Volltext Seite (XML)
Mrze der Tage sind stille Mahner: „Respice ftnem". ! »Denke ans Ende!" Wie dieser Sommer sterben muß, so stirbt jeder von uns einmal. Darum ist's Zeit, unser Haus zu bestellen. ; Ist die Mahnung befolgt, dann heißt es jedoch wieder: Genieße diese schönen Tage, die wenigen, die noch kommen, hab Dank im Herzen und Hoffnung! So ist das Leben rechtes Leben, auch in der Zeit, wo es herbstelt. H. D. Scherz und Ernst. tk. Botschaftsrat für jährlich ein Dollar. Mr. Boylston Beal, Mitglied der Londoner amerikanischen »Botschaft, kann sich rühmen vielleicht der einzige Mann zu sein, der zwölf Jahre ehrlich arbeitete und damit snur zwölf Dollars verdiente. Er ist von Haus aus ein reicher und unabhängiger Mann, der während des Krieges seine unentgeltlichen Dienste der ame rikanischen Regierung anbot. Das wurde angenom men, und Boylsten Beal wurde als Botschaftsrat nach London geschickt. Da es aber die amerikanischen Ge setze verbieten, daß der Staat ohne Entlohnung die Arbeitskraft seiner Bürger in Anspruch nimmt, be kam der Botschaftsrat jährlich — einen Dollar "Ge halt ausbezahlt. tk. 8V Jahre Freunde, ohne sich je gesehen zu haben. Zu Kingstown in Irland starb kürzlich ein 82jährtger Greis, dem in der englischen Stadt Hastings ein alter Herr nachtrauert, der mit dem Toten schon seit 80 Jahren befreundet war, ohne ihn je gesehen, geschweige denn gesprochen zu haben. Im Jahre 1868 starb ein junger irischer Matrose aus. hoher See. Einer seiner Kameraden berichtete, als das Schiff in einem Hasen anlegte, in einem ausführlichen Bries über den Tod des jungen Mannes nach Kingstown. Ter Ver storbene hatte dort einen Bruder, der aus das Schreiben antwortete. Diesem Bries folgten andere, und im Laufe der Jahre schlossen die beiden Familien, die . in Hastings und die in Kingstown, gute Freundschaft. Aus den Jünglingen wurden Männer. Sie heirateten, bekamen Familie, und auch diese korrespondierten mit einander. Ta aber beide Familien arm waren, konnten sie sich nicht besuchen. So bestand diese einzigartige Freundschaft nur im Hin- und Herschreiben. tk. Wie sich Mark Twain ein Haus baue» ließ. Es gibt eine Gesellschaft, die es sich zur Aufgabe ge macht hat, Erinnerungen an den großen amerikani schen Humoristen Mark Twain zu sammeln. Dieses „Mark Twain Memorial Commitee" hat sich nun ent schlossen, das Haus des Schriftstellers in Hartford anzukausen, um es in eine Art Museum umzuwandeln. Man kann nur hoffen, daß die Gesellschaft etwas ge nauer die Kosten für die Uebernahme des Hauses errechnen wird als Mark Twain selbst. Der Humorist beauftragte nämlich seinerzeit den Sohn seines Freun des W. D. Howeells, die Pläne für das Haus zu sammen mit seiner Tochter Miß Clara Clemens, zu zeichnen, und Mark Twain berichtet, daß sie diese Ar- ! M , «rkrlreM - dslvdt EWMßW W b«I Ohnmächten, Ermüdung, Strapazen, W Nerven, und Sliederschmerzen, Wer- W slauchungen und Verrenkungen. Segen 7 M-m N-l!., 0 Insektenstiche. Mund, und Durgetwaffer. M°«».-O«t, IS." ««> ept-u., «00 woff. gn Apotheken und Drogerien erhältlich. oerr aussuyrren, „ohne irgendeinen Rat oder irgend welche Instruktionen, die ich erteilt hätte, denn ich hatte unbegrenztes Vertrauen in ihren Geschmack und ihr sicheres Urteil, während ich meinem eigenen Ver stand sehr mißtraute." Nur drei Forderungen stellte der Schriftsteller: in dem Haus sollte es einen unbe dingt ruhigen Arbeitsraum geben, es sollte dort ein Billardzimmer eingerichtet werden, das groß genüg sein mußte, um in ihm zu spielen, ohne daß die Queues in die Wände stießen, und die ganze An gelegenheit sollte nur eine gewisse Summe kosten. „Sind ihre Forderungen erfüllt worden?" fragte man späte? Mark Twain. — „Wenigstens zum Teil," erwiderte der Schriftsteller; „ein Billardzimmer war vorhanden." Gedenktage für den S. September. 9 n. Chr. (9.-11.) Schlacht im Teutoburger Wall» — 1737 * Der Naturforscher Luigi Galvani in Bologna (s 1798) — 1828 * Der russische Schriftsteller Graf Leo Tolstoj in Jasnaja Poljana (f 1910) - 1855 * Der Schriftsteller Houston Stewart Chamberlain in Portsmouth, (s 1926). Sonne: Aufgang 5,25; Untergang 18,29. Mond: Nuiaana 12-36; Untergang 20,47 Handelsteil. — Berlin, den 6. September 1929. Am Devisenmarkt waren keine wesentlichen Aen- derungen zu beobachten. ! Am Effektenmarkt eröffnete das Geschäft in schwächerer Haltung, die sich später durch ungünstige Mo- ' mente beeinflußt noch fortsetzen konnte. Nur vorübergehend trat eine Besserung ein, so daß die Börse durchaus schwach schloß. Am Anleihemarkt war die Tendenz ebenfalls ; schwächer. Am Geldmarkt war die Lime unverändert; die , Sätze für Privatdiskont blieben 7V, Prozent, Neichsbank- ! diskont 7Vs Prozent. Am P roduktenmarkt war die Haltung von . Brotgetreide wenig verändert. Das gleiche gilt von Gerste. Hafer war gut preishaltend. Mais ruhig. Mebl ieb>- still. I Devisenmarkt. Dollar: 4,197 (Geld) 4,205 (Bnen, engl. Pfund: 20,341 20,381, holl. Gulden: 168,16 168,50, ital. Lira: 21,95 21,99, franz. Franken: 16,42 16,46, Belgien (Belga): 58,31 58,43, schweiz. Franken: 80,78 80,94, dän. Krone: 111,69 111,91, schweb. Krone: 112,39 112,61, norw. Krone: 111,72 111,94, tschech. Krone: 12,421 12,441, österr. Schilling: 59,08 59,20, span. Peseta: 61,79 61,91. Warenmarkt ! Mittagsbörse. (Amtlich.) Getreide und Oelfaaten per lOOO Kilo, sonst per 100 Kilo in Reichsmark ab Station: Weizen Mark. 229-233 (am 5. 9.: 231-235). Roggen Mark. 192-196 (193,5—197,5). .Braugerste 210—227 (210 dtS 227). Futter- und Jndustriegerst« 170—186 (170—186p. Hafer Märk. 168-175 (168-175). Mai» loko Berlin 211-212 (212-213). Weizenmehl 28,75-34,75 (29 btt 35). Roggenmehl 25,50—28,40 (25,75—28,50): Wei- zenklei« 11,75-12,25 (11,50-12). Roggenkleie 11-11,25 (11—11,25). Wetzenklete-Melasse —(—,—). Rap» —(—,—). Leinsaat —(—,—). Viktoria-Erbsen 39—46 (39—46). Kleine Speiseerbsen 28—34 (28—34). Futtererbsen 21—23 (21—23). Peluschken —,— (—,—). Ackerbohnen —(—,—)- Wicken 28—32 (28—32). Lupinen blaue —(—,—). gelbe —(—,—). Serradella — —,—). Rapskuchen 18,30—19 (18,50—19). Leinkuchen 24 bis 24,30 (24—24,30). Trockenschnitzel 12—12,30 (11,80 bis 12,10). Sojaschrot 19,90—20,50 (19,80—20,40). Kar- tvffelflocken 18,50-19 (18,20—18,50). Fisch-Großhandelspreise. Amtlicher Marktbericht der Städtischen Markthallen- Dircktion Berlin. Lebende Fische für 50 Kilo. Hechte, unsortiert 130—165, groß 90—100, groß-mittel 110—125, Zander 170, Schleien, unsortiert 130—155, Portions-- 160 bis 172, Aale, unsortiert 150—180, groß 210, groß-mittel 190—195, Barse, unsortiert 80—95, groß 100—120, Bleie, unsortiert 40—70, groß 75—80, Plötzen, unsov- tiert 40—50, Karpfen, Spiegel-, 30—50er 125, Bunte fische,g unsortiert 40—70, Roddow 50—68, Karauschen, Schlachtviehmarkt. (Amtlich.) Auftrieb: 2082 Rinder (darunter 640 Och sen, 420 Bullen, 1022 Kühe und Färsen), 1400 Kälber, 6474 Schafe, 0 Ziegen, 6901 Schweine, 526 Auslands schweine. Preise für einen Zentner Lebendgewicht in Reichsmark. Ochsen: 6.9 3. 9. 1. Vollfl., ausgem., höchsten Schlachtwerts jüngere 58—61 — - ältere -- — — 2. sonstige vollsleischige jüngere 53—56 52—54 älter« — — 3. fleischige '49-51 48-50 4. gering genährte '42—48 42—46 Bullen: 1. jüngere, Vollfl., höchste« Schlachtwerts sonstige vollfleischige oder ausgemästete fleischige 56-58 55—58 2. 52—54 51-53 3. '40-51 47—50 4. gering genährte 43-47 42-46 Kühe: 1. 2. jüngere Volls!., höchsten Schlachtwerts sonstige vollsleischige oder ausgemästete fleischige gering genährte 40-49 35-43 44-47 33-41 3. 28-33 27—32 4. 24—27 23—26 1. Färse» (Kalbinnen): jüngere, vollfl., höchsten Schlachtwerts vollsleischige 53-55 52-54 2. 50-52 49-51 3. fleischige 41-48 40-47 1. Fresstr: mäßig genährtes Jungvieh 35-46 35-45 Kälber: 1. Doppellender bester Mast — 2. beste Mast- und Saugkälbe. 80—89 80-88 3. mittlere Mast- und Saugkälber geringe Kälber 70-84 70—33 4. 55-65 55-6K Schafe: 1. Mastlämmer und jüngere Masthammel: Weidemast 73-75 73-74j Stallmast 72-76 71-74: