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WeitzeritzZeitung Tageszeitung mö Anzeiger für DippolNswal-e, Schmie-eberg «.A, Bez^Sprei«: Für mit Zutragen, einzelne Nummern 18 Reichs- ! Pfennig« :: Gemeinde - Verbands - Girokonto ! Nr. 3. :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde i Nr. 403 :: Postscheckkonto Dresden 12848 ! — ..IIIIffI H-.7"ff- Aelkest« Leit««- »e» Aezirr» Diese» Bla« eulhäll »le amlllch«« Deka«»rmachm»-«s -er Amlshaüplmaaafchafi» de» Amlsgerlchl» ««» »es Sla-lral» zu Dippoldiswalde «—»»«««««<>«< ! Anzeigenpreis: Dl« 42 Millimeter breit« : Petitzell« 2V Reich-Pfennige. Eingesandt und Reklamen 80 Reichspfennige DeraniwoMA« AebaMeur SeN« 8ed«r - Om» und Verlag r 8«18ed« i» Klposldwwalde» Nr. 147 Donnerstag, am 27. Juni 1929 95. Jahrgang Gesperrt wird wegen MassenschutteS die! Strafte von Hirschbach nach Herms dorf vom 29. Anni oiS 4. Juli für allen Fährverkehr, welcher über Lichtenelchen verwiesen wird. Forstmnl Wendlschcarsdorf. Obercarsdorf. 2. Uebmig der Pfltchtfeuerwehr am Sonnabend, dem 29. d. M., abends '/-8 Uhr.Der Eemeinderat. Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Regnets zu Siebenschläfer, dann regnet es sieben Wochen lang, so sagt der Bauernkalender, und andrerseits prophezeihen uns Neunmalkluge nach dem harten, kalten Winter einen besonders heißen Sommer. Wer wird nun recht haben? Geregnet hat es heute schon genug, zumal ein Gewitterregen in der l 0. Vormittagsstunde war außer ordentlich heftig, und kühl geworden ist's auch. Pon der Hitze im Anfänge voriger Woche spürt man seit Freitag aber auch rein gar nichts mehr. Das Thermometer steht auf 8 0, mitunter auch noch niedrieger, man möchte wieder Heizen. Doch jedes Jahr gibt es im Juni einen Kälterück fall, dieses Jahr etwas sehr spät. Es steht daher zu hoffen, daß diesem Rückfall bald wieder wärmere Tage folgen, um somehr, als auch der Luftdruck ständig steigt. Aber wer wird recht haben? Wird es nun wirklich 7 Wochen regnen? Diese Frage bleibt offen. Und dem, der fest an die alte Bauernregel glaubt und fürchtet, nun nichts von seinen Sommerferien zu haben, dem sei gesagt, daß oftmals vor heißen Sommern der Siebenschläfer verregnete und dem schönsten Siebenschläfer fast ununterbrochen Regentage folgten. Das Wetter richtet sich nach anderen Regeln, die alle zu er kennen wir Menschenkinder zu arm sind. Aber wir dürfen hoffen und wollen daher hoffen, daß uns, wenn auch nach einem verregneten Siebenschläfer, schöne Sommertage beschert werden. Dippoldiswalde. Bei Gründungsarbeiken an einem Maste Ler elektrischen Leitungen in Ler Nähe Ler Kirche stieß man auf menschliche Gebeine, Lie offenbar von Gräbern aus dem einstigen, Lie Kirche umgebenden Friedhöfe stammen. — In Dorfhain wurde eine Fensterscheibe Les Ge meindeamtes Lurch Anstechen zum Springen gebracht, das betreffende Fenster hierauf geöffnet und in Lie Räume ein gestiegen, wo alles nach Geld oder sonstigen Wertsachen durchwühlt wurde. Mitten in seiner Arbeit ist Ler Spitzbube gestört worden. Ohne Las geringste erbeutet zu haben, ergriff er die Flucht. — In Dresden-Alb ertstadt wurde ein EindruchSversuch in das dortige Postamt 15 auf Ler Königsbrücker Straße unternommen, Ler aber an den innen mit Eisenblech beschlagenen Fensterläden gescheitert ist. — Beim Amtsgericht Altenburg befindet sich ein 1910 daselbst geborener Echlossergehilfe Leopold Kretzschmar in Hast, Ler in Leipzig einen Kraftwagen gestohlen und mit zwei jungen 17 jährigen Burschen eine Spritzfahrt nach Dresden und in Las östliche Erzgebirge unternommen hatte. Im Müglitztale, und zwar an einer Tankstelle in Mühlbach- Häselich, ließ sich das Kleeblatt 50 Liker Benzin, verab reichen. Als Lies geschehen, wurden noch 2 Liter Oel ver langt. Mährend der Tankstelleninhaber den Schlüssel dazu holte, fuhren Kretzschmar und seine Genossen plötzlich davon. Wie die Erörterungen ergeben haben, sind von den Burschen noch andere Tankstellen auf gleiche Weise geprellt worden. — Der Kraftverkehr Freistaat Sachsen A.-G., Staatliche Kraflwagenverwalkung, hat in Ler Werdauer Waggonfabrik einen großen Oberöeckautobus Herstellen lassen, der auf der Iahresschou gezeigt werden soll und bereits in Dres den eingekroffen ist. Der Autobus faßt mit Stehplätzen bequem 100 Personen. Die Verwendung Lieser großen Fahr zeuge, von denen bereits mehrer« in Auftrag gegeben sind, soll zunächst im Chemnitzer und Plauener Bezirk erfolgen. — Di« Gewerbekammer Dresden «beschloß in einer am 21. Juni abgehaltenen nichtöffentlichen Gesamt sitzung, dem Entwurf« der Wahlordnung zuzustimmen und in der Anlage zur Wahlordnung festzusetzen, daß für Lie Ge werbekammern je eine Mahlgruppe für Las Handwerk und für Lie übrigen Gewerbe gebildet wird, und daß Ler Kammer bezirk «inen Wahlbezirk bildet, der In 3 Wahlkreise eingeleilt wird und Mar Wahlkreis 1 Stadt Dresden, Wahlkreis 2 Ämtshauptmannschasten Dresden, Großenhain und Meißen und Wahlkreis 3 Amtshauptmannschaften Dippoldiswalde, Freiberg und Pirna, lieber Li« Festsetzung der Zahl Ler Kammermitglivder und über ihre Verkeilung auf die Hand werker und die übrigen Gewerbetreibenden berichteten Lie beiden Stellvertreter Les Kammerpräsidenten, Obermeister Kuntzsch und Kaufmann Paul. Nach Len bisherigen Be stimmungen war die Zahl Ler Mitglieder der Gewerbe- Kammer Dresden auf 24 festgesetzt, von denen zwei Drittel auf die Handwerker und ein Drittel auf Lie übrigen zur Ge werbekammer gehörigen Gewerbetreibenden entfielen. Nach eingehender und lebhafter Aussprache, bei Ler insbesondere von Vertretern Les Kleinhandels eine wesentliche Erhöhung der Sitze für das NichthandwerK gefordert wurde, fetzte die Gesamtkammer Lie Zahl Ler Handwerkermitglieder wie bis her auf 16 fest. Die Zahl der Nichthandwerkermitglieder wurde Lurch Abstimmung von 8 auf 10 erhöht. Hinsichtlich Ler regionalen Verteilung Ler Sitze wurde beschlossen, daß auf Lie Stadt Dresden 8 Handwerker und 5 übrige Gewerbe treibende, auf die Ämtshauptmannschasten Dresden, Großen hain und Meißen 4 Handwerker und 3 übrige Gewerbe treibende und auf die Ämtshauptmannschasten Dippoldis walde, Freiberg und Pirna 4 Handwerker und 2 übrige Ge werbetreibende entfallen. Von den zuzuwählenden 5 Mit gliedern «sollen 2 dem Handwerk und 3 dem NichthandwerK angehören. Weiter wurde als Tag für Lie vorzunehmenden Wahlen ein Werktag in den ersten Tagen Les November in Aussicht genommen und der Kammervorstand als Wahl ausschuß bestellt. Oelsa. Durch Anschlag wurde hier der neue Elternrak bekanntgemacht. Eine Wahl hatte sich erübrigt, La nur ein Wahlvorschlag, und zwar ein gemeinsamer, eingereicht worden war. Auf Li« folgenden zwei Jahre gelten folgende als ge wählt: Bruno Fischer, Postbeamter: Paul Löwe, Heizer; Frau Alma Liebezeit, Ehefrau; Alfred Müller, Kaufmann; Kurt Beyer, Polierer; Max Hinkel, Stuhlbauer; Arthur Kästner, Gutsbesitzer; Arno Geißler, Polierer; Arthur Engel mann, Bildhauer. An Ler Zusammensetzung nach« christlich und weltlich hat sich nichts verändert. Dresden. Der aus dem Amte scheidende Ministerpräsident Heldt verabschiedete sich am Mittwoch« von den Beamten, Angestellten und Arbeitern der Staakskanzlei und des Mini steriums für Auswärtige Angelegenheiten. Er hob hervor, Laß er das Amt Les Ministerpräsidenten in einer Zeit schwerster wirtschaftlicher Wirrungen übernommen habe, in «die auch die Beamtenschaft verstrickt gewesen sei. Besonders erfreulich sei es für ihn gewesen«, Laß sich zwischen ihm und seinen Mitarbeitern ein Verhältnis völligen gegenseitigen Vertrauens entwickelt habe; das habe ihm die Führung seines schweren Amtes erleichtert. Er dankte allen für ihr Ver trauen und ihre freundliche Unterstützung. In Vertretung des erkrankten Leiters Ler Staakskanzlei dankte Ministerialrat Maentig im Namen Ler Beamten, Angestellten und Arbeiter dem scheidenden Ministerpräsidenten für die Worte der An erkennung und für das Wohlwollen, das er ihnen während seiner Amtszeit stets gezeigt habe. Ministerpräsident vr. Bünger hat die Geschäfte übernommen. Bereits am Diens tag, kurz nach «seiner Mahl, führte er Besprechungen über die Bildung der neuen Negierung mit den Vertretern Ler infrage kommenden Parteien, Lie aber bis Mittwoch noch nicht zum Abschluß gelangt waren. — Ministerialrat vr. Sorger ist zum stellvertretenden Ministerialdirektor in der zweiten Abteilung des Finanz ministeriums ernannt worden«. Mit vr. Sorger tritt zum ersten Male ein Staatsingenieur an die Spitze der technischen Verwaltung. Dresden. Zur würdigen Begehung des 10. Verfassungs- kages am 11. August 1929 ordnet Las Gesamtministerium folgendes an: 1. Die staatlichen Dienstgebäude und die im wesentlichen aus Staatsmitteln unterhaltenen Stiftungs gebäude haben am 11. August in den Reichs- und Landes farben zu flaggen. Die Gemeindebehörden werden ange wiesen, auf eine entsprechende Beflaggung der übrigen öffent lichen und privaten Gebäude hinzuwirken. Wegen der Be flaggung der öffentlichen Schulen am Verfassungstage und am Tage der Versassungsfeier in den Schulen erläßt das Ministerium für Volksbildung eine besondere Verordnung. 2. Di« Staats- und Gemeindebehörden im Lande werden auf gefordert, am 11. August Verfassungsfeiern zu peranstalten. In allen «Orten, die Sih mehrerer Behörden sind, haben sich die Vorstände dieser Behörden unverzüglich gegenseitig ins Benehmen zu setzen, um möglichst gemeinsame Vorkehrungen für eine würdige äußere Gestaltung der Feier zu treffen. Bei der zeitlichen Festsetzung der Feier ist tunlichst auf den Vvr- mittagsgotkesdienst Rücksicht zu nehmen. Zu den Feiern sind, soweit möglich, Vertreter aller Bevölkerungsschichten, ins besondere die Organisationen Ler Arbeitgeber und Arbeit nehmer, die Industrie und Handelskammern, Lie Gewerbe- Kammern, die Kreisabteilungen Ler Landwirtschaflskammer, die Innungen sowie die Beamten- und Angestelltenverbände einzuladen. Freiberg. Dienstag vormittag «wurde von Pilzsuchern im Rittergutswald« von Wegefarth in der Nähe Ler Teiche «in unbekleideter, bereits stark in Verwesung übergegangener männlicher Toter, etwa 20—30 Jahre alt, aufgefunden. Der Tote hat «Selbstmord durch Erhängen begangen. Nach dem Grad Ler Verwesung zu schließen; muß er bereits mehrere Monate im Wald gelegen haben. Da ein Wegbringen nicht «mehr möglich war, mußt« die Beerdigung am Ork Ler Auf findung erfolgen. — Meldungen von einem vorliegenden Mord sind falsch. Pirna. Der Dachdecker Pohle, Ler mit seinem Meister beim Ilmdecken einer «Scheune in den Breiten Straße be schäftigt war und «während der Frühstückspause auf dem Scheunenboden stand, verschwand plötzlich vor den Augen des Meisters. Ein morsches Brett hatte nachgegeben, Pohle stürzte auf Lie Tenne. Zunächst hielt «man Len «Sturz für un gefährlich, wie sich jedoch! herausstellte, war Pohl bei dem Absturz mit dem Leib gegen ein anderes Brett gestoßen und hatte sich dabei eine schwere Darmverletzung zugezogen, Lie gegen Abend seinen Tod herbeiführte. Pohl hätte in «der kommenden« Woche sein 55. Lebensjahr vollendet. Leip^g. Am Mittwoch mittag siel «aus Lem Zuge Mischen Möckern und Leutzsch der Buchbinderlehrling Walter Thieme durchs Fenster. Er wurde mit erheblichen Verletzungen ins «Krankenhaus «St. Georg gebracht. Die Ursache dieses eigen artigen Unglücksfalles ist «bisher noch nicht aufgeklärt. Leipzig. Seit einiger Zeit verschwanden aus Len Zügen Berlin—Leipzig Postsendungen, vor allen Dingens Einschreibe briefe. Die Kriminalpolizei der Oberpostüirektion Berlin stellte Ermittlungen an und nahm heut« morgen auf dem An halter Bahnhof in Berlin Len Postschaffner Szolchow fest, Ler dem dortigen Bahnpostamt untersteht und regelmäßig Len Postwagen von Berlin nach! Leipzig und umgekehrt begleitet. Man fand bei dem Verhafteten eine ganze Reihe von Briefen und Einschreibsendungen, Lie er gerade erst aus dem Postsack genommen hatte, um sie noch «beiseite bringen zu können. Unter -er Last der Beweis« gestand der Post schaffner, schon längere Zeit Diebstähle ausgeführt zu haben. Leipzig. In einem Hause der Rückmarsdorfer Straß« fiel eine Frau Raschig in einem Ohnmachtsonfall in Lie Wasch wanne. Als man die Bedauernswerte nach« einiger Zeit auf- fanL, blieben sofort angestellte Wiederbelebungsversuche erfolglos. Schöneck i. V. In der Nacht zum Dienstag hakt« die 85 Jahre alte Gutsauszüglerin Friederike verw. Schrader im benachbarten Arnoldsgrün Wäschestücke am geheizten Ofen aufgehängt. Die Wäsche geriet in Brand, der «auch auf andere «brennbare Gegenstände Übergriff. Die Greisin «brach infolge des entstandenen Qualms bewußtlos zusammen und wurde morgens von ihrem Sohne tot aufgefunden. Treuen i. V. In der Nacht zum Mittwoch brach in dem Stallgebäude des «Gutsbesitzers Walter Löschner in Alkmanns grün« ein Feuer aus, Las sich auch auf die «Scheune und das Mohngebäude ausbreitete. Alle drei Gebäude wurden ein Raub der Flammen. Das Feuer fand in dem frisch einge brachten Heu reiche Nahrung und verbreitete sich deshalb sehr rasch. Außer Heu und landwirtschaftlichen Maschinen ist auch Vieh verbrannt. Es wird Brandstiftung vermutet. Bautzen. Außergewöhnlich interessante Funde werden jetzt hier gemacht. Vor wenigen Tagen fand man bei Bau- arbeiten mehrere mittelalterliche Brunnen auf Lem Korn markt und dem Hauptmarkt. Jetzt stieß man bei Krbel- legungsarbeiken auf der Kornstraße auf den alten Marktplatz aus Lem Jahre 1200, also aus Ler Zeit vor der Stadtgründung von Bautzen. Der Hauptmarkl hat im Laufe der Jahr hunderte an drei verschiedenen Stellen gelegen: dem heutigen Markte, vorher dem Fleischmarkte am Dom und ganz zuerst an der «Stelle, wo er jetzt aufgefunden worden ist. Während die beiden jüngeren Märkte noch« erhalten sind, war der älteste untergegangen. Jetzt ist unvermittelt sein Pflaster auf-, gefunden worden^ Lauter. Hier finden diesmal keine Elternratswahlen statt, da von den Vertretern der -weltlichen Schule kein Wahl vorschlag eingereicht worden ist. Der hiesige Elternrat setzt sich damit für die nächsten zwei Jahre nur aus christlichen Elternvertretern zusammen. wette? kür morgen: Nachdruck verboten! Teils starke, teils zeitweilig geringer« Bewölkung, Neigung zur Unbeständigkeit (vereinzelt Regenschauer oder Gewitterstörung) fortbestehend, Temperaturen im Flachlande gemäßigt, Gebirge vorwiegend kühl, schwache bis mäßige westliche bis nördliche Winde.