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WM« MWW». »te dt» Näh« ««» <nS etnen Beoirrbeschvänkt wav, tritt mm auch in ande«m Teilen der Stadt auf. Ban einer Sperrung der am Freitag beginnenden Schulen wurde vorläufig abge- Men, doch werden in den SHulen kostenlos Impfungen vorgenommen und Schutzimpfungen den weitesten Krei sen empfohlen. «in fiveleS Begräbnis. Ein eigenartiges Leichen begängnis fand in Grontardo, einer kleinen Ge meinde in der Nähe von Cremona statt. Ein VSjähriger Landwirt hatte in feinem vor zehn Jahren abgefahren Testament bestimmt, daß während seiner Besetzung Volkslieder und lustige Märsche gespielt werden unv daß seine Mitbürger um den Sarg tanzen und singen sollten. Alle Einwohner von Grontardo und der um liegenden Dörfer wurden zum Totenschmaus einge laden, der in dem Gasthaus des Ortes aus Koste« der Erben gegeben wurde. Der Verstorbene hatte auch verfügt, daß seine Leiche auf demselben Feldkarren zur Ruhe gebracht werde, den er jahrzehntelang -um Felde hinausgezogen hatte. Das Leichenfest gestattete sich zu Änem wahren Volksfest, so daß am Abend viele Teilnehmer nicht nach Hause sanden. Tas Unglück im Steinbruch bei Rom. Zu dem Unglück im Steinbruch bei Rom wird noch gemeldet: Sechs Arbeiter waren damit beschäftigt, Steine auf die Wagen einer kleinen Feldbahn zu laden, als unter donnerndem Krachen der ganze Schacht einstürzte und die Arbeiter dadurch mit 150 Kubikmeter Geröll ver schüttet wurden. Bisher konnten nur fünf Leichen zutage gefördert werden. Einer der Verunglückten wird noch vermißt. Die Beerdigung der Opfer soll aus Kosten des römischen Gouvernements erfolgen. Ueberfall auf einen Eisenbahnzug in Argentinien. Im argentinischen Territorium Chaco griff eine Bande den Etsenbahnzug an, in dem der Generaldirek tor der argentinischen Staatsbahn eine Besichtigungs reise unternahm. Der Generaldirektor, seine Begleiter und die Passagiere setzten sich mit Revolvern zur Wehr und schlugen die Räuberbande in die Flucht. Man nimmt an, daß es sich um irreguläre Parteigänger Boliviens oder Paraguays aus dem zwischen beiden Ländern strittigen Chaco Boreal handelt, der dem argentinischen Chaco benachbart ist. Kleine Nachrichten. * In Holland sand auf dem Landgut der Königin mutter, Baarn, eine große Zusammenkunft der holländi schen Heilsarmee statt. Der neue Leiter der Herlsarmee, General Higgens und seine Gattin, hielten Ansprachen. Sie wurden von der Königinmutter in Audienz empfangen. * Die niederländische Luftfahrtgesellschaft wird den ursprünglich bis Ende September beabsichtigten Verkehr oon Amsterdam nach Basel und Zürich bereits Ende August einstellen. * Das britische Luftfahrtministerium gibt bekannt, daß in der Grafschaft Lincolnshrre ein Kampferndecker abstürzte. Der Führer, ein Flieger-Offizier, wurde getötet. * Im Wasserflughafen von Berre ist ein französisches Flugzeug abgestürzt und wurde vollständig zertrümmert. Zwei schwerverletzte Passagiere konnten aus dem Wasser gezogen werden. Die Nachforschungen nach den übrigen orei Mitfliegern waren bisher ergebnislos. * In Fiume wurde in Anwesenheit des Wirtschafts ministers Martelli die fünfte internationale Mustermesse feierlich eröffnet, auf der alle Industrien Italiens vertreten sind. Auch von Ungarn ist die Messe verhältnismäßig stark beschickt. * Die Ueberschwemmungen in Täbris nehmen immer größeres Ausmaß an. Tausend Häuser sind vollständig zerstört. Die Zahl der Ertrunkenen ist ebenso wie bei früheren Ueberschwemmungen wiederum sehr groß. Hochschulen mit Nachtbetrieb. Tie wissensdurstigen New Yorker. — 40000 Nacht« knrse! — Las gemischte Auditorium des Psychoanaly, tikers. — Ein Biernndachtzigjähriger als Nachtschüler. Wenn man von dem Nachtleben in der Weltstadt am Hudson spricht, denkt der Leser vielleicht an den Be trieb in New Yorker Nachtlokalen; aber es gibt in New York daneben noch ein anderes, einzigartiges Nachtleben in Bildungsanstalten, die nur in den Nacht- stunden geöffnet sind, und deren Zahl — man höre und staune! — die der Klubs und Theater um das Doppelte übersteigt. Viele Tausende von Berufstätigen aus allen Ge sellschaftsklassen und aus den verschiedensten Natio nalitäten bilden eine stattliche Armee von Studie renden, die Wissensdrang genug in sich spüren, um nach schwerer Tagesarbeit die Nacht dem Studium zu widmen. Als vor zehn Jahren das Guntercollege Nacht- kurse organisierte, betrug die Zahl der Studierenden nur 400. Heute zählen diese Nachtkurse bereits 10 000 Schüler. Tie zwei großen Universitäten von New York Am 16. August jährt sich zum 30. Male der Tag, an dem der berühmte Chemiker Robert Bunsen ver starb. Der in Laboratorien gebräuchliche Bunsenbrenner ist seine Erfindung. «tea ttmsa: Oeiaea-, Zeiäea- unä sacken oluw Reidso üu vülckreinigcaäea Lckarun ä« Oux LeikeaüockeQ, ärma bleiben sie so scbon vie am ersten laxe." US2S2S yaven gleichfalls Nächtkurse für Leut« eingerichtet^ Ke tagsüber keine Zeit zum Lernen haben. Tas Auditorium ist in diesen Lehranstalten sehr gemischt. Man findet Ingenieure und Schuster, Rechts anwälte und Börsenmakler, Setzer und Straßenmaler. Diese Leute sind von reinstem Wissensdrang beseelt; denn ein Tiplom hat in einem Land wie Amerika keine große praktische Bedeutung. Bemerkenswert ist die Tatsache, daß 50 Prozent der Nachtstudenten, di« sich für irgendein besonderes Fach interessieren, bereits akademisch vorgebtldet sind. In der Nachtklasse des Psychoanalytikers Dr. Fe- renzi wohnen aber neben bedeutenden Psychiatern noch zwölf Bureauangestellte, eine Kellnerin, vier Verkäufer, zwel Buchhalter und ein Bierbrauer den Vorlesungen bei. Zu den Nachtkursen Professor Martins Wer die Analyse der amerikanischen Psychologie versammeln sich viele Tausende, unter denen sich ein vierundachtzigjäh riger Straßenmaler befindet. Einmal geschah es, daß junge Leute, die von einem philosophischen Vortrag morgens nach Hause kamen, auf der Straße stehenblieben und lebhaft debattierten. Ter Polizist, der die Leute wiederholt ausforderte, nach Haus zu gehen, verlor endlich die Geduld und gab den jungen Leuten den spöttischen Rat, einen leeren Saal zu mieten und dort ihre Debatten sortzusetzen. Tie jungen Leute ließen sich das nicht zweimal sagen und mieteten tatsächlich einen Saal, in dem sie ein ! heute stark besuchtes Seminar für Kantsche Philo- ; sophie organisierten. j Trotzdem soll cs in New York — unter den Einwanderern — eine Viertelmillion Analphabeten geben. Ihre Zahl geht jedoch, dank den unzähligen Nachtlehranstalten, von Monat zu Monat zurück. Die I Gesamtzahl der Nachtkurse von New York erreicht zur Zeit 40 000, von denen 15 000 auf Nachtkurse für Angestellte entfallen, die dort auf Kosten ihrer > Firmen studieren. ! tk. Bubcn-Hänve. Bei Guben in dem Dorfe Plesse , hat ein Storchenpaar seit vielen Jahren aus dem Giebel > einer strohgedeckten Scheune sein Nest bezogen. Auch i in diesem Jahre war es zurückgekehrt und hatte vier i Junge ausgebrütet. Diese waren schon so weit ent wickelt, daß sie ihre ersten Flugversuche anstellen konn ten. Zu dieser Zeit haben ruchlose Bubenhände mittels einer Leiter die vier Jungen ans dem Nest genommen. Die ganze Ortschaft ist auf den Beinen, und es ist sehr zu hoffen, daß die Tierschänder gefaßt werden. j. „Graf Zeppelin" in östlich-nordwestlicher Richtung über den Ural. Kowno. Wie aus Moskau gemeldet wird, haben die Moskauer Funkstellen eine Meldung vom Zeppelin aufge fangen, nach der das Luftschiff um 8,15 ühr etwa 200 Kilo meter nördlich gesehen worden ist. Das Luftschiff fliegt mit einer Durchfchnittsgeschwindigkeit von 130 Kilometern. Der Aral überflogen. Kowno. Wie aus Moskau berichtet wird, hat das Luft schiff zwischen 9,30 und 10 Ahr vormittags den Aral über flogen. Oertliches und Sächsisches. , Dippoldiswalde. Das 96. Semester der Deutschen Müller schule hat sein Ende erreicht. Donnerstag vormittag 1/2 l l Uhr versammelten sich ,dle abgehenden Schüler und die Lehrer der Anstalt zu einer kurzen Schlußseier. Studienrat Wolf konnte als Gäste dieser Feier begrüßen Oberregierungs rat Benisch als Bettreter des Ministeriums, stellvertretender Bürgermeister Schwind als Vertreter der Stadtverwaltung, Mühlenbesitzer Heise (Verband Deutscher Müller), Mühlenbesitzer Claus (Deutscher Müllerbund), Stadtverordneten-Vorsteher Insp. Schumann, Buchdruckereibesitzer Jehne (AH.-Verband „Glück zu!") und Vertreter der Presse. Er sührte dann weiter aus: Das Semester wurde von 122 Schülern besucht, darunter erstmalig 2 Schülerinnen. 38 davon waren Ausländer ein schließlich Oesterreicher und Danziger. Aenderungen im Lehr körper wurden nötig durch die Erkrankung des Handelslehrers Oberstudienrat Schreck, dessen Halsleiden ihn noch zwingt, weiter anszusetzen, und dem er baldige Erholung und volle Genesung wünschte. Mit dem 30. September scheide vr. Wagner wegen vorgerückten Mers aus dem Lehrkörper. Er sei seinen Kollegen ein lieber Freund, den Schülern ein treusorgender Lehrer und väterlicher Freund gewesen. Besonders die Lehrer schaft danke ihm viel; gern habe er jederzeit aus dem reichen Born seines Wissens gegeben und mit Rat und Tat geholfen. Studienrat Wolf dankte ihm dafür von Herzen und wünschte ihm einen recht freudigen und angenehmen Lebensabend. Der Staatsregierung, der Stadtverwaltung, dem AH.-Derband und , einer Reihe Firmen sagte er dann Dank für die der Schule zuteil geworden« Unterstützung, gleichfall» sein« Kollegen für Mehrarbeit, die sie hatten durch Uebernahme neu« Fächer infolge de« Dod«, Ingenieur Kettellbach», Dann wandte sich Studienrat Wolf an die Abgehenden. DK Abschiedsstunde habe geschlagen; die schöne Zeit in Dippoldiswalde gehe zu Ende; ein Wendepunkt im Lebenslaufe fei gekommen. An solchem Wendepunkte blicke man zurück auf die durchlaufene Lebensstrecke, und er erinnere an die Zeit des Schuleintritts. Aus dem Elkrnhause, von höherer Schule, aus der Lchre, einige Aeltere aus langjähriger Pratts seien sie hierher ge kommen und brachten mit allgemeine Schulbildung, berufliche Erfahrung und vor allem den guten Willen, hier ein fleißiger Schüler zu sein und tüchtig zu lernen. Diesem lobenswerten Vorsatze seien sie alle mit verschwindend wenig Ausnahme treu geblieben. Die Prüfung habe gezeigt, daß sie etwas Tüchtiges gelernt haben, die Wünsche von damals seien zum Teil heute in Erfüllung gegangen. Was nehmen sie mit? Das könne jeder selbst am besten beantworten. Jeder wisse, wie er den Unterrichtsstoff verarbeitet und bewältigt habe. Die Techniker hätten Einblick bekommen in die mechanischen Ge setze, nach denen Maschinen arbeiten, die Mühlenbauer, wie man gut arbeitende Mühlen aufbaue, die Müller, wie man gutes Mehl liefere; der Mühstnkaufmann habe Handel und Wandel im Mühlenbetriebe kennen gelernt und, er wolle einmal den Ausdruck gebrauchen, der Mühlen-Chemiker Ein blick in den Zusammenhang zwischen den chemischen Eigen schaften des Komes und den erzeugter Stoffe. Das Biel des Erreichten richte sich nach Begabung, Fleiß und Ausdauer und hauptsächlich auch nach der mitgebrachten Einsicht. Der Schulaustritt sei kein Abschluß, es gelte weiter zu lernen und . . . zu kämpfen. Me würden bald spüren, daß es ein harter Kampf sei, ganz gleich ob als Inhaber eines Betriebes oder als Beamter. Rücksichtslos suche im Leben einer den andern zu unterdrücken. Besonders im Mühlengewerbe seien die Zeiten schlecht. Da gelte es, das hier theoretisch Gelernte in die Pratts umzusetzen, durch Weiterbildung dieses Rüstzeug immer wieder neu zu schärfen, gute Bücher zu lesen, am Berufsleben in Innungen und Müllerverbänden teilzunehmen, mitzuwirken am Aufbau des Vaterlandes. Ein Mensch, der seinen Pflichten nachkommt, werde nicht fehlgehen. Er wünsche allen den Sieg im Kampfe ums Dasein. Darauf sprach er die Abgehenden frei und ledig aller Pflichten gegen die Schule. —- Zu den Prüfungen hatten sich gemeldet 19 aus MKI und 4 aus IV T, dazu zwei Nachprüflinge. Ein Schüler aus III kl mußte zurückgewiesen werden, weil schon der Entwurf ungenügend war. Den übrigen konnte allen das Reifezeugnis erteilt werden. Zwei Schüler aus III kl, Jakob Ehrismann aus der Schweiz und Richard Wagner aus Jugoflavien, konnten eine Belobigung erhalten, Biedermann aus IV T wurde das Diplom, die höchste Auszeichnung der Schule, zu- erlannt. Nach der Zensurverteilung überreichte er im Auftrage des AH.-Verbandes vom Verein „Glück zu!" zwei Glück zu-ern, Jakob Ehrismann und Wilhelm Wagner, auf Vorschlag der Lehrerkollegiums Buchprämien (Brotgetreide und Brot von Neumann) für ihre guten Leistungen als Schüler. Stellver tretender Bürgermeister Schwind wünschte namens der Stadt den aus dem Verbände der Schule Scheidenden für ihren Eintritt sns praktische Leben alles Gute und bat sie, Stadt und Schule nicht zu vergessen und mit beizutragen, daß der gute Ruf der Schule weiter gefördert wird. Im Anschluß daran widmete er dem aus dem Lehrerkollegium scheidende« vr. Wagner herzliche Dankesworte für seine erfolgreiche Tätig keit an der Anstalt und wünschte ihm einen recht gesegneten Lebensabend. Damit schloß die Feier. Am Nachmittag fanden noch Prüfungen zur Meisterprüfung statt. Die Mehrzahl der Schüler ist bereits abgereist. K Freiberg. Wegen öffentlicher Beleidigung eines Beamten in Ausübung seines Dienstes wurde o« Metalldreher Max Arthur Noak durch StrafbefeW -es Amtsgerichts Freilerg zu einem Monat Gefäng, nis verurteilt. Roßwein. Der drittälteste Einwohner Rotzweins, der Steuerbeamte i. R. August Ecke, feierte feinen 9 0. Geburtstag in einer für sein Alter hervor ragenden geistigen und körperlichen Rüstigkeit. Ecks ist Veteran von 1870/71. Erdmannsdorf. Die erste im Vorjahr erbaute masttve Scbeune des Gutsbesitzers Paul Rothe ist voll- geb rannt. Die in -er Scheune befindlichen Maschinen verbrannten. Das Feuer soll durch Kinder verursacht worben sein, die in dev Scheune mit gefundenen Streichhölzern spielten. rvalvenvurg. An der Straßenkreuzung am Jäger- Haus kam ein Waldenburger Einwohner auf seinem Motorrad von der Brücke hergefahren, als ihm ein Personenauto aus Ellefeld im Vogtland an der Kurve cntgegenkam. Der Motorradfahrer war an der un übersichtlichen rechtwinkligen Kurve nicht mehr in der Lage, zu bremsen und fuhr direkt in das Auto hinein, so daß das Kraftrad einige Meter mitgeschleift wurde. Der Motorradfahrer hatte noch die Geistes gegenwart, beim Zusammenstoß vom Rad zu springen, und kam so mit Hautabschürfungen leidlich davon. Das Kraftrad wurde arg zerstört. Falkcnbach b. Wolkenstein. Bürgermeister Breyer aus Falkenbach wurde am Sonntag in Creses bet Bayreuth, wo er in Urlaub weilte, auf seinem Motor- rad von einem Auto angefahren. Er und seine auf dem Soziussitz mitfahrende Frau wurden sw wer verletzt uno fanden im Krankenhaus Bayreuth Aufnahme. Dort ist -er Bürgermeister seinen Ver letzungen erlegen. , Bad Elster. Frau Wilhelmine verw. Stöß konnte im Kreise ihrer Familie ihren 0 6 feiern Das greife Geburtstagskind E fich noch körperlicher »nd geistiger.Frische und ist die älteste ^ Meerane.' Di" auf^Seiferitzer Flur gelegene, mit Lutter gefüllte Scheune -cs Gutsbesitzers O. Schmidt Eiet in E ran d. Das Feuer griff, da die ÄutS. vewohner auf dem Felde waren, so rasch um sich, datz -te Scheune mit ihrem reichen Inhalt vollständig ein- geäschert wurde.