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Die Reisezeit bis Tokio dürfte rund fünf Tage I betragen, während Tr. Eckener die Neberquerung des I Stillen Ozeans in vier bis viereinhalb Tage«, die I Neberquerung des amerikanischen Festlandes in zwei I bis drei Tage,» durchführen zu kSnnen hofft. Tie Gesamtdauer der Weltfahrt wird vor allem von der Dauer des Aufenthalts aus den Etappenstatio nen abhängen. So hat man in Japan Vorbereitungen M rmd große Festlichkeiten anläßlich des Zeppelinbesuchs M getroffen, so daß Dr. Eckener schon jetzt befürchtet, U länger als ursprünglich beabsichtigt, dort bleiben zu M müssen. Tas Luftschiff wird alle vier Stunden Stand- M ortmeldungen funken. Eine Hünefeld-Büste für Tokio. ' Tr. Eckener hat die Zustimmung dazu erteilt, M daß als einzige Fracht eine Hünefeld-Büste mit den» U Luftschiff nach Tokio befördert wird, die der Bildhauer M Lemcke-Berlin für den japanischen Fliegerverband her« U gestellt hat. Weiter wird das Luftschiff einen Lorbeerkranz deS Bundes ehemaliger Kriegsgefangener mitnehmen, der » über einem Drt Sibiriens znm Andenken an die dort begrabenen Helden des Weltkrieges abgeworfen wer den soll. Heinrich Zilles letzte Fahrt. Tie Trancrfrier in Stahnsdorf. W Tie Traucrfeier für Heinrich Zille fand am R Tienstag in der großen Kapelle des Südwest-Friedhoses M in Berlin-Stahnsdorf statt. Sie wurde eingeleitet durch N ein Vorspiel des Philharmonischen Orchesters (Streich- » guartett) und einen Vortrag des Felix-Schmidt-Quar tetts des Berliner Lehrer-Gesangvereins. Tie Gedenk rede hielt Oberbürgermeister Böß. Als Vertreter der Akademie der Künste sprach am Grabe Professor > Kraus, im Namen des Freundeskreises des Heim- I gegangenen Lr. Adolf Heilborn. Georg Engel legte für den Reichsverband deS U Deutschen Schrifttums erneu Kranz nieder. Die Trauer- D feier- wurde mit einem Vortrag des Felix-Schmtdt- H Quartetts des Berliner Lehrer-Gesangvereins beendet. A Bei der Beisetzung vertrat Ncichskunstwart Tr. Reds- > lob die Reichsregierung. U daher bemüht, nunmehr auch für die ge- M .geeignete Paten zu find.», und M hofft, daß die deutschen Städte, die erfreuliüwrw"«- M oachsendcs Interesse an der KriegSgrüberfttrsorge zei- W Verbände, Vereine und Körper. § annchmen^ Aufgctbr mit besonderem Interesse Das Bild zeigt das Reklameschild eines alten ) Labakladens, der mit Reklameschau in Berlin zu sehen ist. Dem Vorrsbund D.ntfci e K'.icgsarübukü "arge »er in den letzten Jahren Cinsatz'seiner ganzen Kraft ein gutes Stüä in seiner Arbeit vorwärts ge kommen ist und bereits 55 der großen Senur.e friedhofe in Frankreich würdig ansgestaitet, ist es nunmrhr ge lungen, von der französischen Regierung au- die Ge nehmigung zum Ausbau der gemilchten Friedhöfe zu erhalten. Unter „gemischten Friedhöfen" sind diejenigen s Friedhofsanlagen zu verstehen, von denen Angehörige oerschtedener Nationen, aber je in ecnen besonderen keil, bestattet sind. Ter Volksbund hat für mehrere t zemischte Friedhöfe Ausgestaltungöpläne entworfen, die A »war den Rahmen für die allgemeine Ausgestaltung k der ganzen Anlage geben, durch den der Friedhof eine t geschlossene Wirkung erhält, aber auch jeder Nation die / Möglichkeit lassen, ihren Teil dem eigenen Empfinden j entsprechend zu gestalten. Nachdem die Vorschläge des VolkSbundcs von der » französischen Regierung uneingeschränkt angenommen R worden sind, sollen die Arbeiten auf einigen dieser I Friedhöfe möglichst noch im Laufe dieses Sommers I eufgenommen werden. Ta aber die Wetterführung der U Arbeiten auf den übrigen Friedhöfen — nicht nur in U Frankreich - den Volksbnnd sehr stack belastet, muß sich noch mehr als bisher auf die Mitarbeit aller krelse des deutschen Volkes stützen können Bou Ve» Piouierübungen bei Aken Ein Motorboot-Schlepper wird von einer Pionier-Abteilung an die Elbe transportiert. Kraut in der den Kern fest umschließenden Kopfform zu züchten, so daß der aus den locker angeordneten! Blättern bestehende Weißkohl damals auch ein recht uw» ansehnliches Gewächs gewesen sein muß. Erst als chj gelurlgen war, den Koyl als festen Kopfkohl mit -artens Annenblättern zu züchten, vor allem aber, als man lernt hatte, durch Einsäuern und darauffolgende Gä-, cung den Weißkohl in Sauerkraut zu verwandeln, wurde, das Weißkraut zu einem wuchtigen und schließlich fast unentbehrlichen Bolksgericht. Der Ruhm, die Sauerkrautbereitung erfunden zu haben, gebührt jedoch, wenn auch das Sauerkraut imme« als ,Mt deutsches Essen" gilt, den Slaven, den PolA und Russen, die begeisterte Sauerkrautesser sind. Mele Menschen bringen dem Sauerkraut Mißtrau«» entge-? -en, weil sie es sÄr schwer verdaulich halten. Zn W«n lichkeit jedoch ist gerade daS Sauerkraut wegen seine« Gärung und wegen seines Pehaltes an Milchsäure nicht nur die unter allen Kohlarten am leichtesten veri-t bauliche, sondern auch eine ausgesprochen bekömmlich« Speise. Nm Am in im MeMMe. Die Herstellung farbiger Lichtbilder erforderte bisher die Verwendung von drei verschiedenen Farbfiltern, was den Nachteil mit sich brachte, daß die zwischen den einzelnen Auf nahmen liegenden Zeiträume häufig Schwankungen in der Lichtstärke und damit Verschiedenheiten der einzelnen Auf nahmen zur Folge hatten. Ein neues, das sogenannte Finlay- Verfahren, liefert nun mittels einer Aufnahme Negative, die alle zum Dreifarbendruck nötigen Elemente enthalten. Man legt eine farbenempfindliche Platte in die Kassette seines Apparates, wo starke Federn sie eng an den „Aufnehmer" pressen. Dieser bildet das Wesentliche der neuen Erfindung. Er besteht aus einer Glasplatte mit mikroskopisch kleinen orangeroten, grünen und blauvioletten, mit mathematischer Ge nauigkeit schachbrettförmig angeordneten Quadraten und läßt auf die Emulsion der Platte ein Licht fallen, in dem die ein zelnen Farben genau nach ihrer Verteilung im „Aufnehmer" getrennt sind. Jede der Komponenten des Originals ist also in dem Negativ an der richtigen Stelle wiedergegeben. Das Entwickeln erfolgt wie bisher. Ist die Platte getrocknet, so wird sie mit einem sogenannten „Ausschalter" derart in Ver bindung gebracht, daß seine Quadrate die von dem „Auf nehmer" auf dem Negativ hervorgerufenen Quadrate decken. So werden zwei von den drei Farben ausgeschaltet, und nur die dritte kommt zur Geltung. Dies wiederholt man dreimal unter jedesmaligem Wechsel des „Ausschalters" und erhält so drei Negative in den drei Primärfarben, mit denen man nach der üblichen Methode verfährt. Eine sinnreiche Vor richtung ermöglicht es, die Quadrate des Ausschalters genau mit denen des ersten Negativs zur Deckung zu bringen. Rebhuhn und SüNeEEt. Zum Begin»; der F.lstzützuer'rgv. Von LuculluS. Bald --.ginnt die Jagd auf Rebhühner, die be kanntlich infolge der Verheerungen, die der Winter in unseren Wildbeständen angeri-Ge. Hai, vielfach hinauö- ^eschoben ist. Ter Jäger wirb, weit dis Hühner fast libcrall „dünn gesät" sind, kaum auf seine Kosten kommen, wohl aber mancher Feinschmecker, der den nötigen „Mammon" hat. Tretzdem soll hier einiges über „Rebhuhn und Sauerkraut" gesagt werden. Tie Freude am Genuß des wohlschmeckenden Wild- wgelfleisches reicht weit ins Altertum zurück. Aber richtige und verständige Rebhuhngenicßer waren die Alten doch noch nicht. Um sich dis Mühen dec Hühner jagd, deren Reiz sie nicht spitzten, zu ersparen, züchtete nan im alten Nom die Rebhühner in GeflügRhöfcn and mästete sie, wie man auf diesen Niessnhöscn auch Störche, Schwäne und Kranichs als Mastgeflügel hielt. So wurde aus den Rebhühnern fettes, zahmes Haus- zeflügel. Natürlich blieben dis Folgen dieser völligen ümzüchtung »richt aus, denn so wohlschmeckend das Fleisch der zahmen fetten Hühner auch war: seinen haralteristischen würzigen Geschmack hatte es gänz lich verloren. Tie zahmen Feldhühner schmeckten nun nehr genau so wie jedes andere Hausgeflügel. Die an- > üke Küche kennt auch gar keine besonderen Nebhühner- Nerichte. In der mittelalterlichen Küche mußte das Reb huhn zu allen erdenklichen Kochkünsten herhalten. Schon daß man aus Rebhühnern — Würste herstellte, nutet nicht eben geschmackvoll an, erklärt sich aber »araus, daß man damals aus jedem Fleisch Würste nachte. Es gab neben Leber- und Blutwürsten von Hirsch, Eber und Gemse auch Würste von Kranich, Reiher und Pfau. Selbst das zarte Krebsfleisch wurde Lnbarmherzig in Därme gestopft und geräuchert. Dazu kam die Sucht, alles so prächtig wie möglich auf die Tafel zu bringen, und für diese Schaugerichte, jene Mode, die besonders im 14. Jahrhundert in Italien herrschte, belegte man die gebratenen Rebhühner mit »ünnen Goldplättchen oder spickte sie mit vergoldeten Gewürznelken. Lag auf diesen prunkvollen Schau tafeln ja sogar auch das Brot vergoldet oder versilbert Leben dem Gast! Ein Clou der Rebhühnerküche des 16. Jahrhun derts war die Rebhühnerpastete, die große, über und über mit bunten Blumen gezierte Blätterteighülle,« de ren Deckel sogleich nach dem Aufträgen geöffnet wurde, voraus zur „fröhlichen Ergötzung" der Anwesenden ein — lebendes Rebhuhn aus dem Innern der Pastete heraushüpfte. Zu den Rebhühnerpasteten, wie man sie nament lich in Frankreich vorzüglich zuzubereiten versteht, eignet sich am besten das »m europäischen Süden hei mische rote Rebhuhn oder Rothuhn, das man daher in Frankreich eingebürgert hat; das Rothuhn ist nahezu am die Hälfte größer als unser deutsches Rebhuhn. Die Rebhühnerpastete, in deren Füllung Lagen von Trüf feln mit Lage»» weingewürzten Rebhuhnfleisches ab- vechscln, ist in der Tat ein solches Glanzstück auf jeder Tafel, daß Grimod de la Reyniere, der Gourmand »es 18. Jahrhunderts, dieses köstliche Gericht nicht mit Unrecht als das „brillanteste Eingangsgericht für nn großes ° Gastmahl" bezeichnet. Ter eigentümliche würzige und doch zarte Ge schmack des feinfaserigen Rebhuhnsleisches, das beim Sraten mit kleinen Speckwickeln umbunden wird, ist »der nun ganz besonders verlockend, wenn es in einem Kranz jungen milden Sauerkrautes liegt. Ter Fein schmecker verlangt Weinkraut oder gar Champagner kraut, und weiß auch warum,' denn nichts verleiht vem Geschmack des gesäuerten Krautes jene eigenartige, fast unbeschreibliche Würze wie das Dämpfen in Hellem Rheinwein oder Champagner. Uebrigcns hat auch das Sauerkraut seine Lebens- Seschichte, wenn sie auch nicht allzuweit in die Ver gangenheit zurückreicht; denn im Mittelalter war das Sauerkraut noch ganz unbekannt. Allerdings war es schon in der altrömischen Küche Brauch, alljährlich Vas frische Weißkraut sauer einzumachen, aber nicht als Sauerkraut in unserem Sinne, sondern in der Art, daß die Krautköpfe mit Salz bestreut und darauf mit Essig übergossen wurden. Dieses Essigkrant, das sie „compositum^ nannten, brachten die Römer auf ihren Zügen auch nack Deutschland, allein den Germanen schmeckte dieses Gericht ganz und gar nicht; nur in den Klöstern wurde es bisweilen noch bereitet. Das Wort Sauerkraut taucht in der deutschen Schriftsprache überhaupt erst im 16. Jahrhundert auf. Den Weißkohl kannte man freilich schon längst und zog ihn in den „Krautgärten", wie es schon Karl der Große angeordnet hatte. Doch das weiße Kraut galt damals noch als recht mißachtetes Gericht. Man der- stand sich übrigens auch noch aar nickt darauf, das M ist die LW der MW» MeWe»? Eine beachtenswerte Erhebung wird zur Zeit vom Ge werkschaftsbund der Angestellten durchgeführt. Sie erstreckt sich darauf, die wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse der Angestellten genauestens zu ergründen. Zu diesem Zwecke find mehrere Hunderttausend umfangreiche Fragebogen aus gegeben worden; deren Auswertung zur Zeit stattfindet. 3n den „Materialblättern für Wirtschafts- und Sozialpolitik" Nr. 7/8 wird soeben das erste Teilergebnis veröffentlicht, das außerordentlich interessante Aufschlüsse vermittelt. Es umfaßt 24 028 bearbeitete Fragebogen aus einem mitteldeutschen Gau; davon waren 67,8 v. H. männliche, 32,2 v. H. weib liche Einsender. Ledig waren 40, l v. H. der männlichen, 89,1 v. H. der weiblichen Angestellen. Verhältnismäßig hoch ist unter den weiblichen Kräften die Zahl der verheirateten (nämlich 7 o/o) und der verwitweten und geschiedenen (3,9 Ho). Weiter zeigt sich bei der Betrachtung der familiären Ver hältnisse eine sehr starke Kinderlosigkeit, 4469 unter 10607 verheirateten Angestellten haben keine Kinder; 3239 haben ein Kind, 1087 zwei Kinder, 1418 nur Kinder über 16 Jahre. Angestellte mit mehr als zwei Kindern gehören zu den seltenen Ausnahmen; nur 183 hatten drei, 38 vier, 14 fünf und I Angestellter sechs Kinder unter 16 Jahren. Rückschlüsse auf die soziale Herkunft lassen die Angaben über den Beruf der Eltern und die besuchte Schule zu. Der Vater war bei der größten Zahl <5302 unter 24028) Klein- Kaufmann, in 5055 Fällen Arbeiter, in 3593 Beamter, in 3436 Angestellter. Die weitaus größte Zahl (14 208) war Besucher einer Volksschule, 3148 besuchten eine Mittelschule, 2388 eine Realschule, 802 eine Oberrealschule, 2249 ein Realgymnasium oder Gymnasium, 1102 ein Lyzeum oder Oberlyzeum. Die Altersgliederung ergibt, daß den Hauptanteil der A »- gestellten über 20 bis 30 Jahre stellen (8626). Unter 20 Jahre alt sind 3565. In den späteren Altersstufen ist ein steigender, starker Rückgang zu vermerken. In der Altersstufe über 40 bis 50 Jahre sind noch nicht einmal halb so viel Angestellte wie in der Altersstufe über 20 bis 30 Jahre. 75,5 v. H. der erfaßten Angestellten sind bis 40 Jahre alt. Für die älteren Angestellten ist das Bild aber noch zu günstig. Mit erfaßt sind in der Aufstellung auch Prooisionsreisende, von denen viele eine unsichere Tristen; haben und der Kate gorie der älteren Angestellten zuzuzählen sind. Tatsächlich » also der Anteil der älteren Angestellten in festen, sicheren Stellungen noch geringer. Bemerkenswert »st, daß noch Angestellte über 65 Jahre berufstätig waren. Nach dem Bruttogehalt gegliedert 929) beziehen 44,13 v. H. ""er «fMen Angestellten RM monatlich unter 250 RM. hatten 60,17 v. H-, unter 300 RM 74 36 v S, SOO RM. und darüber bezogen nur 2 5 o/o Von den Gehältern gehen noch die Abzüge für Steuer und Sozialversicherung sowie die Ausgaben für Ver kehrsmittel ab. Auch über die regelmäßige wöchentliche Arbeits zeit und die Kündigungsfristen wurden Feststellungen ge- troffen, während wetterezErgänzungen nach vielen Richtungen hin noch "wlaen.! ' —— «MW»—