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A» 2V Lage« um -k Erdei WMGWmd M» Klaggensihm-k. - «schm. — Are«»« mrd «.»z. - KriedrichMaftn, 4. G«pwr. Das Luftschiff ' „Graf Zeppelin" ist um 8,48 Uhr glatt gelandet- Die Begeisterung ist ungeheuer. T«s deutsche Luftschiff „Graf Zeppelin" hat die schnellste aller Weltreisen beendet. Ein kühnes Un ternehmen ist glücklich zu Ende geführt! Ueberall im Deutschen Reiche wehen die Fahnen, in den Schulen wurden Feiern veranstaltet, und die Funkfreunde in Stadt und Land lauschten am Hörer, freuten sich, Zeuge eines denkwürdigen Ereignisses zu sein. Offiziell war die Weltfahrt in Lakehurst zu Ende; Mr uns ist sie erst jetzt abgeschlossen, wo das glück hafte Schiff wieder in der heimische«» Werst am Boden see liegt. Neber die Führer des Zeppelins ergötz sich ein wahrer Glückwunschregen. Und das mit Recht. Lie grotze Fahrt des „Graf Zeppelin" zeigt der Welt, datz alle Prüfungen, alle Rot und alle Schicksalsschläge die Kraft «nd den Willen des deutschen Bölkes nicht zu brechen vermochten. Zehn Jahre nach Deutschlands schwärzester Stunde weisen deutsche Männer dem Weltverkehr neue Wege, huldigen Menschen dreier Erdteile einem Werk »es deutschen Genins und der denffchen Technik. Freilich liegt man anch in den anderen Länder»» nicht auf der Bärenhaut; auch England bant Luftschiffe, größere nnd kräftigere, als die des „Graf Zeppelin '-Shstems. Aber dem „Graf Zeppelin" bleibt der Ruhm, die Bahn frei gemacht zu haben! Und das erfüllt uns mit Stolz. Gleichgültig, was uns im Alltag trennen mag, der Welfflug des „Graf Zeppelin" ist uns allen eine Verheißung und ein Symbol, ein Markstein des deutschen Wieder aufstiegs; möge er denn die Kräfte stärken, die wir be dürfen, um das Werk des Wiederaufbaues zu voll enden und dem deutschen Namen neue Weltgeltung zu verschaffen. Die Landung. Kraftwagen als Schlafstätten. — Glockengeläut und Böllerschüsse. Tie Nacht vor der Landung des „Graf Zeppelin" glich in Friedrichshafen einem wahren Volksfest. Es gab keine Polizeistunde, in allen Hotels wurde getanzt und gesungen. Auf den Straßen aber stauten sich die Kraftwagen; selbst türkische Automobile waren zu sehen! Wer müde war, ging da schlafen, wo er stand. Im Nu verwandelten sich Kraftivagen und die Bei wagen der Motorräder in Schlafstätten. Minder vom Glücke begünstigte schlugen im Freien, in den Parks und auf den Bänken ihr Nachtlager auf. Als die Sonne des Landungstages über Friedrichs« Hafen ausging, tauchte über dein See das Alpenpano- rame auf, Witterung? chlag verkündend! Friedrichs hafen hatte ein ande, s lkus hcn erhalte«! Ueberall wehten Fahnen und Flagge«. Außer de« deutschen sah man die französischen, die spanischen, die japa nischen und die schweizerischen Farbe«, das Sterne«, banner Amerikas und Sichel u«d Hammer der Russe«. Jetzt erst erkannte man die dichte Reihe der Men schen, die am Rande des Flugplatzes ausgeharrt hatten, die ganze Nacht hindurch, nur um sich einen guten Platz zu sichern. Tie Zeit bis zur Ladung des Zep pelins wurde durch Geschwader- und Kunstflüg« verkürzt. Tann geriet die Menschenmasse in Bewegung. Schaffhausen meldete den „Graf Zeppelin"! Die Halte mannschaft macht sich fertig, Reichswehr eilt über den Platz, die Ehrengäste nehmen Aufstellung. Man sah den Reichsverkehrsminister Dr. Steger wald, Staatspräsident Tr. Bolz, Ministerpräsident Held-München, Parlamentarier, den Vertretern des Wehrkreiskommandos V, Generalleutnant Reinicke, die Tochter des Grafen Zeppelin, Gräfin Brandenstein-Zep pelin und die Botschafter Amerikas und Japans. Böllerschüsse krachten, die Glocke« begänne« zu läuten, „Graf Zeppelin", „Hoch Graf Zeppelin" schrien die Massen. Im Glanze der Morgensonne, von Flug zeugen umkreist, suhr dann das Luftschiff in geringer Höhe über den Landungsplatz hinweg, direkt auf das Werftgebäude zu. Las Luftschiff führte eiue Schleif« über das «odenseegebiet aus uud kehrte danach zurück, um zur Landung zu schreiten. Beim Auswersen der Haltetaue hatte sich eines der Taue nicht vollständig abgewickelt und hing in halber Höhe, von der Mannschaft nM erreichbar, in der Lust. Trotzdem gelang es der Mannschaft, das Schiff herabzuzichen. Tie MusikkapelL spielte, aber- mals krachten Böllerschüsse. Die BegAterung der Zu schauer war ungeheuer, auch die Ehrengäste gaben deutlich ihrer Freude und ihrer Bewunderung Aus druck. Alles fubelte dem Luftschiff zu; aus der Gondel wurden die Grüße erwidert. Im «ugenbttck der Landung warm die Zuschauer «tcht mehr zu halten und versuchten, die Sperrkette zu durchbreche«. R«r mit Mühe gela«g eS de« Polizei, beamte«, die Me«s« -«vückzuhalte«. U«ter de« end. losen Hochrufen der vielen Tausende, dem Absingen des LenffchlandEiedeS und den Klängen des von »er StadtkapeNe gespielten Niederländischen Lankgebetes wurde „Gras Zeppelin" in die Halle gebracht. Lie Menge entblößte das Haupt. Als erste verließen Kor- vettenkapitän Lehman« un» seine Offiziere die Führer, gondel, um die herzliche« BegrüßnngSansprach«»» der Ehrengäste, sowie die herrlich?» vlumenspcnden ent« Oegeuzu nehme«. SS war die feierlichste Landung, die man je tn Friedrichshafen erlebt hat. Die Festansprache«. Im Namen des Luftschiffbaues Zeppelin und der Zevve- linstifiung begrüßte - Graf vrandenftrw.ZePPAin das Luftschiff in der Heimat und sprach der meisterhaften Führung und der tüchtigen Besatzung für oie PrachtVE Durchführung der Weltfahrt herzlichen Dawk aus, Sein Dank galt weiter dem Erbauer des „Graf äeppettn", Dr. Dürr, allen beteiligten Ingenieuren und Arbeitern sowie ven Regierungen, mit deren Unterstützung Und Mithilfe di« Fahrt ermöglicht wurde. Darauf nahm Frau v. Brandenstein, «in« Toch- ! ter des Grafen Zepelin, das Wort und sprach ihren Dank dafür aus, daß durch die Tat Dr. Eckeners und seiner Mannschaft die Gedanken und Zukunftspläne ihres Vaters in hervorragender Weise vexwinlicht worden sme» Im Namen der Reichsregierung übermittelte ReichSvm«ehr»mft»tstek Dr. Skgerwak herzliche Grüße. Die WebtfaAt des „Graf Zeppelin" sei eine Tah der wett über die Grenzen der deutschen Land« . hinaus neidlose Bewunderung gezollt werd«. Gerade in diesen Tagen, da das deutsche Voll in hartem Ringen nm seine Lebensmöglichketten und die Wiedergewinnung keiner Geltung in der Wett gestanden habe, werde Deutschland über die erfolgreiche Fahrt des Lufffchiffes doppelt glücklich sein. Höchste Bewunderung und heißester Dank werde den Heimkehrenoen in dieser Stund« vom gesamten deutschen Volke entgegengebracht^ Im Namen der Hamburg-Amerika-Linie begrüßte Dr. Kiep die Besatzung des Luftschiffes und führte u. a. aus, daß die Hamburg-Amerika-Lini« stolz darauf sei, in enger Zusammenarbeit mit dem Luftschiffbau die erste Umkreisung des Erdballes in der Luft unterstützt zu haben. Der württembergtsche Staatspräsident Dr. Bolz ent bot den Weltfahrern den Wtttkommensgruß in der Heimat und feierte die Tat des „Graf Zeppelin" als ein Vor- ! bild im Wollen und Schaffen für das gesamte deutsche Volk. Für die Heimatstadt Friedrichshafen sprach an schließend Stadtschuttheiß Schnitzler, der allen, die mit geholfen haben, diese überragende Tat zu vollbringen, seinen wärmsten Dank aussprach. Nachdem er Dr. Eckener und seine Getreuen hatte hochleben lassen, beschloß das gemein sam gesungene Deutschlandlied die Feier. Der Ausklang der Feier. Bei dem anschließenden Festzug durch die Sradt ! .oaren di« vom Deutschen Touringklub gestellten Auto mobile mit Blumen und Schleifen in Weiß-Blau — den Zeppelinfchen Hausfarben — sowie mit deutschen, amerikanischen und japanischen Fähnchen geschmückt. Das Publikum, das Spalier bildete, überschüttete die Wagen mit Blumen. In den Mittagsstunden kam das Grotzflugboot „To. X." von Altenrhein herüber. Lie Glückwünsche. Aus Anlaß der Heimkehr des „Graf Zeppelin" ,anote Reichspräsident von Hindenburg folgendes Te legramm nach Friedrichshafen: „Zum erfolgreichen Weltflug des Luftschiffes „Graf Zeppelin" sende ich Herrn Dr. Eckener, und allen an diesem bahnbrechenden Werk Beteiligten in Anerkennung ihre» hervorragenden Leistungen herzlichen Glückwunsch. von Hindenburg, Reichspräsident." Tas Telegramm des Reichskanzlers lautet: „Zu der erfolgreichen Durchführung des Wettfluges des Luftschiffes „Graf Zeppelin" und zu der glücklichen Rückkehr in die Heimat spreche ich der Führung und der Be satzung, zugleich namens der Reichsregierung, herzliche Glück wünsche aus. Die hervorragend« Leistung von Schiff und Besatzung erfüllt das ganze deutsche Volk mit Begeisterung." Weitere Glückwunschtelegramme gingen von dem König von Spanien und den Ministerpräsidenten der deutschen Länder ein. Ter Aero-Club von Leutschland hat Dr. Eckener ««läßlich der hervorragend«« Leistung »er Weltumflie gung z« seinem Ehrenmitglie» ernannt. ES ist vaS erste Mal feit »em Kriege, daß »er Aero-Llub ni- Ehrenmitgli«»schast verliehe« hat. * Ler Zeppelin-Empfang im R««»M«k. Die Empfangsfeierlichkeiten in Friedrichshafen wurden durch sämtliche deutschen und österreichischen Sender übertragen. Tie Funkreportage war gut vor bereitet und in technischer Beziehung einwandfrei. „Graf Zeppelin" übertraf sich selbst. Der eigene Weltrekord unterboten. j Währen» »i« Weltfahrt von Lakehurst «ach Lak«- j hurst 21 Tage un» 6 Stuitven gedauert hat, braucht« , der „Graf Zeppelin" Mr den W«g Friedrichshafen— Friedrichshafen rund um die Welt nur 2V Tag« nn» 4 Stunden. Er hat somit seinen eigene»» Rekord um 26 Stunde« Verbeffert. Zieht man die 7 Tage ab, die in Ruhe an Land verbracht wurde«, so ergibt sich eine rei«e Flugzeit von 1SV- Tage«. Lie Durchschnitts geschwindigkeit »es Schiffes war 167 Stundenkilometer. Diese Zahlen bedeuten sämtlich Weltretorde und werden vorläufig von keinem anderen Verkehrsmittel erreicht werden. Das Luftschiff „Graf Zeppelin" war am 15. August morgens 4,30 Uhr in Friedrichshafen zur Fahrt nach Tokio aufgestiegen. * I Zeppelin »«fand sich in großer Gefahr. — «-»gen der > Ranchlust eines Passagiers! — Friedrichshafen, 5. September. Wie jetzt be- kannt wird, hat sich der „Graf Zeppelin" auf der Fahrt von Amerika nach Friedrichshafen in großer Gefahr befunden. Ein Zeppelinpassagier, ein New Aorker j Kaufmann, konnte nämlich seine Rauchlust nicht be- I zähmen und steckte sich eine Zigarre an. Hätte man i diese Unbesonnenheit nicht sofort bemerkt, hätte das i Luftschiff explodiere»; können! Zcppelinlinicn über Atlantisch«« und Stillen Ozean i geplant. — New Bork, 5. September. Tr. Eckener hatte i mit Vertretern von „Lehman Brothers" und „Mur- - Phy u. Co." Besprechungen, die der Frage der Errtch- > ist wlW eline üde dauernder Zeppelinlinieu Wer dek AtlaytL den stillen Ozean galten. Die amerikan vpe soll ein Abkommen -wischen dem l linbau und der Goodyear Tonchany iben, wonach die «mexikanische Gesells Allerlei Wissenswertes. Unter den 95 bedeutendsten Schlachten in der jgsit von lös! bis 1871 waren 53 MinderhAtSsiege. Der Umsatz der größten mittelalterlichen Kaufmanns« kaMM, dex Fugger und Welser, war nicht höhe« M LA eines heutigen größeren Ladengeschäftes. »acht worden. Im Mittelatter liefert« Ostpreußen di« besten Jagd» satten und versorgte damit all« europäischen Länder. „ Die Normannen entoeckten um das Jahr 1000 Grün« »and und valv darauf Amerika. Berlsn besaß zur Zeit des Großen Kurfürst?« -dltl Werft, auf der Kriegs- und Handelsschiffe gebaut wurden. * Der „Riese" in Miltenburg, in dem schon Friedrich ^barofla gewohnt hatte, gilt als das älteste deutklyS Das größte Landtier, das je auf der Erde gelebt bat, M eiste Rieseneidechse aus der Vorzeit d«r Ewe, derD HO Meter langes versteinertes Skelett im Museum M Washington ausgestellt ist. * Goethes „Faust" wurde zum ersten Mal« am Januar 1829 im alten Braunschweiger Hoftheatör aüpi geführt. , DK größte aus der Erde bekannte Kälte WM« M «tnem Januartage 1885 in Werchojansk in NordostsMriW geniessen mit — 70 Grad. Aerzte unter sich Lie beiden Aerzte untersuchten den Krankem daMP zogen sie sich in das Nebenzimmer zurück, M ihrs Ansichten auszutauschen. Da die Tür aber imarück licherweise nicht gut schloß, hörte der Kranke, wir M sich stritten. „Sie sind im Unrecht!" sagte der eine. „Ich habe recht!" erwiderte der andere. Da oer Kranke erschöpft, und die Aerzte sahen ei«, daß! sie sich schnell einigen mußten. „Machen Sie, was Sie wollen," sagte der «in« Ar^t, „aber die Obduktion wird ergeben, vätz ich Naiv. Eine alte Dame, die nur sehr selten telephonierte, ließ sich mit Nummer 7867 verbinden. Gleich darauf stellte sich heraus, daß sie mit dem Teilnehmer 7868 sprach. „Schrecklich," meinte die alte Dame. „Ich habe nämlich 7867 verlangt und ich telephoniere so un». gern. Könnten Sie nicht bet Ihrem Nachbam ann klopfen und sagen, daß mein Mann heute zum Abende essen kommt?" Enfant terrible. Während eines Gottesdienstes, in dem fitz di« Heidenmissionen gesammelt wurde, fragte der kleine John seinen Vater: „Papa, haben die Heiden auch Hosen <m?^ „Warum fragst du, mein Junge?" „Weil du eben einen Knopf in den KlingelbentH geworfen hast!" Das schädlich« Rancher». „Hören Sie mal, eine Lokomotive soll nux eine mittlere Lebensdauer von 30 Jahren haben! Dabei ist sie ganz aus Eisen!" „Ja, sehen Sie, vielleicht könnte sie länger leben, aber sie raucht so viel!" Der Geizige. ..Der Herr dort ist wohl der geizigste Man«, dxn es gibt." „Inwiefern?" „Er ist so knauserig, daß er nicht mal über einen Witz lacht, der nicht auf Kosten anderer gemacht wird Die .ochkünstlerin. „Jetzt warte ich schon eine halbe Stund«, und die Kaffeebohnen wollen nicht weich werden!"