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Betrage zur Weitzerty Zeitung ^Nr. 215 " Sonnabend, am 14. September1S29 95. Jahrgang Der Wandel. Ein guter Wandel ist die überzeugendste Predigt und die wirksamste Arbeit für das Reich Gottes und der unwiderlegbarste Beweis Mr die Kraft des Christen glaubens. Vieler Leute Christentum besteht darin, daß sie Sngstlich sagen: Du darfst dies nicht tun, und jenes ist nicht erlaubt. Tas Christentum Jesu bestand darin, Latz er umhergezogen ist und hat Gutes getan, hat Sonnenstrahlen ausgöstreut. Sprich über die Sonne, soviel du willst, dein Reden gibt nicht Wärme und nicht Licht und erzeugt nicht Leben. Aber sei ein Sonnenstrahl, und du wirst Wunder wirken. Wenn in einem Hause wirklich jemand einen christlichen Wandel führt, so werden an seinem Glauben seinem Gottvertrauen, seine Ruhe sich die anderen stärken, gleich wie an einer Mauer sich die Ranken halten, während der Sturmwind sich bemüht, sie loS- zureißen. Das Beispiel der Pflichttreue, der Ehrlich keit, der Arbeitsamkeit spornt an, weckt Sehnsucht nach Besserem, Glauben an das Höhere und stärkt die zarten Keime des Guten. Klagen wir heute ost darüber, daß so viele Menschen neben uns ohne Religion dahinleben, dann wollen wir nicht vergessen, daß das beste Mittel ihnen zu helfen unser Wandel ist vor Gott in der Nachfolge dessen, der das Licht der Welt ist. Den Erfolg dürfen wir ruhig Gott überlassen. Wer ausharret, wird gekrönt. In der Bibel steht das Wort des Jakobus: „Wer ist weise und klug unter euch? Der erzeige mit seinem guten Wandel seine Werke in der Sanftmut und Weis heit!" Ter Apostel sieht die größte Weisheit und die beste Förderung des Reiches Gottes bei denen, die schlicht und treu den Weg der christlichen Pflicht erfüllung gehen und damit Gottes Wort leben. Amerikas „Gaurisankar". Das Hochgebirge der Anden besitzt an der chile nisch-argentinischen Grenze seine höchsten Gipfel. Der dort von den Engländern erbauten Bahn, die von Valparaiso nach Mendoza führt, wurde vor 18 Jahren ein eindrucksvolles Schlußstück durch einen Tunnel ein gefügt, der in einer Höhe von 3205 Metern das Gebirgsmafsiv durchschneidet. Dieser rund 3-/, Kilometer lange Tunnel, den man in 7 Minuten durchfährt, ist zwar nicht sehr lang, muß aber wegen seiner Höhenlage als einzig dastehende bahntechnische Großtat bezeichnet werden. Es gibt schwerlich einen zweiten Schienenweg, der so einzig artige Ausblicke entrollt wie diese Strecke der Trans anden-Bahn. Ihr Bau war sehr schwierig. Me Bahn wird elektrisch betrieben und bezieht die Energie aus nächster Nähe, aus der Kraftquelle der Sturzbäche, die von den Eisfeldern gespeist werden. Tie durch die gewaltigen Steigungen bedingte geringe Schnelligkeit der Berg fahrt wird durch den Vorteil wettgemacht, daß der Rei sende von Valpariso nach Buenos Aires nur 40 Stun den braucht statt der 12 oder 13 Tage, die die Reis« zur See in Anspruch nimmt. „Vom Tal aufsteigend", so schreibt Arnaldo Ci- polla, der Südamerikareisende der „Stampa", „gleitet der Zug an zahlreichen Farmen vorüber, die von schlanken, schnurgerade gerichteten Pappeln beschattet werden. Von dem reißenden Aconcagua bewässert, der unter der Bahnlinie donnernd und brüllend sein« Wasser dahinwälzt, zeigen sich die Felder in saftigem Grün. Aber 20 Kilometer weiter verengt sich das Tal und läßt nur noch Platz für den tosenden Fluß. Die Bergrücken fallen jäh m die Tiefe. Bald fährt der Zug In eine Schlucht ein, die sich verengt, bis die Wände über dem Schienenweg fast einander berühren und das Sonnenlicht absperrsn. Wir befinden uns auf einer Höhe von 2750 Metern. Es ist das schwierigste Stück der Strecke, auf dem sich jetzt die Bahn bis in der in 3100 Meter /Annen aAKmst» po» Ards ÄlumenHodt Me /V-IFS/^e/r/kreeke/r Ar// - Ze -eerrLn ^er-r Lier-^Vuckstrr Keis l -ZpLvvsi —— —/ Aeis-TUKerrne s Hpio^atecti» hoch liegenden Station „Portillo" hinaufarbeitet. Stt- oen Minuten Tunnelfahrt, und man ist in „Las Cue- da^, der ersten argentinischen Station, die der Zug unmittelbar nach dem Austritt aus dem Tunnel er reicht. Gleich hinter „LaS Cuevas" kann man vom Zug aus das Massiv des „Aconcagua" in seiner Herr- stchkeit bettachten, den höchsten Berggipfel der beiden Amerika, der sich, kaum 20 Kilometer von der Bahn strecke entfernt, im Norden erhebt. Der einsam stehende, 7770 Meter hohe Kegel zeigt sich als ein langer schneebedeckter Kamm, der in zwei Pyramiden ausläuft. Unter diesen Pyramiden funkest ein riesiges, augenblendendes Eisfeld in der Sonne, und darunter gähnt eine furchterweckende Wand von über 4000 Meter Höhe. Nicht einmal im Himalaja kann man ein gewaltigeres Bild sehen, ja selbst dsv Mount Everest kann nicht mit einer Wand von diesen riesigen Dimensionen austvarten. Bis zu dem Tag, an dem der Schienenweg einmal Kaschmir mit Kafchgar verbindet, wird die Transanden-Bahn die grandioseste Bahnstrecke bleiben." vopp^pÄEt XU 90?kg. Deutsche Geldsäcke für Frankreich. Als die Franzose» «ns Tribute zahlte». Ende Februar 1872 erklärten die französischen Minister Jules Favre und Pouyer dem Reichskanzler Fürst Bismarck, daß die Bank von Frankreich die noch ausstehenden 100 Millionen Goldfrancs „aus Mangel an Geldsäcken" nicht zahlen könne. Um die Ablieferung des Geldes nicht zu verzögern, veranlaßte Bismarck sofort, daß deutsche Firmen angewiesen wurden, Sack- lernewand nach Paris zu schicken. Nun hatten die französischen Minister einen neuen Einwand. Sie teilten mit, daß auf Grund eines Ge setzes die Bank von Frankreich die Ermächtigung habe, Mr jeden fremden Geldsack eine Gebühr von 75 Cen times zu berechnen. Da Bismarck erklärte, die Deut schen würden diese Gebühren bezahlen, fanden die Franzosen keinen neuen Grund, sich'zu'drücken, ÜW die Zahlung nahm ihren Fortgang. Mit der letzten Goldsendung lief dann aus Frank- reich eine Rechnung ein. Sie lautete über 23 500 Franken Mr die Gewsäcke. Diese Rechnung wurde so fort bezahlt, und noch jahrelang waren dann bei dev Reichsbank und deren Nebenstellen diese französischen Geldsäcke aus deutschem Material in Gebrauch. Ein Teil der französischen Schuld durste damals in Papiergeld entrichtet werden. Da fand man unter all den abgelieferten Scheinen einen vorzüglich nachge* machten preußischen Hunderttaler-Schein. Ein Parisers Graveur hatte nämlich die Zeit der Belagerung von Parts dazu benutzt preußische Hunderttalerscheine zu fälschen. An der Stelle, wo die Strafandrohung sich befindet, hatte der Graveur gesetzt: „Wer Guillaume oder Bismarck lebendig der fran zösischen Republik ausliesert, erhält dafür die Summ» von 10 Millionen Francs." Dieser falsche Hunderttalerschein fand sofort einen Liebhaber, der ihn Mr 100 Taler erstand. So fand! damals die Oberrechnungskammer keinen Anlaß zuj einem Monitum. V. v. A. Allerlei Wissenswertes. Die Jahreserzeugung an Eisen in der ganzen Wett würde einen Würfel von 220 Metern Kantenlänge ergÄen. * Das Wort Soldat tauchte zum ersten Male in Deutsch land um 1550 auf und stammt« aus Frankreich, wo man im 12. Jahrhundert die von König Philipp II. besoldeten Mannschaften soldats nannte. Im Jcchre 1819 fuhr die „Savannah" als erste» Dampfschiff über den Ozean. * Als erste Stadt hatte London im Jahre 1805 Gas beleuchtung, Paris erst 13 Jahre später. Das modernste Kampfflugzeug Vor kurzem landete in Stolp ein schwedische» Jagdflugzeug, das von den Junkerswerken in Schweden gebaut wurde und eine Geschwindigkeit bis M 29g Stundenkilometer erreicht. Das Flugzeug gilt gegen- wärtrg als das modernste Kampfflugzeug der Welt. Ln»pksd Isnsusssnkv Kusßüugs - kssksksttsn WUM kasldol »tick flurdsus Strand- und Familienbad! Ruder- u. Angelsport Jeden Sonntag Festball I * dlr. am Stausee, schakt. Garten, Veranda, saub. Fremdenz., Gelellsch.-Saal, Küche u. Keller o. Gasthof Oberhäslich Gulbürgerllcher Mittagstisch, Verelnszimmer, Saal, Fremden zimmer, staubfreier, schattiger Garten. Für Vereinsausflüge be sonders geeignet. Telephon 513. Altbekannter Aus- Keppmuhle * » Dampfer-u.Straßen- Bahnhaltestelle Hosterwitz, Linie 18. : Fernsprecher Plllnth 2 PutzmiihlelimPSb-tt-i) «st durch Neueröffnong des „Grinzinger zur Tante Rosel" erweitert worden. Täglich musikalische Unterhaltung. Wiener Küche. 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