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KoheIugenö Ar.L7 1Y2Y Beilag« zur „Wtiheritz-Zeitung". An einein Schwülen Sommertage kroch eine Raupe an einer herrlichen, weihen Lilie in die Höhe Sie war ärgerlich und mih- gestimmt. „Wie schwer muh mau seine Rahrung suchen, wenn man aus seine Beine angewiesen ist. Wieviel besser hoben es doch die Schmetterlinge, die nicht nur gehen, sondern auch fliegen können " Lie war an den Blättern der Lilie an gekommen und begann sie an,»fressen. De sah sie einen wunderschönen Schmetterling, der der holden Lili» einen Besuch abstattete. Sie hörte die freundlichen Wort«, welche die Blume sprach, und Neid erwachte in ihr, dah sie, überall wo sie erschien, von den lieblichen Blomen ungern gesehen wurde Sie sah in der Ferne eine köstlich« Ros, leuchten, und «lp S «Hanke tauchte vor ikrer Seele auf: Sie Mse M ein Schmetterling sein, und jedes Mml ^rschM >hr recht, diesen Zustand zu Ae Kroch. so schnell sie konnte, zu der Ho» hiiWer, nyd als sie angekommen war, tWtte stt sich, den Stamm zu erklimmen, um <Ü> die Blote zu gelangen. Schnell nagte sie «in Blütenblatt ab, nun noch »in«. Beide fielen zu Boden, und sie kroch bedächtig wieder zur Lrde. Li« nahm die Nosen- blätter zwischen ihre Lippen und schleppte sie zu einer Schnecke, die in ihrer Nähe wohnt». Dirse besah einen groben Borrat an Klebe- stoss, den sie selbst ansertiat», und di« Raup« bat sie, ihr die Rös»nblätt«r auf dem Rücken zu befestigen. ,Zu welchem Zweck wollt ihr in diesem Aufzugs erscheinen?" fragte sie die Schnecke mit mihtramschem Augenausdruck während sie ihr die Aosen- blätter aus den Rücken anklcbts. „Ls handelt sich um einen Scherz," sagt« die Raupe und lachte. Sie kroch mühsam an einer Wargaretsnblums in die Höhe, setzte sich mitten aus die Ltaubgesähe und wartete nun, das. ein Schmetterling sie besuchen solle. Und wirklich kam ein farbenprächtiger Falter angeflogen und näherte sich der Raupe. „Waa hast du für köstliche, zarte Flügel," lispelte er. „Du bist schön und jung und sollst meins Frau werden." Vie Raupe lachte in sich hinein. „Wie leicht sind doch die Falter zu betören," dachte sie bei sich. „Wollen wir zu der Rose fliegen und auf ihrer Blüte Hochzeit halten?" fragte sie der Schmetter ling. „Och möchte Lie bitte», mich allem zu lassen," flüsterte die Raupe. „Och habe einen langen Flug hinter mir und bin sehr müde." „Sie sitzen so merkwürdig, man kann ihre schlanken Beine nicht erkennen," lispelte wieder der Falter. „Och ziehe sie stet» an dm Leib, wenn ich sehr ermattet bin," seufzte die Raupe.