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Freitag Schlußsitzung im Haag. wich der Einigung über die Krage der RäunmngS- termine ««d der sogenannte« BergleichSkommission be» schSstigten sich die »elegierten noch mit den unerledig ten Krage,« finanzieller Ratnr. Tie Schlußsitzung der Konferenz ist für den heutigen Kveitag einberuscn wor den. Die Sitzung ist öffentlich und wird wahrscheinlich anch »nvch Rundfunk übertragen werde«. MMS „LZ 128" in GS> erst auszuarbeiten. ! Konstruktion des neuen :: Einberufung der Reichstagsfraktion des Zen trums nach Freiburg. D-ie Zentrumsfraktion des Reichs tages ist für Sonnabend zu einer Sitzung nach Freiburg einberufen worden. Wie verlautet, wird der Haupt gegenstand der Frakttonsberatungen die Haager Kon ferenz sein. Rundschau im Auslände. * Ein russisches Flottengeschwader veranstaltet gegen wärtig in der Ostsee große Manöver. * Der Leiter der englischen Abteilung in der litau ischen Telegraphen-Agentur, Karosas, wurde wegen Spionage zum Tod« verurteilt und vom Staatspräsidenten zu lebens länglicher Zuchthausstrafe begnadigt. * Selbstmord des Generalsekretärs des Belgrader Roten Kreuzes. ; Der Generalsekretär des Belgrader Roten Kreuzes, Dr. Nesitsch, der vor einigen Tagen verhaftet worden war, »veil er kommunistische Propaganda betrieb, hat Selbstmord begangen. Als er in der Präfektur vernommen werden sollte, sprang er durch das offene Fenster des im vierten Stockwerk gelegenen Vernehmungszimmers und stürzte auf «in Glasdach, das einbrach. Nesttsch war auf der Stelle tot. Abschluß des Minderhettenkongresses Annahme von Entschließungen. — Ter Völkerbund hat bisher versagt! Ter fünfte Minderheitenkongreß nahm in seiner Schlußsitzung in Genf mehrere Entschließungen an und gab darin seiner Ueberzeugung Ausdruck, daß eine Lösung der nationalen Fragen innerhalb der einzelnen Staaten durch eine unmittelbar« Verständigung zwi schen den Völkern, zwischen Mehrheit und Minderheit, gesucht werden müsse. Dann wird ausgeführt, daß der Völkerbund der Hüter der Minderheitenschutzver- tväge sein sollte, in dieser Aufgabe aber versagt habe, indem er über ängstliche und mißtrauische Prozeduren nicht hinauskam. Die Entschließung fordert zum Schluß die Sicherung der nationalkulturellen und staatsbürger lichen Rechte der nationalen Minderheiten und die Einsetzung einer stündigen Minderhettenkvmmission. perden, als der „Graf Zeppelin". Tie Baupläne sollen Lertiggestellt werden, nachdem der Ban der neuyl wvotzen Luftschiffhalle in Friedrichshafen beendet ist. Las wird im Spätherbst, möglicherweise noch vor dem «Oktober, der Fall sein. Politische Rundschau. - Berlin, den 30. August 19«d. — Im Auswärtigen Amt ist ein Abkommen über den Luftverkehr zwischen dem Deutschen Reich und Polen unter- Mchnet worden. Deutschlands Appellationsrecht. — Haag, 30. August. Reichsminister Dr. Wirth gab zu der Entschließung des politischen Ausschusses über die Vergleichskommission folgende Erklärung zu Protokoll: „In dem Auge.,Stick, in dem die politische Kom mission sich über diese Entschließ«»« geeinigt hat, lege ich Wert darauf, besonders zur Aufklärung der deutschen öffentlichen Meinung festzustellen, daß die Herren vria«d, Henderson, Hymans, Stresemann «nd Wirth darin einig gewesen sind, daß der letzte Satz »«S Vorschlages Hendersons in dem Sinne aufzufassen sti, daß Deutschland gleichfalls das Recht hat, zu jeder Zett de« Rat des Völkerbundes gemäß dem Rheinpakt m befassen, selbst wenn ei« Vergleichsverfahren schon im Gange ist. Ach lege Wert darauf, daß diese Er- Mrung in das Gitznngsprotokoll ausgenommen wird." Der Vorschlag Hendersons, auf den sich diese Er- stärung bezieht, deckt sich mit der von der politischen Kommission angenommenen Entschließung über die Re gelung der Bergleichskommission. Aus diese Erklä rung Dr. Wirths hin hat Briand sestgestellt, daß Deutschland zweifellos das Recht besitze, auf Grrnw der getroffenen Vereinbarungen jederzeit an den Bm- torbund zu appellieren. Katholikentag in Freiburg. Begrüßung in der Schwarzwaldhalle. — Begin» der Bertretertagung. Zn der Schwarzwaldhalle in Freiburg wurde die 68. Generalversammlung des deutschen Katholikentages mit einem Begrüßungsabend eröffnet. Kommerzienrat Dr. Herder hieß die Generalversammlung willkommen und begrüßte die erschienenen Ehrengäste, darunter den apostolischen Nuntius Pacelli, Reichskanzler a. D. Dr. Marx, den bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Held, den badischen Staatspräsidenten Dr. Schmitt und den Oberbürgermeister Dr. Bender. Ebenso hieß er die Vertreter des katholischen Auslandes willkommen, ins besondere die Vertreter des Elsaß, Ungarns, der Tschechoslowakei, Belgiens, Hollands, Italiens und den Vertreter der Vereinigten Staaten, Bischof Runge- Omaha. Nach weiteren Ansprachen und musikalischen Darbietungen sprachen die Vertreter der ausländischen Katholiken. Der zweite Tag war Besprechungen im engeren Kreise gewidmet, zur Debatte stand das Thema: die Stellung der christlichen Familie. aiMgeöen Mt, -b-MM «fite «MW W«0 war in V0- Sprcngnnglück in Cannstatt. in Lebensgefahr. 1§. u warte 1 Potsdc Wundt S W 1 f Der 1854 - a. Rb. — IM Schweres Explofiensunglück in einer Gießerei. Ein schweres Explosionsunglück ereignete sich am Mittwoch in der Eisengießerei der Metallwerke Gebr. Tuxhorn in Brackwede, die völlig in Trümmer gelegt wurde. Ein Arbeiter wurde getötet und einer lebens gefährlich verletzt. Zwei weitere Arbeiter erlitten leich tere Verletzungen. A Winter Bei al habt, s an. E magd 1 ratete, Küchen ibr abx lrebiget Hl fürchtet cenham der Ge Das ge ist die gebaut, die jun! die G< Und h Küche E Gott 0 harmor Leute, und dl wie ein Petrole beim Überlie! Licht, kennen Si tiefen, die B Tischen Manch» heben t Ho ihr übe großen der Fe» Der Ho sie »neu suKen n Mittwochnachmittag ereignete sich an der Neckar- Baustelle in Cannstatt, einige hundert Meter unter halb des Gittersteges ein schweres Sprengunglück. Ein Sprengschuß ging zu früh los und verletzte vier Arbeiter so schwer, daß sie ins Krankenhaus gebracht werden mußtet!. Ein Schwerverletzter schwebt herg S MV« W Büh Verg Bdrj Jom Mes (New Thom G«gn> erst t Hahm Ereig wurk Mark und ( Sieg. serbal pest z in Dl r Regie Wettst d«m 2 der Ji hat L die 8? zurück seille nen m r: Prag europc ptd au r: für Bl Ar. E. Km Ascher. Der «eue literarische Direktor der „Mirag". Die Mitteldeutsche Rundfunk-Aktiengesellschaft hat den bisherigen Feuilletonleiter der Königsberger Har< tungschen Zeitung, Dr. E. Kurt Fischer, in die Leitung ihrer literarischen Abteilung berufen. Dr. E. Kurt Fischer, der im 37. Lebensjahr steht, ist Süddeutscher und studierte in München, Ber lin und Tübingen Germanistik, Kunstgeschichte, Philo sophie und Soziologie. Er ist Mitteldeutschland kein Fremder, da er als Mitarbeiter des „Kunstwart" in Dresden und als Feuilletonredakteur der Chem nitzer Allgemeinen Zeitung längere Jahre in unserer engeren Heimat tätig war, bis er 1924 nach Königsberg ging. Dr. E. Kurt Fischer hat eine Reihe volkserziehe rischer Schriften beim Dttrerbund erscheinen lassen (Programme für Volkskunstabende, Die Laienbühne als Gesinnnngstheater, die Neue Vereinsbiihne, Das Deutsche Volksschauspiel, Zeitwende der Kunst, Tie neue Kunst und die Kirche». In den Kunstwart-Sefic» Geheimnis um Buir. Auch der Fahrvienstleiter unschuldig? Tie Meldungen, die sich über die Schuldfrage bet oer furchtbaren Eisenbahnkatastrophe von Buir äußern, werden immer geheimnisvoller. Erst sollte der schwer verletzte Lokomotivführer das Karnickel sein, dann hieß es, der Fahrdienstleiter in Türen habe dem Lokomotiv führer einen falschen Fahrbefehl überreicht. Jetzt bringt eine Kölner Zeitung die Nachricht, daß der Heizer des verunglückten Zuges von der Staats anwaltschaft vernommen wurde und seine Aussage« derart sind, daß sich ganz neue Gesichtspunkte über die Entstehung reS Unglücks ergeben haben. Danach soll den Fahrdienstleiter, der den Befehl an de« Loko« Ein Kehr-, Spritz- und Lisfcrivagen. Zu den neuesten Schlagern der technischen Messe in Leipzig gehört das vielseitige Motordreirad, das sowohl als Kehrmaschine, wie auch als Spritz wagen Verwendung finden kann. Das Fahrzeug eignet sich außerdem großartig für Beförderung von Gegen ständen. Mitten in ihrer „Arbeit" hielt der Zug plötzliche Tie Maschine hatte einen schivere» Defekt erlitten. Ta setzte sich einer -er Banditen die Mütze des Zug führers auf und gab aus dem Packwagen heraus dem Lokomotivführer den „Befehl", sofort weilerzufahren. Tie Maschine kaut jedoch nur wenige hundert Meter weiter. Ta verschwanden die Strolche mit ihrer Beute im Dunkeln der Nacht. Bisher fehlt jede Spur von ihnen. Entfesselte Gewalten. Explosion in einer Sprengstoffabrik. — Ein Mann in Stücke gerissen, acht Schwerverletzte. Zn der Tynamitfabrik Krümmel bei Geesthacht, die Bergwerkssprengstofse für die Ausfuhr herstellt, entstand im Waschhaus ein Brand, der auf die in an dern Gebäuden lagernden Nitroglyzerinbestände Über griff und sie zur Explosion brachte. Tie Gebäude wurden zum. Teil durch die Wucht der Explosion in die Lnft geschleudert. Im Erdboden bildeten sich Trichter von etwa drei Meter Tiefe. Arbeiter- «nd Bureauräume sind mitsamt den Ein richtungen völlig vernichtet worden. Ter Wäscher Kruse wurde buchstäblich iu Stücke gerissen. Sicht andere Per sonen wurden schwer verletzt. 23 Arbeiter konnten den Ausgang nicht finden und wurden verschüttet. Nach fünfstündiger Arbeit konnten die Feuerwehren den Brand löschen und di« Verschütteten aus ihrer entsetzlichen Lage befreien. Der Schaden geht in die Hunderttausende. Tie Ursache ist noch nicht geklärt. Ter einzige Zeuge der Explo sion, der seit über 20 Jahren in der Fabrik tätige Arbeiter Kruse ist, wie oben gemeldet, der Explosion zum Opfer gefallen. Die zerstörten Gebäude sind Einzelhäuser geringen Umfanges gewesen, ringsum mit einem fünf Meter hohen Schutzwall umgeben. An der Stelle der Gebäude find nur zwei leere öde Granat trichter zu sehen. Heftige Kampfe mit Araber«. Ausräucherung eines ScharffchützeuuefteS. — Kampf flugzeuge verfolgen die Flüchtende«. Der Sonderberichterstatter der Londoner Zeitung „Taily Expreß" berichtet von schweren Kämpfen zwi schen britischen Truppen und Arabern in Palästina. Tie Engländer haben danach arabische Scharf schützen, die sich in einem Dorf auf de« Berge« vor Jerusalem eingenistet hätten, mit Unterstützung von Panzerwagen und Flugzeuge» in die Flucht geschlagen. Biele Araber hätten sich ergebe». Hundert andere feie« geflolze« und dabei durch uiedrigfliegende britische Flugzeuge mit Maschinengewehrfencr niedergestreckt worden. Tas ganze Gebiet sei von toten Beduinen übersät gewesen. Tie genaue Zahl der Tote» bei diesem Kampfe, dem schtversten, der überhaupt bisher während der Unruhe« stattgesunden habe, sei noch nicht bekannt. Nach dem letzten Bericht des britischen Kolonial amtes in London ist in Jerusalem, Jaffa und Hais« die Ruhe im großen und ganzen wiederhergestellt. „In der Nähe von Haifa," so fährt der Bericht fort, „waren einige Unruhen zu verzeichnen, die durch eine W° ordnung des Schlachtschiffes „Barham" beigelegt wurden. Flugzeuge haben in den Unruhegebieten Aufklärungsflüge durchgeführt und schießen von der Luft aus aus Gruppen von Arabern in der Nachbarschaft von Haifa—Ramleh und aus den Bergen rund um Jerusalem. Eine Zusammenzie hung starker Araber-Abteilungen wurde südöstlich von Gaza gesichtet. Die Telephonverbindungen von Jerusalem nach Nazareth, Haifa und Tiberias werden alZ unterbrochen bezeichnet." In Damaskus ist es verschiedentlich zu Zu sammenstößen mit der Polizei gekommen, wobei SS .Verwundete gab. In Hama sind die Bazare geschlossen. Zu Uebergriffen ist es bisher aber noch nicht gekommen. Auch in Beirut sind die Geschäfte durchweg geschlossen. Ein Expretzzug überfallen. Ter Bandit als ,Lugfühxer". Als sich der Expreßzug Ventimiglia-Paris nachts voller Fahrt befand, erschienen plötzlich im Pack wagen des Zuges zwei Banditen, die den Zugführer mit vorgehaltenem Revolver zwangen, ihnen die gesamte Post auszuhändiaen. Nachdem sie den Beamten fest gebunden und geknebelt hatten, machten sie sich daran, sämtliche Wertbriefe ihres Inhalts zu berauben. 1903 wurde Arco Direktor der „Telefunken-Ge- sellfchast", einer Vereinigung der beiden herrschenden Systeme in dralhtloser Telegraphie —Prof. Braun (Sie- plens u. Halske) und Slaby-Arco (A. E. G.) — In dieser Stellung, die er heute noch innehat, erfand der Graf 1912 eine Hochfrequenzmaschine zur direkten Er zeugung elektrischer Wellen für drahtlose Telegraphie. Nach der Revolution gehörte Arco kurze Zeit der preußischen Regierung an, trat aber am 3. Januar 1st19 zusammen mit den unabhängigen Sozialdemo kraten zurück. Dr. Graf von Arco wird seinen 60. Geburtstag nicht in Deutschland verleben. Er nimmt nämlich, auf Einladung des russischen Volkskommissariats für Post- und Telegraphie, an der feierlichen Eröffnung des! Post-Zentral-Laboratoriums in Moskau teil. Graf v. Areo. Z«m S«. Geburtstag am SV. August. Apt 30. August begeht Dr.-Jng. Gras von Axco, her leitende Ingenieur der „Telefunken-Gesellschaft^ Berlin seinen 60. Geburtstag. Georg Graf von Arco wurde am 30. August 1869 in GrotzMorzütz bei Ratibor in Oberschleneft als Sohn eines Rittergutsbesitzers geboren. Nach Ab solvierung eines humanistischen Gymnasiums hörte er kurze Zeit mathematische, naturwissenschaftliche und me dizinische Vorlesungen und trat 1890 ins Heer ein. Drei Jahre war er Offizier im Garde-Schützen-Ba- taillon. Von frühester Jugend zeigte Gras Arco groß« Begabung für das Technische, und seine Neigung für dieses Gebiet ließ ihn den Rat des Geheimrats Medley befolgen, die Technik als Beruf zu wählen. Drei Jahre studierte er an der Technischen Hochschule Charlotten burg und wurde dann Assistent von Professor Slaby, unter dessen Leitung er mit der oben angeführten: Drahtlosen Telegraphie bekannt wurde. 1898 stellte ihn Erich Rathenau, der damilige Direktor der A. E .G., in seinem Werk ein, wo er u. a. verschiedene Prüfver fahren ausarbeitete, die bis heute noch nicht verbessert! worden sind.