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Tagen, an denen hierzu Leute und Gespanne zur Verfügung stehen, das Ueberfahren der Miststätte mit Erde nicht unterbleiben. Daß Torsstreu auch ein ganz vorzügliches Konser vierungsmittel des Stallmistes ist, mag hier auch erwähnt werden. Zu warnen aber ist entschieden vor dem Ueberpumpen der Misti stätte mit Zauche, weil in Berührung mit Luft und dem strohigen Mist sich sofort der Stickstoff verfluchtet. Gewiß, der Dung soll auf der Dungstätte fest und auch feucht «er halten werden. Das geschieht Äber am besten durch ein Festtreten, weil dadurch die Zwischen räume im Mist kleiner werden und dann in diesen eher als in größeren Zwischenräumen die Fauche vermöge der Haarröhrchenanziehung von unten emporsteigen und die ganze Misb- stätte durchdringen kann. M. W. Luzernefütterung an Pferde. Den Pferden bekommt das Verabfolgen von grüner Lu- zerne ausgezeichnet, nicht minder dem Geld beutel, für den dann ein etwaiger Zukauf von Hafer fortfällt, auch weil man bei dieser Fütterungsweise mit den Hafervorrätcn weiter kommt. Gerade im Sommer, wenn der alte Hafer auf dem Getreidespeicher knapp wird und man neuen Hafer noch nicht verfüttern darf, ist die Verabfolgung der eiweißreichen Luzerne mit ihren hohem Gehalt an Mine« ralischen Bestandteilen und Vitaminen ein wert, voller Ersatz für das Körnerfutter. Dabei ist es durchaus nicht notwendig, den Hafer in der Ernährung ganz fortfallen zu lassen. Den Tieren, die bisher nur an ihn gewöhnt waren, wird der Hafer immer nur zum Teil durch Luzerne zu ersetzen sein. Die Luzerne ist zum gänzlichen oder teilweisen Ersatz des Hafers hervorragend geeignet. Sz. Die sogenannten Huster unter den Schweinen sind in vielen Fällen von der Schwcincseuche, wenn auch nur in leichter Weise, befallen. Oft zeigt sich bei diesen Tieren noch Schüttel frost und ein Ausfluß aus Nase und «Augen. Dazu kommen oft noch geschwürige Stellen lm Maule, unter dem Leibe, an den Beinen, und am After stellt sich eine Schorfbildung ein. Zur Heilung wird sowohl die Impfung wie auch die Anwendung von Methylenblau empfohlen. In der leichten Form dieser Er krankung, die eigentlich eine ansteckende Lungen entzündung ist, hervorgerufen durch den öa- oiltus suisoptikus, tritt oft schon, wenn auch nicht Heilung, so doch Besserung ein, wenn die Ernährung richtig durchgeführt wird und wenn vor allem den Tieren ausgedehnter Weide« gang oder dauernder Aufenthalt in einer ge räumigen Koppel zuteil wird. Die frische Luft, dazu Sonne und Bewegung, sind denn doch ganz gewaltige Heilsaktorcn, die die Heil kraft des Körpers mächtig unterstützen. Und da obendrein dieses bewährte Heilmittel dem Schweinehalter nichts kostet, sollte es ständig in Anwendung kommen. Durch die andauernde Stallhaft ruiniert der Landwirt seine Tiere. Kein Lebewesen vermag unter dem dauernden Abschluß von reiner Lust, Sonne und freier Bewegung gesund zu bleiben. Ws. Ältere Hennen und höhne, die man zum Schlachten verlausen will, soll man zwar nicht regelrecht mästen, das lohnt sich in Privatbetrieben bei einer kleinen Hühnerhaltung nicht; man soll sie aber bei beschränktem Auslaus besser füttern, wodurch reichlich Fleisch und auch Fett erzielt werden. Maismehl und Gerstenschrot, mit Mager milch angeseuchtet, ist ein gutes Fuller zu diesem Zweck. Solche Hennen und Hähne können se nach dem Alter als Poularden zweiter Güte verkauft werden und bringen, wenn die Qualität gut ist, noch immer recht gute Preise. Italiener und Leg- Horn eignen sich allerdings zu solchen Zwecken nicht. Sie sind nur als Suppenhühner brauchbar, und in diesem Falle ist eine besondere Fütterung nicht lohnend. Bei mittelschweren Rassen sind die Aussichten aber schon günstiger. Man verkaufe aber nur nach Gewicht. Kl. Neues aus §eld unü Garten, Treibhaus und Vlumenzimmer. Sortenanbauversuche mit Winterroggen, die seitens der Deutschen Landwirtschafts-Gesell schaft in den Zohren 1921 bis 1925 in ganz Deutschland angestellt wurden, galten der Prüfung folgender Sorten: Petkuser Winter roggen, Pirnaer Roggen, Schickerts Pfälzer Roggen. In allen drei Jahren brachte Pet kuser Roggen den höchsten Körnerertrag, sonst aber haben sich alle drei Sorten in jeder Be ziehung als anbauwürdig und empfehlenswert erwiesen. Die Wintersestigkeit war ebenfalls bet den drei Sorten gut. Petkuser erwies sich besonders standfest gegen Lagerung. Er reiste aber zwei bis drei Tage später als die beiden anderen Sorten. An diesen Sortenprü- fungsoersuchen, die seitens der oben genannten Gesellschaft jährlich angestellt werden, sollten sick doch möglichst viele Landwirte, die sie gewissenhaft durchzuführen beabsichtigen, be teiligen. Die Ansicht so mancher, daß man vieles von seinem Nachbar absehcn könne, beruht auf einem Irrtum. Die Voden- und Feuchtigkcitsverhältnisse des Nachbargutes kön nen doch erhebliche, ausschlaggebende Ver schiedenheiten aufweisen und daher andere Sorten erfordern. 2—w. Ueber das Bewässern unserer Obstbäume. Trotz der erheblichen Echneemassen, die im ver gangenen Winter gefallen sind, zeigte unser Gartenboden, abgesehen von den tieferbelegenen Stellen, eine erstaunliche Trockenheit in diesem Frühjahr. Das ist erklärlich, denn einmal konnte das Wasser der Echneemassen wegen des stark gefrorenen Bodens nicht in den Erd boden einsickcrn, zum andern wird der Wasser gehalt des Schnees doch meistens bedeutend überschätzt. Auf Grund jahrelang durchgeführter Regen, und Schneemcssungen konnte ich fest stellen, daß beispielsweise ein starker frischer Schneefall von 10 ein Höhe nur eine Wasscv- mcnge von einem Zentimeter Höhe ergibt. Frisch gefallener Schnee enthält eben sehr viel Luft. Fehlen nach solchen Wintern im Früh jahr die ausgiebigen Niederschläge, dann muß eben der Obstbaum unter Wassermangel leiden. Dann muß der Gartenbesitzer beizeiten an fangen, seine Bäume zu bewässern, um einem erheblichen Erntcausfall vorzubeugen. Der Obstbaum beansprucht zur Ausbildung seiner großen Blattmasscn und seiner saftigen Früchte viel Wasser. Nun hat ja jeder Obstbaum seine zentrifugale Wasserleitung, das heißt, das auf seine Blattkrone entfallende Wasser wird von Blatt zu Blatt nach außen hin fortgelcitet zmd tropft hier am Rande ab, wo sich in der Erde die feinen Saugwurzclchen befinden, die das Wasser aufzunehmen vermögen. Fehlen laber die Niederschläge, dann heißt es eben gießen und nochmals gießen. Es wird Kanne über Kanne dem Baume zugcführt, und dann dieses Verfahren nach längerer Pause wieder holt. Mit dem allabendlichen Umhersprengen von etwas Wasser ist dem Obstbaume nicht gedient. Das Wasser verdunstet hier, ehe eZ die Wurzeln erreicht. Ws. Der Sommerschnitt der jungen Hoch- und Halbhochstämme aller Baumarten ist nicht un bedingt notwendig: dann nämlich ganz und gar nicht, wenn der sogenannte Winterschnilt mit Umsicht durchgcsührt wurde. Will man dennoch eine Kroncnkontrolle ausüben, so achte man nur daraus, daß die direkt nach innen gerichteten Holztricbe entfernt werden- Ein Einkllrzen der erforderlichen, brauchbaren Triebe, der Kroncnäste ist nur ganz ausnahms weise angczcigt, nämlich dann, wenn irgend einer der wichtigsten Kronenäste im Wacks- tum feine Kollegen an Stärke überragt. Nie darf der Sommcrschnitt der Hoch- und Halb- Hochstämme mit dem der Spalier- und Form- väume verwechselt werden. Besser kein Sommerschnitt als ein verkehrter Gro Beim Sellerie dürfen die Blätter nicht ab geschnitten werden, denn sie sind die Lungen der Pflanze und tragen viel zu deren Gedeihen und Größcnwachstum bet. Manchmal wird lm Sep- tembcr, sogar lm August, schon ein Teil der Blätter dem Sellerie entnommen: wo cs ge schieht, erfolgt cs aber immer auf Kosten der Weiterentwicklung der Knolle, die gerade in dieser Zeit stark zuuimmt. Ein Irrtum ist es, anzunchmcn, daß durch die Blattcntnahme die Bildung der Scitcnwurzcln verhindert wird. Die meisten Selleriearten bilden von Natur aus nur am unteren End« Wurzeln. Die schifteten Knollen erhält man, wenn der Sellerie mög lichst hoch gepflanzt ist. Es muß sogar so hoch gepflanzt werden, daß er zur Hälfte über der Erde steht. Je länger man nun hem Selleri« seinen vollen BlStterschmuck läßt, desto besser hält er sich erfahrungsgemäß auch im Winter lager. Erst beim Einmieten werden die Knollen vom Blattwerk befreit bis auf die sogenannt« Blume, das sind die Herzblätter. M. W. , Neues aus Haus, Ruche und Reller. Junge Tauben mit GrießklStzchen. Di, sauber vorbereiteten Tauben werden mit reichlichem Wasser aufgesetzt und fast weich gekocht,- dann schöpft man einen Teil der Brühe aus, kocht nun, während die Tauben völlig gar ziehen, in der ausgeschöpften Taubew- brühe Klöße, die in folgender Weise bereitet- wurden: 60 g Butter werden zu Sahne ge rührt, zwei ganze Eier, 125 8 trockener Grieß hinzugetan und alles mit Salz abgeschmeckt. Am besten ist es, die Masse einige Zeit rasten zu lassen, dann sticht man mit einem Löffel die Klöße ab, die eineinhalb Stunden kochen müssen. Man richtet Lie Tauben auf einer besonderen Schüssel an und reicht sie tranchiert zu der nun wieder vereinigten Taubenbrüh« mit Klößen. Frau Ad. in K. Pfifferlinge al« Gemüse zubereitet. Etwas ge- würfelten Speck gibt man in eine Kasserolle, tut die geputzten und gewaschenen Pilze hinzu, streut Salz darüber und brät sie. Es tritt sehr bald der Pilzsast heraus, in dem nun die Pfifferlinge volle 15 Minuten geschmort werden. Ist der Pilzsast wieder etwas verschwunden, wird etwas saure Milch oder Buttermilch hinzugefügt. Dann bindet man mit etwas in kaltem Wasser gerührten Weizenmehl, fügt auch etwas Zitronensaft, «ine kleine Prise Pfeffer und etwas gehackte Petersilie hinzu. Sz. kräuterlunke zu gekochtem Rindfleisch. Ein hartgekochtes Ei wird ganz fein gewiegt, Ol, Essig, Senf, '/« Liter saure Sochne und schließlich drei Eßlöffel gehackte Kräuter aller Art, wie Dill, Sauerampfer, Pimpinelle, Kerbel, Schnittlauch, Petersilie, Borretsch, Thymian, Pertulak, Kresse, darunter gerührt. Die Tunke darf nicht zu düzin sein. Wer es liebt, kann auch etwas Zwiebel dazu- tun, aber nur in geringem Maß,, damtt der Zwiebelgeschmack nicht den der Kräuter unter drückt. Frau L. in L. Reisbranz mit Erdbeerkompott. 250 s Reis kocht man mit Milch und Zucker weich, doch muß der Reis körnig bleiben, dann ver quirlt man zwei ganze Eier und gibt sie zu dem Reis, den man gut damit verrührt und in eine Reisrandkorm drückt, die man vor her mit Wasser ausgespült hat, darin man den Reis erkalten läßt. Er wird dann gestürzt und die Mitte mit geschmorten frischen Garten« crdbceren gefüllt. Den Rand belegt man mst schönen, gezuckerten Beeren. Trau A. tu L, Neue Bücher. l)r. Pfizenmaier: Die Verarbeitung der MUch. Molkcrcitcchnischc Lehrhefte, Heft 5. Preis Kart. 2,60 kitt. Verlag von Paul Parey, Berlin. Immer wieder Klagen einzeln« Landwirt« über schlechte Milch und Buttergewinnung trotz bester Fütterung, ohne sich in den meisten Füllen die Fehler erklären zu können. Di« Behandlung der Milch, die Gewinnung und Be handlung des Rahms sowie die Butteret wollen, will man sick vor Schaden schützen, durchaus verstanden sein. Hierin helfend zu wirken, das ist der Zweck vorliegender Broschüre, di« In leicht verständlichen und ausführlichen Ab handlungen die beachtenswerten Punkt« d«r Mllchbehandlung, Rahmgewinnung und Butteret erläutert. Ein besonderes Kapitel über Butter» fchlcr, die so sehr häufig Vorkommen und doch so leicht zu beseitigen sind, ist durchaus zu bo» grüßen. Weitere Abhandlungen über dir Unter suchung der Butter, Margarine, gesetzliche Be stimmungen, Joghurt und Rahmeis find gleich falls ein treuer Berater für alle, die sich «» der Verarbeitung von Milch befassen. Das Buch kann bei seinem geringen Preis durchaus empfohlen werden und gehört vor allem in dir Hand ein« irden druffchrn Landkau. .