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Saft drochmudert «st* »er «e-erfMomttM«« VA Svapqmtt. Die Ueberschlvdinmuiwen In der Gegend von Turkmene (SV Kilometer Mich von Trapeznnt am TchtvaiGn Meer) haben sehr viele Menschenopfer gefordert. Nach amtlichen türkischen Meldungen sind 389 Häuser zerstört worden und 386 Personen er trunken. Die Bevölkerung ist in die Berge geflüchtet. Delitzsch. Kürzlich wurde nachts ein vom Schützen iest in Eilenburg zuruckkehrender Kraftwagen eines hiesigen Arztes zwischen Cupsal und Lehelitz angefal- , len, entkam aber durch schnelles Ausbiegen. Da der Vorfall sofort der Landjägerei gemeldet wurde, gelang es schnell, die Täter zu ermitteln. Es handelt sich um zwei Gcschirrfuhrer aus Lehelitz, die offenbar angetrunken waren. Scherz und Ernst. tk. Giftige Parfüms. Als der Chauffeur eines Luxusautos in New York vor dem Hause seiner Herr schaft hielt, wartete er vergebens, daß diese aussteige. Er öffnete daraufhin die Tür und sah die Dame sowie ihre Freundin in tiefer Ohnmacht liegen. Er glaubte zunächst an Selbstmord oder ein Verbrechen und ries die Polizei. Es stellte sich aber heraus, daß die Damen unter der Einwirkung ihres starken Parfüms die Besinnung verloren hatten. Wie eine New Yorker Zeitschrift behauptet, enthalten die überaus starken in letzter Zeit zur großen Mode gewordenen amerikani schen Parfüms zahlreiche Giftstoffe, die eine Betäubung und, wenn man sie in einem engen geschlossenen Raum einatmet, sogar eine tiefe Ohnmacht Hervorrufen können. Sitzt man in der Metropolitan-Oper neben einer Dame, die stark parfümiert ist, so bekommt man entweder starke Kopfschmerzen oder einen leichten Schwindelanfall. tk. Ein Ziegelstein als äghptisches Herbarium. Sius einem Ziegelstein, der vor Jahrtausenden zum Bau der Umwallungsmauer des alten Eileithya am User des Nils, in der Nähe der modernen Ortschaft El Kab, verwendet worden war, hat der Forscher Un ger unter großen Vorsichtsmaßregeln eine Anzahl von Resten pflanzlicher und tierischer Lebewesen freigelegt, die vermutlich bei der Herstellung des Steines in die Ziegelmasse kineingeraten waren, sich aber in die sem luftleeren Gefängnis gut erhalten hatten. Sogar die genaue wissenschaftliche Bestimmung der Pflanzen war ohne besondere Schwierigkeit möglich. Zuerst wur de der 31 Zentimeter lange und 15 Zentimeter breite Ziegel durch längeres Schlämmen, ausgelöst; dabei er gab sich, daß man die Bestandteile des Steines durch Beimischung von Häckerling gefestigt hatte. Es fanden sich kleingehackte Teile der Gerste (Hordeum vulgare), Stücke von Weizenpflanzen (Triticum turgidum), und zwar von der gleichen Weizenart, die noch heute in Aegypten angebaut wird, außerdem Ackerunkräuter (Didesmus und Salvia), ebenfalls von der gleichen Art, die jetzt noch in Aegypten und Syrien vorkommt. Tie ganze Untersuchung ergab wertvolle Aufschlüsse über die im alten Aegypten bekannten und benutzten Pflanzen. tk. Perpetuum mobile zu verkaufen! Eine New Yorker Patentfirma erhielt von einer Frau aus einem kleinen Ort im Staat New York einen „deutschen" Brief, der seiner eigenartigen Schreibweise wegen hier buchstabengetreu wiedergegeben ser: „Geehrter Herr Ich bitte um eine auskunft wiefiel Wirde hir in Amerika bezahlt werden für die erdichdung. mein bruder hat geschriben das er groszen erfolk hat ec ist Maschrn- Moszer von Kindheit auf und er hat schon seit 30 fahr die ideh in Kopf die Maschin zu machen was fon seiner Digenen schwere geht, den letzten ganzen Winther hat ehr daran gearbeit und eS ist ihm gelungen das es beoreM fon einer Uhr biss zum gröszten bedrib- stant sokan die Errichtung hergerichtet werden, ev schreibt das ist etwas sehr wehrt soles fir die Mensch heit. die Maschin arbeit ohne gefiltert zuwerden, nach seinem schreiben nach ist chr wilens hir her zukonren es zuferkaufen nur erhat uns ersucht wir solen uns be fragen und solen im gleich wissen laszen was Amerika Wirde wilens sein zubezalen. ich hoffe das sie mich richtig ferschdanten haben mein Bruder ist in Europa ich bitte um baldige antworth sie tönen in deutsch oder Englisch schreiben ich kans leszen nur schreiben kau ich nicht Englisch. Hochachtungsfol" Ohne Zwei fel handelt es sich bei der Maschine, die arbeitet, ohne gefüttert zu werden, um das so lange vergeblich ge- st»chte Perpetuum mobile. Das neue Delhi. Die großartigste Hauptstavt der Welt. Seit den Zeiten des Großmoguls hat man Delhi, dw uralte Tempelstadt, als Hauptstadt Indiens be trachtet; jeder Herrscher des riesigen Reiches hat neben die alten Anlagen neue gesetzt, die seinem Denken, seinen Ansprüchen an Bequemlichkeit und seinen künst lerischen Anschauungen entsprachen. Auch die eng lischen Beobachter machen keine Ausnahme, und sie haben ein neues Delhi erbaut, das'nach den Aussagen vieler Reisender die eindrucksvollste, großartigste Haupt stadt der Well sein soll. Das indische Volk, so behauptete Professor C. H. Reilly kürzlich in einem Vortrag, den er vor den Mit gliedern des Rotary Clubs in Manchester hielt, geht an diesem gewaltigen architektonischen Werk mit Gleich gültigkeit vorüber. Diese Indifferenz verschwindet erst, wenn die Inder an die Summen denken, die sie für die Errichtung der neuen Stadt aufbringen müssen. Vier hundert Millionen Mark kostete diese neue Hauptstadt, die nur in den vier kühlen Monaten des Jahres be wohnbar ist; in den übrigen acht Monaten wird In dien von dem hochgelegenen Simla aus regiert. Unter den britischen Bewohnern Indiens erzählt man sich eine Anekdote, aus der hervorgeht, wie leicht sinnig die Engländer bei der Wahl des Ortes ge wesen sind, aus dem Indiens neue Hauptstadt ge baut worden ist. „Wo habe ich damals nur so gut geschlafen", fragte dex „britische Bizekönig Lord Lar- omg» ein« THes einen fetN?r Beäiüttzn. „In Delhi", nmr die AnErt. „Dann", meinte Lord Hardings „wollen wir dort die neue Hauptstadt bauend. Mit der Energie, die britische Kolonisatoren aus- zelchnet, hat man eine RegterunaSstadt erdichtet, die aroßzügiger anaelegt ist alS Washington. Die großen Avenuen, die Rosengärten und gewaltigen Bauwerke machen einen unvergeßlichen Eindruck, «e werden noch stehen, wenn die britische Herrschaft Mes Tages verschwunden sein wird, wie man noch heute in Nord- afrlka Reste römischer Kultur findet. Münzen aus Rheingold. Golvsunve im Rhein. Eine vor einiger Zeit angestellte Berechnung Hai ergeben, daß das Wasser des Rheins jn jedem Kubik- meter 0,02 Milligramm Gold enthält. Durch den Rhein werden also dem Meere alljährlich viele Hun derte Kilogramm Gold zugeführt. Mit dem Gold gehalt des Rheinsandes hängt auch die alte Sage vom Rhe^osd zusammen, die vielleicht alten Goldfunden aus >.m Oberlauf des Rheins ihre Entstehung ver- dankt. Allerdings hat man, wie Woller festgestellt Hap nie wirkliche Goldklumpen gefunden, auch nur selten größere Körner, sondern fast^immer nur Goldblättchen und -flitterchen, und auch diese nur in so geringen Mengen, daß man, um ein Gramm Gold zu erhalten, hundert Kubikmeter Sand durchwaschen muß. Immerhin gab es in früherer Zeit eine Anzahl Von Goldwäschereien am Rhein, so z. B. im Jahre 1439 eine „Waschbank" bei Basel; andere Goldwäschereien hielten sich sogar bis in die siebziger Jahve des vori gen Jahrhunderts. In Chur war man besonders be strebt, dem Rheinwasser das Gold zu entziehen, noch ehe es die Strömung dem Bodensee zuführte, denn vom Bodensee ab bis zur Aaremündung zeigt sich kein Gold mehr im Rhein. Da bei Basel der Goldgehalt aber wieder einsetzt, stellten sich dort auch die Goldwäsche reien wieder ein,, beschränkten sich indes hauptsächlich aus die linke Userseite und hörten schließlich bet Mainz ganz auf. Aus dem Rheingold wurden früher auch Ver kehrsmünzen geprägt, so im Jahre 1386 eine Münze, die bis ins 15. Jahrhundert sogar den Florentiner Goldgulden ersetzte. Jn Baden geprägte Rhetngold- münzen zeigten die Aufschrift „ex sabulis Rheni", und andere, von denen die Badische Regierung durchschnitt lich 2000 Stück im Jahre ausgab, hießen „ein Dukat aus Rheingold". Auch der vom Golde gereinigte Rheinsand wurde früher verhältnismäßig teuer ver kauft, weil er besonders als Streusand sehr beliebt war. Warum dann die Aufregung? „Schrecklich ist das mit Meiner Fraui Mon gens, mittags, abends, immer will sie Gew." «.: „Na, und wie benimmst du dich itt VA Angelegenheit?" A.: „Nun, von mir hat sie noch nie einen Weih nig bekommen." Sport. rr Tie deutschen Radmeisterschaften für Berufsfahrer wurden am Sonntag im Grunewald-Stadion entschieden. Fliegermeister wurde Engel-Köln, Meister der Dauer fahrer der Weltmeister Walter Sawall-Berlin. rr Ter Große Preis von Berlin, das Hauptereianis des Eröffnungstages der zweiten Internationalen Berliner Rennwoche im Grunewald, ausgestattet mit 70 000 Mark, wurde von dem Oppenheimer Hengst Oleander im Kanter über 2600 Meter gegen Impressionist gewonnen. — Im Internationalen Hürdenrennen (Ehrenpreis und 30 000 M., 3500 Meter) blieb überraschend der Rheinländer Mar ee Hu s vor Heluan siegreich. rr Zahlreiche Hochschul-Bcstleistungen in Münster. Die deutschen Hochschul-Meisterschaften in Münster brachten verschiedene Rekorde. Meter- Berlin verbesserte den Re kord im Weitsprung auf 7,16 Meter, Schilg en-Darm- stadt den im 5000-Meter-Lauf auf 15:44,1. Jn neu« Rekordzeit gewann die Universität Berlin die 4mal100- Meter-Stafsel Mr Studentinnen. — Riedel-Hannover schraubte den Diskus-Rekord auf 43,14 Meter. — Der 800-Meter-Rekord erfuhr durch Müller-Berlin, der in 1:56,6 siegte, eine Verbesserung. Schilgen drückte die be stehende Bestleistung im 1500-Meter-Lauf auf 4:06,4. — Die Universität Frankfurt gewann in Rekordzeit die 4- mal-100-Meter-Staffel uno Steinhart-Münster die 110 Me ter Hürden in ebenfalls neuer Rekordzeit. — Einen neuen deutschen und Hochschulrekord schuf der Königsberger Mol- les mit 64,82 Meter im Speerwerfen. rr West-Teutschlaud schlägt Holland. Den Leichtathle. Uk-Länderkampf West-Deutschland - Holland der Männe, gewannen die Deutschen mit 71:41 Punkten, obwohl si, nicht mit ihrer besten Vertretung nach Amsterdam gefahren waren. Im 5000-Meter-Laufen stellte der Holländer Baars mit 15:29 als Zweiter hinter KilP einkommend einen neuen Landesrekord auf. Westdeutschlands Damen verloren ihren Länderkampf gegen diS Leichtathletinnen Hollands mit 45,5:40,5 in Gouda. -Sportliches Allerlei. rr He« Senats^lchter gewann Amicttia-Mannheim bei der aroßen Hamburger Ruderregatta. Zweiter wurde mama-Frankfurt a. M. vor dem Berliner RC. rr La» Weser-Stromschwimwe« der Deutsche« Tur, MMchzft über 3000 Meter bei Minden sicherte sich Busth- HHW-Jserlohn in 23:03 vor Kuhlmann-Dortmund. rr Le« Große« Preis der Nationen für Sportwagen« auf dem Nürburgring gewann der Franzos« Chiron Bugatti, nachdem die Mercedesfahrer wegen Maschine» schadens das Rennen aufstecken muhten. Der Franzos« «zielte mit einem Durchschnitt von 107 Stundenkilometern die beste „Zett des Tages. rr Mi den schlesischen Schwimmeisters-Haften wurde Schubert dreifacher Sieger. Er gewann das 100-Meter°Fr«v mWywimmen in 1:04, di« 200 Meter Freistil in 2:34,4 und die 400 Meter Freistil in 5:43,5. rr Einen neuen LT.-Arauenrekord im WeitsPr««g MA bei den Meisterschaften des Kreises Unterlveser-Ey» M Meppen die Turnerin Frl. Bauschultemit 5,51 Mek« auf. rr Teutscher Polomeister wurde Hamburg durch einen überlegenen 7:1-Erfolg gegen Frankfurt a. M. Eine heiße Davispokalschlacht Mit einem 3: 2 Sieg errang sich Deutschland die LM nähme zum Endkampf um den Davis-Cup. Unser BW zeigt die Teilnehmer am Doppel, von links nach rechts: Dr. Landmann und Dr. Kleinschroth. Letzte Nachrichten. Die deutsche Delegation für die BölkerbundStagtMg« — Berli«, 16. Juli. Der deutschen Delegation fm> die Septembertagung des Völkerbundes werden als Pa« lamentarier angehören: von der Sozialdemokratie Dr« Breitscheid, von der Deutschen Volkspartei Freiherr v« Rheinbaben, von der Demokratischen Partei Graf Berni- storfs und Koch-Weser, vom Zentrum Prälat Kaas und Professor Hoetzsch von der Deutschnationalen Vollspartei. Bier Jugendliche in der Ostsee ertrunken. — Kappeln a. d. Schlei, 16. Juli. Beim Baden ln der Ostsee ertranken zwei junge Mädchen im Mte« von fünfzehn bis sechzehn Jahren. Weiter ertrank ein fünfzehnjähriger Bäckerlehrling beim Baden in der Schlei. — Wie aus Kolberg gemeldet wird, kenterte das Boot eines siebzehnjährigen Malerlehrlings, der sich zu weit in die offene See gewagt hatte. Der junge Mann ertrank. Bier Tote bei einem Grubenbranv — Gelsenkirchen, 16. Juli. Jn der Nacht brach in einem Blindschacht auf der fünften Sohle der Zeche Katherine in Kray Feuer aus. Die Nütungswehren aller benachbarten Zechen wurden sofort eingesetzt. So weit es sich bis jetzt übersehen läßt, gelten vier Berg leute als verloren. Eine Rede des Reichsernährnngsministers Dietrich. Oehring««, 16. Juli. Auf einer Tagung der Deutsch- Demokratischen Partei erklärte Retchsernährungsminister Dietrich, die Erhaltung der Landwirtschaft sei eine drin gende Notwendigkeit für Deutschland. Eine Rentabilität der Landwirtschaft lasse sich nur durch eine maßvolle Schutz politik und eine bessere Organisation innerhalb der Land wirtschaft erreichen. ; Ein Sohn von Hngo von HoffmannSthal begeht Selbstmord. — Wien, 16. Juli. Der älteste Sohn des Dich ters Hugo v. HoffmannSthal, der 26 Jahre alte Franz v. HoffmannSthal hat sich in der Villa seiner Eltern in Rodaun bet Wien durch einen Schuh in die Schläfe das Leben genommen. Man vermutet, daß die Aussichtslosigkeit, sich eine Existenz gründen zu können, den jungen Mann in den Tod getrieben hat. Er hat keinerlei Abschiedsbriefe hinterlassen und das einzige, was zur Aufklärung des Motivs dienen könnte, ist der Brief eines Verwandten an ihn, in dem es heißt, daß Franz jetzt bereits 26 Jahre alt sei und daran gehen müsse, sich selbst zu erhalten; er könne nicht weiter vom Gelbe seiner Eltern leben. Dev Tote war im Vorjahre Volontär im Empfangsbureau des Hotel Adlon in Berlin. Lie Weiterverfolgung der Utrechter Affäre eingestellt. - «rüffel, 16. Juli. Das gegen Ward Hermann- Wegen Veröffentlichung der Utrechter Dokumente ein geleitete Verfahren ist eingestellt worden. Der Schneidemühler Mordfall restlos aufgeklärt. Schneidemühl, 16. Juli. Jn der Mordsache Lasch hat der Haupttäter Baginski ein Geständnis ab gelegt und zugegeben, die Tat mit noch einem weiteren Mann begangen zu haben. Dieser, der Vtehhändlev Libuda, legte darauf ebenfalls ein Geständnis ab und gab den Ort an, an dem sie die Leiche des Lasch ver-