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Sir »ME M der AMMaffe. Lech« Monate Sofängni» für eine« «affenasstst-nten. — Bor dem Großen Schöffengericht Erfurt hgtte sich -er Kaffenafftstent Lederer aus Steinach zu verantworten, der Set der Grfurter Mgemetnen Ortskrankenkasse als Nebenkaflierer tätig war und in dieser Eigenschaft durch raffinierte Fälschun gen 1K0V Reichsmark Kaffengslder erschwindelte. Er hatte eine der Kontrollkassen zu bedienen und brachte ed fertig, durch falsches Tippen auf der Schreibmaschine in der Weise, daß er auf Qutttungskarten -er Mitglie der die erste Zahl absichtlich nicht tippte, son-erw Ne handschriftlich nachtrug, auf den Kassenstretfen die Zahl aber fallenltetz, sich beträchtliche Summen zu erschwin deln. In einem Falle betrug der Gewinn sogar M Reichsmark. ' Das Geld verjubelte er dann in leichter Gesell schaft. Da die Eltern den Betrag voll ersetzen, ist eine Schädigung der Kasse nicht eingetrcien. Das Schöffen gericht verurteilte den Angeklagten wegen fortgesetzten Betrugs und Unterschlagung zu sechs Monaten Gefängnis. Katastrophe am Schwarzen Meer. Vierhundert Tote. Die Gegend von Sürmene und Pasardzik am Schwarzen Meer, östlich von Trapezunt, wurde durch einen 48 Stunden andauernden Wolkenbruch betroffen. Sämtliche Dörfer wurden überschwemmt, Erdrutsche hatten große Zerstörungen zur Folge. Tie Zahl der Opfer ist sehr groß. Bisher sind vierhundert Tote geborgen. Aus Stadt und Land. Opfer des Rauschgiftes. In einem Vorort im ent fernteren Westen Berlins wurde in einer Apotheke ein Mann angehalten, der auf ein Rezept eine größere Dosis Kokain beziehen wollte. Der Kunde war mit seinem eigenen Auto vorgesahren und machte durch aus nicht den Eindruck eines Fälschers. Auf der Poli- Mi ergab sich, daß er eine in Berliner Kunstkreisen ziemlich bekannte Persönlichkeit ist. Er hatte sich fviHer dem Kokaingenuß ergeben, um so seine Arbeitskraft W steigern. Als unvermeidliche Folgen zeigten sich über bald Zustände, die zu einem völligen Zusammen bruch führten. Dreimal unterwarf sich der Rauschgift- puchtige einer Entziehungskur, wurde aber immer wie der rückfällig. Anfang Mat dieses Jahres begann er damit, sich selbst Rezeptformulare zurechtzuschneiden, sie zu bedrucken und mit beliebigen Namen von Aerz- ten zu unterzeichnen. Die Todcsfahrt bei Koserow. Wie aus Kose row gemeldet wird, steht jetzt einwandfrei fest, daß die fünf Badegäste den Tod in den Wellen gefunden z Wben, wurde ^öch das Boot hei KtzV«ger Bech an !> yand gefch»v««mt «O-yon KöwePgerFiMm geborgen. Durch telephonische' Nachfrage wurde issweftellt. vast AM maRs «NnhaK Meter^ße BM ! WtrtS Schlechte« aus Koserow Kakelt, w dem die Badegäste di« Fahrt nach «Gen anaetreten -Mm. j An dem Boot wurde auch ein pw>tograWchher Apparat j einer der beiden Damen gefunden. Die Vermißten waren bis auf den Kaufmann Menner aus Berlin unverheiratet. Menner hinterläßt Frau und zwei ! Kinder. Schisfsz«sam«enftob bei Cuxhaven. In der Elb^ ! s Mündung kam es vor der Alten Lieb« zu einem - schweren Zusammenstoß zwischen dem deutschen Mo^ ! torschiss „Margareta" aus Dortmund und dem fin- - ! Nischen Dampfer „Smut". Die „Margareta" wurde an der Steuerbordseite so schwer getroffen, daß sie sofort j zu sinken begann. Die vier Mann starke Besatzung stieg , in- das Rettungsboot, das jedoch später gegen einen j Leichter trieb und kenterte. Die Insassen sielen ins ' i Wasser. Bon der Cuxhavener Zollbarkasse konnten j j zwei Mann gerettet werden. Der Leichtmatrose Heinrich ! i de Groot und Ler Schiffsjunge Fecht fanden jedoch ! den Tod in den Wellen. ! Fortdauer des Bielefelder Berkchrsstreiks. In s einer Versammlung befaßten sich die in Bielefeld ! in den Streik getretenen Angestellten der Straßenbahn , und städtischen Autobusse mit den von den Arbeitgebern ' in Essen gemachten Vorschlägen, die aus eine Stunden- > lphnerhöhung von drei auf vier Pfennig lauteten. Die ! Arbeitnehmerversammlung beschloß» bei ihrer Forde- . rung von fünf Pfennig Erhöhung des Stundenlohnes , . zu beharren und den Streik sortzusetzen. Die Amerikapost des „Graf Zeppelin". Die mit dem „Gras Zeppelin" von der mißlungenen Amerika fahrt aus Cuers zurückgebrackte amerikanische Post bleibt so lange noch in Friedrichshafen, bis sie das Luftschiff entweder auf der Weltfahrt oder auf der nächsten Amerikafahrt nach den Bereinigten Staaten mitnehmen kann. Erne Rücklieferung der Post an die Absender ist also nicht beabsichtigt. Bandenübcrsall auf «ine Hochzeitsgesellschaft. In der Ortschaft Neudorf bei Silberberg in Schlesien wur de eine Hochzeitsgesellschaft im Gasthaus durch aus wärtige, meist Breslauer Arbeiter, die beim Wasser leitungsbau im Eulengebirge beschäftigt sind und dort fortgesetzt Gewalttätigkeiten begangen haben, überfal len. Die Arbeiter drangen in den Saal ein, griffen die Tanzenden an und gingen mit Knüppeln, Messern, Schußwaffen, Biergläsern, Stuhl- und Tischbeinen ge gen die Hochzeitsgesellschaft vor. Ein Hochzeitsteilneh mer erhielt sieben Messerstiche. Es gelang, die Ruhe störer aus dem Saal zu drängen, doch erhielten sie Zuzug, und nachdem sie schließlich auf fünfzig Mann anaewackien waren, unternahmen sie erneut einen Stürm äus das Gasthaus. ^Labet wurd« lüws W« und klein geschlagen, die Fensterscheiben zortviwMe« und mehrere Gäste verletzt. Lie Gäste mußt« WH, ten, ebenso das Wirts-Ehepaar. Auch die Achtanlage wurde zerstört. Der alarmierten Feuerwehr Md dem Landjäger gelang es sMeUich, zehn Ruhestörer zu verhaften, die Übrigen «ntwmen. Ein mehrfacher Millionär erhängt sich. Hp Prehburg (Slowakei) wurde der Besser des sE voy- und Carlton-Hotels, Henry Brüger, etchängt «tf- geftmden. P. war mehrfacher Millionär. Sein Hotel ist eines der größten Europas. In den Wen Jahren unternahm P. mehrere verlustreiche Geschäfte und ließ auch sein Hotel, das jetzt sieben Stockwerke hoch ist, umbauen. Der Umbau verschlang Millionen. Die großen Ausgaben haben den überreizten Mann zu seinem Schritt veranlaßt. Winters derufung erfolglos. Das Urteil un- seine Begründung. — Das Gericht sagt: Es handelt sich um'zielbewusste Täuschungen. — Winters sensationeller Abgang. — Blnmen- spenden un- Kinooperateure. )( Am 27. Verhandlungstage in Leipzig verkün-ete LandgerWtsdirektor Dr. Franke im Berufungs- prozeß Winter folgendes Urteil: Die Berufung , des Angeklagten Gustav Winter gegen das Urteil des Schöffengerichts vom 8. November 1928 wird zurückgewiesen; der Angeklagte hat die Kosten z« tragen. (Durch das angegriffene Urteil war der sogenannte Betriebsanwalt Gustav Winter wegen Betrugs in fortgesetzter Handlung zu eineui Jahr drei Monaten Gefängnis und 20 000 Reichsmark Geld strafe verurteilt worden.) Die Entscheidung des Be rufungsgerichtes wurde durch den Vorsitzenden aus-, führlich und im wesentlichen wie folgt begründet: Das Gericht hatte nicht darüber zu entscheiden, ob die Aufwertungsgesetzgebung richtig ist und ob die Auf wertungsrechtsprechung dem wahren Rechte entspricht; das Gericht hatte nur darüber zu befinden, ob der An geklagte Gustav Winter falsche Tatsachen vor gespiegelt und ob er andere am Vermögen geschädigt hat. Das Gericht ist in Uebereinstimmung mit der ersten Instanz zu der Ueberzeugung gekommen, dass der Angeklagte sich -es Betrugs schuldig gemacht hat. Die Schlußfolgerungen aus den Feststellungen W Beweisaufnahme faßte der Vorsitzende schließlich dahin zusammen: „Gerade das Planmäßige, das Systemhaste -er Täuschungen Winters beweist, daß es sich bet den Aeusserungen -es Angeklagten in Wort nnd Schrift nicht «m einzelne, ungewollte Entgleisungen imo Uebertreibnngen handelt, sondern um ziolbewnßte Täuschungen x das Ziel der Vorspiegelungen des An-