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Vie neuen hüte! Tag! sie si den wert» Was -ie Ausführung Der Hüte anbelaugt, so erkennt man deutlich Kwei ganz verschiedene Arten: den größeren ele ganten Hut, der »u Zwecken gedacht ist, wo sich die Trägerin nn Lokal oder «bei einem Besuch ihres Mantels entledigt und im Kleide Lascht und seiner den eigentlichen Straßen hut, der als Ergänzung des Herbstkostüms und späterhin des' Wintermantels dienen soll. Der erstere, es ist das der Nachmittagshut, ist vielfach ausgoschlagen. Diese neue Art ist sehr kleidsam und wirkt, weil man solche Hüte schon lang« Zeit nicht mehr sah, recht eigenartig. Sie macht daS Gesicht sreundlicher, weil die Anordnung -er Stirnlöckchen und daS Haar überhaupt dadurch mehr zur Geltung kommt. Natürlich sind auch di« größeren Glockensormen, die man weich und bewegt arbeitet, und jenen «Frauen, die volle Gesichter Haden, am besten kleiden, weiterhin modern. Die zweite Art des Hutes, der Hut nämlich, der zum Mantel getragen werben soll, ist eng und schmiegt sich -dem Kopf eng an. Denn der «roße Kragen -es Wintermantels duldet keinen größeren Hut Wer sich; dieser würde beständig verrutschen und der Trägerin lästig und unbeguem werden. Dios« Hütchen sind Helm, oder kappenartig gearbeitet, man trägt auch Mine Glöckchen mit doppelter Krempe oder aber Hutformen, di« vorn gesenkt, rückwärts aber ausgeschlagen sind. Aich wald Fam Herr rle; porti in L Bvtl Dips Sie sind diesmal nicht ganz so einfach wie im vergangenen Jahre, wo eigentlich eine jede Frau ihren Winterhut selbst verfertigen konnte, indem sie sich eine Glockenfilizfvrm kaufte und ein Band hernmlegte. Unterzieht mau die neuen Herbsthüte einer genauen Prüfung, so kann man den engen Zusammenhang zwischen der Hut- und Kleidermode diesmal ganz besonders deutlich empfinden: dadurch, »aß die Kleider anspruchsvoller und bewegter sind, mußte» auch die Hüte komplizierter und frauenhafter werden. Nun, meine Damen, allzuschlimm ist eS «S trotzdem nicht! Sie brauchen noch lange keine kostspieligen Reiher, Straußen, feder, oder Blumenverzierungen anzuschasfen, aber sie müssen, wenn sie sich diesmal ihren Winterhut selbst her- stellen wollen, eine recht geschickte Hand haben und sich etwas mehr Zeit dazu nehmen. Denn die Filzsorm«n sind diesmal recht gründlich bearbeitet, mit Sorgfalt gelegt oder gekniffen, abgesteppt und mit Biesen verziert, auögebogen ober mit kunstgerechten Einschnitten versehen. Das klingt sehr kompliziert, aber der Hut wirkt trotzdem einfach. Er hat dafür aber seine persönliche Note und wirkt nicht nach Dutzendware. Die Trägerin eines solchen Hutes kann Individuellen Geschmack an den Tag legen und kann ihre Hutsorm dem eigenen Typ anpaffen. «ade i spricht, stell um Derlei bigers D muß v wenig l das H Gegen D Vie Mo»° vom TE -es neu G an der werdet 1. Decke rungSs preis i Das E Derkel baut, I 2. Derk« ebenso und N D übrige, der S N Zur Ze D zehnji Max mane rolle zeichn Grete unerf einmc der 1 Nische degin jährst Ham! Sohr dring zur b dürft ein f Sier vergi gegei noch ziehu Dars liest, lerer Deul Kani! sie g 2 n p Die wichtigste Modefarbe ist braun. Manch vorjähriges beige oder graues Hütchen wird nach der Färberei wandern, um in brauner Farbe seine Auferstehung zu feiern und manch vielgetragener Heller Sommerhut wird mit um- aedrehtem Köpfchen auf eine neue braune Krempe geietzt werden. Neben der braunen Farbe steht man auch dunkel- rote schwarze und dunkelblaue Hüte. Der Filz ist noch immer das Hauptsächlichste Material, doch hat er sein Aus schließlichkeitsrecht eingebüßt, weil man auch Samt, Velour- Chiffon und Panne — jene dem Frauenantlitz so sehr schmeichelnden Stoffe — viollach verarbeitet. Hier ist eine gute Verwendungsmöglichkeit für Samtreste, die sicherlich eine jede Hausfrau in Hier Rcftesammlung besitzt, gegeben. Die kleinen Beiwerke -er Mode, -er Schal, die Tasche und Lie Halskette werden in der Farve des Hutes gewählt. Auch die Ansteckblume, die noch immer eine große Nolle spielt, soll Iden gleichen Farbton aufwKsenp In Paris nennt man dies« farbliche Uebereinstimmung „uni", und Las Uni ist -aS große Geheimnis -er Eleganz, die durch die farbliche Ueb-reinstimmung in -er Tai sehr gehoben wird. Je weniger Farben man nämlich auf sich vereinigt, desto vornehmer ist der Gesamteindruck Ler Kleidung. ein. Dies blieb so, dreißigJahre lang. Das „richtige Sich- schnüren" war Sache der Elegar»; die Taille mußte darüber wie „angegossen" sitzen und dre Brust war hart gepanzert — herausmodelliert. Nach 1870 verlor die Mode durch die Flucht Eugeniens auf einmal alle sichere „Orientierung", wiewohl die großen Pariser Kokotten noch genug Sicherheiten und Geschmack herumführten. Von 1873 verlängerte sich wieder die Taille; oie Blankscheite verbreiterten sich am Unterleib schaufel, förmig und das Korsett zieht sich förmlich über den Bauch hinweg als corset cuirasse. Die Taille wurde so lang, daß kleine Frauen „nichts als Oberkörper" hatten, die „Wespe" grassierte. Blühende junge Mädchen waren die Ausnahme ... 1850 jedoch verkürzte die Mode die Taillenlänge wieder einmal. Das rasche Kommen und Gehen der Taillenformen läßt sich an zeitgenössischen Modebiloern leicht verfolgen. Zwischen 1870 bis 1897 wurden alle denkbaren Stilrichiungen angeschlagen. Das Schlimmste war aber, daß nun bas stark mit Stäben Durchsetzte, gnadenlose Korsett Ge- meingut alle«, Stände geworden war, während es vom 13.—15. Jahrhundert nur Vorrecht der Edelfrau, vom 15. bis 19. Jahrhundert nur das der Edelen und der Bürgerin gewesen war. Es war nun endlich Massenartikel, Fabrikware, Selbständigkeit. Ohne Mieder war die Frau im tiefsten NegligS, konnte sich „nicht sehen lassen". — Es ist heute schon schwer zu glauben, daß dieser voll endet bürgerliche Standpunkt noch bis in unser Jahr hundert hinein gerettet wurde! Die damalige „Körperpflege", oie Bäder, die sDhmnastik waren damals reine Spielerei und Sinn, wsigkeit ohne Anmut. Was bedeutete Gymnastik in Kleidern, A muffigen Räumen, Baden in schweren langen Kattun- k'Uew. die von förmlich absichtlicher Häßlichkeit waren? ^^te Prüderet und Verlogenheit — nach außen Gouvernanten führten das Wort im „leuoeülle vL ps, — „ein jungeS hat keine Beine l" Dagegen aber war jedes junge m-nn k" "^ichsüchtig und kurzatmig, errötete aber prompt, Wenn der Ausdruck „Beinkleid" fiel. — aber begann eigentlich schon der Kampf deS guten Zeilen das schleckte Alte — der endlich zum Siege führen mußte, da das Gute noch nicht tot war. — IBS« Zur Kulturgeschichte -es Zrauenklei-es im 19. Iahrhunöert. Im Folgenden kann ich die für Korsettfabrikanten „mieder- lose^, „die schreckliche Zeit" übergehen. Sie war sehr kurz, aber doch zureichend gewesen, um wieder einmal eine Gene ration unverbildeter Mütter erwachsen zu lassen, die jene Reihe größter Geister hervorbringen konnten, wie die Welt sie im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts erleben durfte — Geister, die bessere Erkenntnis haben herbeiführen helfen. — Doch auch das 19. Jahrhundert brachte noch immer keine Befreiung von dieser elenden Sklaverei der Miedermode. Zwischen 1810—1820 waren die Leibchen wieder da: oben sehr kurz, mit schmalen Achselbändern, ließen einen Teil Les Rückens frei, umfaßten aber den Unterleib mit; dies gehörte zur Mode des Dekolletees, das antike Vorbilder übertreibend nachahmte. Von 1816—1830 verlängerte sich das Mieder schon wieder ellends, auf dem besten Wege dazu, aufs neue Quälgeist und Schädling zu werden ... um so bemerkenswerter, da zu dieser Zeit Jahn, Kant, Goethe lebten. 182S hatten die Damen ihr langes, schweres Mieder mit breiten Achselstücken wieder. Karl X. zeigte sich als Feind; er beklagte das rasche Schwinden der „Manen" und „Nioben" «nd sah auf einmal nur „Wespen"!! Seit 1820 hatte die Kottett-Jnduskie einen starken, neuen Aufschwung genommen. Bon da ab wurden zahllose „Ver- besserungen" ausgeklügelt, bis 1842 als „vollendetes Ergeb- nis" das neue Korsett ü I» erschien, welches die Taille, Magengegeno und Hüften mit umfaßte und mit einer neuen Art Schnürung versehen war, die man auch am Tage »regulieren" konnte. Diese Art von Korsett hat sich also dann «nit vielen Variationen bis in unsere Zeit erhalten! Damit wurde wieder die ,Taille" der Stolz der Dame. Mess, indem P« die Kleider der Kaiserin Eugenie von Frankreich nach. Amte, mußte auch deren Taille nachahmen.... DaS Korsett war sehr geschweift und ließ die Achseln stark abfallend erfchetnen, ließ die Brust breit, zwängte aber Len Brustkorb MaWruS fämMSer>«rttkek mrd Jllustratioueck vevboten.i! Es gab unter tausend Ärzten damals doch vielleicht schon einen oder zwei, die sich im Verborgenen bereits mit der Schädlichkeit des Mieders beschäftigen mochten, die beweisen konnten und wollten, daß es den Brustkorb beenge, das Atmen unterdrücke und die Weichteile empresse, doch wer hätte da eine einsichtige willige Hörerschaft gefunden!? Die Mädchen trugen,' gleich den älteren Frauen, bekannt, sich alle diese Dinge auf sich: Ein Hemd aus starkem Stoff mit Achselstücken und kleinem Ausschnitt; ein paar Flanellhosen mit weiten, gebogteir Volants, ein Korsett, das Brust, Rücken und Lew völlig umschloß, eine versteifte Untertaille, zwei bis vier Unter- röcke, gestrickte Strümpfe mit Kniegürteln und ein boden- fegendes Kleid mit starkversteifter Taille und Schweiß, blättern, die wegen statten Schwitzens oft gewechselt wurden. Die Taille besaß enge, gebogen geschnittene Ärmel und einen mit Stäbchen gestutzten Stehkragen. Sie, meine älteren Damen, wissen es ja. Ich denke jedenfalls mit Ent. setzen an diese Pein meiner Jugend zurück. Die Taille ging nämlich nur zuzuhaken, wenn man ausgeatmet hatte. Wie sehr fehlte dem mißhandelten jungen Leib Sonne, Luft und Wasser! ."Ich schwöre daraus, daß jedes bessere junge Mädchen von 1830 bis 1900 diese Unkultur aufwies, da die Mutter eS wollte; da also niemand sie davor beschützen konnte!! Simplizissimus-Witz von 1897 war ganz aus dem wirklichen Leben gegriffen: ..."Entweder du dekolletierst dich höher, oder du wäscht dich tiefer. — > , , ".Wie °ft hörte ich Mütter sagen: „Du mußt auf N.N. noA w ausgeht, muß sie sich den Hals gut waschens aezwunaen^und schönsten Frauen sahen bedrückt,^ bygienis^e^KenwÄn^ Befreiung gebracht? —Allgemeinere Kenntnisse auch bet der Frau! Die schlechte sichlet eiaene«^!^ seit der Frau jede Bildung-M0g< " ' eigenes Urteil zugestanden worden sind,