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Aiußübergang mit BernebkluikZ. Den Höhepunkt der bei Magdeburg stattgefundenen Pionierübungen der Reichswehr bildete die Ueber- chreitung der Elbe, wobei die Brücke vollständig in Kabel gehüllt wurde. Aas Autobu-unglück lm Vogtland. Weitere Einzelheiten zum Unfall bei Wernesgrün. In dem verunglückten Autobus befanden sich ein schließlich Chauffeur 26 Personen, die sämtlich teils leicht, teils schwer verletzt wurden. Sie befanden sich auf der Fahrt zur Arbeitsstätte, zum Teil auch auf Ler Fahrt zur Schule nach Auerbach. Die erste Hilfe konnte von Aerzten aus Rothenkirchen und Rodewisch geleistet werden. Die Namen der Schwerverletzten sind: Frau S<bifsing aus Rothenkirchen, H. Kleider aus Schvn- heiderbammer, Hans Schönfelder aus Hundshübel, R. Reinhold aus Rothenkirchen, Gustav Preusche und Frl. Preusche aus Wernesgrün, Bretschneider aus Hundshübel, Fr. Kleinhempel aus Rothenkirchen, Frl. Hörl aus Wernesgrün und M. Herold aus Rothen kirchen. Walter Neidhardt aus Plauen, -er Lenker des Unglückswagens, der als zuverlässiger Fahrer gilt, kam mit leichten Verletzungen davon. Er hatte ver acht, einen Zusammenstoß mit der Radfahrerin Petzold zu vermeiden, konnte aber nicht verhindern, -atz -tese angefahren würbe. Als 27. Verletzte blieb sie in besorgniserregendem Zustand an der Unfallstelle Liegen. Zwickau. Zu dem Autobusunglück wird noch ergänzend gemeldet: Der abgestürzte Omnibus ist nur wenig beschädigt worden. Wie fest Lieser Autobus war, ein 10 Meter langer Dreiachsenwagen, war daran erkenntlich, daß er, trotzdem er sich bei dem Sturz in die Tiefe überschlug, nur Verbeulungen und Beschädigungen davontrug, lieber den Unfall erklärte -er Chauffeur Walter Neidhardt folgendes: Ich hatte die Ab sicht , die vor mir herfahren-e Radfahrerin zu überholen, mußte aber sofort bremsen, als ich bemerkte, -aß sie kurz vor meinem Wagen plötzlich nach links bog. Um das Mädchen nicht zu überfahren, was bestimmt der Fall gewesen wäre, riß ich meinen Wagen herum. Wie nun das Unglück eigent lich entstanden ist, ist mir unerklärlich. Die Bremsen am Magen waren in Ordnung. Der Zustand -er ins Krankenstift Otto Segenlolb vermüllt. Der Schrankenwärter von Kieritzsch vor dem Leipziger Schöffengericht. — Ge samtstrafe sieben Monate Gefängnis. Das Leipziger Schöffengericht hat nach achtstün diger Verhandlung den Anshilfsbahnwärtcr Ernst Otto Degenkolb, -er in Ottersgrün bei Oelsnitz gebürtig und in Kieritzsch wohnhaft ist, wegen fahrlässiger Tö tung in zwei Fälle« in Tateinheit mit je einer Ver letzung der Berufspflicht und -er fahrlässigen Gefähr dung eines Eisenbahntransports zu sieben Monaten Gefängnis verurteilt. Degenkolb wur-e verantwortlich gemacht für öas schwere Unglück, -aß sie in -er Nacht zum 2. Juni 1929 am Bahnübergang Droß-orf—Zöpen, einen Kilometer nördlich von Kieritzsch ereignet hat und durch das ein Mühlenbesitzer und ein Gutsbesitzer ums Leben gekommen sind. Degenkolb hatte, wie das Gericht in -er Aitklaae annahm, für den D-Zug 28, der um 1.08 Uhr -tese Uebergangsstelle passierte und -er drei Minuten zuvor durch Blocksignal von Böhlen aus gemeldet war, die Schranke nicht geschlossen. Dadurch ist das Auto -es Mühlenbesitzers während einer Fahrt vou Leipzig nach Hause auf den Bahnkörper geraten, in dem Augenblick, als -er D-Zug mit 85-Kilometer- Stunöengeschwtn-igkeit an die Uebergangsstelle heran führ. Der Angeklagte selbst erklärte, er könne sich nicht mehr genau daran erinnern, ob er die Schranke geschloffen habe. Jedenfalls sei er durch Sorgen in Ser Familie und durch drückende Geldnot und durch Ermüdung von der harten Arbeit als Signalsetzer und Streckenarbeiter an den Tagen zuvor so aufgerte- Ven gewesen, daß er in -er fraglichen Nacht am Fen ster, durch das er das Herannahen des fälligen Zuges habe beobachten wollen, eingeschlafen und erst erwacht sei, als er den Lärm des durchfahrenden Zuges gehört habe. Sein Wochenlohn war für diese ver- autwortungsreiche Tätigkeit 28 Reichsmark. Der Führer des D-Zuges bekundete klar un- einwandfrei, daß er die Schranken auf 60 Meter Fahrstrecke hin offen gesehen habe- von ihm sei sofort die Alarmpfetfe in Tätigkeit gesetzt worden. In dem Augenblick aber sei auch schon das Unglücksauto über die Gleise gefahren und -er Zusammenstoß habe sich nicht mehr aufhalten lassen. Die Maschine sei in Brand geraten. Auf dieses Zeugnis stützte sich die Verurteilung im wesentlichen. Zwickau eingelieferten sechs Verunglückten ist befriedigest-. Lediglich die Radfahrerin M. Petzold hatte bis Freitag vor mittag das Bewußtsein noch nicht gang wieder erlangt. Die übrigen Verletzten sind glimpflicher davongekommen, als es im ersten Augenblick den Muscheln hatte. Zur Eisenbahnkatastrophe bei Gastein Ans Stadt und Land. Siebstahl im Reuen Palais. Aus einem Saale des Neuen Palais in Potsdam wurde eine gelbe Meißner Vase von hohem Werte entwendet. BiÄker kann man sich den Diebstahl nicht erklären- es wird aber vermutet, daß der Täter unter den Besuchern, die sich mit einem Rundfahrtwagen zum Neuen Palais begaben, zu suchen ist. Die Potsdamer Kriminalpolizei und die Schloßoberinspektton haben die Ermittlungen ausgenommen. Leuchtende Arztschilder in Schlesien. Nach einem Beschluß der schlesischen Aerztekammer in Breslau sind in Anlehnung an Beschlüsse anderer Aerztekam- mern in Dörfern, Gemeinden und Siedlungen, die wegen der Einförmigkeit der Bauten wenig übersicht lich sind, für die Zukunft leuchtende Aerzteschilder zugelassen. Im Bergwerk erschlagen. Am Donnerstagvor mittag ereignete sich auf der Deutsch-Bleischarley-Grube in Beuthen durch Zubruchgehen einer Strecke ein schweres Unglück, wobei ein Vorhäuer und ein Häuer von den herabstürzenden Gesteinsmassen erschlagen wurden. Ein dritter Bergmann mußte mit schweren Verletzungen ins Knappschaftslazarett übergesührt werden. ExploftouSuuglück in einer Kaserne. In der Ka serne von Podgorze in Polen wollte ein Kanonier, der vor seiner Dienstentlassung stand, ein Schrapnell geschoß zum Andenken mit in die Heimat nehmen und war gerade damit beschäftigt, die Ladung zu entfernen. Durch eine Unvorsichtigkeit explodierte die Spreng kapsel und töte ihn und einen Kameraden aus der Stelle. Drei in der Stube anwesende Soldaten wurden gleichfalls von Splittern getroffen und schwer verletzt. Neuer Flugversuch Moskau—New York. Wie aus M o S k a u gemeldet wird, startete am Freitag früh um drei Uhr Moskauer Zeit vom Moskauer Zentralflug platz der Flieger Schestakow mit dem Flugzeug „Land der Sowjets" erneut zum Flug Moskau—New Uork. Er will denselben Weg wie beim ersten Versuch ein schlagen. Lin Verbrechen in den Salzburger Alpen? Seit dem 23. Juli wird eine im Anfang der dreißiger Jahre stehende Dresdener Verwaltungssekretärin, Marta Rie mer, vermißt, die eine Erholungsreise in das Gebiet der Salzburger Alpen unternommen hatte. Am vor genannten Tage brach sie auf, um bei St. Gilgen Äne Hochgebirgstour zu unternehmen, von der sie am Spätnachmittag zuvückkebren wollte. Seit dieser Zeit ist sie verschollen. Würde die Vermißte auf der von ihr bezeichneten Strecke, verunglückt sein, dann hätte man sie ausslnden müssen, so gründlich und umfassend wurden die Nachforschungen betrieben. Man neigt da her zu der Ansicht, daß die Riemer an irgendeine Stelle gelockt und dort das Opfer eines Verbrechens gewor den ist. Deutsch« Schüler i« Frankreich. Berliner Schüler, die ihre Ferien in Frankreich verbracht hatten, wur den am Donnerstag im Rathaus von Paris empfangen. Stadtrat Foures wünschte den Schülern ein herzliches Willkommen. „Wenn Ihr nach Deutschland zurück- kehrt," sagte er, „erzählt Euren Bekannten, daß Ihr Frankreich während der Arbeit gesehen habt, vertretet in Berlin die Auffassung, daß die friedliche Zusam menarbeit und die Eintracht aller Menschen, die guten Willens find, die einzigen Sicherheiten für eine glück liche Zukunft sind." Im Namen seiner Kameraden ant wortete der Schüler Schoelz und dankte der Stadt Parts für den freundlichen Empfang. Es folgte ein Frühstück im Rathaus. Am Freitagvormittag fand ein Empfang aller deutschen Schüler auf der deutschen Botschaft statt. Sie Ursache beS Brandes aus »er Paris. In Biarinekreisen hatte sich das Gerücht verbreitet, daß der Feuerschaden auf dem Ozeandampfer „Paris" böswillig verursacht worden fei. Die genaue Unter suchung, die angeordnet wurde, hat zu bestimmten Er gebnissen noch nicht geführt. Toch will man in lei tenden Kreisen der Schiffahrtsgesellschaft an ein Ver brochen nicht glaube«. Die Ursache bleibt nach wie vor ungeklärt, doch hält man eS für wahrscheinlich, daß das Aufsichtspersonal den Feuerschaden durch Unacht samkeit verursacht hat. Laßt aNe Hoffnung fahren. Die Befürchtungen, daß die Schweizer Flieger einem Unglück -um Opfer gefallen sind, nehmen immer bestimmtere Formen an. Man glaubt, daß sie ins Meer gestürzt sind. Tas ame rikanische Marinemintsterium hat an alle Schiff« der OKtzüste de« VeM «««eben, sorgfältig Wch d«i> Fliegern zu suchen. ES besteht «och die WstkchDeft daß die Flieger in- ihrem kleinen Gummibyot auf den Wellen schwimmen. Sie führen Lebensmittel für viele Tag« mit sich, können jedoch, da sie keinen Funk- apparat an Bord haben, sich nicht bemerkbar machen Saffun über Hongkong. Ueber dem Gebiet südlich von Hongkong ging ein schwerer Taifun nieder. Der Wind erreichte «ine Stärke von zeitweilig 120 Stundenmeilen. Im Hasen gingen riesige Wellen über Dampfer und Kriegsschiffe hinweg, die im inneren Teile des Hafens Zuflucht nehmen mußten. Verschie dene Schiffe sind abgetrieben worden, verschiedene an dere aus Grund gelaufen. Der ErnteheMge. Bartholomäus, der Heilige des 24. August, gilt weit und breit als einflußreich für die Ernte und die letzten Feldarbeiten. Dementsprechend bestimmt er das Wetter für den Herbst nach dem alten Wetterspruch: Wie Bartholomäus sich verhält, So ist der ganze Herbst bestellt. Roggm und Weizen sind eingeerntet und nur di« Hafercrnte ist noch im Rückstände. Nun kann der Jägers mann zur Hühnerjagd wieder über die Felder streifen, denn nach der alten Volksmeinung führt Bartholomaus „den Weidmann auf die Jagd". Als Ernteheiliger steht Bartholomäus in dem Rufe, daß er das noch stehende Getreide vollends reifen lasse. Im Mecklenburgischen sagt man, daß er den Hafer, welcher am 24. August noch auf dem Halme steht, knicke, d. h. zur Reife bringe. In Thüringen heißt es: „Barthel geht ins Kraut", d. h. die Kohlköpfe runden und füllen sich. Daher soll man am 24. August nicht auf das Felo gehen, um Barthel nicht zu versuchen. Anderwärts geht Barthel, in die Heidel- und Brombeeren, dann hört ihr Etn- ernten aus. Bis zum Bartholomäustage muß über all das Winterkorn etngebracht sein, sonst verdirbt es. Ein Spruch lautet im Waldeckschen: „To (zu) Bartholomä, Denn knickt der Hawer in de Knee. Wei Hawer hätt, der mägge, Wei Roggen hätt, dee sägge, Wei Bören (Birnen) hätt, dee rüttele, Wei Quätschten hätt, dee schüddele!" In alten Zeiten durste am BartholomäuRage nicht gearbeitet werden. In manchen Gegenden Obersteier marks erhält am Bartholomäusjage jedes Glied des Hauses, namentlich das Gesinde, ein Pfund schweres Buttergebäck, die Bartholomäbutter. In Spanien ge nießt der Bartholomäus besondere Verehrung. Sein Tag wird durch große Prozessionen festlich begangen. —de.— tt. Gewaltige Salpeterfunve in Deutsch-SUdwest- asrika. Nach einem Bericht von Professor Smeath Thomas von der Universität in Kapstadt, der eine geologische Forschungsreise durch Südwestafrika macht, sind in der Kolonie gewaltige Salpeterlager entdeckt worden, die an Bedeutung den Salpeterlagern Chiles nahestehen. Der Abbau dieser Lager würde Südwest- aftlka eine neue außerordentlich wichtige Wirtschafts- auelle eröffnen und auch den Weltmarkt wesentlich beeinflussen. Bisher sind 10 000 Quadratmeilen jal- peterhaltigen Gebiets wissenschaftlich festgestellt worden. Die Regierung schätzt das gesamte Salpetergebiet auf mindestens 32000 Quadratmeilen. Eine Analtffe der Funde ergibt einen Gehalt von 15,98 v. H. salpeter- saures Natron, 1,49 v. H. Chlorkalt, 5,56 v. H. Chlor natrium, 5,29 v. H. schwefelsauves Natron und 0,81 vom Hundert caleium bikarbonium. Schweres Flugzeugunglück bei Fulda. Fulda» 24. August. Das Flugzeug D. 757 geriet bei Ellen in der Nähe von Fulda plötzlich in Nebel und verunglückte in dem bergigen Maldgelände. Hierbei kamen der Führer Bauer und zwei Insassen, ein Amerikaner Groß aus Louis- ville und der Polizei-Oberwachkmeister Rückert aus Frank furt a. M. ums Leben. Ein Frl. Neubauer aus Berlin und Frau Rückert wurden schwer verletzt. Wie ergänzend mlt- geteilt wird, ist auch Frl. Neubauer ihren schweren Ver letzungen inzwischen erlegen. Bauer war einer der bewähr testen Piloten der Luft-Hansa; er flog die Strecke schon seit längerer Zeit. Vockenmarkt vlppolökwalöe am 24. August l929. Auftrieb: 2S Ferkel, verkauft: 28, Preis: 35-47 Mark das Stück. Austrieb: 40 Dünse, verkauft: 28, Preis: 10 Mark. Kartoffeln 7 Pfennige das Pfund, alle verkauft. Sächsisches. Dresden. Der 50. Verbandstag der Schneider- Innungen Sachsens findet vom 7. bis 9. Septem ber in Dresden statt. Der Verband umfaßt 115 In nungen mit rund 18 000 Mitgliedern. — Zu der Verhaftung des Ingenieurs und vormaligen Generaldirektors Seidemann wegen Konkursverbrechens usw. wird noch folgendes mitgeteilt: Der Zusammebruch der sogenannten Seidemannschen Rödertal-Ünternehmen in Lie gau-Augustusbad und in Seifersdorf bei Radeberg ist voll kommen. Wie sich nunmehr übersehen läßt, dürften die vie len Gläubiger in der Hauptsache so gut wie nichts erhalten. Auf Antrag des Konkursverwalters ist in der Zwischenzeit auch das Konkursverfahren über das Vermögen Seidemanns mit eröffnet worden. Was den Fall Seidemann aber ein be- l fonderes öffentliches Interesse verleiht, ist die Tatsache, daß l seitens der staatlichen Wohlfahrtshilfe zur Aufrechterhaltung -er Betriebe Mittel in einer Gesamthöhe von 2 800 000 R.- , Mark gewährt worden sind, die zum weitaus größten Teil , gleichfalls als verloren gellen. Wie aus Pressemeldungen