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gezogenen »eckig er- - das üt lustigem et mau in Hobelspan- Art Krone Noch ein anderes Zeichen, das den grünen Kranz zuweilen ersetzt, müssen wir erwähnen: das Penta gramm, den Drudenfuß, den in einem " Klns-acktgen Stern, der manchmal ar scheint. Er ist — nach altem Äber^ «eichen der Wiederkehr und zugleich ein Schutz gegen unheil. Eine andere Deutung besagt (so Wuttke, Der deutsche Bolksaberglaube), daß seine Anwendung aus die Pythagoräer (600 v. Ehr.) zurückgehen soll. Ein sterbender Pythagoräer hätte seinem Wirte, dem er nicht bezahlen konnte, das Pentagramm als Erkennungs zeichen für vorbeiwandernde Genossen hinterlassen. Seit Vieser Zeit kehren nun alle durstigen Pythagoräer — und solche, die sich dafür halten — bei jenem Zeichen ein, um mit ihrer Zeche den Wirt dafür zu entschädigen, daß einst ein Genosse kein „Moos- gehabt. " - --- K.A.P Arauensport. Harmonische Ausbildung von «eist und Körper. Bon Margarete Hobt. Die Begriffe über Schönheit find heute verwirr- rer denn je. Schön ist das Natürliche und Gesunde. Um gesund zu bleiben, ist es unbedingt nötig, daß der Mensch seinen Körper der Sonne und der Luft ver bietet und daß er sich im Freien möglichst viel Be wegung schafft. Allerdings darf der Leibessport nicht übertrieben werden. Alles kommt darauf an, daß die Frauen Maß zu kaltem wissen. Biele haben den Ehr geiz, an körperlicher Tüchtigkeit und Geschicklichkeit nicht hinter den Männern zurückzustehen und ver gessen, daß der Frauenkürper anders gebaut ist als der des Mannes und daher auch anders ausgebildet sein will. Unterleibsleiden und ander« Gebrechen sind oft Folgen des unzweckmäßigen und daher un vernünftigen Turnens. Dennoch soll Sport getrieben werden. Bleiben vir vorläufig beim Turnen. SS ist nicht unbedingt nötig, daß die Frau einem Turn- oder Sportverein snaehört. Zu empfehlen freilich ist es, wenn sie eine Zeitlang rhythmischen Turnunterricht genießt, um zur Körpererziehung angeleitet zu werden. Mit ein wenig Energie kann sie dann später für sich allein die Uebun- gen machen, die ihr zuträglich find. Am besten ist es, wenn sie morgens vor oder nach dem Bad oder der kalten Waschung des Körpers möglichst unbekleidet fim Winter natürlich im gehetzten Zimmer) zehn bis zwanzig Minuten turnt. Die Hauptsache dabei ist, daß alle Glieder in Bewegung gesetzt werden. Bald spürt die Frau den Segen der täglichen Hebungen« Selbstverständlich ist auch der Sport, der sich im Rei ten, Rudern und Tenntsspielen zeigt, gut und nützlich, vetoer aber ist es der Frau des Mittefitandes pekuniär kaum möglich, sich solche Extravaganzen zu er lauben. Aber sie müßte wenigstens wandern, weit htn- »us durch Wälder und Felder. Auch der Schwimm sport ist sehr zu empfehlen. Der schönst« Sport, den es für die Frau gibt, lst der Tanz, denn er ist der unmittelbarste Ausdruck der Schönheit. Reigen aus altgermanischer Zeit und die Menuetts der Biedermeierzeit werden wieder geliebt. Nicht zu vergessen sind die niedersächsischen nur zu schnell eiuzutrocknen pp«t, M ekn Ersatz an fÄne SIE getreten oder wenigsten« der Name M dem Wirtshausschild geblieben. To werbt deutschland oft Hobelspäne benutzt, dk- r Flattern die Schänke anzetgen, auch fink Sayern di« sogenannten „Bierboschen", artige Stsenbänder, die kunstvoll zu einer ... xusammengefügt find. In Niedersachsen stecken die kleinen Brauereien einen Kranz aus Holzkugeln her aus, um an-uzeigen, daß bei ihnen „Güßbter" zu haben sei. Auch in anderen Ländern ist der grüne Kran- gebräuchlich. In der Schweiz besorgt Vas Aufsetzen des WirtShauSbuscheS aber nicht der Wirt, sondern das tuen bet der Kirchweih die Buben unter besonderen Feierlich keiten. Der „Chilbt-Chranz", wie er genannt wird, wird in Gröhe eines Wagenrades, dicht gewunden aus Eichen-, Eschen- oder Haselzweigen mit gefärbten Hovelspänen und Fähnchen geschmückt und iy der Mitte mit einem yählein versehen, über dem Wirtshausschild befestigt, wo er dann jahrelang hängenblewt. In Frankreich kennt man den Kranz, der hier aus Buchs oder Eseu gebildet ist, ebenfalls, ja er gilt dort plS die Bezeichnung einer Kneipe schlechtweg. Man sagt: niauvais bouchon, schlechter Kran-, und meint väbei die Wirtschaft. In Italien ist der Wirtshausbusch eine ganz ge wöhnliche Erscheinung, wenn auch in recht verschiedenen Formen. Man beobachtet dort frisch« Lorbeerzweige, Orangenzweige mit ihren Früchten, auch Fenchel« büsche, kann aber auch Hobelspäne sehen und wie bei uns die dauerhaften schmiedeeisernen Kränze. Für An alphabeten bedeuten dann schwarze Kreise, die aus einem Holzschtld am Busch gemalt sind, die Zahl der Soldi, wieviel der Liter Rosso (rot) oder Bianka (weiß) kettet. Auch Spanien kennt den grünen Kranz, auch hier gilt wie in Deutschland und all den anderen Ländern das alte Sprichwort: Guter Wein bedarf keines auS- gesteckten Kranzes. Sogar nach England ist, obgleich der Weinbau in diesem Lande unbekannt, der grüne Kranz gewandert und winkt dem Zecher sein fröhliches „Willkommen" zu. Woher stammt nun eigentlich der Brauch des Kranzes? Die alten Römer haben ihn mit dem Wein bau nach Deutschland gebracht. Unter seinem Zeichn sah der Germane den römischen Legionär seine Situla, sein Seildelchen, trinken und ahmte ihm die Sitte nach. Und wie ist der grüne Kranz als WirtShauS-eichen bei den alten Römern entstanden? Er ist aus dem Efeu- kranze des Bacchus hervorgegangen, dem zu Ehren man sich bei Gelagen schmückte. „Efeu ziert« sie, Efeu ist des Bacchus Behagen^ singt der römisch« Dichter. Selbst die Bibel belegt uns diesen Brauch: „Wenn man aber des Bacchus Föst beging, da zwang man die Juden, daß sie in Kränzen von Efeu dem Bacchus zu Ehren einher gehen mußten" (S. Makk. S, 7). Man kann demnach sagen, der „Grüne Kranz" sicht auf ein recht chr- würdiges Alter herab. st volkSreigen und di« alten BöLerwtünze. Auch über einige unserer modernen Tänze soll nicht unbedingt der Stab gebrochen werden. Allerliebst sind die pantomimischen Darstellungen Zum Schluß mag noch der Wunsch awtzesprochen Verden, daß alle deutschen Frauen den Segen der körperlichen Ertüchtigung kennen lernen möchten und sich der Pflicht bewußt würden, mit all«, Kräften »ur Gesundung der Nation beizutragen. -praktische Ecke. Leichtes Entferne« des brenzlichen «eschmackS bei ansebrannten Shwisen. Man stelle den Kochtopf mit der angebrannten Speis« einige Minuten aus ein feuch tes Scheuertuch. Erst wenn der Boden des Gefäßes ganz abgekühlt ist, fülle man die Speise in einen anderen Topf, sie wird keinen brenzlichen Geschmack mehr haben. Nur die heißen Dämpfe verderben den Geschmack. Natürlich darf die Speise nicht schon durch weg schwarz gebrannt sein. Dampferfahrten. Dresdner B^ef. -Die Aahrtause«Meter in Meißen hat -endlich wieder di« lieben Dresdner darauf aHmerksam gemacht, daß nicht nur elbaufwärts di« Schönheiten der Notnr zw finden sind. Auch wer mit dem Strom die Eibe abwärts fährt, seit es bis Meißen, der weinfrohen Fe-WM, sei es noch weiter, bis wo das Schloß Hirschstein in ma lerischem Winkel die Kette der Berge abschließt, oder Ww bis Riesa und weiter an dem Dorf Loren-Kirchen vorbei bis Strehla, kann der Raturschönheiten genug vom sanft dahingjleitenden Schiff aus an beiden ufern beobachten, kann in gemütlicher Ruhe das süße Nichtstun genießen und ein ganzes Stück des schönen Sachsen- iandes kennen lernen'. Auf bunt bewimpeltem Schiff, dessen breite Räder fröhlich ins Wasser greifen und glitzernden Schaum hochwerfen, geht es an dem baumbestandenen Großen Oslragehege vorüber, in dessen Mitte sich, wie Spielzeug aus der Schachtel, die 'Schlachthofinsel erhebt. Drüben dos alt« Schlößchen Uebigau mit den stell herab fallenden Mau«rn, «in Denkmal früherer Zeit, doch dahinter das Getriebe der Großstadt, viel Industrie und das laute Hämmern an den Schiffen, die auf der Werft liegen. Dann winkt die malerische Kirche von Brießnitz und der kleine Pavillon in alter Mauer, über welche hin die Eisenbahn fährt. So mischt sich die alte Zeit Ml den Erfordernissen unserer Tag«. Die Berge rücken näher anS Ufer heran, badende Menschen winken fröhlich, und an den lieblicher Höhen der Lößnitz leuchten die Fenster der Billen im Sonnengold. Da schwingt in kühnem Bogen die Brück« von Niederwartha über den Strom, die Eisen bahn fährt mit 'Klirren und Rasteln darüber hin, und immer mehr zeigen sich di« Ufer -der Elbe in unverfälschter Natur, Da -ist das große Stauwerk, das der Landschaft ein ganz besonderes Gepräge gibt, dann drüben dl« Schornstein« vieler Fabriken, bis plötzlich die Spoarer Weinberg«, mit der Römischen Basel, die letzte Spur von Industrie und Fadrikgetriebe tilgen. Unbeschreiblich lieblich ist diese Fahrt! Wie Bilder aus alter Aitlerzeit lugen 'die Türme und Kemenaten von Schloß Scharfen stein und Siebeneichen aus dicht belaubtem Park hervor. Und die Geel« spinnt sich ekn in alte Märchen und Sagen, von denen diese Berge viel zu berichten wissen. Und da tauchen auch schon die Türme deS Meißner Domes hinter den Bergen hervor! Wie malerisch ist der Blick, wenn man so nach und nach der alten Bischofstadt nahe kommt! Das Gedränge hoher roter Ziegel dächer, di« kleinen Häuschen am Ufer mit dem davor gespannten Fischernehen, darüber ragend auf vorspringendem Felsen die alte, herrliche Burg, das Meisterstück Arnolts von Westfalen, und das zarte Filigran der Domtürm«. Dieses Jahr, da di« Stadt das Fest ihr«s lausenLiShvigen Be stehens feiert, in den Tagen, wo alte Erinnerungen gesponnen wer den, und wo an Häusern, Erkern und Türmen bunte Fahnen im Sonnenwind flattern und am Abend rotglühendes Licht von Burg und Dom herabstrahlt, Mrd wohl keiner daran denken, vorüber- zufahren, wird einige frohe Stunden dort verbringen, und, aller dings in längerer Zeit, weil es elbaufwärts geht, mit dem letzten Schiff nach Dresden zurückfabren. Und 'doch sollten es Einheimische und Fremde nicht versäu men, auch weiter hinab auf freundlichem Schiff den Elbstrom zu befahren. Bon- Meißen weiter zeigen sich di« Ufer, wie sie heut zutage selten zu sehen sind, in unverfälschter Natur und Natürlich keit. Rötlich schimmernde Felsen, grünuMponnene Hügel, dann wieder «in altes Schlößchen, von hohen Bäumen umgÄen, an steiler Mauer, die lichten Fenster im Wasser spiegelnd, so wechseln die Bilder in reicher Schönheit, Eino kleine -Bucht, 'das Dörfchen Diesbar, daS eine beliebt« Sommerfrische Ist, und die Kette Berge abschließend daS Schloß Hirschstein. Weiterhin geht es dann in die Ebene über. Aber auch diese Bilder bieten manchen Reiz. Ein reiches Uferleben, liebliche Häu ser, Windmühlen, di« fröhlich ihre Flügel drehen — ja, man muß es sehen, muß aber auch den güten Milten mitbringen, di« Schön heiten dieser schlichteren Gegenden zu empfinden. Ich kann mir nichts Herrlicheres denken, als solche Elbefahrt! Regina Berthold. Sächsisches. Pretzschendorf. Am 12. Auni hielt der Krsisverban- Land wirtschaftlicher Hausfrauenvereine -es Bezirks Dresden' im Gaschos von Pretzschendorf einen Landfrauentag ab, -er dank des guten Wetters von nahezu 500 Teilnehmerinnen besucht, wurde. Kraftwagen mit 30—56 Personen brachten die LHV.-Mitgste-er von Meißen, Lommatzsch, Wilsdruff, Freiberg, Großschirma, Pirna und Dippoldiswalde, während die Aachbarvereine von Frauenstein und Nassau teils zu Fuß, teils mit Leiterwagen in Mengen herbeiströmten. Der Frauensingkreis von Pretzschendorf bot einen stimmlich sehr guten heimatlichen Willkomm mit dem Liede: .3m schönsten Wiesengrunde'. Darauf begrüßte die Vorsitzende des Kreis verbandes, Frl. Fraufkadt, Dippoldiswalde in ihrer Eröff nungsansprache als Vertreter der Landwirtschaftskammer den Vorsitzenden der Kreisdirektion Dresden, OekoMnierat Welde, Oberhäslich, überbrachte Grüße der Verbandsvor sitzenden, Frau Jung, und der Geschäftsführerin, Fräulein von Seydlitz. Sie dankte dem Vorsitzenden des Landwirtschaft lichen Vereins Pretzschendorf, Max Geißler, der sich beson ders verdient um das Zustandekommen dieser Veranstaltung in Pretzschendorf gemacht und unter den dortigen Landfrauen fleißig für -le gute Sache geworben hatte. Weiterhin konn ten begrüßt werden eine Anzahl landw. Vereine der Umge bung, Vertreter des Landbundes und Junglandbvndes, die durch ihr Erscheinen ein« erfreuliche Interessengemeinschaft mit den Landwirtschaftlichen Haussvau-en-vereinen zum Aus druck brachten. Die Rednerin betonte den Gedanken der inne ren Verbundenheit, der durch solche Veranstaltungen gepflegt werde. Nicht nur wirtschaftliche Ziele sind es, di« von dem LHV. verfolgt werden, sondern letzten Endes der viel größere Gedanke, unserm Volke zu helfen, wo es not tut, d. h. den Glauben an sich selbst wieder aufzurichten. Anschließend hielt Frau Abbel, Meißen, einen Vortrag über «Die Arbeitsziele und Wege der Landfrauenberufsorganisatton', der vor allen Dingen den noch Fernstehenden einen guten Einblick in die Vereinsarbeit bot. Die dringende Notwendigkeit des Zu sammenschlusses in wirtschaftlich so schweren Zeiten wurde praktisch erläutert durch die Vorteile, die der Landfrau dar aus erwachsen : Fortbildung in allen Wirtschaftszweigen ihres vielseitigen Berufs auf dem Gebiete der Haus- und Milch wirtschaft, der Hühnerzucht und des Gartenbaues, einesteiles zur Arbeitserleichterung, andernteiles um Steigerung der Leistung und Qualitätsware und dadurch höhere Einnahmen für die Produkte zu erzielen. Der Einfluß -er Obstverwer tungsstellen und Eierabsatzorganisationen auf die Preisbil dung bei Ueberangsbot wurde -betont und den Landfrauen zum Anschluß auch hier sehr geraten. Die Rednerin sprach aus langjähriger Mitarbeit, und die Innere Befriedigung, die ihren Worten zugrunde lag, spiegelte sich auch auf den Ge sichtern der Vereinsmitglieder wieder und war die beste Emp fehlung für eine so tatkräftige Berufsorganisation. Nach ge meinsamem Gesang des Landfrauenliedes hielt Frl. Neun- übel, Geschäftsführerin für Geflügelzucht der Landwirtschafts- Kammer, einen eingehenden Vortrag über „Praktische Fragen der Geflügelzucht', -er auf sehr fruchtbaren Boden fiel. Di- richtige Hattung, Fütterung und Aufzucht der Hühner wurde nach den neuesten- Erfahrungen als gewinnbringend klar dar gelegt. Die mancherlei Fragen bei -er Aussprache zeigten bas allgemein große Interesse der Landfrauen auf diesem Ge biete. Für den unterhaltenden Teil der Veranstaltung hatte Kantor Kaden aus Pretzschendorf eine bäuerliche Humoreske verfaßt, „Der Verein', die -euttich und herzersreullch die Werbearbeit der Veranstaltung unterstützte und ganz vorzüg lich von der Pretzschendorfer Jugend gespielt wurde. Kantor Kaden wurde zum Ehrendichter -er Landwirtschaftlichen Hausfrauenvereine ernannt. Die Landfrauen drückten ihren Dank durch einen humorvollen gemeinsamen Chrengesang aus. Pfarrer Heinke, Pretzschendorf, zeigte noch einer großen Anzahl der Festteilnehmerinnen die schöne Pretzschendorfer Kirche, die mit Blu men geschmückt war, und erklärte mit viel Livbe alles Sehenswerte. Ein spontan angestimmter Choral gab diesen -letzten Minuten des Zusammenseins die schönste Weihe. Dresden. Am Dienstag nachmittag ist Arthur Lange, der bekannte Dresdener Bildhauer, plötz lich im Hauptbahnhos umgefallen und verschieden. Lange war als Vorstandsmitglied der Dresdener Künst lervereinigung mitten in den Vorbereitungen zur Som merausstellung. Seine zahlreichen plastischen Werke haben ihn weithin bekannt gemacht. Arthur Lang« erhielt 1908 den Staatspreis. Riesa. Der GeMgelzüchterveretn MÄa Md Nm« gegend veranstaltete in der vergangenen Woche untep seinen Mitgliedern eine Eiersammlung zu gemeimratzi* gen Zwecken. Insgesamt wurden 3S1 Eier oesammäh von denen 160 dem Städtischen Krankenhaus und 16H dem Städtischen Versorgungsamt zugewiesen wurden» Riesa. Der strenge Winter mit seinen Krankheiten (Grippeepidemie usw.) hatte daS Kapital der hiesig« Ortskrankenkasse derart in Anspruch genommen, daß zur Erfüllung der Perpflichtungen ein Zuschuß aus den Rücklagen genommen werden muhte. Dieser Zu schuß belief sich Ende März noch aus'85 801 MaH er konnte jedoch jetzt aus 68 505 Mark reduzier« werden. Die Einnahme aus Beiträgen von Anfang Januar bis Ende April belaufen sich aus 899 861 Mark, denen 869 887 Mark Ausgaben gegenüber stehen. Die Gesamtzahl der versicherten Mitglieder be trägt augenblicklich 1i 346 und -war 7071 männliche und 4975 weibliche Personen. Leipzig. Die Leipziger Lichtspieltheater stehen noch in Unterhandlungen mit der Stadtverwaltung wegen Ermäßigung der Lustbarkeitssteuer in Leipzig. Zunächst hatte der Rat der Stadt Leipzig zwar jedes Entgegen- kommen abgelehnt. Die Leipziger Kinobesitzer haben daraufhin vorsorglich ihren Angestellten und Arbeitern gekündigt. Sie sind aber mit einer Eingabe an di« Stadtverordneten herangetreten, die in der Stadtver ordnetenversammlung am kommenden Mittwoch be sprochen werden soll. Man glaubt in den Kreisen de» Lichtspieltheaterbesitzer, daß die Stadt Leipzig, die hin sichtlich der Vergnügungssteuer, namentlich auch den Gastwirten sehr wett entgegengekommen ist, doch noch in letzter Stunde die Hand zu Milderungen und tragbaren Vereinbarungen bieten wird, so daß ein« Schließung der Leipziger Lichtspieltheater nicht notwen dig sein dürste. Leipzig. Nach Pressemeldungen aus Zena soll de, des Mordes an dem Direktor Weigel verdächtige Schau- steller Glotzbach in Dorndorf cm der Saale verhaftet worden sein und soll auch bereits ein Geständnis des Mordes abgelegt haben. Dazu wird aus Weimar mit geteilt, daß zwar eine Festnahme erfolgt ist: es ist ab«, nichr sestgestellt, ob es sich um den steckbrieflich gesuchten Glotzbach handelt, und der yestgenommen« hat auch kein Geständnis dahin abgelegt, daß er den Mord an Direktor Weigel begangen habe. Leipzig. In Leipzig-Thonberg ist ein fünfjährige« Kind vom Fenster im zweiten Stockwerk des elterlichen Wohnhauses aus die Straße gestürzt. Das Kind hatt« das Fenstergesimse erklettert, wahrscheinlich um nach seinen auf der Straße spielenden Brüdern zu sehen Mit einer Gehirnerschütterung und wahrschein lich auch schweren inneren Verletzungen wurde da« Kind ins Krankenhaus gebracht. Chemnitz. Hier starb der Vorstand der Bücherei der Akademie für Technik in Chemnitz, Professo, Rockstuhl. Der Verschiedene war am 17. Juni 186S in Erfurt geboren. In Chemnitz war er seit 189S tätta.