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Richter Dr. Bombe vermißt Seit sechs Lage«! — Aus der Sommerfrische nicht zu« riichgekehrt. Wie sich erst jetzt herausstellt, wird der bekannte Berliner Landgen chtsdirektvr Dr. Bombe seit dem SO. Juli vermißt. Dr.- Bombe hatte am 19. Juli Berlin verlassen, um einen kurzen Erholungsurlaub Ar Neu-Globsow bei Rheinsberg zu verbringen. Er traf auch am gleichen Tage in Neu-Globsow än, fand aber kein Zimmer in dem Hotel, in dem er Wohnung nehmen wollte. Landgerichtsdtrektor Dr. Bombe ver brachte nun die Nacht in dem Hotel und begab sich am andern Tag auf die Suche nach einem Privatquartier. Seinen KlSfer batte er in dem Hotel zurückgelasse«. Seitdem stehlt jede Spur von Dr. Bombe. Die Tatsache des Berschwindens wurde erst be kannt, als Dr. Bombe nach «»lauf seines Urlaubs nicht wieder im Landgericht HI erschien. Run begab sich sein nächster Freund, der Eisenbahndirektionspräsi- dent von Schemen, nach Neu-Globsow und stellte Rach, sorschungen a«. Als er unruhig wurde, durchsuchte er das Gepäck des Landgcrichtsdirettors, doch konnte nichts gefunden werden, was das Verschwinde« aufklärte. Präsident do« Schewen machte nun der Staats anwaltschaft und der Polizei von dem Verschwinden des Landgeri chtSdirektorS Dr. Bombe Mitteilung. Ma» vermutete zuuächst eine« Ba de Unfall und schickte Landjäger auf die Suche aus. Sämtliche Streifen ver liefen jedoch bisher ergebnislos. Der Name des Landgerichtsdirektors Dr. Bombe ist der weiteren Öffentlichkeit durch große Prozesse bekanntgeworden. Dr. Bombe führte in verschiedenen politischen Prozessen den Vorsitz, ferner verhandelte feine Kammer auch den Jürgens-Prozeß. In Ergänzung dieser Meldung erfahren wir, daß Landgerichtsdirektor Dr. Bombe im 55. Lebensjahr stand und unverheiratet war. Seine Eltern sind beide tot, und Geschwister hat er nicht gehabt. Mit der Ge sundheit des Lündgerichtsdirektors soll es zeitweise schlecht bestellt gewesen sein, Dr. Bombe war nämlich gallenleidend. Nach der Aussage des Gemeinde vorstehers von Neu-Globsow soll Dr. Bombe bei seiner Ankunft in dem Ort einen äußerst nervösen Eindruck gemacht haben. Handelsteil. — Berlin, den 26. IM 1929. Am Devisenmarkt lag das englische Pfund auch ( heute schwach. Am Effektenmarkt setzte das Geschäft in schwäche rer Haltung ein. Die Umsätze hielten sich abermals in sehr rügen Grenzen. Kursbesserungen hatten nur einige Werte aufzuweisen. Später gingen die Kurse abermals zurück. Der Anleihemarkt dliÄ ebenfalls sehr ruhig. Die Notierungen waren nicht wesentlich verändert. Die? Laas am iselvmarrt war Mser. Dl« Sätze für PrivatbiS. tont waren mit 7°/, unverändert, der Reichsvankdiskont Äm^r^od^üktenmarkt zogen die Preis« für Brot getreide wieder an. Gerste lag ruhig, Hafer war wieder zu teuer; Mais still. Der Verkehr am Mehlmarkt blieb ruhig. Devisenmarkt. Dollar; 4,19 (Geld), 4,198 (Brief), engl. Pfundt 20,38 20,37, holl. Gulden: 168.01 168,35, Aal. Lira: 21,92 21,96, franz. Franken: 16,43 16,47, Belgien (Belga): 58,25 58,37, schweiz. Franken: 80,59 80,75, dän. Kroner 111,67 111,89, schweb. Krone: 112,31 112,58, norw. Krone: 111,64 111,86, tsch«ch. Krone: 12,405 12,425, österr. Schil ling: 59,03 59,15, span. Peseta: 61,10 61,22. Warenmarkt. Mittagsbörse. (Amtlich.) Getreide und Oelsaaten Per 1000 Kilo, sonst Per 100 Kilo in Reichsmark ab Station: Weizen Märk. 256-259 (am 25. 7.: 254—257). Roggen Märk. 191—193 (190-192). Braugerste —(-,-). Futter« und Jndustriegerste 179—190 (179—190). Hafer Märk. 181-190 (181-190). Mais loko Berlin 231-232 (231-232/. Weizenmehl 31-36 (30,75-35,75). Rog- aenmehl 26,20-27,25 (26,20-29,25). Weizenklei« 12,75 bis 13 (12,75-13). Roggenkleie 12,25—12,75 (12,25 bis 12,75). Raps 330—335(330—335). Leinsaat, Viktoriaerbsen —(—,—). Kleine Speiseerbsen 28—34 (28—34). Futter« rrbsen 21—23 (21—23). Peluschken 26-29 (26-29). Ackerbohnen 22-25 (22-25). Wicken 28-32 (28-32). Lupinen blaue 21—22 (21—22), gelbe 29-31 (29 bis 31). Serradella neue —(—,—). Rapskuchen 19,30 (19,30). Leinkuchen 23,20-23,75 (23,20-23,75). Trocken schnitzel 11,40-11,60 (11,40-11,60). Sojaschrot 20,20 bis 20,80 (20,20-20,80). Kartoffelflocken 16,50—17,20 (16,50 bis 17,20). Fisch-Großhandelspreise. Amtlicher Marktbericht der Städtischen Markthallen- Direktion Berlin. Lebende Fisch« für 50 Kilo: Hechte unsortiert 140—160, unsortiert mattlebend 120—130, groß 92-100, groß-mittel 110; Schleie unsortiert 115-140, PortionS- 150—160: Aale groß 240—247, groß-mittel 235 bis 240, mittel 230—233; Meie unsortiert 70—81, groß 90; Barse groß 90—100; Plötzen unsortiert 40—50; Bunte Fische unsortiert 50—68; Roddow 60—71; Karauschen 117. Schlachtviehmarkt. (Amtlich.) Auftrieb: 1758 Rinder (darunter 415 Och sen: 397 Bullen, 946 Kühe und Färsen), 1330 Kälber, 8424 Schafe, — Ziegen» 6449 Schweine und 551 Auslands schweine. — Preise für einen Zentner Lebendgewicht in Reichsmark: Ochsen: 1. dollfl., ausgem., höchsten Schlachtwerts jüngere ältere 2. sonstige vollfleischige, jüngere ältere 3. fleischige 4. gering genährte Bullen: 1. jüngere, vollfl., höchsten Schlachtwerts 2. sonstige vollfleischige od«r ausgemästete 3. sleischrge 4. gering genährte Kübe: 26. 7. 61-63 57-60 51^56 42-50 55-57 50—54 48-50 40-47 23. 7. 60-62 57-59 51-55 40-48 55-57 50—54 48-50 40—47 22-26 1. jüngere, vollst., höchsten Schlachtwert» 46—49 2. son tige vollstetschtgs od«r auSgemästete 34—41 3. flei chig« 27-31 4. gering genährte ' 22 22 Färse» (Kalbinnen): 1. jüngere» vollst., höchsten Schlachtwert» 65-57 2. vollfleischige (49—54 3. fleischige (40-47 Fresser: 1. mäßig genLhrte» Jungvieh Kälber: 1. Doppellender bester Mast 2. beste Mast- und Saugkälber 8. mittlere Mast« und Saugkälber 4. geringe Kälber Schatz: 1. Mastlämner und jüngere Masthammol Weidemast Stallmast 2. mittlere Mastlämmer, ält. Masthammel 3. gut genährte Schafe 4. fleischiges Schafvieh 5. gering genährtes Schafvieh Schwein«: 1. Fettschweine über 300 Pfund 2. vollfleischig« von 240—3Ü0 Pfund 3. voll leischtge von 200—240 Pfund 4. voll leischige von 160—200 Pfund 5. fleischig« von 120-160 Pfund 6. fleischig« unter 120 Pfuno 7. Sauen SS-46 75-83 65-74 HO—60 69-73 65-68 57-62 57-62 44—55 85 84-85 84—86 83-84 81—82 73—74 45-48 33-40 27-31 22—26 55-57 49-54 40-47 36-44 72-82 65-75 50-62 67—68 60—66 55-58 52-58 40—50 81-83 81-84 81-82 77-80 72-75 Die Preise sind Marktpreise für nüchtern gewogene Tiere und schließen sämtliche Spesen des Handels ab Statt für Fracht, Markt- und Verkaufskosten, Umsatzsteuer, sowie den natürlichen Gewichtsverlust ein, müssen sich also wesent lich über die Stattpreise erheben. Marktverlaus: Rinder in guter Ware glatt, sonst ruhig; Kälber ruhig, gute schwere Kälber gesucht; Schafe und Schweine glatt. Schlachtviehmarkt«. Stettin, 26. Juli. Preise für 1 Pfund Lebendgewicht in Pfennigen: Rinder (8H: Ochsen —, Bullen 28—54, Kühe 15-43, Färsen 30—53, Fresser 40—46, Kälber (70) 1. —, 2. 70—74, 3. 50-60, 4. 30-40, Schafe (106) 1. 55-63, 2. 40-46, 3. 30-40, 4. 20-30, Schweine (380) 1. —, bis 82, 2. 81—82, 3. 79-80, 4. 77-79, 5. 75-77, 6. 7. 70—75. - Marktverlaus: Rinder sehr ruhig, Kälber flau, Schafe ruhig, Schweine langsam. Hamburg, 26. Juli. Preis« für 50 Kilo Lebendgewicht in Reichsmark: Schweine (2480) 1. 81—82, 2. 82—83, 3. 83-84, 4. 74-80, 5. 71—75. — Marktverkauf: Mätzig rege. Gedenktage für den 2S. Full. 1718 f- Der Quäker William Penn, Gründer des Staates Pennsylvanien, in Ruskombe (* 1644) — 1849 * D«r russische Staatsmann Sergej Graf Witte in Tiflis (f 1915) — 1856 -f Der Komponist Robert Schumann int Endenich (* 1810) — 1883 * Der italienisch« Minister präsident Benito Mussolini in Predappio bei Forli (Ro magna). Sonne: Aufgang 4,19, Untergang 19,53. Mond: Aufgang 22,52, Untergang 12,49.