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DM Frankreich nun, nachdem die Dcktrerkontrvll« nicht die geringste Aussicht mehr hat, auf Biegen und Brechen einen Sonderausschuß für die dritte Zone bis 1835 einsetzen? Das wäre eine Taktik, die an Kleinlich keit nichts zu wünschen übrig ließe. Offenbar will Briand in dieser Hinsicht bestimmte Ansprüche aus dem Genfer Protokoll herleiten. Doch das ist nicht mehr Politik, sondern formalistische Juristerei, die nie manden nutzt und allen schadet. Alles in allem: die Staatsmänner werden jetzt im Haag auf ihren Charakter geprüft. Wir aber nehmen ein Recht für uns in Anspruch, von dem Briand sagte, daß es kein höheres gebe, nämlich das Recht eines Volkes, in Unabhängigkeit und national«»» Selbstbewußtseinzu leben! Die Krists verschärft sich. >snowden sagt, er habe nicht die Absicht, sein Leben im Haag zu verbringen. — Unterredung Briands mit Stresemann. — Haag, 12. August. Im Haag sieht man dem Wiederzusammentritt oer Finanzkommission und des politischen Ausschusses am heutigen Montag mit großer Spannung entge gen. Die Lage ist nach wie vor kritisch. Die Aus gleichsbemühungen sind zwar fortgesetzt worden, doch hat die letzte Sitzung der Finanzkommission die er wartete Entspannung noch nicht gebracht. Die Krisis hat sich verschärft! Der französische Ministerpräsident Briand hatte der Presse eine schriftlich formulierte Erklärung über geben, die als eine Art Appell zum Einlenken gedacht war und die Gemüter beruhigen sollte. Briand führte darin aus: „Ich kann keinen Augenblick zugeben, daß eine Konfe renz, wie diese hier, zu einem Zusammenbruch führen wird. Dies« Konferenz geht in ihrer Bedeutung wett über die rein finanziellen Erwägungen hinaus, die jetzt behandelt werden. Die politische Arbeit dieser Konferenz überragt bei weitem all« übrigen Erwägungen. Aber da der Er folg der Konferenz ausschließlich von dem Erfolg der finan ziellen Konferenz abhängt, so kann ich sagen, daß die ge samt» Verantwortung für einen Zusammenbruch in dieser Richtung liegen wird. Die Lag« ist ernst, ohne jeden Zweifel: aber ist sie auch ohne Lösungsmöglichkeiten? Ich weigere mich kategorisch, dies zu glauben." In der Kinauzkommission zeigte sich der britisch« Schatzranzler Snowden über diese Erklärung äußerst verschnupft. Jedenfalls fiel ans, daß Snowden, als er erneut das Wort «ahm, jede Höflichkeit und jed« Korm außer acht ließ. Besonders hart verfuhr Snow den mit dem französischen Ainanzminister Ehtron, dessen Ziffer« er entschieden zurückwies. Snowden er. klärte, die französischen Argumente seien einfach lä- cherlich. Er habe im übrigen wenig Zeit und kein« Neigung, sein ganzes Leben im Haag zu verbringen. „Ich werde nie einem anderen gehören wie dir. Nie!" Sie stehen Auge in Auge. „Du schwörst es mir?" „Ich habe es dir schon geschworen und schwöre es noch einmal." Dann küssen sie sich, impulsiv und stürmisch. Und diesmal ganz unbekümmert darum, ob's einer steht — auch Johanna. Als die beiden jungen Leute etwas später eine Hauptällee entlang schreiten — jetzt freilich nicht Arm in Arm — da kommen ihnen Marie und Eri von Rüst entgegen. Marie sieht blühend und heiter aus wie immer. Sie ist schicker gekleidet als früher; aus ihrem schlichten, schwarzen Haar sitzt eine moderne Pelzmütze. Aber sie ist doch die alte geblieben. Auch Eri hat sich wenig verändert, nur eben, daß der schwere, braune Zops im Nacken aufgesteckt, und ihr Kleid ein wenig damen hafter geworden ist. Und doch sind seit jenem Sep temberabend, da das Jnselhaus im Park zu Cziczwicz niederbrannte, zwei volle Jahre ins Land gegangen. Marie kommt eben vom Konservatorium. Die Musikmappe hängt an ihrem Arm. Während die vier Leutchen sich begrüßen, gleiten ihre grauen, freund lichen Augen von Viktor zu Johanna zurück. Viktor merkt es sofort, runzelt leicht die Stirn und tritt von Johanna etwas ab. — Fräulein Ferber nimmt Eris Arm und zieht sie mit sich fort. „Höre, Erika," ruft sie mit lustiger Dringlichkeit, „ganz sicher, mein Kind, nun lasse ich mich nicht länger Hinhalten. Du kommst zu unserem nächsten Tanzabend, nicht wahr?" „Ich muß ja," erwiderte die kleine Rüst, ordent lich seufzend, „Mutter und Onkel wollen es durch aus." Johanna lacht ihr glockenhelles Lachen. ,F), Eri, du bist köstlich! Alle meine Freun dinnen sind aus dem Häuschen, wenn wir ein Tanzfest geben. Und du — — hast einen Seufzer zum Herz brechen. — — Lieber Himmel, es null dir ja nie mand deine Hetdenkinder nehmen. Du sollst in deinem Leben noch so viele kleine schmutzige Nigger waschen, ihnen die Wolle kämmen und ABC mit ihnen buch stabieren, als du nur irgend magst — — aber vor läufig kannst du doch noch vergnügt sein." „Ich bin doch auch vergnügt," behauptet Eri, lebhafter werdend. „Nur aus diesen schrecklichen Ge sellschaften und Tanzereien mache ich mir nichts. Und das Warten wird mir lang." „Das Warten!" lacht Johanna leichtherzig. „Wenn mir's noch lang würde!" Sie erschrickt sogleich über den verräterischen Ausruf. Rasch lenkt sie ab. „Ich finde es doch ganz vernünftig, daß man die Schwestern nicht so jung anlernt. Aber mußt du denn wirklich erst Schwester werden?" Nach dieser, den Franzosen höchst ungewohnten Form der Auseinandersetzung gefielen sich die fran zösischen DelegationSmitglteder dann, TMbsal zu bla sen. Immer wieder kann man jetzt von französischer Seite hören, die Lage sei hoffnungslos, es sei nichts mehr zu erreichen. Doch ist das sicher nur taktisch gemeint. Um Konzessionen werden die Franzosen jetzt kaum noch herumkommen. Inzwischen wurden auch die politischen Verhand lungen fortgeführt. So hatte ReichSaußemninister Dr Stresemann eine längere Unterredung mit dem franzö sischen Ministerpräsidenten Briand. Neber den Verlaus der Besprechung wurde der Presse amtlich nichts mit geteilt. Wie uns von privater Seite mitgeteilt wird, dauerte die Unterredung des Reichsaußenministers Dr Stresemann mit Briand etwa eine Stunde. MS Dol« metscher waren Prof. HeSnard von der französischen! Botschaft in Berlin und Dr. Schmidt zugegen. Von maßgebender deutscher Seite wird erneut mit aller Bestimmtheit versichert, daß alle Befürch- < tungen unbegründet seien, die deutsche Delegation könne ! einer Kontrollkommission über 1935 hinaus zustim- > - men. Das sei ganz und gar ausgeschlossen! Der ! ! deutsche Vertreter im Juristenausschuß, Dr. Gaus, ! werde den schlüssigen Nachweis erbringen und sich da«! j von nicht abbringen lassen, daß eine solche Kontrolle I j überflüssig sei. i Räumung «och vor Weihnachtens Wie „Exchange Telegraph" aus dem Haag hört, hat der britische Außenminister Henderson die fran zösische Abordnung davon unterrichtet, daß nach Ansicht der britischen Regierung die Räumung des Rheinlandes i unbedingt vor Weihnachten stattfinden müsse. England für Einsetzung eines Völkevbundsausschusfes? Englischen Zeitungsmeldungen zufolge, wünscht di« englische Regierung keinerlei rheinische Sonderkontrolle, ! bringt aber, um Frankreich entgegenzukommen, ein 1 dreiköpfiges Völkerbundskomitee in Vorschlag, das aus Unbeteiligten zusammengesetzt sei und zwischen den Ratstagungen im Bedarfsfälle zusammentret«: solle, um über akute Fragen zu verhandeln und in ernsteren Konflikten an den Rat zu berichten Politische Rundschau — Berlin, den 12. August 1S2S. . — Für dis Ermittelung der Täter der Spreugstofs« anschläge in den Regierungsbezirken Schleswig und Lüne burg find insgesamt 22 090 Mark Belohnung ausgesetzt worden. * : General Diaz besichtigt die Doruierwerft. Der Ches der chilenischen Armee, General Diaz, der gegen wärtig in Deutschland weill, besuchte in Begleitung seines Adjutanten die Tornierwerft in Altenrhein und vestchttHtt väS yluüschtff DoX, SöbS s sich IW! M erkennend über Vie Maschine äußerte. :: Kowmuuisteukrawall« tu Berlin — ei« Todes opfer. Wegen Singen« des Liedes „Das ist der Rot« Frontkämpferbund^sollle in Berlin ein kommunistischer Lemonstrationszug aufgelöst werden. Bet der Auf« lösung des Zuges wurden die Beamten angegriffen. Im Anschluß daran wurde in der Koppenstrahe eins Polizeistreife angefallen und beschaffen. Ein Beamter! wurde durch Pistolenschüsse leicht verletzt Gin anderen Beamter wurde von der Menge geschlagen sowie ge- treten und mußte in seiner Bedrängnis von der Schutz- Waffe Gebrauch machen. Hierbei wurde einer der An greifer getötet und einer verletzt. :: Bundeskanzler Streeruwitz «ach Wie« zurück« gekehrt. Ter österreichische Bundeskanzler Streeruwitz unternahm eine Rundfahrt durch Bayern und besichtigte die Wasserkraftanlagen und die Elektrizitätswerke. Von Passau aus kehrte der Bundeskanzler nach Wien zu rück; zuvor hatte er Nürnberg, Rothenburg, Würzburg und Bamberg besucht. * In London wird eine Wirtschaftskonferenz des briti schen Weltreichs vorbereitet. * Auf den afghanischen Machthaber Habib Ullah wurde ein Anschlag verübt; die Kugel ging icdoch fehl. L Die Vereinigten Staaten wollen nur noch den Län dern Anleihen gewähren, deren Haushalt sich im Gleichge wicht befindet. Kursstürze an der New Yorker Börse. Z Die unerwartete Erhöhung des amerikanischen Dis kontsatzes löste an der New Dörrer Börse einen scharfen Kurssturz aus. Innerhalb einer Viertelstunde ergab sich ein rechnungsmäßiger Kursverlust von vier Milliarden Mark. Häufig wurden ganz« Aktienpakete von 5000 bis 25 000 Stück auf den Markt geworfen. Daneben verkauften Tau sende kleiner Spekulanten in panischem Schrecken ihren Besitz an Wertpapieren, während einzelne Grotzspekulanten und berufsmäßige Effektenhändler auf dem gesunkenen KurS- niveau Käufe durchfuhrten. Der Aktienumsatz betrug über 5 Millionen Stück. Mitteldeutscher Rundfunk. Dienstag, 13. August. 12.00—13.45: Schallplattenkonzert: 4! 14.05: Neuerscheinun gen auf dem Büchermarkt. 4- 15.15: Musikalische Kaffeestunde «Schallplatten) mit Funkwerbung. * 16.30: Die Wiener Ope rette. Muflkal. Leitung: Th. Blumer. 4- 18.05: Magda Schulte- Behrens, Dresden: Die Frau als Persönlichkeit, 4- 18.30: Fran zösisch für Fortgeschrittene. 4- 19.00: Rud. I. Schmeißer, Berlin: Rettungswesen und erste Hilfe durch Flugzeuge. * 19.30: Prof. Dr. Grünfeld, Halle a. d. S.: Die deutsche Geld wirtschaft. Die ländlichen Spar- und Darlehnskassen. 4- 20.05: Volkstümliches Orchesterkonzert. Das Leipziger Rundfunk orchester. 4- 21.15: Aus der Weltliteratur. Wunderseltsame, abenteuerliche und bisher unbeschriebene Geschichten und Taten der Schildbü-aer Einleitende Worte von Alfred Stcrubeck. Sprecher: Hans Fischer. Dresden ,Za, weißt du," erklärt Eri nun mit einem drol ligen Gemisch von Eifer und Unmut, „Mama und Onkel haben doch, weil ich gar nickt nacklietz, den Superintendenten Kerger befragt. Uno der stellte nun rlles ganz anders dar, wie ich mir's gedacht habe. Eigentliche Missionarinnen gibt es nicht, nur Schwe stern im Missionsdienst. Aber erst mit 25 Jahren wird man zur Ausbildung angenommen und muß dann anderthalb Jahre lernen. Ach du, Hanna," fährt die kleine Eri immer erregter fort, „ich glaube, der Superintendent ist mit Mama und Onkel im Bunde and will mir's vergraulen. Theoretisches und prak- - ttsches Studium — Spezialkenntnisse — umfassendes I Ergreifen des sozialen Berufs — Sozialwissenschaften i. — Erzrehungsarbeit aus fozialem Gebiet — Säuglings-, - Kinder-, Kranken- und Seelenpflege — das find so ' seine beliebtesten Schlagworte. Ich versichere dir, mir l vurde ganz schwindlig. Und nun sage du einmal: ! hältst du denn dies alles für nötig? Man soll mich hinschicken ins herrliche, wilde Afrika und mir sagen, < ivas ich zu tun habe. Ich werd's schon begreifen. Nun / — Johanna? — Sag' deine Meinung." i Hochrot sind Eris Wangen geworden. Hinter ihr pfeift Viktor, der mit Marie geht, leicht durch die gähne. Johanna macht ein bedenkliches Gesicht. Zö gernd beginnt sie: ,Za, weißt du, Eri, ich kann da wirklich nicht viel sagen, denn ich habe mich um solche Dinge noch nicht bekümmert. Du hast vielleicht recht. Indessen — ich hörte doch schon, daß jetzt in allen Berufen so hohe Anforderungen gestellt werden; war- um nicht auch in deinem?" „So " macht Erika gedehnt. „Nun — wenn rs auch alles so ist, fo möchte ich doch wenigstens frü her anfangen." Sie seufzt wiederum tief auf. Dann schließt sie mit leiser Stimme und völlig trostlos: „Da ich jetzt erst siebzehn bin, so würde es ja noch volle acht Jahre dauern." Johanna unterdrückt ein Auflachen. Aber sie dreht sich höchlichst amüsiert zu Viktor um. Die Lie benden tauschen einen schnellen Blick. Inzwischen sind sie an der Tiergartenstraße an- ^elangt und machen Halt. Johanna blickt nach ihrer . „O ich muß eilen. Um dreiviertel eins er- ! wartet mich meine Mutter, und es ist schon i halb." Sie sieht Viktor mit verstecktem Bedauern an. Beider Augen sprechen: Schade, heute wird's nichts mehr. Dann nimmt sie Eris Arm. „Wir haben noch ' ein Stückchen denselben Weg." ! „Ja, ich gehe mit dir, Hanna." „Willst du nicht mit mir kommen?" mischt sich Marie wohlmeinend ein. „Viktor könnte ja Fräulein Ferber nach Hause geleiten." Aber Beringer und Johanna wehren selbst ab. „In Ihrer Pension wird doch um eins gegessen, nicht wahr, Fräulein Tönne?" lacht Johanna lustig. „Da hat also Herr Beringer als Ihr Pensionsgenosse gar keine Zett mehr. Aus Wiedersehen denn, Fräulein Marie, Herr Beringer, auf Wiedersehen." — Ein tiefer Buck. — „Komm, Eri." Als Viktor und Marte gleich darauf in der Rick- i tung zum Brandenburger Tor dahinschreiten, sind sie i ziemlich schweigsam. Sie wohnen beide in einem Pen sionat in der Dorotheensträße. Vor zwei Jahren, als Marie mit Rüsts nach Berlin kam, stieg sie freilich verabredungsgemäß beim General von Wirrbeck mit ab. Aber schon nach zwei Wochen wurde ihr scho nend zu verstehen gegeben: da der General allein stehe, werde Frau Berta mit Eri ganz bei ihm bleiben, and keinen eigenen Haushalt führen. Und so sehr man auch Maries Gegenwart schätze — — leider sei die Wohnung etwas beschränkt Eri hatte sich damals vor der Freundin sehr ge schämt. Aber Marie, wenngleich ihr die Pille recht bitter schmeckte, nahm alles mit freundlicher Ruhe auf. Nur geht sie seitdem nicht öfter, als durchaus nötig, « tn das Haus von Wirrbeck-Rüst. Ihre Hauptsorge war damals, ein neues Unter- , kommen nach dem Sinn ihrer Ettern zu finden. Aus ! dieser Not hatte ihr Viktor geholfen. Er lebte schon i Mt Studienbeginn in einem sehr netten, gediegenen ! Pensionat, und sein langer Brief vermochte Onkel : Tönne auf Luba zu überzeugen, daß auch Marie in j diesem Herm gut aufgehoben sei. Das nun folgende < tägliche Beisammensein gestattete die alte Freundschaft ' zwischen Marie und Viktor noch herzlicher. Trotzdem ! ist es ihm peinlich, daß Marie sein Verhältnis zu , Johanna Ferber offenbar schon durchschaut hat. s Marie denkt, während sie still nebeneinander her- - gehen, ebenfalls an Johanna. Wenn jene in Viktor ihr Glück sieht, warum nicht? Es ist so begreiflich, ) denn er ist ebenso stattlich wie von Geist und Gemüt ' gut veranlagt. Ob aber Johanna für thn die rechte ! Gefährtin wäre, sie, die nur Luxus und Vergnügen ! kennt? Marie spürt plötzlich ein fröstelndes Gefühl, wie Angst. Sie hebt schnell den Kopf und sieht ihn ! besorgt von der Sette an. Da wirf' er gerade hin: „Gehst du auch zu dem Tanzfest bei Ferbers, Marie?" Sie erschrickt fast bei der unerwarteten Anrede. - „Nein, Viki, ich bin ja mit Johanna wenig bekannt und habe den Eltern niemals Besuch gemacht. Bei ) Eri ist das etwas anderes, der General ist ein alter Freund des Kommerzienrats." — Nach einer kleinen : Pause fügt sie hinzu: „Aber du bist gewiß ein- i geladen?" Viktor unterdrückt einen schmerzlichen Seufzer und ! ein Achselzucken. Ruhig sagt er: „Nein. Ich bin ja , überhaupt bei Ferbers noch wenig eingeführt." Ganz deutlich fühlt Marie, was in ihm vorgeht. ! Am liebsten möchte sie ihm die Hände Hinstrecken und ' ihm offen Mut zusprechen. Aber eine zarte Scheu hält ! sie zurück. ! Sie hemmt nur ein bißchen den Schritt und be ginnt zögernd: „Viktor - ich will nicht in dich drin- gen, aber du kommst mir irgendwie bedrückt vor. Wenn — wenn — du einmal einen Menschen, eine Freundin brauchst — für dich — oder andere " die beiden letzten Worte spricht sie leiser „dann komme zu mir. Willst du?" - tiefe, dunkle, das ihrer Singstimme den wun- ; Sprache." Schmelz verleiht, zittert jetzt auch in ihrer