krifen- unterstühung haben ihren Stand vom 15. Juni ungefähr'ge halten. Urteil im Orloff-Prozeß — Berlin, 12. Juli. Im Orloff-Prozeß wurden die beiden Angeklagten Orloff und Pawlonowskt wegen Urkundenfälschung in Tateinheit mit Betrug zu je vier Monaten Gefängnis verurteilt. Im übrigen wurden sie sreigesprochen. Die Strafe gilt durch die Unter suchungshaft als verbüßt. Der Haftbefehl nmrde avk- gehoben. Das UnglückSboot von Koserow angeschwemmt. — Kowerg, 12. Juli. Am Strand von Deep ru ein Segelboot angeschwemmt, das ohne Zweifel das Unglücksboot von Koserow ist. Im Innern Nmrde ein photographischer Apparat, ein einzelner Schlüssel und ein Zigarrettenetui gesunden. Es mutz demnach damit gerechnet werden, daß die Insassen, drei Herren und zwei Damen, bis auf eine Dame sämtlich aus Berlin, ertrunken sind. i Poincarö vor der Kammer. — Paris, 12. Juli. In seiner Rede vor der > Kammer fragte Poincarö unter außerordentlicher Er- > regung des Hauses, ob sich die Kammer die Folgen einer eventuellen Ablehnung der Ratifizierung der Schuldverträge überlegt hätte. Werde Deutschland, so ; erklärte Poincarö, nicht sofort etwa folgendes erwi- § dern: Er hat von uns Deutschen eine Verpflichtung über 62 Jahre im Mung-Plan verlangt und mit der französischen Verpflichtung begründet, an die Ver einigten Staaten gleichfalls 62 Jahre zahlen müssen. Wenn er das Abkommen mit Amerika nicht ratifiziert, dann liegt für uns Deutsche keinerlei Veranlassung vor, uns allein euch gegenüber für 62 Jahre zu bin- den. Das würde für Deutschland eine völlig neue Lage ergeben, und der Aoung-Plan wäre gefährdet. Konflikt im veutschuationalen Katholiken-AuSschuß. — Berlin, 12. Juli. Der Vorsitzende des Katho liken-Ausschusses der Deutschnattonalen Volkspartei, Freiherr v. Landsberg-Steinfurth hat seinen Vor sitz, den er neun Jahre innehatte, niedergelegt und ist ! aus dem genannten Ausschuß ausgetreten. Mit ihm ! haben bisher folgende Mitglieder ihren Austritt aus i dem. Ausschuß erklärt: der stellvertretende Vorsitzende Dr. Lejeune, Exz. Wallraf, Prof. Ziesche, Freiherr von Schönberg, Prof. Max Buchner und Dr. Glasebock. Berfaffungsfeiern an ven Hochschulen. — Berlin, 12. Juli. Im Kultusministerium fan den Besprechungen mit den Rektoren der preußischen Universitäten statt. Im Anschluß daran veranstaltete rn. . — Paris, 12. Juli. Die UnVchMmg dsv tm L)oung-Plan vorgesehenen Unterausschüsse ist pllHüch kl Krage gestellt worden. Die ReparattonSkommisstülr bat nämlich erklärt, daß der Zusammentritt der Organi sation der Komitees erst nach Annahme de» Young«, Planes seitens der beteiligten Mächte erfolgen könnet Man nimmt an, daß dieser Beschluß der Reparattons- kvmmission auf englischen Einspruch hin erfolgt ist. England möchte den Verteilungsschlüssel für die deut- schen Zahlungen zu feinen Guiqten abändern und scheint ferner dahin wirken zu wollen, dah die ge plante ReparattonSbank nach London verlegt wird >t»e. Da» Er« daß in n chk MMfinNgsfeier noch vor «M» Md, so Daß auch die -Studenten an den Feiern tettüehnten k geht «acht auch SUgkand GchMterigkeiteni Minlster «r. B d« »« 0 England WM die U-Boote «»schaffen. — London, 12. Juli. Die englische Regierung will aus dem diesjährigen Flottenprogramm sechs Unterseeboot-Neubauten und ein geplantes Untersee« boot-Mutterschiff streichen. - Festnahme ein« Werbers für die Fremdenlegion. Neunkirchen, 11. Juli. Der hiesigen Landjägerei gelang es, auf Lem Bahnhof einen Werber für die Fremdenlegion mit zwei Angeworbenen feskzunehmen. Es handelt sich um einen gewissen Arlt aus Hindenburg in Oberschlesten, -er selbst bereits fünf Jahre in Ler Fremdenlegion gedient hat. Bei den Angeworbenen handelt es sich um einen aus Würt temberg stammenden H. Dübündl und einen aus Eschweiler- bei Aachen stammenden Simon Brück. Zwei spanische Fliegeroffiziere aus dem fliegenden Flugzeug gefallen. Madrid, 12. Juli. Der Flugzeugführer einer in Sevilla gestarteten Maschine bemerkte während des Fluges plötzlich, -aß seine beiden Insassen, spanische Offizier«, verschwunden waren. Die angestellten Nachforschungen nach Len Offi zieren sind bisher ergebnislos geblieben. Ruhland wittert Gefahr. Kowno, 11. Juli. Wie aus Moskau gemeldet wird, ver öffentlicht Las Militärorgan Ler Sowjetregierung einen vom Außenkommissariat inspirieren Artikel über Lie militärischen Vorbereitungen Frankreichs und Englands gegen Lie Sow jetunion. In Lem Artikel heißt es, daß die englische Regie rung an der indischen Grenze Truppen konzentriere, um einen Ueberfall auf die russische Anion auszuführen. Frank reich bereite sich über seine Anterstaaten Polen- Tschecho slowakei und Rumänien ebenfalls zu einem Aeberfall vor. Frankreich könne 3115 000 Mann aufstellen. Das Blatt erklärt, daß die militärische Gefahr für die Sowjetunion heute nach wie vor bestehe und daß die Rote Armee sich an gesichts dieser Gefahr rüsten müsse. Furchtbares Eisenbahnunglück in den Bereinigten Staaten. Neuyork, 11. Juli. Bei Corning im Staat« Neuyork «r- eignete sich ein furchtbares Eisenbahnunglück. Ein Gükerzug entgleiste, als auf dem Nebengleis ein in voller Geschwindig keit fahrender Personenzug heranbrauste. Die aus den Schienen geworfenen Güterwagen stürzten gegen den Per sonenzug. Die Lokomotive und drei Wagen schlugen um und gerieten in Brand. Nach den bisherigen Feststellungen sind sünf Eisenbahnbeamte getötet und zahlreiche Fahrgäste ver letzt worden. Die Panik wurde dadurch erhöht, daß es un geheure Schwierigkeiten machte, die Verunglückten aus den brennenden Wagen herauszuholen. Die Retlungsarbeilen für «H. 47" eingestellt. London, 12. Juli. Die Admiralität hat, nach einer amt lichen Mitteilung, die Rettungsarbeiten für «H. 47" ein stellen lassen. Das Schlachtschiff „Rodny" und die übrigen Schiffe feuerten vor Verlassen der Anglücksstelle den Ehren salut. Arnold Merke« s Modell Roman von Anna Fi«^. Opyrigkt I'rau Luna, rink, Oresäeii-I.Lubo§Lst, Lralnsistr. L1 (37. Fortsetzung) „Wir sind hier eingebrochen, weil Sie nicht abgeschlossen Hatten und ich meinem Freunde gern einmal Ihre Awfangs- arbeit zeigen wollte!" entschuldigte sich Merten. „Aber Litte, das macht doch nichts!" rief das Mädchen Heiter. „Wir hätten unten nach Ihnen gefragt, aber Ich wußte nicht, ob Ihnen das nicht etwa Angelegenheiten machen würde", erklärte Arnold. „Es ist schon besser so", meinte Gertrud. Jetzt erst bemerkte sie, daß Arnold ihre neueste Arbeit an sehen wollte. „Nein, das gibt's aber nicht!" rief sie. „Das ist nicht für fremde Augen bestimmt." „Siehst Du, Arnold, was habe ich Dir gesagt! Ein wahrer Segen, daß Sie dazu gekommen sind, Fräulein Thorwaldt. Das ist ja ein ganz gewalttätiger Mensch!" lachte Peter Looser. „DaS scheint wirklich -er Fall zu sein!" stimmte Gertrud fröhlich ein. „Herr Merten, geben Sie geschwind die kleine Arbeit Herl" „Ich möchte sie aber zu gern sehen!" beharrte dieser. „Es ist aber gar nichts weiter", behauptete Gertrud. „Ich zeige sie Ihnen, wenn sie fertig ist." „Ist es ein Entwurf?" fragte Merten neugierig. „Nein!" log Gertrud, sie dachte, ihn dadurch abzulenken. „Nun, dann kann ich's mir auch getrost mal ansehen. ES ist sogar Vesser, sonst machen Sie mir gar zu viele Fehler Labei." Und er wollte die Arbeit auSpacke». Da wurde Gertrud energisch. - ' „Ich will aber nicht!" rief sie und stampfte mit Sem Fuße auf. Sie sah allerliebst aus in ihrer Entrüstung. Merten amüsierte sich köstlich darüber. Sie wirkte so ganz echt In dem Augenblick. Sie wollte ihm die Arbeit — es war nur ein kleines Ding — aus der Hand nehmen. Merten hielt sie mit der einen Hand hoch, mit der anderen wehrte er das junge Mädchen ab. „Wenn Sie wütend sind, sehen Sie beinahe wie ein hübscher Junge aus!" lachte er sie an. Es gab eine kleine Balgerei. Gertrud gab Arnold auf einmal einen so wohlgeztelten Stoß in die Rippen, daß Merten, um die Arbeit nicht zu gefährden, sie absetzen mußte. Gertrud wollte flink danach greifen, aber Merten hielt ihr beide Hände fest. Sie wehrte sich wie eine Katze. Arnold war seltsam erreg». Es ging ein solcher Strom von Frische und ungebrochener Kraft von dem Mädchen aus, daß er plötzlich nicht anders konnte: er küßte sie mitten auf den Mund, Gertrud hielt ganz still. Mit einer jungenhaften Gebärde wischte sie sich Len Mund ab. x Merten lachte laut und herzlich. . , „An Dir ist wirklich ein Junge verloren gegangen!" sagte er, nahm sie noch einmal in die Arme und küßte sie zum zweitenmal. Diesmal sah sie ihn nur mit großen Augen an. „Nun sind wir doch hoffentlich nicht gleich verlobt", sagte sie etwas unsicher. Gerade diese Bemerkung von ihr gefiel ihm sehr. Er mußte lächeln. , „Ach nein, das hat damit nichts zu tun!" „Darf ich nun die kleine Plastik sehen?" fragte er. „Ja", war Gertruds Antwort. „AVer Du mußt mir ver sprechen, baß Du Dich nicht darüber lustig machst.^ „Nein, ganz gewiß nicht", versicherte er ernsthasi Sie setzte sich in die eine Ecke des Zimmers. Peter war verschwunden, als sich Merten nach ihm umsah. Arnold wickelte langsam und behutsam das Tuch von der Arbeit. Es war tatsächlich ein Entwurf: eine liegende Frau. Ob gleich die Arbeit noch mancherlei Anfänger-Fehler zeigte, war sie doch als Entwurf unstreitig sehr gut, — das sah Mertens geübtes Auge sofort. Und was ihn so sehr er staunte, ja geradezu frappierte, war, daß diese Arbeit gerade Las hatte, was seinem Frauenakt fehlte: eine große, mädchen hafte Frische, di« dabei auch von warmer Sinnlichkeit er füllt war. Sinnend betrachtete Merten Lie Arbeit. Gertrud saß im Schatten -es Zimmers und hatte Sen Kopf auf die Arme gelegt. Ab und zu flog ein Blick von ihm hinüber zu dem Mäd chen. AVer es rührte sich nicht. „Das ist ganz ausgezeichnet!" sagte er dann in die Stille hinein. „Du hast da etwas sehr Schönes geschaffen!" „Wirklich?" fragte sie ungläubig. „Ja, ganz gewiß", bestätigte er ernst. Sie sah ihn strahlend an. In ihren Augen glänzten ein paar Tränen. Er trat zu ihr und strich ihr mit einer ungeschickten Be wegung üverS Haar. „Habe ich Dich verletzt?" fragte er leise und wunderte sich im nächsten Augenblick über seine Frage. „Nein, ganz und gar nicht", sagte sie. „Ich Vin nur so sehr froh und da muß ich auch manchmal weinen", und lächelnd wischte sie ihre Tränen fort. „Ihr seid -och seltsame Wesen, ihr Frauen", sagte Arnold nachdenklich. „Ich glaube, ich werde noch viel von Dir zu lernen haben!" Und wieder wollte er Gertrud an sich ziehen, um sie zu küssen ..... (Fortsetzung folgt)