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Staiberaimgen. Die Wohnungsnot. — Arbeitereigenheime. — Die Anstellung der Anstaltsgeistliche«. — Die Kranen» klinike« in Lhomnitz und Planen. - Dresden, 10. Juli 1V20. Der sächsische Landtag ist jetzt in die umfassend« Arbett der Etatberatuilgen «maetreten. Ueber das Kapitel 24 Abteilung B Arbeite- und Wohlfahrtspflege bertchtetf der Abg. MÜllcr-Planitz (Soz.). Er sprach zur Wohnungs not in Sachsen und teilte mit, daß die statistischen Ermitt lungen der Wohnungszählung nicht vor September erwartet werden könnten. Die Aussichten für daS Jahr 1SM seien recht trübe. Die Errichtung von Eigenheimen für Arbeiter schreite fort. Abg. Siegel (Soz.) sorderte einen Zuschuß von 2 000 000 Reichsmark für leistungsschwache Krankenkassen. Am besten sei die Zusammenlegung der Krankenkassen. Im Verlauf der Beratung wurde das Gehalt des Wohlfahrtsministcrs gegen die Stimmen der Kommunisten und Sozialdemokraten genehmigt und in den Etat eingestellt. Abg. Thümmel iSoz.) berichtete über Kapitel 27 Frauen kliniken zu Dresden und Chemnitz und Krankenstift zu Zwickau. ES werden Gelder für die Erweiterung der Frauenkliniken gefordert, außerdem 18 000 Reichsmark für Sä uglingSwäsche. Zum Kapitel 28 Heil- und Pflcgeanstalten verlangte man die Streichung der für acht Anstaltsgeistliche eingesetz ten Summe. Die Regierung erklärte, daß die Anstalten auf die Geist lichen nicht verzichten können, da deren Zuspruch von den Kranken verlangt werde. Der Staat sei nicht in der Lage, den Erweiterungsbau der Chemnitzer Frauenklinik vor zunehmen, da müsse sich auch die Stadt Chemnitz finanziell beteiligen. Auch der Plauener Bau müsse noch zurückgestellt werden. Nach längeren Debatten wurde mit 47 gegen 44 Stim men die Streichung der acht Anstaltsgeistlichen abgelehnt. Außerdem wurden 18 000 Reichsmark für Säuglingswäsche genehmigt, sowie die nächsten Bauraten für die Plauener und Chemnitzer Frauenkliniken bewilligt. ES werden im wettere» Verlauf der Sitzung die Kapitel S4, 3ö und 80 gemeinsam beraten und die betreffenden Ein stellungen genehmigt. s Bei der Beratung des Kapitels 87 kommt eS zu einer > heftigen Anseinandcrfetzung zwischen den So zialdemokraten und dem Finanzmintster Weber. Die Sozialdemokraten forderten die Einstellung von einer Million Reichsmark für die Errichtung eines neuen Blinden- Hauses. Finanzminister Weber bezeichnete diese Forderung als einen Tiefstand finanzieller Verantwortungslosigkeit Uno wandte sich sehr energisch gegen dieses Projekt. Abg. Müller-Planitz iSoz.) bezeichnete eS als eine Ge meinheit, seiner Partei einen Tiefstand der Verantwortungs losigkeit vorzuwerfen. Die Finanzen des Staates erlaubten sehr wohl derartige Wünsche. Finanzmintster Weber wandte sich in großer Erregung gegen die Sozialdemokraten, die auch seine Beamten in glei- , cher Weise behandelten und ihnen in den Ausschüssen kein j Gehör schenkten. Abg. Dobbert iSoz.) behauptete, daß diese Bemerkungen - des Finanzministers unwahr seien. Schließlich wurden nach -er heftigen Auseinandersetzung die Aufstellungen genehmigt und die sozialdemokratischen Anträge abgelehnt. Beim , Abschluß des Berichts dauerten die Verhandlungen noch an. Nächste Sitzung am Donnerstag, den 11. Juli, mittags , 12 Uhr. 17. Deutsches dW-e-lege!n. Leipzig im Zeichen der Kegler. — Der Kamps um die deutsche Meisterschaft. — Starke international Beteiligung. ) ( Die starke Ausbreitung des Kegelsports ist nicht nur eine Erscheinung im Deutschen Reich. Mächtig Fuß gefaßt hat die Bewegung in den Vereinigten Staaten, ferner in Schweden, Finnland, Dänemark, Holland und in der Schweiz. Wurde das Kegeln, gleich wie hei uns, jahrhundertelang nur als Unterhaltungs spiel geübt, so hat die neue Zeit in wenigen Jahren einen anerkannten Sport aus dem Spiel gemacht. — Die Ausbreitung in ersten sporttreibenden Ländern , zeigt die wachsende Bedeutung des Kegelsports. Dem Deutschen Bundeskegeln, das in der Zeit vom 13. bis zum 19. Juli in Leipzig zur Durchführung kommt, wird allgemeine Aufmerksamkeit gezollt. Etwa 30 Sportkegler der Vereinigten Staaten von Amerika, ferner Mannschaften aus Schweden, Finnland und anderen Ländern nehmen an den Leipziger Kämpfen teil. Zwei Zehnkegelbahnen, die als internationale Bahnen gelten, sind im Leipziger Achilleion eingebaut ! und dürfen einer ständigen Besetzung sicher sein. ; Die Deutschen M e i st e r s ch a f t s k e g e l n erfol gen auf 30 Asphalt-, 20 Bohlen- und 8 Scherenbahncn. Internationale Länderkämpfe zwischen Mannschaften aus den Vereinigten Staaten, Schweden, Finnland, Holland, Dänemark und Deutschland auf zwei amerika nischen Parkettbahnen (Zehnkegelbahn), 300 Kugel- großkämvfe, drei Bahnenkämpfe, Sportabzeichenbah nen (200 Kugeln); zahlreiche Ncbenkämpfe; Figuren- kegcln auf drei Vahnarten; Werbekcgeln für Nicht- Mitglieder des Deutschen Keglerbundes usw. füllen das überaus reiche Programm der Wettkämpfe aus , Streik der Dresdner Tischler. - )t Nachdem die Verhandlungen über den Mantel- und Bezirkstarifvertrag zum Abschluß gebracht worden ' waren, hat nunmehr der Verband sächsischer Tischler- , meister erklärt, daß er tarifunfähig sei. ' Die Dresdner Tischler beschlossen daraufhin in einer Versammlung, in allen Betrieben von den Arbeitgebern die Anerkennung des Tarifvertra ges zu verlangen und, wo diese Anerkennung verwei gert werden sollte, mit Kampfmaßnahmen vorzugehen. Durchschuß In einer Reihe vvy Betrieben sind am Montag die Tischler tn - enGtreik getreten. Die Arbeitsnteder- legung in weitepsn Betrieben steht bevor. Verharrdlmrgs« mtt den Landeskirche«. M«de»a«fnahWe der Besprechungen am Donnerstag. Die . Verhandlungen zwischen dem Preußischen StaatSministerium und den evangelischen Landeskir chen werden, wie wir aus sicherer Quelle hören, am heutigen Donnerstag beginnen. Auf beiden Seiten schein! das Bestreben vorhanden zu sein, baldmög lichst zu einem Abschluß zu kommen, damit bet Zu- sammentritt des Landtags dem preußischen Parlament die entsprechenden Vorlagen bereits unterbreitet wer- den können. Aus dem Reich der Lüfte^ Ein geglückter Ozeanflug. — Notlandung in Spanien, Das Flugzeug „Pathfinder", das bekanntlich in Old Orchard zu einem Transozeanflug nach Rom ge startet war, ist bei der spanischen Stadt Santander in der Nähe des Strandes gelandet. Die Flieger erklärten, daß sie kurz «ach dem Start in New Uork hätten 24V Liter Benzin über Bord werfen müssen, da das Uebergewicht den Flug gefähr det hätte. Als sie geseheu hätte«, daß der Brennstoff nicht für den Flug bis Rom ausreiche» würde, hätte« sie nach Madrid fliegen wollen. Sie hätten aber ge^ rade noch Santander erreichen können. * „Anttn Bowler" gerettet. Tie Befürchtungen, daß das Flugzeug „Üutin Bowler", das in Etappen nach Berlin fliegt und dort bereits am Sonntag erwartet wurde, veruugliickt sei, hat sich erfreulicherweise nicht bestätigt. Es ist, wie soeben gemeldet wird, in Port Burnwell in der Hudson« bay gelandet. Es meldete, daß es wegen schlechten Wetters «uv Nebels SS Stunden lang 4« Meilen südlich Port Buruwell aufgehalteu worden sei. In Port Burnwell warten die Flieger das Fallen des Nebels ab. Seit dem Ausstieg vom Remi-See (Ontario) sind bis jetzt sieben Tage vergangen. Von den arktischen Gebieten strömen dicke Nebelschwaden heran, die den Fliegern ein undurchdringliches Hinder nis für den Weiterflug bereiten. Auf Zeit kommt eS den Fliegern jedoch nicht so sehr an, da es gilt, einen sicheren Weg nach Europa zu entdecken Russische Flieger i« Berlin. Donnerstag mittag landete aus dem Tempelhofer Feld in Berlin das russische Verkehrsflugzeug A. N. T. 9, das morgens um 2.45 Uhr in Moskau zu einem Europarundflug ausgostiegen war. Außer dem Piloten und dem Byrdmonteur befanden sich neun Fluggäste an Bord, darunter der Hauptin spekteur der russischen Verkehrsluftflotte. Das Flug zeug führt den Namen „Krylja Sowjetow" (Flüael der Sowjets). * Ein «euer Tauerflug-Rekord. Die amerikanischen Flieger Lorence Mandell und Robert Reinhart haben aus dem Flugzeug „Ange- leno" den erst drei Tage alten Weltrekord im Dauer fluge mit Betriebsstoff-Aufnahme in der Lust der „City os Cleveland" überboten. Sie befinden sich bereits über 190 Stunden in der Luft. Schiff mit Flügeln. Tas neue zwölfmotorige Riesenflugzeug „DoX". Als auf der Tornier-Flugzeugwerft bei Rohrschach am Dienstag das neue zwölfmotorige Riesenflugzeug „DoX", in dessen Passagierrüumen bequem hundert Passagiere, im Notfall sogar bis zu hundert'ünfztg Platz finden können, der internationalen Presse und Sachverständigen aus allen Ländern gezeigt wurde, betonte Tr. Dornier in einer Ansprache, daß dieser TYP noch lange nicht das Ozeanflugzeug darstelle. Mit diesem Flugzeug solle auch nicht der längst geplante Ozeanverkehr eingerichtet werden, daß selbst „To X" nur eine Etappe bedeute. Auf Grund seiner zwei Jahrzehnte langen Erfahrungen sei er zu der Ueberzeugung gekommen, daß die Vergrößerung der Abmessungen die Sicherheit wesentlich erhöhe und die Wirtschaftlichkeit steigere. Bei dem neuen Flugschiff könnten die Piloten ihre ganze Aufmerksamkeit allein auf die Tätigkeit des Fliegens richten. Ten technischen Teil übernehme ein Ingenieur. Er werde dabei unter stützt von einer Reihe von Spezialisten. Ein weiterer Vorteil sei die noch niemals dagewesene Unterteilung ver Antriebsleitung. Zwölf voneinander unabhängige Motoren arbei teten als eine Einheit. Der Flug könne auch beim Abstellcn von drei bis vier Motoren ohne weiteres fortgesetzt werden. Ter Brandgefahr sei dadurch be gegnet, daß die Vetrtebsmtttelbehülter weit entfernt von den Motoren au der tiefsten Stelle des Schiffs körpers lägen, in besonders abgeschotteten, aber jeder zeit zugänglichen Räumen. Zur Frage der Wirtschaftlichkeit verwies Tr. Dor- uier daraus, daß heute ohne staatliche Beihilfe mr- geuds Luftverkehr betriebe» werden könne nnv daß die Flugzeuge ihre volle Verwendungsmöglichkeit erst dam» erreichen würden, wenn sie wirtschaftlich seien. Heute sei so gut wie teiue Wirtsck-aftlichkeit vorhaudeu, weil die Flugzeuge, sobald sie Strecken von mehr als 5VV bis KVV Meilen zu überfliegen hätten, nur noch ihre Besatzung und den Brennstoff zu transportieren vermöge». Hier eine Verbesserung zu schaffen, sei neben der Erhöhung der Sicherheit der zweite führende Ge danke bet dem Bau des Flugschisfes gewesen. 24 Menschen verschlang die See. Ter Untergang des englischen U-Bootes H 47. Nunmehr steht fest, daß das U-Boot-Unglück in der Irischen See 24 Todesopfer gefordert hat. Nach den letzten Mitteilungen der Marineleitung sind von dem untergcgangenen Boot H '47 drei Mann gerettet . einschließlich des befshlsführenden Offiziers, 21 Mann einschließlich eines Offiziers werden vermißt. Von dem Boot L 12 werden zwei Mann vermißt. Einer der Ueberlebenden erlag den bei dem Zusammenstoß er littenen Verletzungen. L 12 hat Milford Haven mtt eigener Kraft erreicht. Seine Beschädigungen sind be trächtlich. Einzelheiten über das Unglück sind noch nicht bekannt. Nach einer Lesart ereignete sich der Zusammen stoß, als beide Boote an der Oberfläche Mrs«, nach einer anderen war H 47 zur Zeit des Unglücks in Sehrohrtiefe unter Wasser. 16 Marinesahrzeuge ein schließlich des Schlachtschiffes „Rodney" und 26 Flug zeuge weilen an der Unglücksstelle. Es wird bestätigt, Vak das Boot in einer Tiefe von ruud 118 Meter liegt. Grosse Mengen vel be decken die weite Wasserfläche an der «ngliicksstelle. Unterseeboote versnche», dnrch Tauchen die genaue Lage des Bootes zu ermitteln. Nach weiteren Privaten Mitteilungen ereignete sich der Zusammenstoß in dem Augenblick, als sich beide beteiligten Boote an der Oberfläche befanden und H 47 wegen Maschinenschadens kanalabwärtS fuhr. Die geheimnisvolle N-ttung des befehlsftthrenden Offiziers scheint darin ihre Er klärung zu finden, daß der Zusammenstoß ein großes Loch in die H 47 riß, durch das er sich retten konnte. In Flottenkreisen in Portsmouth schließt man aus allen bisher vorliegenden Einzelheiten, daß die H 47 nach dem Zusammenstoß wie ein Stein in die Tiefe versank. Aus Stadt und Laud. Ucbcrfall im Wäscheladen. In Berlin wurde abends in der Kursürstenstraße die 49jährige Inha-, berin eines Wäschegeschäftes, Erna Nasse, von einem etwa 20jährigen Mann mit einer eisernen Stange über fallen und zu Boden geschlagen. Auf die Hilferufe der Uebersallenen eilte ihre Mutter herbei, die eben falls von dem Eindringling niedergeschlagen wurde. Beide Frauen wurden in lebensgefährlichem Zustand in das Achenbach-Krankenhaus geschasst. Von dem Tä ter fehlt bisher jede Spur. Abgklchuter Hafteutlassungsiutrag. Gegen den 40jährigen Dachdecker Hermann Burdach in Bran denburg a. H., der am 26. Mai dieses Jahres bet einem Wochenendausflug auf den Landwirt Karl Gierth in Beetzsee bei Brandenburg geschossen und ihn so schwer verletzt hat, daß er an den Verletzungen starb, ist Anklage wegen Totschlags erhoben. Der Verteidiger von Burdach hatte gestern einen Haftentlassungsantrag eingereicht. Dieser Antrag wurde vom Potsdamer Landgericht abgelehnt. Tie Reparatur an der „Europa". Der Lloyd- dampser „Europa" wird, nachd.'m die Ausbauarbeiten gute Fortschritte gemacht haben, am kommenden Sonn tag in Hamburg ausgedockt werden. Die beschä digten Räume und Innenausstattung sind fast wieder hergestellt, so daß der neue Ablieferungstermin ein- gehaltcn werden kann. DaS Schiss wird nach der Aus- dvckung an den Ausrüstungskai der Bauwerft von Blohm u. Voß verholt werden. Europareisc amerikanischcr Schüler auf dem Tandem. Unter den Fahrgästen des in Hamburg-Cur- Haven cingetrosfenen HaPagdampserS „New Uork" be fand sich eine Gruppe von siebzig amerikanischen Schü lern, die Deutschland, Frankreich und England mit Tandemrädern bereisen wollen. Leiter dieser Europa- sahrt ist der Direktor des Education Record Bureaus in New Uork. Mit dsnuelben Dampfer trafen ferner dreißig amerikanische Lehrer ein, die Europa zu Stu dienzwecken bereifen wollen. Al,c Nädcr stehe» still. Tas Vcrkehrsperfoual der Städtischen Straßenbahn- und Autobuslinien in Bie lefeld ist in den Streik getreten. Durch die Bezirks- schiedsstelle in Dortmund war dem Bielefelder Vcr- kehrspersonal eine Lohnerhöhung von drei Pfennig je Stunde zugcbilligt. Der von den Arbeitgebern einbcrusene Zcntralausschuß bestätigte diesen Schieds spruch, während die Arbeitnehmer eine weitere Lohner höhung forderten. Da eine Einigung nicht zustande kam, wurde der Verkehr auf sämtlichen Straßenbahn- und Autobuslinien in Bielefeld stillgelegt. Ei» überaus frecher Schwindel. Einem mehr als dreisten Schwindel ist die Fahrkartenausgabestelle Düsseldorf Hauptbahnhof zum Opfer gefallen. Am 4. Juli wurde auf dem Eisenbahndienstfernsprecher „von dein Pcrsonalbüro der Reichsbahndirektion Elber feld" mitgcteilt, daß ein Betrtebsassistent Heunek zur Verstärkung überwiesen werde. Die Versetzungsverfü gung werde folgen. Am Abend des gleichen Tages meldete sich dieser Hcunek in Düsseldorf und wurde in den Tienst eingereiht. Er zeigte sich erfahren und anstellig. Am Montag erschien er nicht zum Tienst. Eine Nachfrage in seiner Wohnung ergab, daß es sich um einen Schwindler handelt. Bel der darauf folgen den Kassenprüsung wurde festgestellt, daß ein Fehl betrag von 10 000 Mark zu buchen ist. Die polizei lichen Ermittlungen sind bisher erfolglos gewesen. Scherchen bedauert. Bei dem Musikfest in Duis burg hat der Kapellmeister Hermann Scherchen aus Königsberg dem Musikkritiker der „Rheinisch-Westfä lischen Zeitung", Herzog, einen Schlag ins Gesicht ver setzt. Scherchen hat kurz nach dem Vorfall dem Vor stand des Verbandes deutscher Musikkritiker eine Erklä rung übergeben, in der es heißt: „Herr Herzog hatte meiner Frau, der Schauspielerin Gerda Müller-Scher chen, unlauteres Verhalten in einer Honorarangelegen heit unterstellt. Ich bin Herrn Herzog nicht als Künst ler, sondern als Privatperson entgegengetreten. Ta ich allgemein jedes tätliche Vorgehen gegen einen Geg ner mißbillige, lege ich Wert darauf, dem Verband deutscher Musikkritiker, dem Herr Herzog als Mitglied angehört, mein Bedauern über den tätlichen Angriff auszusprechen. Die Sache selbst ist bereits Gegenstand einer BleidigungSklage. Ich übergebe sie nunmehr auch der StandcSorgantsatton der Musikkritiker zur Be handlung." Kleine Nachrichten. * Am Dienstag ist der hundertjährige Gründungs tag der Bank von Spanien festlich begangen worden. * Auf dem Artillericübungsplatz in Dolina bei StaniS- lan platzte bei einer Schießübung das Rohr einer Feld- kanons wodurch zwei Artilleristen getötet und drei schwer verletzt wurden. * Die Launen des Sommers 1929 ergeben sich am besten aus der Tatsache, daß am Dienstag in Le Bourget 7 Uhr morgens nur 4 Grad gemessen wurden. In den Är- chioen der Wetterwarte mnä man bis zum Jahre 190S rucückgchcn, um Spuren kce..r.:gee Wette.uau.ieu zu finden.