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Sorten dazu, schält sie, teilt sie in Hälften, schneidet das Kernhaus heraus, läßt aber den Stiel daran, legt sie gleich nach dem Abschälen aus Horden oder Bretter, die man mit Papier bedeckt, falls Obst darren nicht vorhanden sind und bringt sie in eine warme Ofenröhre. Noch besser ist freilich der Backofen, nachdem das Brot herausgekommen ist, doch muß man sehr achtgeben, daß die Hitze nur noch ganz gelinde ist, da der Saft sonst herausläust oder die Birnen verbrennen. Nachdem sie aus der einen Seite so ziemlich durchgetrocknet sind, wendet man sie um und läßt sie so lange backen, indem man sie mehrere Tage hintereinander in den Ofen bringt, bis sie völlig zäh und trocken sind. Sehr harte Birnenarten kocht man vor dem Abbacken einmal in Wasser auf, läßt sie abtropfen und legt sie dann aus Horden. Viele dörren die Birnen ungeschält, doch verlieren diese dann sehr an Wohl geschmack. Neues aus Stall und Hof. Das Beweiben der Wiesen nach der Heu ernte durch Schafe kann unter gewissen wirt schaftlichen Verhältnissen recht gut am Platze sein. Die Zahl der'Schafe, die dabei ernährt werden kann, richtet sich nach dem Futter- rcichtum der Weide, deren Nährstoffgehast und der Stärke der allmorgcndlichen Beifütterung. Danach können aus das Viertelhektar zwei bis sechs Tiere gerechnet werden. Natürlich eignet sich nicht jedes Schaf zum Weidebetried, man mutz schon gewisse Forderungen an den Körper, wie Widerstandsfähigkeit gegen ein tretende rauhe Witterung und Leicht» sutterigkeit, stellen. Solche geeigneten und widerstandsfähigen Schafrasfen find: Franken- ichafe, Rhönschafe, württemvergische Landschafe, ind bei sehr genügsamen Wcideverhältnissen vird man auf die Heidschnucken zurückgreifen rnd sie bevorzugen. W—i. Dersütternng von Magermilch. 3m Hoch ommer neigt die Milch .leicht zum Sauer- yerden, besonders leicht aber die Magermilch, >ie aus Sammelmolkereien zurückgeliefert wird. )kun darf die Magermilch niemals in diesem ungesäuerten oder schwach sauren Zustande >erfüttert werden. Man muß sie immer erst »öllig sauer werden lassen, bevor sie den Tieren >egeben wird, denn in einer nur schwach an- jesäuerten Milch sind die Bakterien noch ebenssähig und vermögen im Magen schädlich ck wirken. 3n vollsaurer Milch aber sind ie unschädlich geworden. An ältere Ferkel und in Kälber darf man diese vollsaure Mager- nilch unbedenklich geben ohne irgendwelche Nachteile, wie Verdauungsbeschwerden, bc- ürchten zu müssen. E—w. Die Verwertung der Geslügelfedern wird mmer noch nicht genügend beachtet; denn nicht illein Gänse- und Entenfedern sind brauchbar, sondern auch Hühnerfedern, wenn sie auch weni- zer wertvoll sind. Wer Federn durch den Verkauf, oder auch tm eigenen Haushalte oer- verten will, mutz sich die Mühe machen, sie zu sortieren. Dabei sind alle blutigen Federn U verwerfen. Von den Hühnern kommen nur >ie Federn des Rumpfes in Betracht, Flügel- md Schwanzfedern haben keinen Wert. Bei Sänsen, Enten und Truthühnern haben auch die Schwanz- und Flügelfedern Wert, sollen aber >on den Rumpffedern gesondert werden. Alle federn scheide man, wenn eben möglich, nach hrer Farve. Besonderen Wer« haben die wei sen Federn. Weitze Gänsedauncn werden mit »urchschnittlich 3,50 RM. das Kilo bezahlt, kntendaunen sind billiger Weitze Hühnerseüern «ringen etwa die Hälfte wie Gänsefedern. Auch >ie Hühnerfcdern mutz man schleißen. Um 5edern aufzubewahren, benutze man gutgerei- ltgte, geklopfte und ausgeschwefelte Säcke, die mgebunden luftig aufbewahrt werden müssen. Will man Federn reinigen, dann bringe man ie in einen trockenen Waschkessel, setze sie Sarin auf ein schwaches Feuer und rühre sie ständig um, hüte sich aber vor einer zu großen Hitze. er. Neues aus Feld und Garten, Treibhaus und Blumenzimmer. Kräuselkranke Kartoffeln nicht als Saatgut Htnvtnden, Btt der Kräuselkrankheit bleiben die Stauden klein, fallen dadurch schön atif dem Felde auf, und bei der Ernte sind die Erträge nur mangelhaft. Bekämpfen läßt sich diese Krankheit nicht, da deren Krankheitserreger nicht gründlich erforscht ist. Sollten sich auf einem Kartoffelschlage nur vereinzelte kräusel kranke Stauden finden, kann nur geraten werden, diese beizeiten auszugrabsn und vom Felde zu entfernen. Je eher das geschieht, desto besser ist es. Dadurch wird auch die Gefahr der Uebertragung auf Nachbarpflanzen vermieden. Gesundheitsschädlich sind die Knollen von kräuselkranken Pflanzen nicht, aber sie halten sich nicht so gut im Winter lager wie völlig gesunde Kartoffeln, sie faulen leichter. Und um das zu verhüten, müssen sie möglichst trocken und kühl bis dicht an den Gefrierpunkt und dazu noch luftig aus Lattew- gerüsten im Keller lagern. Da die Kräusel krankheit auf das Pflanzgut übertragbar ist, dürfen die Knollen kräuselkranker Pflanzen nickt als Saatgut verwendet werden. Sie sollen schon bei der Ernte auf dem Felde ge sondert geerntet und dann möglichst bald in der Wirtschaft verwendet werden. Ws. Worauf bei Neuanlagt von Erdbeerbeeten zu achten ist. Wählt man die Setzlinge von den bisherigen alten Erdbeerbeeten aus, so ist eine richtige Auswahl zu treffen, indem man sich nicht durch die Größe der Ausläufer beein flussen läßt, sondern nur solche von den frucht barsten Pflynzen nimmt. Deshalb ist es er forderlich, die ergiebigen Träger schon während der Ernte durch beigesteckte Stöckchen zu be zeichnen und nur von diesen die neuen Setz linge auszuwählen. Grohe Ausläufer geben zwar große Stöcke, diese sind aber oft die faulsten Träger. Weiterhin ist zu beachten, daß bei einer Neuanlage die Setzlinge nicht zu tief gepflanzt und auch die Wurzeln hierbei nicht umgebogen werden. Wir müssen uns auch hier nach der Natur richten, wo die wildwachsenden Erdbeeren flach auf dem Boden stehen. Ueberdies setzt sich frisch gegrabenes Land schon nach kurzer Zeit erheblich, so daß bei einer tieferen Pflanzung die Erdbeerstauden dann noch mehr im Boden versinken. Nun lehrt uns aber die Erfahrung, daß bei einem zu tiefen Stand die Blütencntwichelung und somit auch die Fruchtausbildung mangelhast ausfüllt. Sz. Neues aus Haus, Rüche und Retter. Bodenbelag von Linoleum, das aus irgend einem Grunde nicht gewachst und gewichst werden soll, bleibt geschont und sieht gut aus, wenn man es nach gründlicher Säuberung etwa alle acht bis vierzehn Tage mit süßer Vollmilch einreibt. Al. Große Rindsleischrolle mit jungem Gemüse. Man läßt sich l kg saftiges, abgehangenes Rind fleisch vom Schwanzstück möglichst in einer großen Scheibe geben Es wird geklopst, mit Salz und etwas Rosenpaprika eingerieben und mit folgender Fülle gefüllt: Einige kleingeschnittene Karotten, drei bis vier Stück in feine Scheiben geschnittene Kohlrabi, eine Handvoll gut geputzter grüner, ge schnittener Bohnen, kleine Blumenkohlröschen und zwei große geschälte Tomaten werden in heißer Butter gut durchgedünstet, gesalzen und mit in Schüben geschnittenem Rindermark auf dem Fleisch verteilt. Dann rollt man es recht fest zusammen und umschnürt es mit gebrühtem Bindfaden. In heißem Fett brät man die Rolle auf allen Seiten schön braun an. gießt etwas Wasser daran und läßt sie unter fleißigem Begießen etwa zwei Stunden schmoren Die Tunke macht man mit etwas, in zwei bis drei Eßlöffeln saurer Sahne verquirltem Mehl sämig und entfernt die Fäden vor dem Anrichten. Frau A. in L Geschmorte Gurken. Gericht für sechs Per sonen. Zubereitungsdauer eine Stunde.^ Drei bi» vier Gurken werden geschält, der Länge nach durchgeschnitten, entkernt und in gleichmäßige Stücke geschnitten. Dann läßt man in einer Kasserolle 50 g Butter heiß werden, gibt die Gurkenstllcke hinein, dämpft sie einige Minuten darin durch, fügt etwas Essig und, wenn möglich, eine halbe Taste Fleischbrühe (sonst Master) hinzu und dünstet das Gemüse auf kleinem Feuer weich. Nun bindet man die Gemüsebrühe mit einem Löffel in etwas Master klar aeauirltem Mehl, laßt alle« gut dutchkochen, schmeckt danach nach Salz, Pfeffer und Essig ab, gibt, wenn man es liebt, auch ein wenig Zücker hinein, rührt ein bis zwei verquirlte Eidotter darunter und kräftigt zum Schluß den etwas weichlichen Geschmack dieses Gemüses mit einem Teelöffel Maggi'« Würze. Luise Holle. Über die Zubereitung von Pfifferlingen Hier bei wird zuweilen der Fehler gemacht, sie mst Master zu schmoren oder zu kochen. Dadurch er hält man aber nie ein schmackhaftes Pilzgericht. Wie alle Pilze, soll auch der Pfifferling trotz seiner mehr trockneren Beschaffenheit im eigenen Soft geschmort weicken. ' W. Blutflecke lasten sich aus Wäsche und Hand arbeiten entfernen, wenn man gleich angefeuchtete Stärke auflegt. Nachdem diese getrocknet ist, bürstet man sie ab und die Flecken werden verschwunden sein. Al. Bienenzucht. Jmkerarbeite« im Monat August. Der August ist fiir Dich, lieber Jmkerfreund, gar nicht so unwichtig, wie du denkst. In diesem Monat entscheidest du, soviel an dir liegt, ob du im nächsten Frühjahr starke Völker hast oder mit schwächlichen dich herumärgern willst. Wenn du nicht wanderst, mußt du nach Schluß der Linden blüte gleich wieder den Bruttrieb durch Reiz- sütterung wecken; hast du noch reichlich Tracht, so ist die Kunst nicht nötig. Sonst aber mindestens vierzehn Tage jeden Abend ein halbes Liter Zucker-, besser Honigwasser geben. Vermeide jedes Vergießen des FutterS auf dem Stande, nur zu leicht tritt Räuberei ein. Du wirst erstaunt sein, welche Menge Brut solch lauwarm gereichtes Futter hervorzaubert. Diese jetzt erbrüteten Bienen sind es, die im Frühjahr deinen Stock bevölkern. Ehe du die Fütterung beginnst, mußt du das Wabenwerk in Ordnung bringen. Alle zerbrochenen, alten Waben und solche mit reichlich Drohnenzellen, alle schiefen Rähmchen oder solche, die nicht ganz intakt sind, werden entfernt und durch gute ersetzt. Die überflüssigen Waben kommen in den Wabenschrank und werden in erster Zeit alle vierzehn Tage geschwefelt, damit die Motten nicht Schaden tun. Nimm kein Volk in den Winter, daS nicht nach kühler Nacht noch sieben Wabenyassen dicht belagert, da meistens zwei Gassen im Winter verloren gehen. WaS soll im Frühjahr auS einem Herbstschwächling werden? Am besten wnden zwei Schwächlinge im Herbst vereint. Doch ist das nicht so einfach. Durch Reizfütterung mußt du erst feststellen, welche Königin daS beste Brut nest angelegt hat. Sie bleibt, während tue anders entfernt wird. Die Bienen des Volker, welches seine Königin behält, werden in die Schwarm kiste geschlagen und bleiben einige Stunden Wh! und dunkel stehen. Dann fegst du die Arenen des anderen Volkes zu und gibst gleichzeitig ern reich liches Futter. Erst am nächsten Tage kannst d« das dann vereinigte Volk in seine Beute zurück- geben. Vorhandene Brutwaben mußt du solange anderen Völkern zur Aufbewahrung anvertrauen. Bei der Vorbearbeitung zu, Einwinterung hast du gleich bei allen Völkern die Futtervorräte fcstzustellen. Du kannst rechnen, daß bei Normal« maß ein 12 ow breiter Streifen aus beiden Seiten der Wabe, gedeckelt, etwa I kg Honig enthält, bei Kuntzsch Gerstung brauchst du nur 10 om Wabcnstreifen zu rechnen. Da jede» Volk 10 kg Wiutcrvorrat haben muß, so hast du die fehlende Menge noch zuzugeben. Hat daS Boll 4 kg Honig, lo fehlen ihm S Kg Zucker, wohlgemerkt, reiner Zucker, nicht Zuckerlösung. Eingefüttert wird mit gut gelöster Mischung 3 :2, d. h. 3 kg Zucker in 2 Liter Wasser. Kochen der Lösung ist nicht nötig. Jetzt gibst du etwa erst die Hälfte, den Rest im September nach Auslaus der Brut. Willst du in die Heide wandern, so tu dies zum ersten Male nicht allein. Hast du noch so viel Theorie in dir, es gibt bei der Wanderung Momente, wo man könnte — auS der Haut fahren. Benütze möglichst Lastauto, aber mit Lustreifen. Die Wandertüre» stehen frei nach außen, damit der Luftzug frische Lust in den Kasten bringt. Jedes Volk muß einen Futtervorrat von 3,ö bis 4 Kg mitnehmen und sehr viel verdeckelte, bald auslaufende Brut haben, damit sich die Völler in der Heide nicht kahl fliegen« Und M» — Wanderbeitt «chnUbt.