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Tageszeitung m- Anzeiger sür DWolNswaUe- Schmie-eberg n.T Bezuglprei«: Für «inen Monat 2.20 RM. mit Zutragen, einzeln« Nummern 1S Reichs- pfennige :: Gemeinde - Verbands - Girokonto Nr. 3. :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 Postscheckkonto Dresden 12S48 I I vettrste Sei»««- »er Bezirk« Siese« Blatt «thSN »le amNiche» Dekaurrlurkchvngr» »e» Amlshauolmaunschast, »es «mlsgertchls >«» »es Sls-lral» zu Dippsltziswal-k Anzeigenpreis: Di« 42 Millimeter breite Petitzelle 20 Reichspfennig«. Eingesandt und Reklamen 00 Reichspfennige »»»»«»> »«M »«»««> - «m» Mi. An,»?- »ar! t» Mittwoch, am 4. September 1929 Nr. 206 95. Jahrgang Am 5. September 1929, vormittags 11 Ahr, soll in Dippoldis walde 1 Grammophon mit 12 Platten meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden. Sammelort der Bieter: Gerichtlicher Bersteigerungsraum. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Dippoldiswalde. Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Aus Anlaß der Rückkehr des Luftschiffes „Graf Zeppelin" von seiner Weltreise haben heute die Reichs und Staatsgebäude hier wie im ganzen Lande geflaggt. Dippoldiswalde. Ende dieses Jahres haben die jetzigen Stadtverordneten auszuscheiden. Nach den Bestimmungen der Gemeindeordnung finden die Wahlen in allen sächsischen Ge meinden jeweils am dritten Sonntag des November statt; fällt aber der Totensonntag auf diesen Tag, dann am zweiten Sonntag. Wahltag ist also in diesem Jahre der 17. Novem ber. Die verschiedenen Parteirichtungen und Ortsausschüsse werden sich schon in den nächsten Wochen mit den Vorbe reitungen zur Aufstellung der Wahlvorschläge zu befassen haben, die spätestens am l 7. Tage vor dem Wahltage (also spätestens Ende Oktober) beim Gemeindewahlleiter eingereicht sein müssen. — Das Erntedankfest in der Kirche zu Dippoldiswalde soll Sonntag, den 22. September gehalten werden. Dippoldiswalde. Am Dienstag nachmittag 5 Uhr tagte in der Putzmühle beim Kollegen Thömel der Gastwirts- Verband „Weißeritztal". Nach begrüßenden Worten des Vorsitzenden, Stadlkaffeebesitzer Taubert, der auch über den guten Besuch seine Freude zum Ausdruck brachte, trat man sofort in die nur drei Punkte umfassende Tagesordnung ein. Zunächst nahm man Kenntnis vom Tode des 2. Verbands vorsitzenden Franz Schmidt. Als neues Mitglied gehört dem Verband Gustav Claus, Schmiedeberg, an. Nachdem der Vor sitzende bekannt gegeben hatte, daß das Bedienungspersonal innerhalb 24 Stunden, das übrige Personal in der Zeit von drei Tagen anzumelden sei und nachdem er noch auf das Weinbuchführen hingewiesen hatte, entspann sich eine lebhafte Aussprache über die Polizeistunde. Am Schluß der Ver sammlung gab der Vorsitzende vom Saalinhaber-Verband, Easthofsbesitzer Marschner—Schmiedeberg, einen Bericht von dem Verbandstage in Grimma. Gegen 1/27 Uhr fand die gutverlaufene (Versammlung, ins der noch! manches Interne behandelt wurde, ihr Ende. Die nächste Zusammenkunft soll beim Kollegen Lur im Windischhaus stattfinden. — Mit welcher Leichtsinnigkeit oft mit der Gesundheit anderer gespielt wird, zeigt wieder ein Unfall, der sich in Zittau ereignete. Eine Frau hatte, sich mit einer anderen unterhaltend, Pslaumen verzehrt und die Kerne achtlos auf den Bürgersteig geworfen. Ein Kaufmann, der die Straße passierte, trat aus einen solchen Kern und rutschte aus. Er fiel so unglücklich, daß er nach dem Krankenhaus gebracht werden mußte, wo ein komplizierter Oberschenkelbruch fest gestellt wurde. — Sprechzeit der Kre isha up kman nsch a f t Dresden. Die fortgesetzte Zunahme des Geschäftsver kehrs bei der Kreishauptmannschaft Dresden, insbesondere bei der Geschäftsstelle sür Kraftfahrzeuge, zwingt dazu, daß an deren Amtsstelle der Publikumverkehr unbedingt auf die Zeit von vormittags 9 bis Nachmittags 1 Uhr beschränkt wird, weil die übrige Geschäftszeit (im Sommer vormittags 7 bis 9 Uhr und nachmittags 1 bis 3 Uhr, im Winter, vormittags 7,30 bis 9 und nachmittags von 1 bis 3,30 Uhr) zur schrift lichen Erledigung der laufenden Geschäftssachen benötigt wird. Es ist deshalb dringend erwünscht, daß in Zukunft die bei der Kreishauptmannschaft Dresden schon bisher auf die Zeit von vormittags 9 bis nachmittags 1 Uhr festgesetzt ge wesene Sprechzeit genau eingehallen wird. Ebenso ist es im Interesse der schnellen Bearbeitung der Geschäftsangelegen heiten und zwar vor allem in Kraftsahrzeugangelegenheiten dringend erwünscht, telephonische Anfragen bei obenerwähn ter Amtsstelle möglichst einzuschränken und nur in ganz be sonders dringenden Fällen telephonische Ansrage zu halten, weil deren Beantwortung meist zeitraubend ist und die Be arbeitung der Geschäftssachen nur hemmt. — Seit diesem Frühjahr ist immer mehr die Unsitte zu beobachten, daß bei sogenannten .Schwärzpartien', die immer zahlreicher werden, von vielen Teilnehmern dieser Ausflüge nicht nur eine unwürdige Kleidung, sondern leider auch — und dies gerade meist jenseits der Grenze — ein un gebührliches Benehmen wahrgenommen werden kann. Wenn schon durch den lächerlichen Aufputz und Firlefanz die soge nannten .Sachsen' in der Tschecho-Slowakei unangenehm ouffallen, so war gerade in den letzten Monaten das Beneh- men vieler dieser Ausflügler derart hemmungslos und provo zierend, daß es direkt zu einer Landplage geworden ist und eine Schande für unsere sächsische Bevölkerung bedeutet, so daß man drüben und besonders weiter drin im Lande die Sachsen mit Schrecken Sonntags kommen sieht, nachdem der artige Anrempeleien und Anpöbelungen vorgekommen sind, daß sowohl die tschechischen als auch die deutschen Zoll- und Polizeibehörden sich gezwungen sahen, den Grenzverkehr nach Lieser Richtung hin schärfer zu überwachen. Da solche Hel dentaten eines Teiles der sächsischen Ausflügler getreulich auch weiter berichtet werden durch eine entsprechende Presse, darf es dann nicht Wunder nehmen, wenn wir ein unlieb sames Echo aus anderen Staaten darüber vernehmen müssen. In der jetzigen schweren Zeit sollten solche Borkommnisse un bedingt vermieden werden. Die einfachste Anstandspflichk erfordert dies einem benachbarten Lande gegenüber; denn darüber müßte sich jeder, der über die «Grenze" wandert, klar sein, daß er als ein Vertreter des Landes betrachtet wird, aus dem er Kommt, und daher auf sein ganzes Tun und Lassen hin besonders genau beobachtet und ev. kritisiert wird. Das Ansehen unseres Landes wird durch solche unwürdige Vertreter sicher nicht gehoben, ganz abgesehen davon, Laß diese Kreise scheinbar sich der offensichtlichen Rok unseres Vaterlandes gar nicht bewußt sind oder sich nicht darum sche ren. Dies löst nicht nur bei dem vernünftigen TM unseres Volkes, Ler im allgemeinen schwer um seine Existenz ringt, sondern auch bei unseren Kriegsnachbarn von gestern merk würdige Gefühle aus, wenn manche Kreise nach außen hin sich gebärden, als wüßten sie hichts von den Nöten unserer Zeit. — In Ulberndorf wurde gestern ein anscheinend geistig nicht normaler Mensch aufgefunden, der nur not dürftig bekleidet war. Es war ein Gärtner aus Dresden, der in der voraufgehenden Nacht sich durch ein Fenster aus der elterlichen Wohnung entfernt hatte. Man brachte ihn zunächst nach der Herberge zur Heimat in Dippoldiswalde. Von der Polizeiwache Dippoldiswalde aus wurden seine An gehörigen benachrichtigt, die ihn heute früh abholen ließen. — Zwei tödliche Unfälle trugen sich am Dienstag in Dresdenzu. Im Stadtteil Strehlen geriet auf dem Wasa- platz ein 55 Jahre alter Kaufmann Paul Grohmann mit sei nem Rad unter ein vorüberfahrendes Lastauto einer Mühlen firma Müller aus Lockwitz, wobei ihm der Kopf breitgequetscht wurde und der Tod infolgedessen auf der Stelle eintrat. — Am Altmarkt stürzte der 20 Jähre alte Malergehilse Arn hold von einer Magirusleiter etwa 20 Meter teif ab und zog sich dabei schwere Verletzungen zu. Die Leiter war auf gestellt worden, damit an einem Geschäftshaus ein Trans parent angebracht werden sollte. Wenige Stunden nach sei ner Einlieferung ins Krankenhaus verstarb der junge Mann. — Den Verletzungen erlegen ist im Krankenhaus Dres - d e n - Friedrichstadt der 30 Jahre alte Landwirt Willi Franke, der beim Brande des Bergrestaurants als Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Cossebaude schwer verunglückt war. Obercarsdorf. Am Sonnabend glitt ein hiesiger Ein wohner beim Pilzesuchen aus und stach sich mit einem am Boden liegenden Holzrest in die Nähe des Auges, so daß er nach ärztlicher Hilfeleistung dem Diakonissenhaus Dresden zugesührt werden mußte. Schmiedeberg. Infolge der anhaltenden Trockenheit ist der Wasserzufluß zu unserem Hochbehälter ein geringer, so daß die höher gelegenen Grundstücke zum größten Teile ohne Wasser sind. Aus diesem Grunde hat der Gemeinderat das Gießen der Gärten und der Wäsche mit Leitungswasser ver boten. Es wäre zu wünschen, daß ein ausgiebiger Regen die Kalamität beseitigen würde. Dazu wird uns noch von anderer Seite geschrieben: Seit einiger Zeit leidet die hiesige Ge meinde an einem noch nie dagewesenen Wassermangel. Trotz größter Sparsamkeit ist der Hochbehälter leer. Die auf dem Berge gelegene Kolonie der Seckwerke, bestehend aus 104 Haushaltungen, ist besonders in Mitleidenschaft gezogen und fast dauernd ohne Wasser. Dieser Uebelstand wird außer der anhaltenden Trockenheit noch dadurch begünstigt, -aß die Ge meinde Dönschten gleichfalls Abnehmer dieses Wassers ist. Die Regulierung besteht durch einen Schieber, an dem sich dauernd auch unbefugte Hände zu schaffen machen und der hiesigen Gemeinde das Wasser einfach abdrosseln. Es wäre endlich einmal Zeit, diesem Uebelstand Abhilfe zu verschaffen und auch die Einwohnerschaft Dönschtens auf Sparsamkeit mit Trinkwasser hinzuweisen. Schmiedeberg. Am vergangenen Sonntag hielt die Schrebergartengemeinschaft des Aentralvereins ihr Gartenfest ab. Die Besitzer hatten ihr« Gärten alle festlich geschmückt und am Abend war alles illuminiert. Für den nöligen Stoff war auch gesorgt, so daß bald eine heitere Stimmung herrschte, wozu die Kapelle Greif durch ihre Meisen noch mithalf. Glashütte. Nach längerer Pause und nach vollständiger Renovierung wird in den nächsten Tagen das frühere Cafe Stohn unter dem Namen Cafe Schwarz wieder eröffnet werden. Cafehausbesitzer Schwarz in Dippoldiswalde hat das Cafe als Filiale seines Dippoldiswalder Geschäftes in Pacht ge nommen und wird mit der Inbetriebsetzung einem Bedürf nis nach einem zeitgemäß komfortabel eingerichteten Kaffee haus entgegenkommen. Glashütte. Der Stadtrat sieht sich veranlaßt, angesichts der mehr und mehr drohenden Wassernot den Hochbehälter allabendlich von 9 Uhr bis morgens 6 Uhr zu schließen, damit sich in dieser Zeit Wasser ansammeln kann, um auch einem etwa einmal ausbrechenden Schadenfeuer erfolgreich begegnen zu können. Als recht begrüßenswert ist es auch zu bezeichnen, daß man an die höher gelegenen Stadtteile denkt und alltäglich Sperrstunden zu Gunsten der Einwohner in diesen höher gelegenen Häusern einführt. vberlchlottwitz. Ein Ehepaar von hier kann für sich den seltenen Fall verbuchen, Zwillinge zu bekommen, wovon das eine Kind, ein Knabe, am 3 l. August nachmittags 6 Uhr in der Wohnung der Mutter und das andere, ebenfalls ein Knabe, am 1. September, abends in Dresden geboren wurde. Dittersdorf. Auf dem Gute von Erwin Zillcher entstand durch noch nicht aufgeklärte Ursache am Dienstag nachmittag ein Schadenfeuer, das infolge der wochenlangen Trok- kenheit rasch nm sich griff. Der Brand war in der Scheune entstanden, Lie vollständig mit Len eingebrachten Crntevor- räten niederbrannke. Durch Las späte Einsetzen -er Glas- Hütter Motorspritze, für die nicht sofort ein Lastkraftwagen zur Stelle war, und Lie dann an der Brandstelle nicht gleich das nötige Wasser vorfand, konnte auch das Wohnhaus nicht mehr gerettet werden. Das Vieh ist gerettet und, wie üblich, bei den umliegenden Bauern untergebracht worden. Der Besitzer, welcher mit seinen Leuten auf Lem Felde beschäftigt war, erlitt infolge der Aufregung einen schweren Nervenchok. Schellerhau. Die Einweihung Les Margareke-Cronau- HeimS in Schellerhau, das von der Quarter-Collection dem Landesverband Sachsen Les Vereins für das Deutschtum im Ausland übereignet wird, findet am 11. September statt. kürltenau. Beim Gutsbesitzer Hermann Kadner, Nr. 71, drangen Montag nachmittag, als die Bewohner auf dem Felde beschäftigt waren, zwei Spitzbuben ein. Schon hatten sie alles durchwühlt und sich einen Geldbettag zurechtgelegt, als der Besitzer vom Felde nach Hause kam. Der eine Spitz bube entkam, während der andere auf den Heuboden des Gutes flüchtete. Mit Hüfe von schnell herbeigerufenen Nach barn gelang es, den Versteckten hervorzuholen und der Gen darmerie zu übergeben. Hoffentlich hat man einmal den Richtigen erwischt. Possenborf. Die Getreideernte ist nun bei uns ohne jede Störung glücklich beendet, und unsere Landwirte können mit dem Ertrag gewiß auch zufrieden sein. Nun soll nächsten Sonntag das Erntedankfest gefeiert werden. Der Fest gottesdienst ist auf nachmittags 2 Ahr festgesetzt. Die anhal tend schöne Witterung hat auch die Grummternte gefördert. Mesa. In Riesa scheint ein auswärtiger Einbrecher sein Wesen zu treiben. Nach dem Einbruch in die Geschäftsstelle des D. H. V. bei dem dem Räuber etwa 500 Mark in die Hände fielen, wurde am Sonntag aus dem Grundstück Schiller-Straße 7a 245 M. gestohlen. Der Diebstahl wurde am Hellen Tage ausgesührt, als sich der Wohnungsinhaber bei einer Turnveranstaltung aufhielt. Sämtliche Behältnisse waren erbrochen und durchwühlt. Ein ähnlicher Einbruch wurde in der folgenden Nacht in die Reichsapotheke durch geführt. Auch hier wurden sämtliche Behältnisse erbrochen. Den Dieben fielen jedoch, abgesehen von einer Kiste Zigarren, keine Wertsachen in die Hände. Plauen, i. V. Am Montag vormittag erschien bei einer hiesigen Bank ein gerissener Gauner, der sich als Fabrik besitzer Müller vorstellte und unter Vorlegung eines Reise kreditbriefes, der auf die Eemeindesparkasse Uhlstädt in Thur, ausgestellt war, bat er um Aushändigung eines Betrages von 4500 Mark. Nachdem er diesen Betrag erhalte» hatte, ver schwand der Schwindler im Kraftwagen nach Reichenbachun hat dort ebenfalls unter gleichen Vorspiegelungeu 4SW erhalten. Dann fuhr er nach Mylau und ha dort be.emer Bank 1000 Mark sich crschwindelt und M danken m Netzschkau 4000 Mark. M-t dA-» "000 Mark verschwand er mit einem Kraftwagen in Richtung Dresden. wetten fitt mopgen: Nachdruck verdat«» Sehr warm, noch vorwiegend heiter, schwache Lustbewraana oeranderttcher Richtung.