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Weißeritz-Zeitung : 12.08.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-08-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192908128
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19290812
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19290812
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-08
- Tag 1929-08-12
-
Monat
1929-08
-
Jahr
1929
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 12.08.1929
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Gatten freudestrahlend «nlq«q«nsührt, wenn am Abend, nachdem bi« Kinser zur Ruhe gegangen sind, in traulicher Zwiesprache be sprochen wird, wie der sauer verdiente Lohn am besten zu ver wenden ist und wie es ongesanaen werden muh, um nach Abzug aller Unkosten für die Bedürfnisse des Leibes und der Seel« noch übrig zu behalten. Heil dem Haws«, wo die Arbeit solche Zu friedenheit und Freude am Dasein dringt! 5. Di« Betätigung der geistigen und körperlichen Kräfte, also di« Arbeit, und zwar die Arbeit von Jugend auf, hat für «das In- dtvidimn, für daS Einzelwesen, noch eine andere und zwar eine lehr wichtige Bedeutung: Die Arbeit erzieht. Der Bolksmund spricht im Sprichwort die Wahrheit: Müßiggang ist oller Laster Anfang. Das Kind, daS vor Langerweile nicht weih, woS eS anfangen soll, verfällt in kindliche Unarten aller Art. Die pädagogisch be gabte Blutter beschäftigt daS Kind, gibt ihm also Arbeit, wenn auch In Form kindlichen Spieles. Sm Spiel betätigt dos Kind seine geistigen und körperlichen Kräfte, verliert sein« Unarten, lernt Anstand und Gitte. Sogenannt« Gassenkinder, di« vom frühen Morgen bis späten Abend auf der Strahe liegen, die von Sen Eltern auch nicht zur kleinsten Arbeit angeleitet werden, blei ben schlecht erzogene Kinder, die aus den Flegeljahren überhaupt nicht herauskommen. Die Erziehung, die dem Heranwachsenden Kinde im Elternhouse und in der Schule zuteil wird, und di« aus ihm einen brauchbaren Menschen bilden soll, kann die „Arbeit" nicht «ntbrhrcn. Eltern und Lehrer erwecken im Kinde die Ueber- geugung, dass ein Mensch ohne „Arbeit", ohne „Arbeitswillen" überhaupt nicht zählt. Nach der Schulentlassung treten Knaben und Mädchen in den Beruf ein. Sie kommen immer mehr und mehr zur Ueberzeugung, daß der Mensch arbeiten muh, um leben zu können, um die Schönheiten dieser Erde massvoll zu geniessen, sie wissen endlich, dass die Arbeit Körper und Geist gesund erhält und "daß Arbeit Freude am Dasein auslöst. Hat sich der Monn oder das Weib endlich zur wirtschaftlichen Selbständigkeit hin- durchgerungen, erzieht ihn die Arbeit zum immer vollkommener werdenden Menschen. Qualitativ hochstehende Arbeit gibt über flüssigen Mammon in die Hand. Der Versuchungen treten viele heran, die den reinen Menschen vom Wege des Anstandes und der Sitte abdrängen wollen. Die Arbeit ist das Abwehr- und Schutzmittel. Wer tagsüber seine geistigen und körperlichen Kräfte so betätigt hat, wie es dos Wohl der Gesamtheit erfordert, wird die freien Stunden dazu verwenden, um Leib und Seele in GotteS freier Natur zu erquicken, um im Wandern und Spork, in den Darbietungen der Kunst und Wissenschaft Erholung zu suchen. Es wird in unseren Togen so viel vom Aufbau des Reiches und Ertüchtigung des Volkes, das wieder aufsteigen soll, ge sprochen. Mit uns kann es nur besser werden, wenn jeder Deutsche — der Mann im Berufe, LaS Weib im Berufe oder im Hause — arbeitet; denn die Arbeit erhält 'das Einzelwesen: sie gibt ihm die Mittel zum Lebensunterhalt«, verschafft erlaubten Genuss, er hält gesund und zufrieden und erzieht uns zum Menschen in des Wortes bester Bedeutung. II. Die Arbeit ist Pflicht, weil sie die Gründung der Familie ermöglicht. Deutsches Wesen, deutsche Art ohne die Poesie des Häuslichen Herdes, ohne daS gemütliche Leben im engsten Kreis« der Familie ist nicht denkbar. Unser Schiller schildert im Lied von der Glocke das Glück, daS dem deutschen Familienleben innewohnt. All« Bestrebungen, alle Versuche, die "darauf hinausgehen, dem deut schen Familienleben den Todesstoss zu versetzen, müssen als Ver rat am deutschen Volk« gedrandmarkt werden. Deutschlands Jugend muss sich gegen diese Feinde wehren. Der deutsche Jüng ling und die deutsche Jungfrau sind die Träger deutscher Zukunft. DaS Ziel des reifen NlonneS und Weibes ist die eigentlich un trennbare Vereinigung in der Ehe, die Gründung der Familie. Dazu Kanu beiden nur die Arbeit, die Betätigung der geistigen und körperlichen Kräfte zu ihrem Wohle und zum Wohle der Ge samtheit verhelfen. Strebsame, fleissige junge Leute sparen heute durch Arbeit gemeinsam vom Lohne, dass ihnen endlich die Grün dung des Hausstandes, wenn auch oft unter sehr bescheidenen Ver hältnissen, möglich wird. Viele junge Männer vertreten noch heute sie Meinung, die Braut habe die vollständige häusliche Ein richtung als Ausstattung mit in die Ehe zu bringen. Da mit we nig Ausnahmen die ältere Generation durch die Inflation ihr Ver mögen verloren hat, kann sie den heiratsfähigen Töchtern eine Ausstattung, wie vor dem Kriege üblich, nicht mehr mitgeben. Also erwächst den jungen Männern die Pflicht, zur Errichtung des Hausstandes beim Eingehen der Ehe mit beizutragen. Wer von Haus aus mit irdischen Gütern nicht gesegnet ist, dem bleibt nur übrig zu arbeiten, um vom Arbeitslohn sparen zu können. Dann hat die Arbeit erst den richtigen Sinn. Braut wie Bräutigam ar beiten für einander, arbeiten schon für ihre Nachkommen, arbeiten zum Wohle der Gesamtheit. Mit der Gründung des eigenen Hausstandes fällt den Eheleuten ein schwerer Beruf zu: die Er ziehung ihrer Kinder. An solchen Tagen, wie der der Verfassungs- seier, an dem soviel von Deutschlands Wiedergeburt gesprochen wird, möchte der Arbeit gedacht werden, die die "deutsche Mutter an ihren Kindern und für ihre Kinder leistet. Der "deutschen Mutter ist eS selbstverständliche Pflicht, alle ihre geistigen und körperlichen Kräfte zum Wohle ihrer Kinder zu betätigen. Wenn die grosse Mehrzahl deutscher Ätzinner und deutscher Frauen, deutscher Jünglinge und "deutscher Jungfrauen heute noch brave, arbeitsame, in Anstand und Sitte lebende Glieder unseres Volkes sind, so danken sie es ihrer Mutter, die durch aufreibende Arbeit ihre Kinder vom ersten Atemzuge an bewacht und bedräuet und sie zu brauchbaren, arbeitswilligen und arbcitsfreudigen Menschen «rzieht. Der Mann, das Haupt der Familie, dankt es seiner Lebensgefährtin und der Mutter seiner Kinder "damit, dass er durch Arbeit den Wohlstand der Familie zu heben versucht. Ar beit ist des Bürgers Zierde, Segen ist der Mühe Preis! Ohne ernste Arbeit kein geordnetes Familienleben; darum hak jeder Deutsche die Pflicht, seine geistigen und körperlichen Kräfte so zu betätigen, wie eS das Wohl der Gesamtheit erfordert. III. Die Männer, die vor lv Jahren die Verfassung des deut schen Reiches beraten und beschlossen haben, waren "davon beseelt, das Reich in Freiheit und Gerechtigkeit zu erneuen und zu be festigen. DaS Reich besteht nach Artikel 2 auS den Gebieten der deutschen Länder, aus einzelnen Staaten. Der Staat ist die Zu sammenfassung und Vereinigung der Gemeinden. Wenn das Reich befestigt bleiben soll, gilt es, das öffentliche Leben in den Gemein den so zu führen und zu leiten, dass dadurch der Staat, "daS Reich mehr und mehr erstarkt. Die Freude am Reiche und Staate, an den Einrichtungen des Reiches, des Staates, der Gemeinde muss erhalten werden. DaS ist nur möglich, wenn jedem Deutschen die Möglichkeit gegeben wird, durch wirtschaftliche Arbeit seinen Anterhalt zu erwerben. Die Zahl der Zufriedenen wächst und somit ist die Arbeit ein Grundpfeiler für das Bestehen der Ge meinde, des Staates, des Reiches. Reich, Staaten, Gemeinden wollen regiert und verwaltet sein, von allen öffentlichen Einrich tungen "des Reiches, des Staakes, der Gemeinde will der Staats bürger, wie es ihm gerade passt, Vorteile geniessen. Die Vorteile der Rechtspflege will er nicht entbehren, Bildung und Schule for dert er für "seine Kinder von der Gemeinde, vom Staat, vom Reich. Kann dem Staatsbürger angemessene Arbeitsgelegenheit nicht nachgewiesen werden, wird für seinen notwendigen Lebens unterhalt gesorgt. Alles das, was hier genannt wurde und vieles andere dazu kostet Geld. Das Geld muss ausgebracht werden. Die sozialen Lasten, die die arbeitende Gesamtheit zu tragen hat, erhalten Gemeinde, Staat und Reich; die sozialen Lasten stellen einen Teil des Arbeitslohnes dar, der von den Deutschen, welche Arbeit haben und deren Einkommen über ein Existenzminimum hinauSgehen, abgegeben wird. Mögen nun die wirtschaftlichen Verhältnisse liegen wie sie wollen, mögen manche Berufszweige viel, andere wenig oder nichts verdienen, jeder Deutsche, der Ar beit sindet und arbeiten kann, hat die sittliche Pflicht, seine gei stigen und seine körperlichen Kräfte so zu betätigen, wie eS "daS Wohl der Gesamtheit erfordert, d. h. er muss arbeiten und «Inen Teil seines Arbeitseinkommens, wenn er über ein gewisses Exi stenzminimum hinausgeht, als soziale Last in Form einer manch mal recht drückenden Steuer an Gemeinde, Staat oder Reich ab führen. DaS ist -er Umstand, der manchen" verdriesst. Man spricht von Reichsmüdigkeit und R«tchSvervross«ichett und bringt den U«belstand in Verbindung mit der Verfassung. Natürlich hat jode Verfassung ihr« Mängel; denn alles Menischenwerk ist Stück werk. Auf der Erde gibt «s nichts Vollkommenes. Wenn der wettere Verlauf der wirtschaftlichen Verhältnisse zeigen wird, dass die sozialen Lasten, di« auf den Schultern d«r arbeitenden Be völkerung ruhen, zu gross und daher untragbar werden, wird und muss eine Aenderung eintreten; denn es geht nicht an, dass die Gesamtheit wegen eines verhältnismässig kleinen Teiles eben die ser Gesamtheit zugrunde geht. Regierung und Reichstag müssen durch geeignete Äeichsgesehe Mandel schaffen, damit lm Reiche jedem Deutschen di« Möglichkeit gegeben ist, durch Wirtschaftlich« Arbeit seinen Unterhalt zu erwerben: di« wirtschaftlich Schwachen müssen genug zum Leben haben, aber die wirtschaftlich Besser- gestellten dürfen nicht ruiniert und somit auch zur Gruppe der ersteren gedrängt werden. Denn wenn niemand mehr vorhanden ist, der imstande ist di« sozialen Lasten oufzubrlngen, ist daS Ende gekommen. Unsere Gesetzgebung muss dahin steuern, den wirt schaftlich Schwachen zu helfen, ohne dabei die Quellen zu ver stopfen, aus denen dem Reiche die Steuern zufliessen. Dabin können wir nur gelangen, wenn, wie eS in Artikel 163 der Relcys- verfassung heisst: „Jeder Deutsche seine geistigen und körperlichen Kräfte so betätigt, wie es "daS Wohl der Gesamtheit erfordert." Die Feier "des 10 jährigen Bestehens unserer deutschen Reichs verfassung wird ihren Zweck erreicht haben, wenn wir heute das Versprechen geben und es auch halten: Jeder arbeite zum Wohle unseres deutschen Vaterlandes, aus dass wir recht bald besseren Zeiten engegcngehen mögen! Einig in dem Bestreben, für das Wohl der Gesamtheit zu arbeiten, wollen wir eintreten für Recht und Freiheit. „Einigkeit und Recht und Freiheit sind des Glückes Unterpfand. Blüh im Glanze dieses Glückes, blühe deutsches Vaterland!" Stehend sang die Versammlung die dritte Strophe des Deutsch landliedes. Mit dem Vortrag von Vachs Sarabande in D durch obengenanntes Trio schloss die eindrucksvolle Feier. — Die öffentlichen Gebäude in der Stadt und einige Privatge bäude hatten aus Anlass des Verfasfungstages geflaggt. — Heute Montag, vormittags 9 Uhr, versammelten sich Lehrer und Schüler der Deutschen Müllerschule zur Ver- fassungsfeier im Vortragssaale der Schule. Studienrat Wolf hielt eine Ansprache in Anlehnung an den Artikel 163 unserer Reichsverfassung. Dippoldiswalde. Der Allgemeine Turnverein (DT) muss doch wohl bei Petrus eine gute Note haben, wenigstens möchte man das daraus schliessen, dass dieser gestrenge Wetter macher ihm ein gar so prächtiges Wetter zu seinem Sommer fest bescherte. Wie schauten alle, die sich auf dieses Fest ge freut, gar trübe am Sonnabend zum Himmel, als immer neue Regengüsse herabströmten, und wie lachte allen das Herz als am Sonntag ein so herrlicher Morgen heraufzog, aus dem sich ein Prachttag, nicht zu heiss und doch warm, staubfrei und voll Sonnenglanz entwickelte. Eine stattliche Kinderschar aller Altersstufen von 5 bis 14 Jahren, Jugend turner und -turnerinnen sammelten am Nachmittag vor der Turnhalle und zogen unter Vortritt des Trommler- und Pfeiferzuges des Vereins durch die Stadt nach dem Garten der Reichskrone, der mit bunten Papierranken und Fähnchen schön herausgeputzt war. Dort bewillkommnete der Vereins vorsitzende, Lehrer Eidner, die junge Schar und dann be gannen Kreis- und andere Spiele. Es wurde den Kleinen viel geboten. Da konnten sie sich Leckereien und Würstel von der Schnur schneiden, den Siegern beim Sackhüpfen winkten Preise in Schokolade, das Hüpfen nach Würsteln liess die Geschickten (und auch Ungeschickten) in den Besitz dieser leckeren Fleischerware kommen, Wettlaufen mit Eiern im Löffel erprobte die Geschicklichkeit der grössern Mädchen, die grössern Knaben holten sich beim Tauklettern Taschentücher vom hochschwebenden Kranze, und für Jugendturner gab es gar ein Heidelbeerkuchen-Wettessen. War das ein Spatz, wie sich die blauen Mäuler und Backen immer tiefer in den Kuchen bohrten. Nur schade, daß er auseinanderbrach. Und das Alter, das auch zahlreich erschienen war, das hatte seine Freude zunächst einmal am Eifer und der Freude der Kleinen, dann konnte sichs aber auch erfreuen am Schietzen nach Vogel und Scheibe, an einer Radbude, wo „schauderhaft" gewonnen wurde oder an der Schietzbude „Runter mit 'n Zylinder", wo man für 10 Pfennige auf drei Schutz drei bewegliche Zylinderhüte abschießen konnte, meistens aber nicht traf. Der Spass, wenn ein Ball nach dem andern da neben ging, und noch größerer Spass, wenn wirklich einmal ein Kopf ohne Zylinder wackelte. Die Vorturnerschaft hatte wirklich für jedermanns Belustigung gesorgt, das wurde all seitig gern anerkannt. Sie hatte aber schliesslich auch die ganze Arbeit, und man konnte es ihr nachfühlen, dass sie froh war, als gegen 7 Uhr das Ende dieses für die Kleinen und manche Grossen ereignisreichen Nachmittag gekommen war. Der Vor sitzende dankte allen denen, die zum Gelingen des Festes bei getragen und gab die „Siegerliste" bekannt. Als König auf den Vogel wurde Rudolf Fischer proklamiert, für den Handrick den Königsschuss getan hatte, als sein Marschall Franz Frisch. Bei den Jugendturnern hatte mit 6 Schutz Nahrendorf die höchste Ringzahl (48) außer Wettbewerb. Erster Sieger war Rudolph mit 37 Ringen, zweiter Sieger waren zwei: Bieberstein und Weber mit je 28 Ringen, dritter Rupprecht mit 27 Ringen. Die Turnerinnen hatten nach einer Preis scheibe geschossen. Königin wurde Dorle Hahmann, Marschallin Frau Ella Langer. Mit einem „wohl bekomm's" und einer Wundertüte, die noch jedem Kinde übergeben wurde, wurden die Kleinen entlassen. Ihr Mundwerk stand den ganzen Heimweg lang nicht still. Sie hatten zuviel zu erzählen, was sie alles erlebt hatten und immer wieder zu versichern, wie schön es gewesen war. Die Mitglieder des Vereins, und ganz besonders die tanzfrohe Jugend fand sich dann abends im Reichs kronensaale zusammen und beschloß den Tag mit einem fröhlichen Tänzchen, dem stark zugesprochen wurde. — Die Mutterberatungsstunde in Dippoldiswalde findet Dienstag, den 13. d. M. von 2—3 Uhr im Diakonat statt. Die Tuberkuloseberatung in Dippoldiswalde findet Mittwoch, den 14. d. M. von 10—12 Uhr im Bezirkshaus stattj — Die Meisterprüfung nachjH 133 derAGewerbe- ordnung haben im Bezirke der Gewerbekanimcr Dresden unter anderem bestanden vor der Prüfungskommission für Bäcker: Karl Claußnitzer in Altenberg, Richard Illgen in Glashütte; für Barbiere, Friseure und Perückenmacher: Ewald Richter in Oelsa; für Tischler: Franz Duschanek in Possendorf, Kurt Schwalbe in Hermsdorf i. L.,g Kurt Ehrhardt in Altenberg, Herm. Querner in Lauenstein; für Uhrmacher: Johanne-Arndt;' Gustav Brümmer, Heinz Ellermeier, Bernhard Jacob, Emst Karl, Ewald Laabs, Karl Machule, Herbert Messerschmied, Herbert Tamschick in Glashütte; für Wagner und Stellmacher: Hellmut Lehmann in Glashütte, Kurt Roschig in Liebenau; für Werkzeug- und Maschinenbauer sowie Krastwagenschlosser,: der Krastwagenschlosser Alfred Schütze in Schmiedeberg. — Zwei Schuhmacher, die infolge mangelhafter schriftlicher Arbeiten die Meisterprüfung nicht bestanden, beschwerten sich über den abweisenden Beschluß der Prüfungskommission bei der Kreis hauptmannschaft. Sie beriefen sich im besonderen auf ihre fiir gut befundenen praktischen Leistungen und bemängelten das Prüfungsverfahren. Nach eingehender Untersuchung ent schied die Kreishauptmannschaft entsprechend dem Berichte der Eewerbekammer, daß die Ablehnung durch die Meisterprüfungs kommission zu Recht erfolgt ist. Die schriftlichen Arbeiten seien tatsächlich sehr mangelhaft und erweckten den Eindruck, daß die Beschwerdeführer sich nicht in der erforderlichen Weise für die Prüfung vorbereitet haben. Werden derartige Leistungen zugelassen, so würde dadurch der Wert der gesamten Meister- prüfnung, insbesondere der Wert der schriftlichen Prüfung, hinfällig und das Ansehen des Handwerks geschädigt. Dresden. Beim Einsteigen in den Berliner v-Zug wurde am Freitag mittag von einem Kriminalbeamten ein Mann beobachtet, der verdächtig erschien. Schon nach einigen Mi nuten schlug im Zug eine Frau Lärm, weil ihr soeben Geld täschchen mit Fahrkarte gestohlen worden waren. 3m selben Augenblick verließ der beim Aufspringen aufgefallene Mann den Zug und wollte verschwinden, wurde aber von dem Be amten ergriffen und festgenommen. Das gestohlene Geld täschchen und die Fahrkarte konnten dem Dieb wieder abge nommen und der Besitzerin zurückgegeben werden. Wie sich herausstelte, hat der Dieb, ein 27 Jahre alter Arbeiter aus Kattowitz, bereits in München wegen verübten Taschendieb stahls Strafe verbüßt. Dresden. Am Sonntag, Leu 11. August, fand kn Gelände der Jahresschau ein Lag der Bayern statt der gemeinsam mit dem Bayern-Verein Dresden «Ei Mitwirkung -es mitteldeutschen Garwerbarrdes -ei Trachtenvereine Deutschlands veranstaltet wurde. Dal reichhaltige Programm brachte rrrcktouale Tänze ach dem Kugelhausplatz. Zur Auffithrung gelangten Ä Reifentanz nach Art des Münchener SchSfflertanzeS Bandltanz, Sechsertanz, Mühlrad! und verschieden« Schuhplattlertänze. Außerdem wurde mit acht riesiges Peitschen das historische Apernschnalzen vorgeführt Dresden. Vor kurzem ist in Dresden einMittel< europa-Jnstitut mit dem Ziel gegrünvet wor den, das Verständnis für die südosteuropäischen Staa ten in Deutschland zu vertiefen und in den süöost- europäischen Staaten andererseits das Verständnis für Deutschland und seine wirtschaftlichen sowie kul turellen Leistungen zu fördern. Die Arbeit ist zuu Teil schon ausgenommen worden. Zwickau. Der hier wohnhafte Kriegsbeschädigte O. ging über den Hauptmarkt und schlug mit seinem Spazierstock das große Schaufenster eines Geschäfts entzwei, wobei noch weitere Ausstellungs-Glastaseln, die im Schaufenster verwendet wurden, in Trümmer gingen. Er ließ sich, ohne Widerstand zu leisten, ao- führen. Wie dazu bekannt wird, war O. vorher auf dem Rathaus gewesen, um wegen einer Unter stützung nachzusuchen. Da er damit angeblich an gewiesen wurde, wird er in einem Wutanfall die Tat begangen haben. Göda. Ein achtjähriges Schulmädchen, das sich hier zu Besuch befindet, wurde von einem aus Richtung Bautzen kommenden Motorrad überfahren. Das Kind wollte im letzten Augenblick vor dem Motorrad die Straße überqueren. Es erlitt mehrere komplizier:« Beinbrüche und mußte ins Krankenhaus nach Bautzen gebracht werden. Penig. Der bei der Firma MuldeuHalcr Email lier- und Stanzwerke beschäftigte Klempner Georg Lindenhayn konnte auf sein 40jährige S Di ent! - jubiläum zurückblicken. Neusalza-Spremberg. Im Grundstück des Tischler meisters Noitzsch brach ein Feuer aus, das das zwer- stöckigc Gebäude, in dem sich jetzt die von der Firma Schönbach L Wagner betriebene Tischlerei befinver, vollständig ein äscherte. Da die Flammen bei den reichen Holzvorräten und Abfällen sich außer- ordentlich schnell ausbreiteten, konnte so gut wie gar nichts gerettet werden. Die Brandursache ist noch nicht ermittelt. Hohenstein-Ernstthal. In den Gärten und Hüh- nerställen bzw. Taubenschlägen des oberen Altmarktes treiben mehrere Marder ihr Unwesen, die bisher noch nicht unschädlich gemacht werden konnten. Neulich wurden einem Hausbesitzer sieben Hühner fortgeschleppt, die man dann totgebissen in einem Gartengrundstück auffand. Außerdem „sind nicht weniger als 20 Tauben den dreisten Räubern zum Opfer gefallen. Hohenstein-Ernstthal. Pfarrer Ger st mayer, früher Privatschuldirektor in Rötha, der seit 1915 hie, lebt und längere Zett bis zu seinem Eintritt in ocv Ruhestand die hiesige 2. Pfarrstelle verwaltete, beging seinen 8 0. Geburtstag. Gegenwärtig ist vei würdige alte Herr als Vertreter der 2. Pfarrstelle nn benachbarten Gersdorf tätig. L-ocrtuugnntz. Frau Bertha, verw. Engel ge« Eppendörfer, beging reich geehrt in großer körperliche, und geistiger Frische den 92. Geburtstag. Sie ist St« älteste Bewohnerin des Ortes. Steinpleis. In der Nähe des Rittergutes ist ern 27 Jahre alter, in Leubnitz wohnhafter Motorrav- fahrer mit einem Zwickauer Lieferkraftwagen zu- sammengefahren und verunglückte dabet tödlich Bantzen. Der Obergefreite -er 6. Komp. J^R. 1S Max Baumann wurde auf der Niederkainaer Stray« bewußtlos mit einer Kopfwunde aufgefunden. Er ist auf seinem Fahrrad ohne Licht stadtauswärts gefah ren und dabei mit einem Pe-al an einen Stratzenbaum hängengeblieben. Dabet kam er zum Sturz und erlitt einen Schädelbruch. Der Verunglückte wurde vem Bautzener Stadtkrankenhaus zugeführt. „
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