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DerantworMA« AedaUeM? »ek« 8eh«O — Dm» und Verlag; Earl Setz« t» OisvswimvEe. Sonnabend, am 31. August 1929 Nr. 203 95. Jahrgang Siele» «la« rulhSU »le amtliche« Dekauntma »er Amtshauplmaanfchast, »es Amtsgeri« «m» »es Staötrat» »u Dippvi-iswal»« Anzelgenprett: Di« 42 Millimeter breite Petitzell« 2V Reich-Pfennige. Eingesandt und Reklamen 80 Reichspfennige Bezogsprelt: Für einen M»Mt 2.28 RM. mit Zutragen, einzelne Nummern 1S Reich»- Pfennige :: Gemeinde - Verband» - Girokonto Nr. 3. :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 483 :: Postscheckkonto Dresden 12S48 . - eiheritz-Zeidmg kageszeiding m» Anzeiger für DipMRswMe, Schmiedeberg u. U Settentliclie Nrifforöerung 2»? Abgabe von SteuemWlMgenfüMüeMveranIaM Die Steuererklärungen für die Einkommensteuer, Körper schaftsteuer und Umsatzsteuer sind von den Steuerpflichtigen, deren Wirtschaftsjahr zwischen dem 1. Januar und 30. Juns 1929 geendet hat, in der Zeit vom 1. bis 15. September 1929 unter Benutzung der vorgeschriebenen Vordrucke abzugeben. Steuerpflichtige, die zur Abgabe einer Erklärung verpflichtet sind, erhalten vom Finanz amt einen Vordruck zug«sandt. Die durch das Einkommensteuer gesetz, Körperschaststeuergesetz und Umsatzsteuergesetz begründete Verpflichtung, eine Steuererklärung abzugeben, auch wenn «in Vordruck nicht übersandt ist, bleibt unberührt; erforderlichenfalls haben die Pflichtigen Vordrucke vom Finanzamt anzufordern. Finanzämter Dippoldiswalde und Heidenau, den 29. August 1929. 3m Mlmlm IW UW SIMM. 1. Aufwertungssteuer für September in der bisherigen Höhe bis S. S. 182». 2. Gewerbesteuer Termin 18. 9. 1929 nach Maßgabe des letzten bzw. des noch zuzustellenden Steuerbescheides. 3. Gewerbekammerbeitrag 1928 bis 15.9.1929. Die hierzu erteilten Empfangsbestätigungen gelten bei den Gewerbe- kammerwahlen 1929 als Wahlauswels. 4. Landwirtschaftstammerbeitrag Termin 1. 9. 1929 bis 30. 9.1929. Bei verspäteter Zahlung treten die gesetzlichen Verzugs- folgen ein. Stadtrat Dippoldiswalde, am 31. August 1929. Bekanntmachung. Wegen Vornahme dringender Unterhaltungsarbeiten im hiesigen Leitungsnetz wird die Stromlieferung am Sonntag, den 1. September 1929 von vormittags 8 bis nachmittags 4 Uhr AM" u n t e r b r o ch e n. Dippoldiswalde, am 31. August 1929. §M. kleklmMMerli NpMjsvMe. klurlckLüen belr- Bei den Absteckungs- und Vorarbeiten zum Bau verschiedener 15 KV-Leitungen durch die A.-G. Sächsische Merke wird auch die hiesige Gcmeindeflur berührt. Den Beauftragten der A.-G. Säch sische Werke ist das Betreten.der in Frage kommenden Grund stücke zu gestatten. Flurschäden, die nachweisbar durch diese Ar beiten verursacht werden, werden von der A.-G. Sächsische Werke voll vergütet. Dippoldiswalde, am 30. August 1929. Der Stadtrat. SMasse NppolöiSMlSe Geschäftszeit: Werktags -/-9-12 Uhr und 14—16 Uhr, Sonnabends nur '/,9—12 Uhr. Verzinsung der Spareinlagen. 5 Proz. bei täglicher Verfügung, 6 Proz. bei monatlicher Kündigung und 7 Proz. bei einvierteljährlicher Kündigung. Annahme von Wertpapieren sauf Reichs- oder Goldmark lautend) in offene Depots. Sladtbank Konto Nr. 20. — Postscheckkonto Dresden Nr. 2898. Fernsprechanschluß Rr. 541. Am 2. September 1929, vormittags 18 Uhr, sollen In Dip poldiswalde , 1 groher Waschtisch mit Spregel, 1 Tisch, 1 Schrcibtischstuhl mit Ledersitz (aller neu) meistbietend acgen Barzahlung versteigert werden. Sammelort der Bieter: Gerichtlicher Versteigerungsraum. D II 944/29. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Dippoldiswalde. SlNH-MMMMO MMMillePiM mit Schiilerheim für Knaben und Mädchen AiMlilW siir Mn M s) Deutsche Oberschule: (neunstufig) Aufnahme in der Regel . . "ach 4 jährigem Schulbesuche b) «ufbauschule: (sechsstufig) Aufnahme nach 7- oder 8 jährigem Volksschulbesuche Zengnisberechtigung: Beide Schulen gewähren die Studien- derechtigungen eines Realgymna- stums oder einer Oberrealschule. Die Anmeldungen sollen möglichst in der Zeit vom 5.—17. Sep tember, vorm. 11—12 Uhr erfolgen. Dorzulegen find das Zen surbuch, Geburtsurkunde und Impfschein. Die Oberschuldirettion zu Pirna Oertliches und Sächsisches. — «Vor etwa Mochenfrist berichtete Las Kriminalamt Dresden u. a. über die Festnahme eines Kaufmanns Paul Hollstein, der zahlreiche Heirats- und Wechselbetrügereien'be gangen hak. Gegen diesen Schwindler wurde beim Land gericht Dresden bereits die «Voruntersuchung eröffnet. Wie verlautet, hat Hollstein leichtgläubige Frauen und Mädchen — soweit bisher bekannt geworden ist — um mindestens 30 000 Mark geschädigt. — Bestrafung des Unfugs mit einem Kirchenlied. Beim Tanzvergnügen zu einer Kirchweih hatte ein Gast die Musiker veranlaßt, ihm das Grablied „Wer weiß, wie nahe mir mein Ende" vorzuspielen. Festteilnehmer, die sich in ihren religiösen Gefühlen verletzt fühlten, veranlaßten, daß der An stifter zur Rechenschaft gezogen wurde, der daraus in der ersten Instanz wegen groben Unfugs zu einer Geldstrafe ver urteilt wurde. Die Revision wurde vom bayrischen obersten Landesgericht als unbegründet zurückgewiesen. 3n der Ent scheidung wurde u. a. ausgeführt, grober Unfug läge dann vor, wenn die in Betracht kommende Handlungsweise das Publikum allgemein in grob ungebührlicher Weise belästige oder gefährde, so daß darin auch eine Gefährdung oder Ver letzung des äußeren Bestandes der öffentlichen Ordnung er kennbar werde. Es sei einwandfrei festgestellt, daß das von dem Gast veranlaßte Spielen des Grabliedes gelegentlich einer Tanzmusik in einem öffentlichen Saal geeignet gewesen sei, die anwesenden Personen ungebührlich zu belästigen. Das Spielen des Liedes sei geeignet gewesen, das religiöse Gefühl der Versammelten gröblich zu verletzen. (Aus der „Allgemeinen Evangelisch-lutherischen Kirchenzeitung" vom 30. August 1929.) — Ar-Ni-Lichtspiele. „Die Wiskottens." Rudolf Herzog hat mit seinem Roman „Die Wiskottens" einen großen Erfolg gehabt. Natürlich ließ sich dieser dankbare Stoff auch für den Film verwerten. Das Manuskript zu diesem Eiko- Film ist — und das ist eine besonders erfreuliche Ueber- raschung — nicht literarisch, sondern wirklich filmisch ge staltet. Herzog hat eine Aufnahme geschaffen, die dauernd in Spannung hält, vermischt mit Gefühlswerten. Harry Liedtke in der Hauptrolle spielt den Gentleman-Kaufmann elegant, liebenswürdig und Amouren nicht abgeneigt, wenn sie sich mit seinen geschäftlichen Zwecken verbinden lassen. Aber auch verschiedene Gegenschieber sind bemerkenswert, vor allem Hermann Picha als spießbürgerlicher Schwiegervater und Kaufmann. Bei der Regie fühlt man allenthalben die geschickte Hand von Artur Bergen. Einige Worte über den Inhalt wollen wir uns wegen der Bekanntheit des viel- gelesenen gleichnamigen Romans „Die Wiskottens" ersparen. — Der Badeort Misdroy mit seinem herrlichen Strand zieht in prächtigen Bildern vorüber. Eine weitere Bereicherung des Spielplans ist die Deulig-Wochenschau. — Wie die Pressestelle der Landwirtschaftskammer mitteilt, findet auf Ersuchen des Reichsministers für Ernährung und Landwirtschaft am 2. September 1929 eine Zählung der Schweine statt, mit der eine Zählung der Rinder verbunden ist. Die Zählung dient zugleich als Grundlage für die in diesem Jahre im Monat November auszuschreibenden und einzuhebenden Umlagen zur Deckung des Entschädigungs aufwandes für Viehseuchen und bei nichtgewerblich geschlachteten Rindern. Aus einer besonderen Ausführungsbestimmung der sächsischen Regierung ist zu entnehmen, daß die Angaben der einzelnen Viehhändler nicht zu steuerlichen Zwecken verwendet werden dürfen. — Nach einer Mitteilung des Landesvermessungsamtes sind häufig Kartenauszüge oder Neuaufnahmegrundriste mit groben Beschädigungen, vor allem mit Brüchen inner halb der Zeichnungsfläche von den Erundbuchämtem an die Bezirksvermessungsämter gelangt. Da so beschädigte Zeichnungen nicht als brauchbare Zergliederungsunterlagen gelten und nicht als amtliche Flurkartenbeiblätter übernommen werden können, müssen die Beteiligten neue unversehrte Zeichnungen beibringen. Hierdurch entstehen ihnen nicht unbeträchtliche Kosten. Auch bei der Verwahrung und Absendung der Zer- gliedirungsunterlagen durch die Grundbuchämter ist auf be sonders sorgsame Behandlung Bedacht zu nehmen. Werden Kartenauszüge und Neuaufnahmegrundrisse beim Grundbuch amt in beschädigtem Zustand eingereicht, so sind sie, falls die Unbrauchbarkeit ohne weiteres feststeht, den Beteiligten sofort zurückzugeben. In Zweifelsfällen ist die Brauchbarkeit der Unterlagen durch Anfrage beim zuständigen Bezirksvermessungs amt festzustellen. — Aufmerksam gemacht sei sauch an dieser Stelle aus die Bekanntmachung der Staatlichen Deutschen Oberschule und Aufbauschule Pirna an der Spitze dieser Nummer. — „Ist noch jemand ohne Fahrschein?" So lautet bekanntlich die Frage, welche Lie Schaffner Ler Straßenbahn, auch der staat lichen Autobusse, an die Fahrgäste richten. Es dürfte wenig be kannt fein, daß sich derjenige eines Betruges schuldig macht, der 'sich ohne Fahrschein bei dieser allgemeinen Frage nicht meldet, um sich einen Fahrschein zu lösen. Ein Handlungsgehilfe fuhr von Cronenberg nach Elberfeld. Der Schaffner tat Lie übliche Frage, der Betreffende meldete sich nicht, fo daß Ler Schaffner glaubte, er habe eine Dauerkarte. ES wurde aber festgestellt, daß der Handlungsgehilfe blind mitgefahren war. Es wurde Anklage we- gen Betrugs erhoben. Sie führte zu feiner Verurteilung sowohl "eim Schöffengericht als auch bei der Berufung. Die Strafkammer kn veur Verschwelen des Angeklagten, daß er ohne Erschein fei, als der Schaffner fragte, die rechtlichen Merkmale des BetruaS als vorliegend, denn Lurch die Unterdrückung der Tatsache, daß er ohne Fahrschein sei, hat er Len Irrtum erregt, als sei er Inhaber einer Dauerkarte. Die eingelegte Revision wurde vom Oberlandesgericht Köln verworfen. — 3n Volkersdorf glaubte man den vielgesuchten Raubmörder Fritz Vielus erkannt zu haben. Erfuhren daraufhin sofort das Ueberfallkommando des Dresdner Polizeipräsidiums und Kriminalbeamte in Kraftwagen dorthin, doch ergab sich, daß der in Verdacht geratene junge Mann ein Handlungs gehilfe war und nicht mit dem Verbrecher in Verbindung gebracht werden konnte. buclisu. Einen unglaublichen Roheitsakt beging einGuts- verwalter in Abwesenheit des Besitzers, indem er einem Pferde zwei Messerstiche in die Brust beibrachte und zwar derart, daß eine Blutlache auf dem Felde entstand. Als der Kutscher sich weigerte, das verletzte Pferd einzuspannen, und dessen tierärztliche Behandlung verlangte, schlug er auch aus diesen mit Fäusten und einem Messer ein. Der Kutscher mußte sich in ärztliche Behandlung begeben. Oelsa. In der Nacht zum Freitag ging ein schweres Ge witter nieder. Der Blitz schlug in die Lichlleitung, wo er Be schädigungen anrichtete, so daß erst nach mehrstündigem Arbeiten wieder Strom geliefert werden konnte. Tharandt, 30. August. Bei dem heute nacht niedergehenden Gewitter schlug der Blitz in das Anwesen des Gutsbesitzers Pietsch in Fördergersdorf ein. In kurzer Zeit wurden Scheune, Wohnhaus und Seitengebäude in Asche gelegt. Das Vieh konnte gerettet werden. löaltersckork b. Liebstadt. Bei einem am Freitag vormittag in der 9. Stunde hier auftretenden Gewitter wurde ein Pferd des Gutsbesitzers Eberth vom Blitze erschlagen. Leipzig. Der Prokurist Kramer aus München, Ler zuletzt bei Ler Firma Wedum Maschinen A.-G. in Leipzig tätig war, hatte innerhalb weniger Jahre 26 000 M. veruntreut und Lie Ankerschlagungen Lurch falsche Buchungen zu ver decken versucht. Das Geld hakte er in leichtsinniger Weise verspielt. Das Schöffengericht in Leipzig verurteilte Kramer wegen Untreue und Unterschlagung zu einem Fahr acht Mo naten Gefängnis. Chemnitz, 30. August. 3n Chemnitz müssen nach den Be stimmungen eines Ortsgesetzes am dritten Sonntag vor Weihnachten die Ladengeschäfte geschlossen bleiben. Der Ver band der Kleinhandelsvereine hat sich nunmehr mit einer Eingabe an den Rat und die Stadtverordneten gewandt, damit die Bestimmungen des Ortsgesetzes geändert und der dritte Sonntag vor Weihnachten auch für Chemnitz freigegeben wird. Besonders im vergangenen Jahre hat es sich gezeigt, daß durch diese Bestimmung die Chemnitzer Ladengeschäfte ganz erheblich geschädigt worden sind, zumal am dritten Sonntag vor Weihnachten die Geschäfte in Dresden und Leipzig geöffnet waren. Meerane. Zum hunLertsten Male die Leipziger Messe besucht hat der Inhaber des hiesigen Spielwarengeschäftes Heckel, Hermann Heckel. Seit dem Bestehen seines Ge schäfts, von der Herbstmesse 1879 an, hat Heckel, der im Herbst ds. Is. sein goldenes Geschäfksjubiläum begehen kann, alle Leipziger Messen besucht. Am vergangenen Sonntag besuchte er die Messe zum hundertsten Male. Aus diesem Anlaß wurden ihm vom Leipziger Meßamk ein Glückwunsch schreiben sowie eine künstlerische Radierung überreicht. Bautzen. Die Stadtverordneten beschlossen den weiteren Ausbau des städtischen Spreebades und der Zugangswege zu ihm. Damit wird ein Wunsch erfüllt, der im Hinblick auf die Verunreinigung des Wassers in der letzten Zeit immer dringen der erhoben worden war. replih. Eine unbekannte Leiche wurde von Euchern bei Obereichwald gefunden. Es handelt sich Verwesung durch Aufhängen. Di- Leich- war Un L'« —t wetten fun morgen: Nachdruck verboten! Kelter bis wolkig, s-hr warm und teilweise schrM-, Ausdil- duna vereinzelter Gewitterherde nicht ausgeschlossen. Winde aus südlichen Richtungen, zunächst noch schwach, dann an Stärke zu nehmend.