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""SLMWast-tage in Sachs«, tzöchaltende Depression. — Schwache Vesser« ngsanpsichten. Au nahezu allen sächsischen Jndustriezweigev PaäMn sich augenblicklich die Kennzeichen einer an- waLöttden Depression bemerkbar, zumal sie bei ihrer shochqualifizierten Erzeugnissen in überwiegendem Maß« VW besonders konjunkturempfindlich gelten. Infolge dessen sind Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit bei den meisten Branchen im Steigen begriffen. Mag nun aber auch die sächsische Wirtschaft hin sichtlich dieser und noch mancher anderer Symptome eines Niederganges mehr oder minder das gegenwärtige Schicksal der gesamten deutschen Volkswirtschaft teilen so wird sie nebenher noch in besonders starkem Maße von Wandlungen struktureller Art betroffen. Dies gilt in erster Linie für den maßgebendsten aller sächsi schen Industriezweige, die Textilindustrie. Die international wirkenden Einflüsse der Mode fordern von ihr mehr denn je große Anpassungsfähigkeit und bedingen fortlaufend fabrikatorische Umstellungen er heblicher Teile der Branche, noch doppelt behindert durch Kapitalmangel. Dabei erschwert die dauernd zunehmende Konkurrenz im Ausland den Export derartig, daß nur noch diejenigen Unternehmungen auf dem Weltmarkt erfolgreich zu konkurrieren ver mögen, die es verstehen, sich durch besondere Quali tät ihrer Produkte oder durch Herstellung von Spe zialartikeln und Neuheiten eine Art Monopolstellung zu sichern. Als besonders hemmend wird u. a. auch der Umstand gewertet, daß die sächsische Industrie irgendwelche verbilligten Sondertarife bei der Reichsbahn nicht genießt. Bei dieser Situation muß daher trotz erheblicher Betriebsstillegungen die Ar beitszeit auch in den noch offenen Fabriken häufig auf drei bis fünf Tage in der Woche beschränkt werden. Ebenso kommt vcr aliciirgessssene Detailhan del in eine immer bedrängter« Lage, da die dicht besiedelten Industriegebiete in Sachsen den Waren häusern und Einheitspreisgeschäfte» ähnlich wie den Konsnmgcnossenschaftcu die Möglichkeit zu dauernder Expansion bieten. Den»» ihre größere Kapitalkraft, verbunden mit gimzlich anderer Einkaufs- und Absatz politik bringt es mit sich, daß nach m»d nach immer mehr selbständige Existenzen im Einzelhandel zum Er liege« kommen. Immerhin sind die bei steigender Förderung und flottem Absatz feststellbare gute Beschäftigung im Braunkohlenbergbau sowie die auch in Sachsen im allgemeinen als befriedigend anzusprechende Ernte und vereinzelte Exvorterfolge in einigen Jndustriegruppen, zu denen bezirksweise die Maschinenfabrikation und teilweise die Fabrikation von Musikinstrumenten ge- hören.als Absätze für die Möglichkeit eines Wandels zum Besseren zu deuten. Andererseits hat der Bau markt in Sachsen im Verlaufe dieses Sommers vor nehmlich aus Mangel an Hypothekenmitteln wenig stens nicht überall den allgemein erwarteten Auf schwung genommen. Insofern bleibt es auch fraglich, ob es auf Grund der wenigen konjunkturellen 'Auftriebsmomente gelin gen wird, gegenüber der mit dem Eintritt in die kältere Jahreszeit in zahlreichen Industriezweigen ein tretenden Saisonverschlechterung eine grundlegende Po sitionserleichterung wenigstens anzubahnen. Staat und Landwirtschaft Der 8. deutsche Getreidehandelstag in Magdeburg. Den Auftakt des 8. deutschen Getreidehandelstages itt Magdeburg bildete eine Veranstaltung des Mag deburger Vereins für Getreidehandel im Zentraltheater. Der preußische Minister für Handel und Gewerbe, Dr. Schreiber, wrach über „Die Notwendigkeit stär- Kapitalbildung usw." Sodann sprach Minister- präsident a. D. Tantzen über den Stand der Ge-- noeioebAvtrtschastung nach der neuesten Gesetzgebung. Er führte «. a. aus: „Langsam nur wird die Zeit Wl schweren Belastung durch Kapitalmangel und Zins höhe überwunden. Die Deutschen sind abhängig von per Entwicklung der Wirtschaft in anderen Ländern. Die Weltwirtschaft ist Privatwirtschaft." Der Redner behändeste dann eingehend die Tages- peagrn, Getreidezölle, Getreidemonopol, Vermahlungs- Mang und Gistgerstenverordnung. Die Getreidezölle Men dazu dienen, die Getreidepreise zu heben. Der angeführte Vermahlungszwana sei ein Ent- Menkommen für die Weizen verkaufende Landwirt- ichaft. Er soll dem Zweck dienen, die Wcizenpreise für deutschen Weizen zu erhöhen. Zusammenfassend Kapitän Lehmann weitert nach der glücklichen Beendigung der Weltfahrt den „Graf Zeppelin" über den Atlantischen Ozean nach Friedrichshafen zurück. Nchen getre Hase, lebur freu« yaupi beein Wied« lag war mit der E ten. der P war k Und Tal d Sie ve Gehen sie per gebrach T Organ! Leute gibt zr verbrn beschrä vinz", T Mahn: Persor schenfa zu mc nung, nichts wird, ! diese noch l jeden der ( einen von an di war i vollst daß k werb-n W hol konnte. D D legion, als ers haben land g< regelre. 20,3- 21,9- Ü8,3! 111/ 111, Schil am W< gslung. rissen! aus fri dingfes D allem 1 und m junge Di Tuel man würdi heute unzwe Erden S wohl Er kö schicht narchi 1000 Weiz Mürl bis L Hafe: 213- 34,7, legen, dert W pihren von ,/ treten. zugebeu, steht, der Vollendung entgegengehend, öer Neubau der Klinik. Architektonisch ein Ba» von hoher Zweckschünheit, ein großes Haus, grotzlinia, hin gesetzt. Die verjüngt-aufeinandergesetzten Stockwerke lÄoch läsen die herben Linien in eine lebendige Leichtigkeit auf, Lie noch unterstrichen wird von den Terrassen, die die ganze Südseite -es Hauses um laufen. Licht und Uebersichtlichkeit gerantiert die bau liche Gestaltung. Medizinisch soll es — nach den Wünschen und Plänen von Dr. Graf— ein Wunsch idyll -eS Arztes werben. Der Bau dieses modernen chirurgischen Krankenhauses soll auch eine Abteilung für schwangere Tuberkulöse aufnehmen,' in ihr söll der Versuch gemacht werden, ob die Sterblichketts- ziffier beim Zusammentreffen von Schwangerschaft und Tuberkulose, die heute trotz Schwangerschafts unterbrechung eine erhebliche ist, herabgemindert wer den kann. Voll Staunen und Bewunderung geht man durch die Heilstätte Lindenhof. Mit einem freundlichen Lächeln grüßen die Insassen — man fühlt, wie sie sich hier in die lichten Gefilde neuen Lebensglaubens gerettet haben, wik über allen etwas Lebensbejahendes liegt, wie sie das Leben begrüßen, das neu in ihnen erstehen soll. Gärtner Ameise. Tiere als Pslanzcnzüchtcr. — Fasane, die Tee pflanze». Die Pilz-Aecksr der Ameise», Von M. A. von Lütgendorff. Bor einigen Jähren machte man auf einem Gipfel der Salzburger Alpen, in der nächsten Umgebung des 1927 Meter hoch gelegenen Watzmannhauses, eine eigen artige Beobachtung. Es wuchs dort nämlich prächtig und üppig eine sehr seltene Moosart (Tctraplodon augustatus), deren Vorkommen an diesem Platze um so erstaunlicher war, als gerade dieses Moos zu seinem Gedeihen einen ganz besonderen Nährboden braucht, und eigentlich nur aus Knochen oder Unrat wächst. Wie mar das Moos in dieser Höhe zu den Nährstoffen gelangt, die es braucht, um sich kräftig zu entwickeln? Auf diese Frage fand der Forscher Äde eine überraschende Antwort: Der fette Humus war dem Moose von den Alpendohlen vorbereitet worden. Jeden Mittag flogen nämlich viele Alpendohlen herbei, um sich an den Küchenabfällen des Watzmannhauses gütlich zu tun. Stets trugen die Vögel die Knochen fort, um sie ungestört abnagen zu können, und schafften sie an eine bestimmte Stelle, wo sich schließlich eine große Masse abgenagter Knochen ansammelte. Mit der Zeit bedeckten sich diese Knochen dann mit Erde, und eines Tages wuchs das schöne, seltene Moos auf ihnen. Solche Zufälle ereignen sich öfter, als man an- nimmt, nur werden sie gewöhnlich nicht beobachtet. Noch ganz andere „Gefälligkeiten" werden den Pflanzen häufig von Tieren, und in erster Linie von Vögeln, er wiesen, und zwar besonders bei der Verbreitung der Art. Die Verbreitung der Pflanzensamen besorgen die meisten Vögel freilich auf eine recht nüchterne Art, denn nur diejenigen Samen, die ihr Darm nicht ver dauen kann und daher wieder von sich gibt, finden Gelegenheit, die Keimzelle einer neuen Pflanze zu werden. Früher hat man die Samenverbreitung durch Vögel sehr wichtig genommen. In Paraguay ist der Uerbu-Tee das Nationalgetränk des Volkes, das bis in die neueste Zeit glaubte, der Verba-Samen könne nur dann zur Keimung gelangen, wenn er vorher im Magen eines Fasans gewesen sei. Nun fressen die Fasanen mit ausgesprochener Vorliebe Uerba- Samen, und cs ist auch wahr, daß im Magen des Fasans die Auflösung der harten Samenschale schneller Vor sich geht als in der Erde, wo die Keimung ost erst im Lauf von Monaten erfolgt. Aber die Natur hat die Keimung des Uerba-Samens keineswegs vom Magensaft des Fasans abhängig gemacht, und der Samen keimt ebenso sicher, wenn man ihn gar nicht behandelt. Die Pflanzeuverbreitung durch Vögel ist immer zufällig: bewußt senkt kein Vogel ein Samenkorn in den Boden. Aber es gibt Tiere, die in voller Ab sicht Pflanzen säen, züchten und ernten, und das sind die Ameisen. Auch als unbewußte Pflanzenverbreiter wirren die Ameisen, wenn sie die Samen gewisser Pflanzen — „Ameisenwandercr" nannte sie ein For scher — als Nahrung sammeln, in ihre Bauten tragen, dort die Oettörper aus den Samen fressen und den Rest dann wieder hinausschaffen. Der Samenrest ist nämlich auch ohne Oclkörper noch keimungsfähig, und daher findet man bisweilen in der Nähe der Ameisen haufen ganze 'Anlagen solcher „Ameisenwanderer", die von den Ameisen an diese Stelle verschleppt worden sind. Das wäre indes noch keine Gärtnerei. Wenn aber die Ameisen, wie man es bei Atta-Arten beobachtet hat, in Höhlungen ihrer Nester eigene Plätze anlegen, an denen sie einen ihnen zur Nahrung dienenden Pilz züchten, so kann man wohl von Gartenbau sprechen. Die Ameisen gehen dabei ganz sachgemäß vor. Da der Pilz seine eiweißreichen Köpfchen am reichlichsten auf den zerkauten Resten gewisser Blätter bildet, werden in diesen Pilzgärten immer Massen olcher Blätter aufgespeichert. Die Zucht wird von den Arbeitern ständig mit großer Sorgfalt gepflegt: man hat sogar wahrgenommen, daß fremde Pilze aus- lejtftet und die Garten mit den Exkrementen der Ameisen gedüngt werden. Die Pilzzucht spielt im Leben dieser Ameisen eine so wichtige Rolle, daß jedes ausschwärmende In sekt einen Pilzvorrat mitnimmt, um im neuen Nesi die unentbehrliche Nahrung gleich aussäen zu können. Während des Fluges bewahrt es den kostbaren Schatz — in Gestalt einer Kugel, die aus den Pilzfäden zu- sammengcfügt ist — in der Mundhöhle auf, und sobald I die Brutkammer im neuen Nest fertiggestellt ist, wird ! der Pilz „ausgepflanzt"-» Noch fehlen aber Blätter : als Nährboden der Pilze. Die Ameise weiß sich zu ' helfen: sie opfert einige Eier, die sie zerbeißt und ! legt auf die zerkaute Masse die Pilzfäden. So lang« > sie im neuen , Nest noch allein ist, bilden die schnell wachsenden Pilze ihre Hauptnahrung. Wenn aber du j ersten Arbeiterinnen erwachsen und arbeitsfähig sind, »eronre er, vag auch der Staat als Wirtschaftler'die selben Risiken übernehmen müsse, die Leder Private übernimmt, wenn er Geschäfte machen wolle. Das Schlußreferat hielt Gras Stolberg-Wer nigerode über das Thema: „Die Versorgung Deutsch lands mit landwirtschaftlichen Produkten". Er ging von der Tatsache aus, daß wir auch im letzten Wirk schastsjahr einen gewaltigen Einfuhrüberschuß in landwirtschaftlichen Produkten gehabt haben. Dev Redner warf dann die Frage aus, wie dieser Einfuhr« Überschuß gemindert werden könne. Im Vordergrund stehe die Zollpolitik. Man habe sich in Deutsch land auf den Standpunkt gestellt, daß die Selbstver sorgung Deutschlands mit landwirtschaftlichen Pro- mkten erreichbar sei. Hier müsse zunächst die Frage »eklärt werden, in welchen Produkten wir in der Lage «ien, uns selber zu versorgen. Für Weizen und Gerste käme dies niemals in Frage, für alle übrigen land-- virtschaftlichen Produkte möglichenfalls. Der Red,»er betonte, daß ohne gleichmäßige feste Srnte keine festen Preise gemacht »verden könnten. Sine Preisgestaltung würde stets nur politische Preise her- kiführen. Die Krage eines Monopols würde bei »ev- fandlunge»» mit anderen Staaten »»«günstige Folgen »uslösen. Der Bermählungszwang sei seiner Ansicht »ach für die Mühle,» tragbar und auch für die Laud« Wirtschaft im allgemeine«» erfolgreich. Der Redner be handelte dann weiter die Krage der Absatzregnlieruug. dhne staatliche Hilfe sei eine Absatzregnlierung weder penkbar noch möglich. Die Losnng müsse sein: „Der Ztaat mutz di« Wirtschaft betreuen, aber nicht selber hetreiben." Berlins erster Glocke,»turn,. Aus vem Friedhof der Luifenstadt-Gemeinde .» Berlin wurde kürzlich ein Glockenturm erbaut, in dem die alte historische Glocke der Gemeinde Berlin, die aus dem 17. Jahrhundert stammt, Platz gefun den hat. Die Bluttat in Hamburg. Tie Bewczariinde. Zu der schwere» Bluttat in Hamburg, der zwei Duis burger zum Opfer fielen, erfahren wir noch folgende Ein zelheiten: Der 28jährige Schenkel hatte in Duisburg zwei Markt stände gemietet, deren Betrieb er finanzierte. Einen Stand betrieb er selbst, der andere wurde von seinem Frennd, dem 34jährigen Reuter, bewirtschaftet. Schenkel gelang es, in knrzer Zeit eine große Kundschaft von Großverbrauchern zu gewinnen. Vor kurzem stellte er fest, daß Reuter erhebliche Beträge bei seiner Kundschaft einkassiert und Quittungen init falscher Unterschrift ausgestellt hatte. Es kam zu er heblichen Streitigkeiten zwischen den beiden, bis Schenkel eines Tages die gemeinsame Junggesellenwohnung verließ, um angeblich zu seiner Schwester nach Travemünde zu fahren. Reuter erhielt in den nächsten Tagen mehrere Briefe, nach deren Empfang er stets sehr aufgeregt war. Am letz ten Sonntag verließ Reuter die Duisburger Wohnung unter der Angabe, ein Futzballfpiel besuchen zu wollen. Er kehrte aber nicht wieder zurück. Ain Montag kam nun aus Hamburg die Meldung, daß Reuter und Schenkel dort tot aufgefunden worden seien. Nach Lage der Dinge wird hier angenommen, daß Reuter den Schenkel offenbar im Verlauf von Streitigkeiten erschossen und dann Selbstmord verübt hat. Sin Besuch in Lindenhos. Eine mustergültige Heilstätte für Tuberkulosekranke. Linden Hof, ein Komplex von Baulichkeiten, die den Bedürfnissen unserer Zeit wirklich Rechnung tragen. Lichte Farbe, weite Räume, zweckmäßige Ausstattung — alles das ist dazu angetan, die Patien ten m eine heitere und zuversichtliche Stimmung zu versetzen. Da liegt der Lindenhof mitten im molligen Grün mit großem Park und schaut auf die sommerlich dunklen Wipfel der Gartenstadt Coswig in der Amtshauptmannschaft Meißen. Die Vollkommenheit aber gibt der Heilstätte erst der Geist, mit dem sie die ärztliche Leitung erfüllt. Es ist der starke Pulsschlag treuer Arbeit, der dieses Haus so wertvoll »nacht. Dr. Graf berichtete über die Grundlinien seiner Arbeit, über die operative Behandlung der Tuber kulose, die erfreuliche Zukunftsblicke für die Behand lung einseitiger Tuberkulose gestattet. Man hörte von Len ärztlichen Erfolgen: geheilt wurde Schwer- unb Schwersterkrankte, ein großer Teil ist in ihren» Krank bettszustand erheblich gebessert und ihrem Beruf und ihrer Arbeit zurückgegeben. Monumental in der Linie, ernst wie sein Zweck: Ler Menschheit Lie verlorene Gesundheit wieder»