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Beilage zur Weiyeriy Zettung Nr. 16l Sonnabend, am 13. Juli 1S29 95. Jahrgang vorn HS —S^- »Zu» W« L RS lVssckkIeiz SUS keinwollenüm Musse lins, kesckmsckvolle, neue Muster, Metas. Luslllkruns Lerle I 19.75. Serie II 12.75, Serie I» dloäerue Mäntel In Nvrrenstoitsrt, krLIUxs 2wlrns1ollquslltüt, llottv t Normen I Serie I S.75, Loris II 7.90. I Serie III ° k'esckes HIe!6 SUS dem koclimod., leln- israis. "rolle, eie?, Uunst- seiae, spsit in sick oestrellt Serie I 12.75, Serie II S.75, Serio Ul Flotte DTsntel aus moaornen Stollen In Uerrenart, lesctie 74us- M lakrunx, ftvnr gelottert Serie 124.75, Serie I118 75, g-N Serie Ul IVeite I^sntel lllrdesona. stsrlrevamen, s. prnkt. Tlerrenstollen in <a II IN moaernen 24uslllkiun8en DI« u Serie 124.75, Seriell 17 50, I / Lerlolli IL> 8ommerkle!ä sus relrenä xemustertem vralcHLcll.^VrisclimuLLkline. ltolte. jubvnälicke Normen Serie 1 7.90, Serie ii 4.00, Serie iii 1° rscIiten-2 epkir mit Iiisctilsiblgen, reircn- U>0 0en Usros, rum prsk- IIII ttsciien Wsscirkleia, Mir. 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Man kommt über die steilen Berge und tiefen Abgründe auf dem Lebenswege leicki- rer hinweg, wenn eS heißt: Du mutzt, Gott will e'S so haben, und wenn er es will, dann kannst du «s auch, denn er stellt uns keine Ausgabe und legt uns keine Last auf, die über unsere Kräfte hinausginge. Warum sehen wir nicht unseren Alltagsweg in diesem Lichte? Da ist ein Mann in seinem Amt und Beruf und verliert unter bitteren Erfahrungen, Müh seligkeiten und Enttäuschungen den Mut: Fasse neuen Mut, du stehst auf dem Platze, auf den dich dein Gott gestellt hat, tue nur das Deine getreu, Gott wird weiter helfen! Da will eine Mutter unter der Last des Haus wesens verzagen, unter schwer« Sorge der Kinderzucht ermüden: Liebe Mutter, ist es nicht deines Gottes Weg. aus dem du wandelst? Ist eS nicht sein Werk, daß du deinem Mann das HauS bauen hilfst und ihm das Heim in Liebe schmückst? Ist eS nicht die höchste und «Haben-ste Ausgabe, zu beten, zu arbeiten, zu kämp fen um ein gut Gedeihen dein« Kinder an Körper, Geist und Seele? Und wenn da ein Mensch ist, der einsam, alt und i krank wäre und könnte nichts mehr ausrichten, .als I stille sein und harren, auch das hat der Herr ihmzu- gewiesen, auch da steht er in seinem Weinberge. Wer im Glauben und Geduld ausharrt auch im Sturm und Leid des Lebens, der richtet Großes aus und wird es zu seiner Zeit erfahren, dah die mit Tränen säen, auch mit Freuden ernten sollen, denn Gott hält uns bei seiner rechten Hand, er leitet uns nach seinem Plan, und nimmt uns endlich mit Ehren an' tk. Der Triumphbogen des Theodosius in Kon stantinopel. Die Ausgrabungsarbeiten, die die bri tische Expeditton mit Unterstützung des türkischen Ra- tionalmuseums in dem Hofe der alten türkischen Münze Sirmakech Han zur Zeit bei der Moschee des Sultans Bajefid in Konstantinopel auSführt, haben zu einer Entdeckung von Hoh« archäologHcher Bedeut tung gefügt. Es handelt sich um dem Triumph bogen, dw dem römischen Kaiser Theodosius dem Gro ßen, der vom Jahre 346 bis 395 regierte, Mwidnret wurde. Der Bogen war im Jahre 557 durch ost» Erd beben zum Teil zerstört worden. Der SirrmSech Han war von Sultan Mohammed II., dem Eroberer, im 15. Jahrhundert als türkische Münzstätte erbaut wor den. Damals stand an dieser Nelle das HauS eines Köstlichen Alchimisten, der sich bemühte, aus unedlen Metallen Gold zu machen. Sein Haus war auf den Trümmern des Triumphbogens orrMtet. Die der- zeitigen Ausgrabungen haben sowohl den Schmelz ofen des Alchimisten, als amch umfangreiche Bruch stücke des Triumphbogens zutage gefördert, der ur sprünglich die Bildsäulen der Söhne des Theodosius, Arcadius und Honorius, trug. Diese Bruchstücke be stehen aus Säulen aus massivem Marmor, die mit einem ungewöhnlichen Baumuster verziert sind. Naturschutz und Naturdenkmal. Schon seit längerer Zeit legt man besonderen Wert auf den Naturschutz, der eigentlich ein Schutz des Naturdenkmals ist. Was aber ist ein Naturdenk mal? Ein Bau- und Kunstdenkmal ist es nicht, es ist ein Denkmal, das die Natur einst selbst geschaffen hat und das heute in Gefahr steht, beseitigt, ver schandelt oder ausgerottet zu werden. Die Gefährdung der Naturdenkmäler ist groß. Die fortschreitende Zi vilisation und Industrialisierung, die Bodenkultur, Arnold Msttsn's Modell i Roman von Anna Fink f Ooxxriglit bx krau kiok, Oresden-I-Lubogast, Lraioerstr. LI <38. Fortsetzung? Sie aber entzog sich seiner Umarmung, küßte ihn rasch und heiß auf den Mund, rief: „Auf morgen!" und war zur Türe hinaus. Arnold strich sich über die Stirn. Er drehte das Licht aus, machte die Tür sehr sorgfälilg zu und ging hinüber in sein eigenes Atelier. Peter war indessen weggegangen. „Ich will Dich nicht stören! Auf Wiedersehen!" stand auf einem Zettel, der auf Mertens Schreibtisch lag. Diese zarte Rücksichtnahme sah Peter ähnlich. Aber was hatte der sich wohl gedacht? Beinahe war Arnold etwas ärgerlich aus den Freund. Weshalb mußte der denn gleich davon rennen? So war Merten mit seinen Gedanken allein. Schließlich war's ihm ganz lieb so. Er wollte Henle einmal zeitig zu Bett gehen und kroch unter die Decke auf seiner Matratze. Aber der Schlaf floh ihn. Immerfort mußte er an Gertrud denken. k Liebte et sie? Er mußte in das Dunkel hinein lächeln. Liebe war das wohl nicht. Eher künstlerische Freude Entern ursprünglichen Menschen. Gut, dah Gertrud so nüchtern dachte. Sonst hätte man sich da böse in die Tinte gesetzt. Er als Schwiegersohn vom guten Thorwalüt! Das war la der reinste Witz! Arnold war als Frauenverächter bet seinen Freunden etwas verschrieen. Trotzdem oder vielleicht gerade deshalb hätte er bet Frauen viele Erfolge Haven können. Aber er hatte bisher nie ein Interesse daran gehabt. Er mied sie eher, als daß er sie suchte. Und auch den Unterricht bei Gertrud hatte er erst nach langem Zögern angenommen. Er hatte einmal ein wenig erfreuliches Erlebnis mit einer verheirateten Frau gehabt, bas gerade, weil diese es so schwer genommen hatte, zu einer wahren Katastrophe ge- worden wäre. Er hatte sich nur durch bissige Ironie daraus i retten können. Seitdem standen die Frauen bet ihm in dem Ruf, ungeistige Wesen zu sein, die man sich möglichst vom Leibe halten müsse, da man sonst in seiner künstlerischen Arbeit von ihnen nur gestört würde. Er machte den Fehler, den junge Männer leicht begehen: daß sie ein Erlebnis ver allgemeinern und froh sind, ein für alle Mal die Formel gefunden zu haben, nach der sie die Frauen berechnen zu können meinen. Arnold sprang wieder auf, machte Licht an, zog sich einen Mantel über und begann, trotz der Kälte, Sie schon anftng, sich im Atelier bemerkbar zu machen, an seinem weiblichen Akt zu arbeiten. Es ging wieder ein gutes Stück weiter, obgleich er erst heute nachmittag so jammervoll fcstgesessen hatte. „Ob ich das wohl Gertrud zu verdanken habe?" fragte er sich lächelnd und schaffte weiter, bis ihm vor Müdigkeit beinahe die Augen zufielen. Dann legte er sich wieder zur Ruhe und schlief nach drei Minuten tief und traumlos. > * * * „Mir gefällt Deiy weiblicher Akt ganz ausgezeichnet", sagte Gertrud, als sie wieder einmal beide zusammen in Mertens Atelier waren. „Er wird auch immer schöner und vollkommener." Arnold Merten ging stirnrunzelnd um seine Arbeit herum und betrachtete sie kritisch. „O ja, eS ist schon vieles daran Vesser geworden", gab er zu. „AVer die letzte Beseeltheit fehlt eben -och noch daran. Sozusagen das Warme, Lebendige. Ich glaube, eS ist ganz unmöglich, das so hincinzubekommen", sagte er etwas nieüer- se-chlagen. l „Wie meinst Du denn das?" erkundigte sich Gertrud. ^^„Es fehlt mir das lebendige Vorbild, Las Modell", er klärte er. Es entstand eine längere Pause. Merten lief nach alter Gewohnheit im Atelier auf und ab. Gertrud sagte nichts. Sie machte beinahe einen etwas bedrückten Eindruck und wußte selbst nicht recht, weshalb eigentlich. Plötzlich blieb Arnold mit einem Ruck vor ihr stehen. „Mir ist soeben etwas eingefallen, Gertrud", sagte er. „Ja?" fragte sie nur. „Ich weiß allerdings nicht, wie Du cs aufnehmen wirst", fuhr er zögernd fort. „Ich habe eine sehr, sehr große Bitte an Dich!" „Und Lie wäre?" fragte Gertrud langsam. Er faßte ihre Hände und sagte: „Du mußt aber gewiß nicht ungehalten darüber werden. Das Schönste wäre näm lich, Du ständest mir zu meinem Akt Modell. Das wäre ganz herrlich!" rief er, als Gertrud nicht sofort antwortete. „Nun sage doch, was Du dazu meinst?" drängte er. „Ich?" fragte Gertrud und sah ihn ratlos an. „Aber das ist doch nichts weiter. Es ist doch nicht meinet wegen, sondern um der Kunst willen. Ich versichere Dir, ich komme ohne ein Modell nicht weiter. Ich kann so nicht das Letzte aus meiner Arbeit herausholen, es ist unmöglich. Ich hab's versucht und es geht nicht. Ich sitze jetzt rettungslos fest. Gerade diese Arbeit möchte ich so gern herauSbrtngen, hilf mir doch dazu! ES geht Loch um das, was uns beiden das Höchste ist: Lie Kunst!" Er wartete eine Weile, in der Hoffnung, baß Gertru- sich irgendwie dazu äußern würbe. Aber Las Mädchen blieb unbeweglich sitzen. Sie sah auf ihre Hände, die gefaltet in ihrem Schoß lagen. lFortsetzung folgt)