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Taaeszeilung und Anzeiger siir Dippoldiswalde, Schmiedeberg m A. MEllOllE ^EIERND ^ER —HD, „„»»»„»«»»OG—OO»«O««— W—W—OV—O»»»DW»WSM LeranworÄlÄ« Redaklemr »eNr Se»«° - »m» und Derlasr ««, 8eM« i» 95. Jahrgang Donnerstag, am 20. Juni 1929 Nr. 14 l Anzeigenpreis: Dl« 42 DAÜimeker breit« Petttzeile 20 Reich-Pfennige. Eingesandt und Reklamen 80 Reichspfennig« Siele« »la« enlhLU «e amMch« »ekanutmachrms«, »er «mtshau-vmumfchaft,-es «miaserichi« «ch »e«Sia»irat» -u Dtppol-iswalt« Bezugspreis: Für «tnen Monat 2.20 RM. mit Zutragen, einzelne Rammern 18 Reicht- Pfennige :: Geme-inde - DerbanLS - Girokonto Nr. 3. :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 :: Postscheckkonto Dresden 12S4S wird wegen Paulsdorf r fersdorf—B auf die Giro ^'"sAsdorf. dm 20 6. 1S2S. Der 8em-i«d-rat. Oertliches und Sächsisches. Mppoldiswald«. In Len letzten Jahren sin- in Ler Gar- tenstraße mehrere Gebäude an Ler westlichen Straßenseite erbaut worden. Las Postamt, das Reichelsche unL Hachsche Haus. Da ein baldiger Ausbau -er Straße in Aussicht stehen soll, geplant ist er schon seit 30 Jahren, haben diese Anlieger ihre Grundstücksbegrenzung der neuen Straßenflucht ent- sprechen- eingerückt. Da-urch aber standen eine Anzahl Masten -er Lichtleitung frei, und Las städtische Elektrizitäts werk entschloß sich, die Anlage in Ler unteren Gartenstrahe vollkommen zu erneuern. Man ist gegenwärtig mit Lem Aus stellen der SchleuLerbekonmasten beschäftigt. Recht ergötz lich wirkt da, -aß man einerseits die alten Masten als Ver kehrshindernis entfernen will, anderseits einen neuen Mast vor dem Jehneschen Grundstück mitten auf Len Fußweg «ge pflanzt" hat. Als vor 20 Jahren -as Grundstück erbaut wurde, ist von selten der städtischen Bauverwaltung Lie Skrahenfluchtlinie -er Neuplanung -er Gartenstrahe um einen Meter zu weit westlich angegeben, dem Besitzer in voller Länge ein Meter breiter Streifen zu viel abgefordert worden. Man durste wohl annehmen, daß bei einem Aus bau -er Gartenstrahe man eine kleine Unschönheit der Straßenfront in Kauf nehmen und Lie Grenze belassen würde. Da jetzt aber -er Mast mitten auf den Fußweg gestellt wor den ist, steht zu erwarten, daß die Gartenmauer jenes Grund stücks 247 ? um einen Meter herausgerückt werden soll. Die Kosten dafür werden nicht gerade niedrig und Lie Ausbau kosten -er Gartenstrahe dadurch ganz bedenklich höher werden. ' — Die Talsperre hat gestern ein neues Opfer ge fordert. Ein Dresdner Musikschüler Georg Unterstell war mit seinem Kapellmeister und einem Freunde auf Rad nach Malter gekommen. Nachdem sie hier etwas verzehrt hatten, gingen alle drei ins Ba- und versuchten die Talsperre zu durchschwimmen. Etwa 20 Meter vom jenseitigen User, in der Nähe des Steinbruchs an der Waltherschen Billa, ver sank plötzlich Unterstell, dem schon vorher schlecht geworden war und den deshalb sein Freund schon einige Zeit beim Schwimmen unterstützt hatte. Fast hätte er Len Freund mit in die Tiefe gerissen. Allem Anschein nach hat U. einen Herz schlag erlitten. Die Leiche konnte bisher noch nicht geborgen werden. D» 8— Die von der deutschnationalen Reichstagsfraktion zum Haushalt des Reichsverkehrsministeriums eingebrachte, vom TAunion-Sachsendienst am 13. d. M. gemeldete Entschließung, durch die die Reichsregierung ersucht wird, zur Vorbereitung künftiger Zuschüsse für die.süch fischen Talsperren in einem Nachtrogsetat oder in einem späteren Etat das erforderliche Material zu beschaffen und die vürbereitenden Verhandlungen mit dem Lande Sachsen aufzunehmen bzw. fortzusetzen, ist vom Reichstage einstimmig angenommen worden. Sache der sächsischen Regierung wird es sein, diesem Beschluß ent- speichend Verhandlungen sobald als möglich aufzunehmen. — Das gemeinsame Schöffengericht Dresden verurteilte den aus Hausdorf bei Dippoldiswalde gebürtigen 28 Jahre alten Händler Kurt Matthes, -er bereits 18 Vorstrafen erlitten, wegen gewinnsüchtiger Urkundenfälschung sowie voll- en-eten und versuchten Betrugs im Rückfalle zu drei Jahren Gefängnis und Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf die gleiche Zeitdauer. Der Angeklagte hatte beim Ankauf von Waren wie Obst usw. für seine Handelszwecke in 14 einzel nen Fällen mit gefälschten Wechseln operiert und auf diese Weise Vorteile bis zu 500 M. erlangt. 13 mal glückte dieses betrügerische Geschäft, in einem weiteren Falle blieb es beim Versuch. Ein wegen Beihilfe Mitangeklagter Markthelser Werner, der aus Leichtsinn gehandelt, kam mit vier Wochen Gefängnis davon und erhielt auch eine dreijährige Bewäh rungsfrist zugebilligt. — Bei der Bezirkstierschau am 18. Juni hat Gutsbe sitzer Mar Rücke in Malter einen 2. Staatspreis in Höhe von 30 Mark erhalten. Dieser Preis fällt unter die Gruppe Nichtherdbuchtiere, Abteilung Kühe. Oelsa. Auch dieses Jahr ist es wieder zu einer Einheits liste bet der Elkernrakswahl gekommen, so -atz sich eine Wahl erübrigt. Als Vertreter -er steten Erziehung ziehen in den neuen Elkernrat, dessen Lebensdauer auf zwei Jahre ver längert ist, Paul ^öwe, Kurl Beyer und Arno Geißler ein; Edmund Hofmann und Frau Gertrud Roßberg als Ersatz leute. Die neuen kirchlichen Vertreter sind: Alfred Müller, Bruno Fischer, Alma Liebezeik, Artur Kästner, Max Hinkel und Artur Engelmann. Kürenburg. Am 25. Juni findet auf der Teilkoppe eine Feier statt, verbunden mit Johannisfeuer zugleich als Kund gebung gegen die Kriegsschuldlüge Bei schlechtem Wetter soll die Feier im Gasthof Fritsche in Oberbärenburg sein. Bamttwltz. An der scharfen bergigen Kurve im Orts teil Mt> Welschhuse versagte bei einem mit Kohlen beladenen, bergwärts fahrenden Lastkraftwagen die Bremse, sodaß dieser rückwärts ins Rutschen kam und nach Beiseiteschiebung der als Schutz eingerammten Pfähle den «inen Schaft einer Fern sprechstange glatt durchschnitt. Die Begleiter sind ohne Ver letzungen davongekommen. An der gleichen Stelle überfuhr später rin seit kurzem hier beschäftigter Bäckergeselle mit einem geborgten Motorrad die erwachsene Tochter des Hausbesitzers Bretschneider, die anscheinend Beckenbruch und innere Ver letzungen erlitten hat. Sie wurde mittels Siechkorbes in die elterliche Wohnung gebracht, während der Fahrer in das Krankenhaus überführt worden ist. Zuletzt wurde noch auf der Hauptstraße im Ortstell Nöthnitz ebenfalls von einem Motorradfahrer ein Kind überfahren, das nach Zeugenaus sagen direkt in das langsam fahrende Motorrad hineinge laufen sein soll. Auch dieses Kind mußte in das Kranken haus Dresden überführt werden. Dresden. Da -le LanLesstelle für Gemeinwirtschast in Sachsen In -en letzten Jahren keine eigentliche Geschäfts tätigkeit mehr ausübte, hat -as VolksbilLungsministerium Li« Verordnung über -ie KommunalisierungSstage von 1921 aus gehoben. Damit dürfte wohl -as nahe En-e -er Lan-eSstelle, die von links einst mit so großen Hoffnung begrüßt wurde, angezeigt sein. Dresden. Nach Art. 7 -er Verfassung Les Freistaates Sachfen entscheidet der Landtag selbst über -ie Gültigkeit-er Mahlen. Die Prüfung im einzelnen ist Lurch -le Geschäfts ordnung -em Prüfungsausschuß übertragen. Dieser hat -ie entsprechenden Beratungen Lurchgeführt. Für -ie Wahl kreise Dresden und Chemnitz wurden -ie Wahlen ohne wei teres für gültig erklärt. Bezüglich -er Wahlen im Leipziger Bezirk führte ein Vorgang in einem kleinen Lan-ort zu einer längeren Aussprache. Der Bürgermeister, -er zugleich Wahl- leiker gewesen ist, hatte ein Parteiplakat im Treppenauf gang zum Wahllokal entfernen lassen. Der Ausschuß vertrat allgemein -ie Ansicht, -ah hier -ie Bestimmungen -es Wahl gesetzes mißverstanden worden seien. Das Wahlresultat ist durch -en Vorgang aber nicht beeinflußt worden, so -aß auch für -lesen Bezirk Lie Wahlen für gültig erklärt wurden. Da von keiner Fraktion Einspruch angemeldet wurde, steht zu er warten, Laß -er Landtag demnächst geschlossen die Gültigkeit -ex Wahlen aussprechen wir-. — Der Sächsische MUitär-Vereins-Bund, der einschließ lich seiner Kriegsbeschädigten und Kriegerhinterbliebenen etwa >/< Million Einzelpersonen umfaßt, wird seine diesjährige Bundestagung am 20. und 30. Juni in Pirna abhalten. Leipzig. 2n einem Grundstück in Leipzig-Lindenau wurde am Mittwoch vormittag eine in den mittleren Jahren stehende Frau, die an einer im Betrieb befindlichen Wäscherolle han tierte, von der Rolle erfaßt und so schwer verletzt, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Leipzig. In der Nacht zum Sonntag wurden aus drei verschiedenen Gärten im Eartenverein „Eintracht an der Städtelner Landstraße in Oetzsch insgesamt 52 Tauben an Ort und Stelle abgeschlachtet. - Leipzig. Der Makler Kurt Menzel ist von einer Straf kammer beim Landgerichte in Dresden wegen Beihilfe zum betrügerischen Bankerott zu drei Monaten Gefängnis verur teilt worden. Menzel hatte einem Ehepaar, Lessen Geschäft vor Lem Konkurs stand» Anleitungen dafür gegeben, Lie Möbelstücke durch fingierte Verträge Ler Konkursmasse zu entziehen und sie im Besitze zu behalten. Das Ehepaar ist bereits rechtskräftig verurteilt, Mengel aber hatte Revision eingelegt. Diese Revision wurde vom ersten Strafsenat -es Reichsgerichts kostenpflichtig verworfen. » Crottendorf. An seiner Arbeitsstelle im nahen Beierfeld versuchte ein hiesiger Maurer sich zu erhängen, wurde jedoch von hinzukommenden Arbeitskollegen befreit und dem Chem nitzer Krankenhaus zugeführt. Auf dem Transport dahin ist der Unglückliche, der eine Frau und acht unmündige Kinder hinterläßt, verstorben. lUserons. In der Nacht zum Sonntag drangen Ein brecher in das Gebäude der hiesigen Lindenschule ein. Sie össneten fast sämtliche Klassenzimmer und brachen die dort befindlichen Pulte gewaltsam auf. Den Einbrecher.» fielen nur geringe Geldbeträge in die Hände. I Leipzig. In den Aestaurationsbetrieben -es Leipziger Hauptbahnhofes ist man umfangreichen Veruntreuungen auf! -ie Spur gekommen. Der Pächter hatte in Erfahrung ge bracht, -aß eine Anzahl seiner Angestellten seit geraumer Zeit größere Posten Lebensmittel und Getränke vor Ler Ab lieferung an heimliche Abnehmer verschoben haben. Wie verlautet, sin- -ie ersten Verhaftungen vorgenommen wor- -en. Der Kreis Ler beteiligten Personen soll groß sein. 8WMWil der MM ImmsW. Auf nach Wunsiedel, heißt jetzt Lie Losung -er -rutschen Turnerjugend. Am 3. und 4. August hält -le deutsche Dir-, nerschafi in Wunsiedel (Fichtelgebirges ihr 4. Jugendtreffen ab. Als Neuendorff, Ler JugenLwark und 2. Vorsitzende Lek DT., zum erstenmal im Jahre 1928 in Weimar Gleichgesinnte zu einem Treffen einlud, war es nur «in kleines Häuflein aus den Rechen -er DT., -ie seinen« Rufe gefolgt waren. Viel leicht 3—4000 Jungen UN- Mä-el, aber es waren Samen körner, -ie starke Frucht erzeugten. Schon zwei Jahre später fand Las 2. Treffen in Marburg a.Lahn statt. Jetzt waren es schon 12000 Jungen unü Mädel, -ie aus -em ganzen Reich zusammenkamen. Zwei Jahre später <1926) erscholl -er Ruf: „Gen Osten wEn wir fahren!" Neuendorff rief zum 3. Jugendtreffen nach Hirschberg i. Schl. Trotzdem -ie meisten Jungen un- Mädel eine wette Meis« vor sich hatten, -ie Mit großen Kosten verknüpft war, war die Zahl Ler Erschienenen auf 18 000 ge wachsen. And nun wollen wir ins Land -er Franken sichren. Das 4. Jugendtreffen Ler DT. wird sich würdig Len vorher gegangenen Treffen anschließen. In allen Vereinen- Gauen und Kreisen -er DT. wird fieberhaft gearbeitet- um recht viele Jungen und Mä-el nach Wunsiedel zu ^führen. Viel wir- -ort geboten: Morgenfeier, Turnen, Spiele, Volkstanz, Laienspiele, Tieabende und ernste Aussprachen. Aich -as Schönste bei dem Treffen ist, -aß all Lie vielen Jungen und Mädel, -ie aus ollen Gauen Deutschlands kommen, Brüder und Schwestern sind, eine Gemeinschaft bilden und alle -en Geist -er deutschen Turnerschaft in sich tragen. Das Zu- sammengehöriAeitsgefühl gibt -em Treffen eine besondere Weihe. Me Wunsiedeltage werden erneut das Bekenntnis unsrer Gemeinschaft und Treue zur deutschen Turnerschaft, zum Leutschen Volk und Vaterland erbringen. Mil freudiger Erwartung fahren wir nach Wunsiedel; Spiele, Wettkämpfe, Feuer, Morgenfeier, Festzug und Fest wiese sind uns noch in schöner Erinnerung. Aber -ie Durner- jugend erwartet mehr als -as Wiederaufleben alter Erinne rungen. Wir marschieren un- es gilt, jedem seinen Platz zu zeigen, an Lem er am besten für unsre gemeinsame Sache schaffen und Kämpfen kann. Wir erwarten von Wunsiedel keinen vorübergehenden Rausch, sondern eine klare Zielsetzung und darüber hinaus eine neue Kraftquelle, Lie herauswächst aus -er Wucht un serer Bewegung. Dazu brauchen wir jeden jungen Turner und jede junge Turnerin, Lenen es ernst ist um ihr Turner- tum. And wenn wir gemeinsam um das Feuer stehen, dann soll uns Lie freudige Gewißheit werden, -ah trotz mancher Unterschiede ein Geist in uns lebt. Wunsiedel soll nicht ein starres Festhalten, ein Zurückschauen oder Stehenbleiben sein, sondern ein mutiger Schritt in eine neue Zeit. Hoffentlich kommen recht viele Jugen-turner un- -tur- nerinnen nach Wunsiedel. Neuendorff schreibt in seinem Aufruf: «Ich wollte, sie käme ganz und gar, aus allen Lagern, aus allen Kreisen und Hülse, -aß wir alle, die wir zur Turner schaft gehören und jugendliches Blut in uns hüben, zu einer großen Gemeinschaft zusammenwÄchsen." Mir haben seinen Ruf vernommen! Auch der Allgemeine Turnverein Dippoldiswalde wird in Wunsiedel vertreten sein. Möchten nur recht viele Eltern ihrem Jungen oder Mädel, die in den Reihen -er Jung turnerschaft des ATV. stehen, ermöglichen, mit nach Wun siedel zu fahren zum , 4. Jugendtreffen der DT. Gut Heil! Franz Müller. MNer kür morgen: Nachdruck verboten! Zunächst heiter und sehr warm, dann etwas Bewölkungs zunahme und innerhalb Ler nächsten 48 Stunden vorüber gehend Gewitterstörungen und damit verbundene Tempera tur-Schwankungen wahrscheinlich. Anfänglich südöstliche bis südliche, später schwache, höhere Lagen mäßige, südwestlich« bis westliche Minde. Gesperrt Massenschuttes die Straße Warkerhaus-Flurgrenze om 21.-30. Ivnt sowie di« Straße Paulsdorf-Sei- »rlas ,'vom 2S. Joni blS 2. Juli. Der Verkehr wird Le Wärterhaus—Seifersdorf bzw. PaulSdorf—Pauls-