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Lei vielen'Dingen hat es die Reklame, so wie sie mit unter gehandhabt wird, manchmal ntcht. Darum di< Reklameschou, darum der Reklamekongretz, Tinge, di« unendlich lehrreich sind fiir den Fachmann und für den Laien. Reklame und wirtschaftliche Entwicklunx greisen eng ineinander, das erkennt jeder, der dies« wundervolle Schau am Kaiserdamm studiert hat. Stu dieren freilich mutz man sie, ein flüchtiges Hindurch eilen hat keinen Sinn! Tie Reklamefachmärmer haben harte Arbeit ge leistet. Wer arbeitet, soll aber auch essen, und das ist dann auch gründlich besorgt worden. Zweietnhalbtau- send Personen erhielten in den Restaurationsräumen des Berliner Zoo zu gleicher Zeit ein Menü von sechs Gängen serviert; dazu waren 400 Kellner zur Stelle. Es ist ein Kunststück, bei so vielen Gästen die Speisen warm an den Mann zu bringen. Besonders beim Fisch zeigt sich eine große Schwierigkeit. Hier sand man einen Ausweg, indem man kalten Lachs serviert«. Fünfzehn Zentner Lachs sind verarbeitet worden. Di« Vorspeise, Krebsschwänze in Pasteten, hat 35 000 Krebsen das Leben gekostet und 250 Holsteiner Mast- dälber mutzten aus die Schlachtbank, um die Kalbs- Bücken zu liefern. Dazu wurden 4100 Flaschen Wein getrunken, worüber man sich aber nicht allzusehr zu wundern braucht, weil die Hälfte der Esser und Trin ier Amerikaner waren, die es auf diese Weis« demon strativ ablehnten, Mr das „trockene" Amerika Re klame zu machen. Manche Menschen machen überhaupt viel zu viel Reklame, wenn es sich um ihre eigene werte Person handelt. Ueberall kritzeln sie ihren Namen hin, der doch NM sie allein interessieren kann, und sie „schnei den es gern in jede Rinde ein", wenn die erste oder die zweite oder die dritte Jugendeselei über sie kommt, und wissen nicht, datz diese Herzchen mit dem Pfeil und dem Kurt und der Babette gar keine Reklame, sondern «ine grotze Dummheit sind. Das mußten neulich etliche dieser „Reklameleute" in einer rheinischen Stadt er fahren. Dort fand nämlich der Verschönerungsverein «n einer herrlichen Buche eine Tafel mit solchen Herz- chen, Namen und dergleichen niedlichen Dingen. Kurzer hand wurde die Tafel abgenommen und — da gehört ja die Reklame hin — in einem Schaufenster eines Geschäfts öffentlich ausgestellt. Hier steht nun so mancher Name am Pranger, denn di« Ausflügler und - Pärchen, die sich verewigten, sind zumeist Bewohner der Stadt. Auch so mancher Familienvater fand den Namen seines Sprößlings, seines hoffnungsvollen Töch terleins in „sinniger" Umrahmung. Und das hat seinen Zweck nicht verfehlt. Zur Nachahmung empfohlen! H. D- Handelsteil. — Berlin, den 16. August 1929. Am Devisenmarkt waren die Umsätze sehr gering Der gleichbleibenden Kursen. Am Effektenmarkt herrschte gedrückt« Stimmung, die keine richtige Kauflust auskommen Uetz. Nur für einige Speztalwerte war Interesse vorhanden. TageSgeld verteuert« sich auf 6V4—8V4 Prozent. ReichSbankdiSkont 7>/- Prozent. Am Produktenmarkt waren die Preise für Brot- getreide leicht erhöht. Gerste und Hafer waren reichlich an geboten. Mais lag still, Mehl lustlos. i Devisenmarkt. > Dollar: '4,195 (Geld), 4,203 (Brief), engl. Pfund- ! SO,338 20,378, holl. Gulden: 168,06 168,40, ttal. Lira: ! 121,93 21,97, franz. Franken: 16,41 16,45, Belgien (Belga): !S8,3S5 58,445, schweiz. Franken: 80,675 80,835, dän. Leone: 111,67 111,89, schweb. Krone: 112,36 112,58, " mrrw. Krone: 111,69 111,91, tschsch. Krone: 12,413 12,43?, Sperr. SchMng: 59,08 59,20, span. Peseta: 61,51 61,63. ' Warenmarkt. MittagsbSrse. (Amtlich.) Getreide und Oelsaaten per 1000 Kilo, sonst per 100 Kilo in Reichsmark ab Station: > Weizen Märk. 241-244 (am 15. 8.: 245-248). Roggen MSrk. 187—191 (186—190). Braugerste 218-230 (21S bis 230). Futter- und Jnduftriegerste 167—188" (177 bis 188). Hafer Märk. 170-180 (173-18Y. Mais loko Berkin 216—218 (216-218). Weizenmehl 30-34,75 (30-34,75). Roggenmchl 25,50-28,25 (25,50-28,25). ' Weizenkleie 11,50-12,25(11,50—12,25). Roggenkleie 11,50 bis 11,75 (11,50—11,75). Weizenkleiemelasse -,- (-,-). Raps 335 (335). Leinsaat —(-,—). Viktoriaerbsen 40—48 (40—48). Kleine Speiseerbsen 28—34 (28-34). Futtererbsen 21—23 (21-23). Peluschken (-,-). Ackerbohnen —(—,—). Wicken 28—32 (28—32). Lupinen blaue 19—22 (19—22), gelbe —(—,—). Serradella —,- (-,—). Rapskuchen 19,30 (19,30). Leinkuchen 23 bis 23,50 (23-23,50). Trockenschnitzel 11,40—11,50 (11,40 bis 11,50). Sojaschrot 19,90—20,30 (19,90—20,30). Kar- , toffelflocken 16,20-16,60 (16,20-16,60). j Fisch-GroßhandelSpreise. Amtlicher Marktbericht der Städtischen Markthallen- Direktion Berlin. Lebende Fische für 50 Kilo. Hechte unsortiert 140—168, unsortiert mattlebend 120—125, groß 100-102; Schleie unsortiert 160—180, PortionS- 185 bis 191: Aale groß 210—224, groß-mittel 190-205, mittel 170-190; Meie unsortiert 50—85, groß 90-102, mattlebend 30—37; Barfe groß 91—103; Plötzen un- wrtiert 35—50; Bunte Fische unsortiert 35—60, groß 70—91; Roddow 60—73; Karauschen 86, groß 114. Schlachtv rehmarkt. 13. 8. 16.8. 57-60 57-60 t 52-55 53-55 2. 56-58 52-55 50-51 '49-51 43-48 56—58 52-55 50-51 49-52 43—48 3. 4. sonstige vollfleischige, jüngere ältere fleischige gering genährte Butten: (Amtlich.) Auftrieb: 2134 Rinder (darunter 692 Och sen, 476 Bullen, 966 Kühe und Färsen), 1450 Kälber, 5826 Schafe, — Ziegen, 6657 Schweine, 692 Auslands schweine. — Prerse für einen Zentner Lebendgewicht in ' Reichsmark: Ochse«: 1. vollst., ausgem., höchsten Schlachtwerts jüngere ältere 1. jüngere, vollst., höchsten Schlachtwerks 2. sonstige vollfleischige oder ausgemästete 3. fleischige 24-27 (40-48 1. mä^i^rnährteS Jungvied 36-47 1. 80-82 80—88 72-82 60—70 72—74 71-74 64-70 57—62 55-60 42—50 86-87 87-88 88—89 85-87 83-85 3. 4. !4. gering genährte Färse« (KawiuUeu) 1. jünger«, VÄlfl., höchsten Schlachtwert» 54-56 2. vollfletschtge !50-52 A. geringgenährte " '' A3—4Ü 1. jüngere, vollst., höchsten Mynuyrwert» '46—49 2. ^onMe vollfleischige oder ausgemäftete 35—44 Fettschweine über 300 Pfund 2. vollfleischige von 240—300 Pfund 3. vollfleischig« von 200-240 Pfund 4. vollfleischige von 160—200 Pfund 5. fleischige von 120—160 Pfund 6. fleischig« unter 120 Pfund 7. Sauen 1. Doppellender bester Mast 2. b«ste Mast- und Saugkälber S. mittler« Mast- und Saugkälber (4. geringe Kälber Schafe: 1. Mastiämmer und jüngere Maskhammel Wetdemast Stallmast 2. mittlere Mastlämmer, ält. Masthammel aut genährte Schafe fleischiges Schafviey gering genährtes Schafviey 43-49 46-4K 35-44 28-35 24—27 54-56 50-52 40-49 40—48 80-SV 75-85 62—72 70-71 68—72 61-70 52-55 52—58 40-50 85-86 86-87 86-88 84-86 82-83 78-80 Marktverkauf: Rinder ruhig; Kälber ruhig, schwere Kälber schwer verkäuflich; Schafe und Schweine ziemlich glatt. Die Preise sind Marktpreise für nüchtern gewogene Tier« und schließen sämtliche Spesen des Handels ab Stall für Fracht, Markt- und Verkaufskosten, Umsatzsteuer, sowie den natürlichen Gewichtsverlust ein, müssen sich also wesent lich über die Stallpreise erheben. Schlachtviehmärkte. (Preise für 50 Kilogramm Lebendgewicht in Reichsmark.) Stettin, 16. August. Großvieh (102), Ochstn —, Bul- len 28—54, Kühe 15—44, Färsen 30—54, Kälber 30—78, Schafe (93) 1. 70—78, 2. 40-46, 3. 30—40, 4. 20—30, Schweine (535) 1. 86, 2. 84-85, 3. 82-84, 4. 80-82, 5. 78-80, 6. —, 7. 70—78. — Marktverlauf: In allen Gattungen ruhig. Hamburg, 16. August. Schweine (3830) 1. 83—84, 2. 84, 3, 84-85, 4. 78-83, 5. 73-77. — Marktverlauf: Ruhig. Gedenktage für den 19. August. 14 n. Chr, s D«r römische Kaiser Augustus kn Nola (* 63 v. Chr.) — 1819 s James Watt, der Verbesserer der Dampfmaschine, in Heathsield (* 1736) — 1837 * Der Schriftsteller Heinrich Hansjakob in Haslach (f 1916) — 1914 Ultimatum Japans an Deutschland betreffs Kiaut- schou — 1915 Einnahme von Nowogeorgiewsk durch di« Deutschen. Sonne: Aufgang 4,51, Untergang 19,15. Mond: Aufgang 19,29, Untergang 3,7. *