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Netteste LettesD »ee BeLirN» DeraniwsMiAss Aedaltterm Sek« SrS««» ---- Mu» unL Verlas; Carl Srte« dr Owesl-ttmal-e. 98. Jahrgang Nr. 144 Montag, am 24 Juni 1929 Dippol-iswal-e. Sonntag früh durcheilte die Kunde von einem schweren Autounglück in der Nähe der Teich mühle unsere Stadt. Der praktische Arzt vr. Walter Korth in Gittersee war in seinem kleinen Opelwagen mit weiteren 4 Personen, darunter dem Lehrer Georg Schöne, dem Bäcker gehilfen Erich Stenger, dem Arno Schuster, sämtlich aus Gittersee, nach Dippoldiswalde gekommen, um die infolge des Elück-zu-Tages verlängerte Polizeistunde auszunutzen. Gegen 3 Uhr morgens wurde die Rückfahrt in fröhlichster Stimmung angetreten. In der Kurve bei der Teichmühle geriet der (überbesetzte) Wagen ins Schleudern, rannte gegen einen jungen Baum, der umgeknickt wurde, fuhr in den Straßen graben und überschlug sich. Lehrer Schöne, der erst seit einigen Jahren verheiratet ist, wurde der Brustkorb eingedrückt; er war sofort tot. Stenger erlitt Quetschungen und anscheinend schwere innere Verletzungen. Der rasch herbeigekommene Sani tätsrat vr. Voigt ließ ihm erste Hilfe angedeihen, dann wurde er mit Krankenwagen der Dresdner Feuerwehr dem Kranken haus Dresden-Friedrichstadt zugeführt. Schuster erlitt eine Wirbelsäulenquetschung, er wurde nach der elterlichen Wohnung in Eittersee gebracht. O?. Korth und der 4. Mitfahrer kamen mit unwesentlichen Verletzungen davon. Die Leiche des Lehrers Schöne wurde nach Dippoldiswalde gebracht, der Wagen in Oberhäslich sichergestellt. Beamte des hiesigen Eendarmerie- postens, sowie Gendarmerie-Inspektor Hußmann trafen als bald an der Unfallstelle ein, später auch Beamte der Kriminal abteilung Freiberg. — Ein weiteres Auto-Unglück, glücklicherweise von ge ringerer Schwere, ereignete sich am Sonntag nachmittag gegen >/r6 Uhr in der Kurve bei der Schule Reinholdshain. Dort schnitt der Fahrer des von Oberhäslich kommenden Per sonenkraftwagens II 9856 die an und für sich schon unüber, sichtliche Kurve. Im gleichen Moment kam ihm der Werk meister Hermann Wiedemann auf dem Motorrad entgegen. Es kam zum Zusammenstoß, da der scharf rechts fahrende Motorrad fahrer gar keine Möglichkeit mehr zum Ausweichen hatte. W. wurde zu Boden geschleudert und hat Verletzungen an der linken Hand und am rechten Oberarm davongetragen. Der Krastwagensührer hat auf die Polizeinummer seines Kraftwagens verwiesen und ist dann davongefahren, weil er „keine Zfit" hatte. Es ist das eine Rücksichtslosigkeit erster Klasse, die ganz natürlich die Voreingenommenheit des Pub- Welten lün mongen: Nachdruck verboten! Weiterhin wechselhaft und unbeständig, vereinzelt etwas Regen, Temperaturen schwankend, decket für die Jahreszeit allgemein zu niedrig. 3m Gebirge sehr kühl. Südwestliche bis nördliche .Winde, besonders im Gebirge zeitweise lebhaft. Siele» Bla« eulhSU Ne amMche« Bekauulmmhlmge» Der Arnls-aüvlmarmschast, -e» Amtsgericht» m»D tze» Stadtrat» zu Di-poltzlswaltze Bezugspreis: Für einen Monat 2.20 RM. mit Zulragen, einzelne Nummern IS Reichs- Pfennige :: Gemeinde - Verbands - Girokonto Nr. 3. :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 :: Postscheckkonto Dresden 12 548 ÄkM^lWklttMtW.^^Barenf^ am Sonnabend, dem 2 9. Zuni 1929, nachmittags 5 Uhr, im Gasthof „Brauerei" In Oberpöbel: 300 rm hartes und weiches Brennholz (Scheite, Knüppel, Zacken und Aefle) meistbietend und gegen Barzahlung. Aufbereitet in den Abteilungen: 26, 39, 54, 62, 66, 84 und 9t. Forstamt Bärenfels. wurden die Verletzten, soweit sie nicht sch verbunden waren, erstmalig ärztlich behandelt. Don hier aus be gann der Weitertransport mittels Tragbahren auf dem V« Stunde weiten Weg nach dem Hauptverbandsplätze im Gasthof Spechtritz. Hier hielt der Kolonnenarzt, Dr. meb. Riebold, Höckendorf, auch die Kritik ab. Er betonte hierbei, daß die ganze Uebung, und -vor allem der Abtransport der Verletzten, sehr gut organksiert gewesen sei. Auch- an den Verbänden sei nichts auszusetzen gewesen. Der Bezirkstechniker Unverdorben, Freiberg, dankte anschließend dem Arzte, der Bahnverwaltung, sowie den erschienenen Behörden für ihre Bereitwilligkeit und ihr Interesse, welches sie bei der Uebung gezeigt -hätten. Auch die Arbeit der Samariter erkannte er an, wenn auch einige nasse Beine Adabei bekommen hätten. Der Ko lonnenvorsitzende, Hoffmann, Spechtrih, dankte ebenfalls im Na men der Kolonne, und ganz besonders nochmals denjenigen Be hörden, welche die Kolonne auch in finanzieller Hinsicht unterstützt haben. An der Uebung, die als sehr gut gelungen bezeichnet wer den kann, beteiligten sich gegen 4VSamariler und Samariterinnen. Diese blieben nach Schluß der Uebung noch zu einem geselligen Stündchen beisammen. likums gegen die Kraftfahrer stärken muß. Es wäre nur zu wünschen, daß dem Fahrer schon allein für die letztere Tat ein gehöriger Denkzettel zu teil würde. — Nächste Mütterberatung Dienstag, am 25. Juni, nachmittags von 2—3 Uhr, im Diakonat. — Nächste Tuber kulosenberatung Mittwoch, am 26. Juni, vormittags von 10—12 Uhr, im neuen Bezirkshaus (Gartenstrabe). — Die Sächsische Brandversicherungskammer feierte vor einigen Tagen das Fest des 200 jährigen Bestehens. Aus diesem Anlasse ist eine Festschrift herausgegeben worden, in welcher der ganze Werdegang niedergeschrieben ist; ihn zu studieren ist interessant. — Sonnenwende. Den Auftakt zum Gauturnfest des Turngaues Mittelelbe Dresden, das mit etwa 10000 Teil nehmern in dieser Woche in Dresden abgehalten wird, bildeten die Sonnwendfeiern, die am Sonnabend in den einzelnen Bezirken stattfanden. 3m Bezirk Dippoldiswalde war der Steinbruch auf der Höhe an der Straße zwischen Rabenau und Neuölsa gewählt worden. Etwa 300 Menschen mochten sich eingefunden haben. Ein Volkstanz der Oelsaer Turnerinnen lenkte die Aufmerksamkeit nach dem Platze, wo der Holzstoß aufgerichtet war. Bald loderten die Flammen mächtig in die schöne Sonnwendnächt, vom allgemeinen Gesang des Liedes: „Stimmt an mit Hellem, hohem Lang" begrüßt. Tbr. Jesch, Rabenau, sprach das Gedicht: „Flamme empor". Die umstehenden nahmen es mit Schweigen auf. Es folgten ein begeisterter Gesang: „Ein Ruf ist erklungen durch Berg und durch Tal" und ein zündendes Gedicht, von Tschw. Dreßler, Rabenau, gesprochen. Totenstille herrschte im Umkreise während der Feuerrede von Tbr. Hesse, Dippoldiswalde. Sonnwendfeier sei Zeit der Fülle in der Natur. Der Klang der Sense aber sei das Lied vom Sterben in höchster Schön heit, vom Verblühen und Reisen, vom Vergehen und Werden. Darum sei Sonnenwende auch Erfüllung eines ewigen Na turgesetzes. Und deshalb habe der Taa die Menschen von jeher zu ernster Besinnlichkeit gemahnk Die Kirche feire ihn als Totengedenktag im Blütenüberfluß der Friedhöfe. Aber tiefer noch sei der Tag im Volksleben der heidnischen Vorfahren verwurzelt gewesen, die die Flamme als reinigende Macht verehrten. Auch wir Turner hätten die Flamme gern als Symbol in unserm turnerischen Gedankenkreis aus genommen, und der Redner forderte bei lodernder Flamme zu dem Bekenntnis auf: Der Dienst am Körper sei uns Dienst am Vaterland, am Freund, am Bruder, an der deutschen Volksgemeinschaft. Hierauf folgte ein von Tbr. Franz Müller, Dippoldiswalde mit innerer Bewegung vorgetragenes Gedicht, und der letzte Vers des Turnliedes: „Auf denn Turner, ringet" beschloß die würdige Feier, der dann noch die üblichen Bräuche folgten. kelckstäckl. Am 22. Juni ist einem hiesigen Einwohner ein Oberbett gestohlen worden. In Frage kommt ein Rad fahrer, der nach Beerwalde zu entkommen ist. Er soll bei den Leuten vorsprechen, ob Scheren zum Schleifen vorhanden sind. Bei seinem Auftreten wolle man den Gendarmerieposten Dippoldiswalde benachrichtigen. Schmiedeberg. Der kürzlich in Dresden zu Besuch weilende Indianer-Häuptling hat auch unseren Ort passiert. Er hatte dem in Schellerhau befindlichen Margarethe-Cronau-Heim einen Besuch abgestattet und kam bei der Rückfahrt mit Auto durch unseren Ort. In seiner heimischen Tracht erregte er viel Aufsehen. Schmiedeberg. Am Johannistag singt der Chorgesang verein 1/28 Uhr auf dem alten, um 8 Uhr auf dem neuen Friedhof s) „Selig sind die Toten" von Friedrich Baumgärtel, b) „Nun schlafet wohl" von Gustav Wohlgemuth. Pauschwitz. In den Abendstunden des Donnerstag hatten sich im Mühlgraben der Wiedeschen Papierfabrik eine Anzahl Arbeiler eingefunden, um sich dort nach der Arbeit beim Baden zu erfrischen. Dabei traf der 22 Jahre alte verheiratete Arbeiter Sonntag insofern Vorsichtsmaßnahmen, als er sich mit einem langen Strick ansettte, um sich im Falle der Gefahr retten zu . können. Dieser Strick wurde anscheinend — Klarheit herrscht über die Schuldfrage noch nicht — zum Scherz von einem Un befugten gelöst, und da die Strömung im Mühlgraben sehr beträcht lich Ist, wurde der bedauernswerte Arbeiter sofort von den Fluten fortgertfsen und ertrank. Das Wasser lm Mühlgraben wurde sofort aogelassen und der Fabrikbetrleb auf 1'/2 Stunden stillge legt. Die Leiche Sonntags konnte dann auch gefunden werden. Eine Frau und 2 Kinder betrauern den verunglückten Vater. Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Nach id-e-m Begrüßungs-kommerS am Freitag ab-ettd und den diesen folgenden Nachfeiern -in den -verschiedenen Lokalen brachte der Sonnabend vormittag den ersten Teil des 9. VerbandStayeS des AH.-Verbandes -des Vereins „Glück zu", die Generalversammlung. -Sie wurde geleitet von AH. Blank, der in ihr auch einen sehr umfassenden Bericht über die Vorgänge im Leben -des Verbandes in -den letzten drei Jahren gab und dabei ganz besonders einen Fall berührte, der über -die Kreise des AH.-Verbandes hinaus Wellen geschlagen hatte. Wichtig und von Interesse für alle die, die mit dem AH.-Verband des Ver eins „Glück zu!'' in Verbindung stehen, -ist, daß der bisherige Vor stand, -der seit 28 Jahren, seit der Verbandsgründung, dessen Ge schicke treu und umsichtig geleitet, insbesondere die AH-, AH. Blank und Funk, die Aemter niederlegte und auch zu keiner Wiederannahme zu bewegen war. Gewählt wurde als 1. Vor sitzender Dr. Max Conrad in PolSnitz bei Freiburg in Schlesien, -der vor 6 Jahren hier aktiv war: die Stelle des stellv, (inländischen) Vorsitzenden behielt Pauli, Knauthain, bei, die 'des stellv, (auslän dischen) Vorsitzenden fiel an Fritz Rauch, Mühlau bei Innsbruck (aktiv 21/22>, Mühlenbesitzer Lucke, Wendelstein bei Rohleben (Unstrut) behielt sein Scyriftsühreramt, Verbandssekrekär wurde .Dr. Christ, Frankfurt a. M. (aktiv 21/22). Zu Revisoren wurden gewählt Mühlendirektor Julius Fromm, Kronstadt, Kaufmann Martin Schlüter, Magdeburg (aktiv 22/23) und Harald Vogt, Schönfeld bei Domanze. Herzliche, aufrichtige DankeSworte wur den denen zuteil, die sich 28 Jahre der ungeheuren Arbeit unter zogen, den Verband zu führen und zu leiten, den Herren Blank und Funk. Nach- vierstündiger Dauer -fand die Generalversamm lung ihr Ende in -der Hoffnung, dah der Verband auch unter sei ner neuen Leitung eine gleich- gute Entwicklung nimmt, wie das bisher geschehen ist, in der frohen Zuversicht, dah die rechten Männer an die Spitze des Verbandes gerufen worden sind. Am Nachmittag sand man sich zu einem Festmahle im Reichskronen saale zusammen, zu dem Traiteur Windisch ein vorzügliches Essen bot. Die Reihe der Tischreden eröffnete der 2. VerbandSvor- sitzen-de, Pauli, -der alle Teilnehmer begrüßte, insbesondere die Vertreter der Stadt und der Deutschen Müllerschule, Bürger meister Dr. Höhmann und Studienrat Wolf. Ersterer -dankte dann für diese Worte und bat, daß der -AH.-Verband weiter für die Schule und die Stadt wirke, wie er es bisher getan hak, und seine Tätigkeit so einstellt, daß die Schule ihren guten Ruf behält, den sie sich auch -dank der Verbandstätigkeit erworben habe; er trank auf den alten und den neugewählken Vorstand. Den Damen weihte AH. Schlüter sein GlaS. Zwei Tafellieder würzten das Mahl. Gegen 8 Uhr begann der Ball, der eine ganz bedeutende Zahl Tanzfreudiger herbsigeführt hatte, daß die Tanzfläche des Saales kaum ausreichte. Ein- -lustiger Einakter, „Die Millionen braut", und «ine Fuchlen-Darbietung sorgten für Unterhaltung in den Tanzpausen. Nach 2 Uhr, nach Schluß des- Balles, wurde in den Wirtschaften der Stadt noch bis zur Polizeistunde um 4 Uhr ein lebhafter Gedankenaustausch gepflogen und manch alter Freundschaftsbund erneuert, manch neuer geschlossen. Nach- einem Frühschoppen der einzelnen Semester -in 8 Gaststätten sand am Sonntag mittag eine Besichtigung der Deutschen Müilerschule statt. Einsetzenoer Regen störte zwar etwas den Marsch nach „Seeblick", Paulsdorf, -doch von Ler Vorsperre ab sorgte -das Mo torboot für das Meitcrkommen und kürzte den Weg. Auch- im „Seeblick" wurde dem Tanze wieder lebhaft zugesprochen in bald beängstigender Enge. Für manchen schlug freilich schon -hier die Abschiedsstunde, die Pflicht rief, es mußte wieder heimwärts gehen. Ein feierlicher Akt unterbrach das Tanzen. Paarweise geordnet zogen -die AH., AH. in -den Saal ein und -in herzlichen, warmen Worten dankte AH. Pauli nochmals den beiden aus ihren Aemkern scheidenden Verbandssührern und ernannte auf einstimmigen Beschluß der Mitglieder AH. Blank zum Ehrenvor sitzenden und AH. Funk zum Ehrenmitglied« 'des AH.-Verbandes. Sichtlich gerührt dankt« Blank für die ihm und seinem Freunde gewordene Ehrung. Auch hier im „Seeblick" erfreuten noch einige Fuchsenulke -die Anwesenden, und ganz besonders schön war eine Userbeleuchtung mit Rot- und Grünseuer, die durckgeführt werden konnte, da es zu regnen aufaehört hakte. Mitglieder des AH.- Verbandes „Teutonia" mit ihrem Vorsitzenden Müller wurden von AH. Pauli ganz besonders herzlich willkommen geheißen. — Heute Montag werden ÄuSslüge nach Teplitzund nach -Lehnmühl« und Frauenstein die Festtage heschliehen. Mögen sie allen Teil- nehmern aus dem AH.-Verbande und aus unserer Stadt In guter Erinnerung bleiben. Dippoldiswalde, 23. Juli. Eine Sonnwendfeier veran staltete gestern abend auch idoS Arbeiter-Turn- und Kullurkartell. Nach ft-9 Uhr versammelten sich di« Angehörigen und viele Gäste auf und am Sportplatz des „Frisch auf", begrüßt von dessen Spiel- m-annszug. Etwa ein- Dutzend Sänger vom „Liederkronz" unter Eberleins Führung boten ein Lied, worauf di« Zusammenstellung des Fackelzuoes einseht«, der dann in -Märke von rund 200 Per sonen durch die Stadt sich bewegte. Als sein« Rückkehr auf den Turnplatz erwartet wurde — man verrechnete sich dabei allerdings «twaS —, wurde dort «In großer Reisighaufen angezündet. Himmelhoch loht« die „heilige Flamme". Nach Ankunft deS Zuges sprach Ler Kortellvyrsihende Kaulfuß kurze Begrüßungs-Worte, an- fllgend, daß -die Johannisfeuer und JohanniSseier überhaupt, die schon unsre Ilrureltern konnten, symbolisier« -den Kampf gegen LaS Böse, gegen -das Schlecht« in jeder Form. Der „Liederkranz" sang noch mehrere Männer- und «inen gemischten Chor und füllte mit -dem Spielmanns-M di« Pausen, 6 Radfahrer fuhren einen schönen Reigen, die Turner und Turnerinnen aber stellten zwei imposante Gruppen, bemerkenswert nicht nur wegen Ihrer Größe, sondern auch wegen ihres langen Stehens. Bei bengalischer Be ¬ leuchtung, die hohen Bäum« als Hintergrund, boten sie -einen herrlichen, ja magischen Anblick. Damit fand die schlichte Feier ihren Abschluß. Ein Böllerschuß war der Punkt. Und langsam verlief die Menge sich. Dippoldiswalde. Die hiesige Arbeite r-Samar lte r- Kolonn« veranstaltete am gestrigen Sonntag wieder eine Kolonnen-Uebung, und zwar an -der Bahnstrecke unter halb des Bahnhofes Seifersdorf, an- Ler Stelle, wo vor kurzem erst die Maschine des Frühpersonenzuges entgleist war. Ange nommen war, daß Ler Nachläufer deS fahrplanmäßigen Personen zuges, der nachmittags 2,45 Uhr -in Dippoldiswalde eintrifft, ent gleist war. Die Maschine, der Zugführer-Wagen sowie ein Wagen 3. Klasse sind die stelle Mauerböschung herabgestürzt und liegen im Weißerihbekte, gleichzeitig den Fußweg nach Seifersdorf ab sperrend. Der Rest des- Zuges steht noch auf der Strecke, und ein Magen hat sich nach der rechts aussteigenden Felswand um gelegt. Mittels provisorischem Telephonanschlusses an die Streckenleitung von selten der Bahnverwaltung werden die Sa mariter auS Spechtritz herbeigeru-fen-. Im -dortigen- Gasthofe -hält die hiesige -Kolonne -gerade eine Versammlung ab. Diese wird so fort abgebrochen und auf dem kürzesten Wege gehtS nach der Un- fallstell-e, ausgerüstet mit Tragen und dem nötigen Verbands material. Etwa V« Stund« nach dem Alarm treffen- die -Samariter dort ein. Sofort wird mit -der Bergung der Verletzten begonnen. Diese -liegen zum Teil auf und neben der Bahnstrecke. Andere wieder zwischen den Felsen am Fußwege und auch in der Meihe- r-ih. Ngch bevor einige Bretter herbeigeschafft werden konnten, um über die -Steine im Flußbett« gelegt zu werden, waren -die Sa mariter kurz entschlossent ins Wasser gesprungen, nm den Ver letzten -die erste Hilse zu leisten und sie auS dem Wasser heraus zuholen. Der Abtransport von der Unfallstelle nach dem No-tver- bandSplahe gestaltete sich in dem steilen, steinigen und bewaldeten Gelände äußerst schwierig und stellte große Anforderungen an -die betreffenden Samariter. Auf -dem Notverb-an-Splahe, der sich rechts seitlich auf einer Wiese oberhalb -deS Wa-ldhanges befand, ' hon an Ort und Stelle Deitzeritz-Zeidmg Tageszeitung mö Anzeiger sür Dippol-iswal-e, Schrnie-eberg u.L Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breit« Petttzeile 2V R«-tchtpfennlge. Eingesandt und Reklamen 60 Reichs-Pfennige —