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revotver unv brachte sich dann selbst einen tödlichen Schuß tn die Schläfe bet. M«ragsoor,e. (Amuicy.) Ger 1000 Kilo, sonst per 100 Kilo tn — 286 — Hier liegt die Schneiderkammer. Bei Altenberg finden wir ferner eine Schneidebank. Bank ist ein Erzlager, Flöz. Man konnte zunächst an Verstümmelung von Scheidebank und -Kammer denken, wo die Gesteine bergmännisch geschieden werden. Aber der Bergmann kennt zum Bei spiel schneidige Gänge. „Schneidiges Gestein' ist nach Bergmannssprache nicht festes, bröckliches Gestein und daher leicht abzubauen. Und Kam mer ist ein durch^Aushiob entstandener großer Raum. Trotzdem es einen solchen bei Herberg gibt, könnte auch bei uns ein schneidiger Kamm gemeint sein. Kamm ist eine die Mächtigkeit eines Flözes durchsetzende, mit fremden Gestein ausgefüllte Kluft. Nördlich der Fallbach im Hohen Wald (nach -er Hohen Straße benannt) bei Schmiedeberg liegt der Bütt ner Hübel. Man hat gemeint, daß der Name mit dem Bergbau zu sammenhinge, nennt doch Beith in seinem Bergbauwörterbuch die Pütte, den Püttner als einen saigeren, das heißt senkrechten kleinen Schacht über einem Ginkwerk. Darinnen gibt es die Säuberungs- oder Schöpf- pütte, wobei wahrscheinlich Pütte von lateinisch puteus-Brunnen abzu leiten ist. Nach den Bergbauakten kommt aber der Personename Bütt ner in unserem Gebiet so häufig vor (1547 steht z. B. die Reiche Schatz Fundgrube in Glashütte auf Sakob Büttners Grund, 1,3), daß hier wohl auch ein Besitzername vorliegt. Ob der Personenname vom Berg bau stammt? 3m Bergbau treffen wir die Ausdrücke: Schleppen, Schlepp gänge, Schlepphund, Schleppschacht, Schlepptrog. Danach wird sicher der Zwieseler Schlepphübel benannt sein. Schleppen ist Fördern auf Strek- ken durch Ziehen, rm Gegensatz zum Schieben. Ein Schleppschacht ist ein ganz flacher, unter einem spitzen Winkel mit dem Horizont einfallender Schacht. Zwischen Jagd- und Hohen Stein bei Berggießhübel steht ver lassen die Eisensteinzeche ,/das misgegonnte Glück" an der roten Pfütze (Meilenblatt. 3n 8 II, 214 finden wir 1821 den Erbstolln das Mißgegönnk Glück wieder. Bösewichter waren demnach schuld am Ausbleiben des Bergsegens! Bielleicht suchte man am Großröhrsdorfer Totenstein auch vergebens bergbauliches Glück einzufangen, denn ein unabbauwürdiges, verlassenes Grubenfeld wird als tot bezeichnet, woran ja andrenorts -er bekannte „lote Mann' und „die tote Frau" erinnern. Ganz anders klingen Namen wie Bergnügter Bergmann (Schellerhau, 8 II, 167; 18V2), Bergnügke Anweisung (Altenberg, 811,202; 1808), Unverhofft Glück (Mederpöbel, 8II, 90; 1759), Beständig Glück (bey Dippoldiswalde, 8II, 89; 1755) oder die älteren Grubennamen von Bärenstein: Glanzberg (auch in Ulberndorf) ln Mollcz Forwerg 1568, Hirsch Brunst Fundgrube, Reiche Schah Fundgrube auf dem .guldenberg aufn Raths Güthern' oder Pürsch Grube 1547 am Sonnenberg. Auch in Mittelndorf bei Schandau lag die Hülffe Gottes Fundgrube 1571 an einem Sonnenberg. Eitel Sonne und Glanz lacht uns weiter aus dem Namen des Oberkunnersdorfer Erbstollns „Sonnenglanz' entgegen (8II29,223,69,98,181 der Sahre 173«, 1750/56, 1751/86, 1805). Ob auch hierher die Hieronimus Fundgrube .aufn Hammer Gleisenberg' (1611) bei Glashütte zu rechnen ist? Der Bergmann benannte gern gutgebende Gruben nach nützlichen Haustieren, so hieß bei Freiberg ein Schacht die Melke Ziege, die Melk« Kuh usw. Ohne das Problem der Milchbäche hier aufrollen zu wollen, sei <cker dar auf hingewiesen, daß 1563 schon im Milchgrund bei Schüriedeberg ein gutgehender Erbstolln Beschert Glück lag (ä 1,3). Bei Freiberg gibt es ferner einen Schacht „den Zscherper". Sv nannte man das Gruben-