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88. Jahrgang ig. Die Larve verpuppt Tiefe im Boden. Die stauben, wie unsere Abbildung deutlich veran- K er den Ernteertrag ost um ein Drittel. — Die Bekämpfung des Kartoffelkäfers muß ohne jede Rücksicht auf den PflanzenwuchS erfolgen- Das Ausrottungsverfahren steht an erster Stelle; erst wenn dasselbe versagen sollte — wenn die Verseuchung bereits zu große Fort schritte gemacht hat —. tritt das Bekämpfungs verfahren mittels Bespritzung der Blätter mit Arsenverbindungen ein. DaS Auftreten des Kartoffelkäfers muß laut Polizeivorschrist sogleich an die Ortspolizeibehörde gemeldet werden. Die Ortsbehörde hat sofort Käfer, Larven oder Landmanns Wochenblatt Allgemeine Leitung kSr canawinrcbaN. «artenbau uns lMZMimcdaN Beilage zur Weitzeritz-Zeitung SchriMütungi Oekonomter-t Sruadm»»», Neudamm J-ber Nachdruck au» dem Inhalt die!-» Blatte» wird gerichtlich »erfolgt <Gesetz oom IS. Juni lgm) »artoßel- »der a°I»ra»»-aSfer «lt Larve« «« »«rt»ffelkraut ») Zweig einer b-iaNcuen Kartoffelpflanze, d) Kiser^ Ober- und Eeitenansicht. oj anSgewachfene Larve, <t) Larve» in verschiedene» WachStumtstadiru. ») Tiablage. schaulicht, sie verschmähen aber auch nicht andere Nachtschattengewächse, besonders Tomaten, auch nicht Kohl, Disteln, Melde, Hederich und Johannisbeersträucher. Käfer und Larven fressen die Blätter ab und verurteilen dadurch die Staude zur Ertragslosigkeit. Der Schädling vermehrt sich in einem Jahr ins Ungeheuerliche. Selbst bei schwächerer Belastung beeinträchtigt Ler MtoMSser, eine ungeheure Gefahr für die deutsSe Bolkswirtslhaft. Von Franz Otto Koch. (Mit Abbildung.) Die Gefahr der Einschleppung des gefähr lichen Kartoffel- oder Koloradokäfers ist sehr groß. Alljährlich, um die Zett des Wachstums der Kartoffeln, taucht daher immer wieder die bange Frage auf: »Werden wir weiter von dieser drohenden Gefahr verschont bleiben?" Bislang war unS der Schädling nur in Prä paraten und Bildern bekannt. Die Schrecken dieses Schädlings werden uns von drüben, der »Neuen Wett', wo er häufig auftritt, in den dunkelsten Farben gemalt In jenen Ländern jedoch ist die Auswirkung des Schadens, die dieser Käfer nebst seinen Larven anrichtet, nicht so groß, wie er bei uns wegen der weit größeren Volksdichte sein würde. Drum heißt es für alle: die Augen auf getan, damit beim ersten Auftreten des Käfers sogleich die notwendigen Anordnungen getroffen werden können, um dem Schädling mit Hilfe chemischer Erzeugnisse erfolg reich zu bekämpfen! Der Kartoffelkäfer Hal auf dem europäischen Kontinent bereits festen Fuß gefaßt. Während der Kriegs jahre wurde er in Frankreich ein geschleppt. Dort hat er bereits ein Viertel des Bodens erobert: besonders im Girondegebiet ist er sehr stark vertreten. So ist die Gefahr der Einschleppung für unS sehr leicht. Darum ist doppelte Vorsicht am Platze. Der Koloradokäfer (I-sptlao- tars» cksoomlinoat» 8»^), siehe Abbildung, ist etwa 1 am lang. Er ist oval, oben gewölbt und unten platt. Er hat auf den Flügel decken eine rotgelbe Unterfarbe. Der Kopf trägt einen schwarzen Stirnfleck, das Halsschild ist schwarz punktiert. Das sicherste Erkennungs Werden kleine Flächen mit Graben von 2S am Tief« und 25 am Sohlenbrette umzogen. Der äußere Remd ist steilzuhalten und mit einem ZMsektengist (Roh benzol, Neutral») zu bespritz«. Alle vier Taae «wß das Be- braus« wiederholt werd«. Run erfolgt das AuSreißen oder Ab mähen der Pflanzen. Die Stauden werd« in Körb«, die mit Sack leinen auSgeschlagen find, gesammelt upd m eine Grube von etwa 2 m Tief«, der« Wände mit Kalk ausgestrichen find, zusammengebracht. In Schicht« von 20 am erfolgt eine Be- brausung mit Rohbwzol oder Neutralvl. Ist die Grube bis auf 40 am Abstand von ob« gefüllt, so wird dar Ganze noch einmal be spritzt und dann mit Erde fest zugestampst. Nachdem sämtliche Stand« entfernt find, wird der Boom dmch Egg« gelockert, damit die Desinfektionsmittel bester eindring« könne«. Auf jedes Quadratmeter komm« vier Lita Rohbenzol oder Neutralöl. Rach dm Er- fahrungen in Stade dringt das Rohbenzol m einig« Tag« bis 5 am, später bis 10 am tief ein und tötet Käfer und Larven sowie dtt später aus dm Puppen aufsteigmd« Käfer. Bei Mangel an Rohbenzol oder Neutralöl kann auch Schwefelkohlenstoff verwandt werden. Der Desinfektion müßte nach dem Eggm erst ein Auflesen der Käfer und Larven vorauf- gehen. Auf das Quadratmeter rechnet mau 100 § Schwefelkohlenstoff. Zur Unterbringung bedient man sich eines SpitzfahlS oder «uw macht in Abständen von 25 bis 30 8 bf- 12 ow tiefe LöchA in die man mittels «i«S sich in etwa 20 em Puppen sind mennigrot, sie zeig« mg anliegende bräunliche Flügelstummel und Beine. Käfer und Larven leb« am liebst« auf den Kartoffel decken. Die Unterflügel hab« eine lebhaft rosenrote Farbe. Der Käfer legt auf die Unterseiten der Blätter in Häufchen je 10 bis 30 rotgelbe Eier. Ein einziges Weibchen kann bis zu 1500 Eier ablegen. Die schlüpfenden Larven find in der Jugmd blutrot, später orangerot. Kopf, die sechs Beine uud die zwei Reih« warzmähnlicher, runder Flecken an beiden Seiten des Körpers find schwarz. Ausgewachsen sind die Larvett 12 nun law Puppen in totem Zustande (Tränken in SpiiztzlK Petroleum oder kochendem Wasser) an die näWe Hauptstelle für Pflanzenschutz oder an di« Dm- logische Reichsanstalt für Land- und Forstwirt schaft in Berlin-Dahlem einzusendm. Bei Seuchenverdacht hat die Ortsbehörde das Gelände sofort abzusperren, nötigenfalls durch Wachtposten. Bei dm Desinfektionsmaß- nahme» handelt eS sich um un angenehme, teils gesundheitsschäd liche Arbeiten, weshalb Kmds unter keinen Umständen dazu heran- gezogen werden dürfen. Wegen d« Feuergefährlichkeit der Desinfek tionsmittel ist das Rauchen streng stens zu verbiete». Der Des infektion geht ein Sammeln der Käfer, Larven und Eier vorauf. Die Kartoffüstauden werde» sorg, fällig reih mW eise abgesucht. Me Schädlinge kommen m ein Gefäß,' das zur Hälfte mit Wasser gefüSt ist. Reber dem Wasser liegt eine Schicht Petroleum. Die gefangenen Tiere werden in ein SammelgesSß gebracht und dann vernichtet. Da 1929