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' MM m AmM-MM in Lüneburg. Lüneburg, 6. September. In der Nacht zum heutigen Freitag kurz vor 1 Ahr explodierte neben Lem Haupleingang zum Regierungsgedäude unter ungeheurer Detonation bei großer Sprengwirkung eine Bombe. Personen wurden glück licherweise nicht verletzt: der Sachschaden ist bedeutend. Sin verbrecherischer Anschlag. Beim Bau von Wasserkrastwerkanlagen bei Tar- tano im nördlichen Seitental des Beltlin waren einige Arbeiter mit dem Ausprobieren einer Falltür, der AuLslutzkammer des Stauwerks beschäftigt, als plötz lich eine Explosion erfolgte und das Wasfer mit ge waltiger Wucht eindrang. Sirei Arbeiter wurden von dem Lustdruck zur Seite geschleudert, während vier andere ertranken, dar« «uter ei« Jugeuieur. Die Leichen konnten noch nicht geborgen werden. Dem Vernehmen nach handelt es sich um einen ver brecherischen Anschlag. Eine mysteriöse Selbstbezichtigung. Berlin, 6. September. Nach einer Meldung der Dossr- schen Zeitung aus Frankfurt a. M. soll sich am Donnerstag abend bei der dortigen Staatsanwaltschaft ein 30 Jahre alter Kaufmann Josef Hett gemeldet und angegeben haben, daß er es sei, der das Bombenattentat auf den Reichstag in Berlin verübt habe. Er soll erklärt haben, er habe den Anschlag aus politischen Gründen verübt. Schrvere Gewitter und Brande Berlin, 5. September. In verschiedenen Gegenden Deutsch lands und Hollands wurde am Donnerslagnachmittag durch schwere Gewitter großer Schaden angerichtet. Wie der Lo kalanzeiger meldet, ging in Erfurt und Umgebung ein sehr schweres Gewitter nieder, das zwei Stunden anhielt und von heftigen Niederschlägen begleitet war. In Büßleben schlug -er Blitz in eine Gastwirtschaft ein, und ehe durch einen Mo torradfahrer die Erfurter Feuerwehr herbeigeholt werden konnte, standen vier Gehöfte in Flammen. Eines davon brannte vollständig nieder, während von den anderen die Stallungen und Scheunen eingeäschert wurden. Außerdem ist noch durch den Berlust von viel Bieh großer Schaden ver ursacht. — Auch das Münsterland wurde von schweren Un wettern heimgesuchk. Der größte Schaden wurde im Kreise Skeinfurt angerichtet. In der Gegend von Borghorst wurden 12 Bauerngehöfte vom Blitz eingeäschert. Auch vom Unter- und Niederrhein werden große Schäden gemeldet. Im Tele phonnetz des deutsch-niederländischen Grenzgebietes wurde schwerer Schaden angerichtet. Auch eine Station des rhei nisch-westfälischen Elektrizitätswerkes wurde durch Blitz schlag zerstört. Ferner kam eine Menge Vieh um. In etwa vier Stunden wurden 1300 Blitze gezählt. Dabei fiel nur ganz wenig Regen. Grobfeuer in Wien. — Acht Feuerwehrleute verletzt. Wien, 5. September. In einem großen Häuserblock in der inneren Stadt, in dem sich auch die südslawische Gesandtschaft befindet, brach in den Nachmittagsstunden des Donnerstag ein großer Dachstuhlbrand aus. Infolge der großen Trocken heit und des starken Windes griff das Feuer sehr rasch um fich. Die gesamte Wiener Feuerwehr wurde aufgeboten und es gelang erst nach zweistündiger Arbeit, den Brand einzu-' dämmen. Bei Len Löschungsarbeiten wurden acht Feuer wehrleute verletzt, darunter einer schwer. 1VV0 Familien obdachlos. '»er bessarabische Ort Soroki durch Feuer vernichtet. Der Ort Soroki in Bessarabien wurde am Mitt woch durch ein Feuer zum größten Teil eingeäschert. Ter Wassermangel und die schlechte Ausrüstung der Feuerwehr machten es unmöglich, die Flammen ernstlich pt bekämpfen. Ueber 1000 Familien sind obdachlos. Mütter, mit ihren Kindern auf dem Arm, irren ver zweifelt durch die leergebrannten Straßen auf der Suche nach vermißten Familienangehörigen. Der Sachschaden kann überhaupt noch nicht geschätzt werden, doch über steigt er sicherlick 40 Millionen Lei. MWM im Dresdner MnlenlM. Dresdner Brief. Es ist heiß, drückend schwül, ein Nachsommertag, der es in sich hat. Und es ist Sonntag. An dem großen Eingangstor zum Iohannstädter Krankenhaus sammeln sich Menschen, sie kommen «ms allen Richtungen. Pakete und Blumensträußer hallen sie in Händen und verschwinden, wie Bienen in ihrem Stock, im Ein gang. Da hat sich ein findiger Blumenhändler vor dem Portal aufgestellt, und nur wenige gehen vorüber, ohne ihm einen Strauß bunter Astern abzukaufcn. Denn sie wollen ja ihre Kranken be suchen. In dem großen Saal, wo durch hohe, glänzende Fenster daS Licht in breiten Strahlen hereinflutet, stehen die Betten in zwei Reihen, dazwischen die kleinen Nachttisch«. Ein breiter Gang trennt die Reihen. Alles blitzt in Sauberkeit, und Blumen, Blu men überall. Eine Gärtneret Hal sie gestiftet und viele Augen hängen an den freundlichen Kindern der Natur, wo der Schmerz zu Gaste ist, da erfreutund beglückt der bunt« Herbslstrauh doppelt. Unten im ersten Stockwerk liegen die Männer. Junge und oll« Frauen gehen ein und aus. Da Ist einer verunglückt, viel leicht Im Beruf, vielleicht auch lm brausenden Leben der Groß stadt. Manche durch eigene Schuld und Unvorsichtigkeit. Saubere Verbände verhüllen hier ein Bein, dort den Kopf, da die Hände. Sorgsame Pflegerinnen gehen umher, geben Anweisungen und räumen das oder jenes fort, beantworten geduldig die Fragen be sorgter Angehöriger. Im oberen Stockwerk ist ein ebensolcher preiswerte knllegescdeoke! Lisch-, Bett-, Leibwäsche, Badetücher, Steppdecken, Arbeitshosen und -Hemden, Windjacken Lisa Miller, am >1arkt Saal für Frauen. Ein altes Mütterchen, das bitterlich geweint hat, weil der Arzt für ihr Leiden das Krankenhaus verordnete, da sie sich davon eine ganz falsche, aus früheren Zeiten stackmende ' Vorstellung machte, kann nicht genug^rühmen, wie gut sie ver pflegt wurde, wie ihr das Esten schmeckt«; denn, ach, ste ist vom Loben nie verwöhnt worden und hat «her für andere gearbeitet, als daß sich jemand um sie gekümmert hätte. — Dort liegt eine junge Frau mit dicht verbundenem Kopf, mit blauangelaufenem Auge, unbeweglich, weil auch der Körper bei dem Autounglück beschädigt wurde. Schmerzlich zucken die Geflchtsmuskeln, fiebrig spielen die Hände auf der Decke. Und besorgt sitzen ihre Ange hörigen bei ihr. Wird sie dem Leben erhalten bleiben? Dort ist der Gatte gekommen und hat das kleinste Mädchen mttgebracht. Wie sehr wird die Mutter daheim vermißt! Niemals würde sie in ihren eigenen vier Pfählen Ruhe jfinden, um die tückische Krankheit zu überwinden. Aber hier weiß ste nichts davon, wie sehr ihre fleißigen Hände vermißt werden. Lächelnd, wenn auch etwas mühjam, setzt sie sich im Belt auf. Zwei blonde, starke Zöpfe fallen rechts und links über das weiße Nachthemd, und der Gatte nimmt die schweren Flechte liebkosend in seine arbeits harten Hände. „Werde mir gesund" flüstert er. Unten «m Garten stehen Betten, sorgsam gegen allzugrelle Sonnenstrahlen geschützt. Da sitzt eine bleiche Frau, umgeben von ihren Familienangehörigen, mit Kisten gestützt, aufrecht. Hier humpelt «In noch junger Mann, auf zwei Stöcke gestützt, und die Pflegerin ruft ihm im Vorbeigehen zu: „Na, es geht ja! Sie werden schon wieder das Gehen lernen". In Gruppen sitzen sie beisammen, und nur wenige Lagerstätten sind es, wo keine Be sucher gekommen sind. Glücklich, wer in diese Räume kommt, ohne Hilfe suchen zu wüsten. Aber wer leidend ist, kann keine bester« Pflege finden als hier. Und was Gesundheit wert ist, das prägt sich beim An schauen all der Kranken so recht im Herzen ein. Mancher nimmt auch in dieser Weise eine heilsame Lehre wieder mit ins Leben zurück. Die Zeil ist abgelaufen, die Besucher verlieren sich. Da öffnet sich weit das Portal, ein Krankenauto lenkt in den Garten. Schon steht ein Mann bereit mit dem Gestell, daß die Trage mit dem neuen Ankömmling aufnehmen soll. Ein junger Mann ist es in sonntäglichem Anzug. Anscheinend vom HItzschlag befallen. Nach kurzem Anordnen ist er im Hause verschwunden. Ja, hier geht es Tag und Nacht, zu vielgestaltig sind die Fälle, die einlaufen! Aber welcher Segen Ist dieser Ort mit den geschäftigen Händen, den tröstend freundlichen Helfern! Regina Berthold. stand: 16 Rinder, davon 3 Ochsen, 9 Bullen, 4 Kühe, außerdem 172 Schaf«. Rinder, Schafe: Geschäft belanglos. Kälber: 2) 88 bi« SS, 146, 3) 80-87, 139, 4) 73-78, 137. Schweine«: 1) 90 di» 91, 113, 2) 91, 117, 3). 88-89, 119. Kirchliche Nachrichten. Sonnabend, den 7. September 192S. Dippoldiswalde. Abends 7 Uhr Turmblasen. Jesu, meine Freude <Tons. von Bach). — O Laß ich tausend Zungen hätte. — Nun sich der Tag geendet hat. SonntaL 8. September 1929. — 15. n. Trin. Text: Matth. 6, S4--34. Lied: M2. Dippoldiswalde. '/B Uhr Beicht« und heiliges Abendmahl in der Sakristei: Pf. Mosen. 9 Uhr Predigtgottesdlenst: Pf. Mosen. '/«11 Uhr Kindergottesdienst: Pf. Mosen. 3 Uhr Tausgottesdienst'. Abends 8 Uhr Bibelstunde der Iugendvereine im Diakonat. (Kirchenmusik: Pilgerspruch von Mendelssohn-Bartholdy.) Kreischa. Erntedankfest. 9 Uhr Festgottesdienst mit Predigt. 3 Uhr Toufgoikesdienfl. Poflendvrf. Erntedankfestgottesdienst 9 Uhr: Pf. Knorr. 2 Uhr Pf. Fügner. Höckendorf. 9 Uhr Hauptgotlesdlenst. '/-11 Uhr Kindergottes- dlenst. BorlaS. 2 Uhr Gottesdienst. Ruppendorf, d Uhr Predigtgottesdienst. 10 Uhr Kinder gottesdienst. Kipsdorf. 4 Uhr Predigtgottesdienst: Pf. Müller, Schmiede berg. Sadisdorf. */-9 Uhr Predigtgottesdlenst. 10 Uhr Ki^ler- gottesdienst. 1 Uhr Taufgottesdienst. Hennersdorf. 2 Uhr Predigtgottesdlenst: Pf. Gocht, Sadis dorf. Reichstädt. -/-9 Uhr Predigtgottesdlenst. -/U0 Uhr Kinder- gottesdienst. 2 Uhr Tausgoltesdienst. Schmiedeberg. 9 Uhr Prediglgottesdlenst, anscht. Kinder- gottesdienst. Schellerha«. 9 Uhr Predigtgottesdlenst und Abendmahl. 10,30 Uhr Kindergottesdienst. Bärenburg. 3,30 Uhr Kindergotlesdienst. 5 Uhr Predigt- goktesdienst und Abendmahl. Iohnsbach. '/-S Uhr Predigtgottesdlenst. Schönfeld. 9 Uhr Predigtlesegottesdienst. Oelsa. 9 Uhr Predigtgottesdienst, anschl. Klndergottesdienst. Dresdner Schlachtviehmarkt vom 5. September 1929. Gemeinde gläubig getaufter Lhristen. Marktpreise für SO kg in Mark Lebend- und Schlacht- Schmiedeberg. Lutherplatz'23. Sonntag, 8. 9., 10 Uhr Sonn gewicht. Auftrieb: 4 Ochsen, 13 Bullen, 7 Kühe, — Färsen, lagsschule. °/,5 Uhr Predigtgottesdienst. — Fresser, 632 Kälber, 232 Schafe, 385 Schweine, zusammen I Oelsa. Am Bach 11, bei Geißler. Sonntag, 8. 9., */-10 Uhr 1273 Tiere. Von dem Auftrieb waren — Rinder ausländischer Predigtgottesdlenst. Herkunft. Geschäftsgang: Kälber gut, Schweine mittel. An Ueber I Sadisdorf. Dienstag, 10. 9., abends 8 Uhr Bibelstunde. Heute frisch geräucherte und marinierte Heringe neue Bollheringe ft. Lachs in Scheibe« -/« Pfd. 40 Pf. empfiehlt Bruno Scheibe Rachf. Alfred Fischer; Kirchplatz » Wi ßii li IM i Allier-vrogerle, NieUFLI ne V0KEtt!357üS O.6lMS7c3 Heute Freitag V-9, Sonnabend V-9, Sonntag 6 und >/-9 Uhr viele dtosdelm in einer Meisterschöpfung deutscher Filmkunst Vie AvdreimMrixeil Ein Spitzenfilm von hochbedeutendem Werl. Hierzu neueste Wochenschau, Kulturfilm und Lustspiel. Um einer neuen Sendung Platz zu machen, gewähre ich bis 20. September 1929 trotz Hochsaison auf alle in meinem Lager ausgestellten S UNÄ 8 "/o kadsll Arthur Heine, MMMdt, Mit A Töpfermeister VrMm Siel MMm?! Mendeil Sie M sosorl an die BWnM« nm Lari Mne Sie erhalten dort Ihre > Drucksachen für jeden M Bedarf sauber, modern, I geschmackvoll, preiswert I und rasch hergestellt I j tzMjttpn - WMÄ WMM ff Sonntag, den 8. September, sucht Berthold, Beerwalde 38 ^2 Uhr, Im Bahnhotel MaN-ralos MlWMksWMlM Landwirtschafisrat Throm -Killer-vrogerle, MlM Ms» spricht über „Silage" Um zahlreiches Erscheinen bittet i der Vorstand ImMM ! ÜE I 350 ccm, versteuert bis Nov., . » , « Sozius, Licht, für 330 Mark zu Buchdrucker« Carl Jehne verkaufen R. Ottmarm, I Schmiedeberg krükkurtotkelu sgute Blaue) morgen Sonnabend vormittags von 7 bis 10 Uhr auf dem Markte Lrdledngericdi kervllvillsllüll» I Kgen-mein Hellmss ReiWt Sonntag, am 8. September im unteren Gasthof Stiftungsfest Anfang 7 Uhr Elngeführte Gäste find herzlich willkommen Hierzu ladet freundlichst ein der Gesamtvorstand kleiscller! HVenÄlldkcarsüort ! Sonnabend und Sonntag, 7. und 8. Septemb W I zur Erntefestfeier 111 Schn dH- M September 1929 Um zahlreichen Besuch bitten Albert May und Frau Wer will seinen Betrieb vergrößern und übernimmt die Lieferung von Speck, Wurst usw. nach Dresden? Großer Kundenkreis vorhanden. Offerten unter II. V. 101 an die Geschäftsstelle d. Bl. Sovllvr ^ngedoN Sin Restposten ru beckeutenck berabxesetrten Preisen von 5 dlark an, von 2.50 Llark an im Ltoäekaus ÜRIAO llürll, Kipsüork VInmvnsedan »m 7.» 8. UNÄ s. September von cken öaumrckulen K. Sellurig, Selle» im üktU8 866dli6kj?3.ul8äork Kaden ln Ser »WelüerH-Lellnng« Sen dellen Lrlolg!