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1241 1242 1243 1240 Die Moöe vom Tage" imm auf die Ferienreise mitzunehmen gedenkt, möglichst praktisch beschaffen und dabei dennoch von gefälligem Aus sen sein. Die Kleidung des kleinen Knaben macht wenig Kopf- «erbrechen. In der Regel wird ein waschbarer «ommeranzug rnd ein wollener Stossanzug, den man im Sonrmer lieber mit kurzer Hofe wählt, mitgenommen werden. Wo es sich mn ganz kleme Knaben handelt, tritt an Stelle des letzteren rin wollener Pullover — es kann natürlich auch Baumwolle Kin—, wie man sie heute preiswert und dabei in den schönsten Ausführungen zu kaufen bekommt. Em solches Kleidungsstück wird umso bessere Dienste leisten, in je unempfindlicheren Karben man es anschafft. Dunkelrot, dunkelrot mit dunkelblau over umgekehrt, kornblau oder taubengrau sind praktische Farben die den Schmutz nicht so leicht annehmen und daher längere Zeit hindurch getragen werden können. 1248 1249 1250 1251 es am Morgen ohne die geringste Mühe ihrer kleinen Tochter frisch und sauber überziehen. Für kühlere. Tage wird ein eventuell selbst aefertiatcs Strickkleidchen gute Dienste tun. Auch hier ist es angezeigt es irgendwie, sei es durch Knopfe, sei es durch Krägelchen - oder Gürtel zu verzieren, da es sonst zu Hängerhaft wirkt. Kleine Mädchen unter zwölf bis dreizehn Jabren leben im Mantel am besten aus; größere und zwar halbwüchsige Mädchen aber können eines jener sportlichen Kostüme wie wir sie hier zeigen, nämlich mit aufgesetzten Taschen oder mit Jackengürtel und gelegtem Rock tragen. Die Kopfbedeckung ist so einfach wie nur möglich. Die Baskenmütze, die leicht in die Tasche des Mantels gesteckt werden kann, erfreut sich uneingeschränkter Beliebtheit, und nur das sportlich-jugendliche Bobby-Cape, das so flott wirkt, tut ihrer Beliebtheit einigen Abbruch. Sein Kind hübsch und praktisch zu kleiden ist ja weniger eine Angelegenheit des Geldbeutels als der Geschicklichkeit und des Geschmackes. Und auf diese beiden kommt es in erster Linie an. 1244 1245 1246 1247 Für ein kleines Mädchen kann die Sommergarderobe etwas reichlicher beschaffen sein. Sie kostet auch nicht so viel wie die Kleidung für Knaben, die verhältnismäßig gar nicht so billig ist. Die Mädchenkleider, die wir in unserer Abbildung zeigen, sind vielfach Hängerchen, die in einen Sattel gesetzt sind. Diese Verarbeitung ist ganz besonders empfehlenswert, weil sich solche Kleidchen selbst aus ganz kleinen und unansehnlichen Resten verfertigen lassen, ganz besonders dann, wenn sie wie es die gesundheitliche Mode des Jahres verlangt, ärmellos sind. Wird ein derartiges Hängerchen mit einem Lackgürtel und einem weißen Krägelchen verziert, so wirkt es nett, ja sogar elegant. Es ist praktisch, auf die Reise zwei oder drei aus- wechselbare und abknöpfbare Krägelchen mitzunehmen: da- durch nämlich kann das Kleidchen im Augenblick „auf Neu" hergerichtet werden. Sehr praktisch sind überdies alle krepp- artigen Stoffe, wie man sie jetzt schon in Kunstseide mit Wolle oder in Baumwolle zu kaufen bekommt. Diese Stoffarten brauchen niemals geplättet zu werden. Die. fürsorgliche Mutter nimmt ein großes Stück Seife oder Seifenslocken mit, zieht das Kleidchen abends durch den Seifenschaum und kann kinöerkieiöung W RBL« Vernünftige und unvernünftige Mütter. Die Wissenschaft suchte kürzlich zu errechnen, wie viele Fehler in einer Minute gemacht werden und kam hierbei zu ganz erheblichen Zahlen. Die meisten Fehler, die Menschen unterlaufen, sind nicht, wie man annehmen sollte, Denk- sondern Schätzungsfehler. Und unter diese gehören in wei terem Zusammenhänge auch jene auf falscher Psychologie fußenden Einstellungen zu andern Menschen. Das sind vor- «ehmlich Fehler der Erzieher gegenüber ihren Zöglingen. Es ist erstaunlich, wie viele Mütter derartige Fehler be gehen. Der Grund hierfür liegt meist darin, daß die Mutter zu große Angst hat, einerlei, ob diese sich daraus bezieht, daß mr Kind Schaden nehmen, wenig essen werde und ähnliches, oder daß diese Angst um ihre eigene Person kreist, etwa daß sie, die Mutter, durch das Kind Ärger oder Störung über sich ergehen lassen müsse. Die Wirkungen dieser Angst der Mutter zeigen sich darin, daß sie etwa zu fragen anhebt, was das Kind heute essen wolle. Das Kind sagt zu dem Einen ja, zum Andern nein, endlich ist der Eßplan fertig und die Mutter schließt daran die Ermahnung, daß das Kind also zur Belohnung sehr viel, von allem einen ganzen Teller voll essen müsse. Das Kind, das auf dieses Versprechen eingeht, ist sich seiner Verpflich- tung natürlich nicht bewußt und da es das verlangte Quantum in der-Regel nicht zu essen vermag, wird die Mutter böse. Erst wird ihm, — und das ist der zweite ungeheuerliche Erziehungsfehler, — womöglich noch eine Extrabelohnung angekündigt, wenn es doch zu Ende essen wolle, da das aber auch nicht zu nützen Pflegt, gerät die Mutter schließlich in Zorn und schlägt bas Kind. Die Kette der Erziehungssünden ist damit aber noch lange nicht beendet. Das Kind, das deut- lich fühlt, daß die Mutter in ihrem Innern schwach ist, beginnt zu weinen und übermäßigen Schmerz zu heucheln, die Mutter wird besorgt und zeigt diese Besorgnis allzusehr, fragt, was ihrem Lieblinge wehe tut, beginnt die schmerzende Stelle zu blasen und zu streicheln und belohnt zuletzt das Kind für angeblich ausgestandene Schmerzen. Wir zeigten hier einen etwas krassen aber keineswegs ungewöhnlichen Fall mütterlicher Erziehungsfehler. Jetzt möchten wir noch feststellen, was sich bei diesem Vorgang in der Seele des Kindes entwickeln muß: Das Kind merkt bald, daß es seiner Mutter einen Gefallen erweist, wenn es überhaupt ißt. Es kann das Verweigern des Essens, an dem ihm nichts gelegen ist, sozusagen als „Erpressungsmittel" anwenden. Wenn es seiner Mutter einen Gefallen tun will, braucht es ihr nur anzubefehlen, was sie ihm kochen solle. Sie freut sich ja, wenn es überhaupt etwas essen will. Wenn es Schläge duldet, kann es nachher, wenn der Zorn der Mutter verflogen ist und ihre gewöhnliche Überängstlichkeit wieder platzgreift, durch Simulieren großem Schmerzen die Situation für sich ausnützen. Das Simulieren liegt nun einmal in der Natur eines jeden Kindes, denn es ist die List der Schwachen, und das Kind ist schwach! Das ist durchaus kein Charaktersehler, sondern etwas ganz Selbst, verständliches, das wir als Kinder alle taten So lernt das Kind einer solchen unvernünftigen Mutter nur allzubald Krokodiltränen zu vergießen, um das Mitleid der Mutter hervorzurufen. Daß der Charakter eines kleinen Wesens dadurch nicht gerade günstig beeinflußt wird, wenn es heucheln und raffiniert vorgehen mutz, ist klar. Erziehung ist Menschtumsbildung und der Mensch, auch der kleine Mensch, hat seine eigene ausgesprochene Persönlichkeit, die beobachtet und von Fall zu Fall durch Vernunft, Ruhe und Gütegelenktwerdenmutz. Nicht das Kind soll den Erzieher verstehen, sondern der Erzieher muß seinen Zögling Verstehen entgegenbringen. In dieser Ein» nellung nämlich liegt der grundlegenste Unterschied zwischen der Erziehung von Einst und Jetzt. < »erlagsschnittmuster nur für Abonnenten. Mäntel, Kostüme, Kleider 90 Pf., »lvse«, Röcke, Kinbergarderobe, Wäsche 70 Pf. Zn -ezle-e« dnrch »le Geschäftsstelle gegenseitiger Falte. Durch eine schmale aufgesteppte Blende wird die gleiche Linie an der Bluse markiert. Lange ein- gesetzte Ärmel. 1245. Duftiges Sommerkleid für Mädchen von 14—IS Jahren. Die Bluse mit rundem Halsausschnitt, wird an den Schultern gezogen. Von hier läuft eine Biese unter dem Gürtel bis zum Röckchen und markiert eine boleroartige Teilung. Der Rockvorderbahn werden kellartige Teile aus- geschnitten und hier glockige, oben gezogene Teile zwischen, gesetzt. . 124«. AuS marineblauem Cheviot oder einem Hellen Wollstoff oder auch Leinen ist dieses Kostüm für Mädchen von 12—14 Jahren. Die Rockvorderbahn ist in eine Quetsch, falte mit anschließender Falte geordnet. Die Jacke ist lose geschnitten, wird hinten durch einen Gürtel zusammen» gehalten. 124?' Kleid aus kariertem Waschstoff für Mädchen von 10—12 Jahren. Der langen Bluse mit zwischengesetztem Latz aus gleichem Material wird der am oberen Rande ge zogene Rock untergesteppt. Lange eingesetzte Blusenärmel. Im Taillenschluß wird das Kleid durch einen schmalen Gürtel zusammengehalten. 1248. Kostüm für Mädchen von 14—1S Jahren. Die Rockvorderbahn ist in Falten geordnet. Die Jacke hat zwei» reihigen Verschluß. 124V. Hängerkleid für Mädchen von 4—« Jahren, aus kleinpunktiertem Wollstoff. Eine einfarbige Blende um, zieht den eckigen Halsausschnitt und den unteren Kleiderrand; Ein schmaler Lackgürtel halt das Kleidchen im Taillenschlnß zusammen. 125«. Hängerkleidchen für 2—4 Jahre. Einer vorn mH hinten gebogten Passe wird der oben gezogene Hänger«» untergenäht. Der Hänger ist ärmellos und hat runden HaS* ausschnitt. 1251. Russenkittel für Knaben für 2—4 Jahre. Ein« geraden Passe mit angeschnittenem kurzen Ärmel wird d«r Hängerteil untergesteppt, dessen Bordertelle übereinandE knöpfen. Unsere Modelle- einfarbiger Seide oder Waschstosf ist dieses Kleid gefertigt. Das Röckchen wird in der vorderen Mitte in schmale Bügel- kalten gelegt. Mittels einfacher Naht wird dasselbe mit der Bluse verbunden. Ein schmaler Lackgürtel deckt die Ansatz, naht. — 1241. Kleid für Mädchen von kl—8 Jahren. An diesem Kleid wird der gestreifte Stoff teils quer, teils der Länge »ach verarbeitet. Die in Falten auslaufende Passe sowie das in Falten geordnete Röckchen zeigen den Querstreifen. Beide Teile werden dem Leibchen aufgesteppt. 1242. Knabenanzua für 8—10 Iah«. Las Beinkleid K gerade. DaS Jackett schließt einreihig und hat geschlitzte Taschen. 124». Doppelreihig knöpfender Leinenkittel für Mädchen —m 4—« Jahre. .Ein Gürtel hält den Kittel zusammen. 1244. Kleid für Mädchen von 12—14 Jahre. DaS «öckchen zeigt in der vorderen Mitte eine Quetschfalte mit