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joellner- n, der vor L Dann Münster t 160 Jahr« det hat. ! borene Hl KsieMchulMge »nd Schule. Me Bedeutung d,S Versailler »ertrage- im Schul« unterricht. . Ls» Verordnungsblatt de« sächsischen Ministeri für die Gemeinde sei es ernste Pflicht, schützend«, schirmende, heilende Kräfte wirten zu lassen zwischen Kind und Eltern, zwischen Eltern und Kind. Das Schlußwort sprach Direktor Pastor Thiel- Berlin, der Vorsitzende des Kaiserswerther Verbandes Deutscher Diakonissen-Mutterhäuser. Er verlas noch ein Begrüßungstelegramm des preußischen Kultusmi nisters Becker und dankte allen kirchlichen, staatlichen und städtischen Behörden, Verbänden und Mitarbeitern, die an der Jubiläumstagung Anteil gezeigt haben. Leder die Grenze getrieben. Lie Landung eines sächsischen Ballons in der Tschecho slowakei. Am Sonntag den 16. Juni landete um die Mit tagsstunde der Freiballon Schwarzenberg 2 bei Hra- det im Schüttenhofer Bezirk. Der Ballori ist Eigentum des Vereins Ober-Erzgebirgischer Luftsahrer Schwarzenberg. Die Besatzung bestand aus drei Per sonen, die im Besitze gültiger Reisepässe waren, der Pilot hatte eine Fliegerlegitimation. Nach Mitteilung dieser Personen startete der Bal lon am Sonnabend den 15. Juni in Schwarzenberg in Sachsen und flog in der Richtung gegen Dresden. Der Wind drehte sich jedoch in der Nacht und trieb den Ballon über die tschechoslowakische Gren ze. Die Flieger verloren die Orientierung und lan deten dann bet Hradek. Die Militärverwaltung führt eine Prüfung der im Ballon aufgenommenen photographischen Ausnah men durch. Die Flieger befinden sich vorläufig in Tchüttenhofen. Wird bei der Prüfung der pho tographischen Ausnahmen nicht zu Beanstandendes ge sunden, Vann wird der Ballon und die Besatzung, nach den Bestimmungen des Luftfahrtgesetzes von 1025 wiederum sreigegeben werden. Loch lein Ministerpräsident. Uebersülttes Hans,. — Tie erste Wahl gescheitert. — Höchste Wahl am Donnerstag. — Kommunistische Lärm« szenen auf den Tribünen. — Dresden, den 18. Juni 1S2S. Auf der Tagesordnung der zweiten Sitzung des neuen Landtags stand oie Wahl des Ministerprasidentest. Das ganze Haus war voll besetzt und die öffentlichen Tribünen gänzlich überfüllt. Die Sitzung begann mit 20 Minuten Verspätung. Als oer Präsident dem Abg. Reuner (Komm.) als ersten Redner das Wort erteilte, wurde von den Tribünen „Bravo!" gerufen. Der Präsident verbittet sich die Zwischenrufe und droht mit der Räumung der Tribünen. Abg. Renner (Komm.) legt in einer längeren Rede die Stellungnahme der Kommunisten zu den übrigen Par teien dar. Er tvendet sich besonders gegen die Sozial demokraten, die nicht in der Regierung sitzen dürften, weil sie zum Block der Gegenrevolutionäre gehörten. Die Kommunisten würden die Wahl eines Präsidenten jeder anderen Partei ablehnen und Weitze Zettel abgeben. Hierauf schlägt der Präsident Weckel (Soz.) den Abg. Fleißner vor. Von den Deutschnationalen wird Dr. Eberle empfohlen. Dr. Wilhelm (Wirtschp.) präsentiert den Abg. Kaiser. Nun erfolgte die Wahl. Dr. Blüher (D. BP.) erhielt 13, Dr. Eberle (Tntl) S, Fleißner (Soz.) 31, Kaiser (Wirtschp.) 12, Dr. Apelt 4, Schreiber 5, Hewt 3, Bock und Bünger je 1 Stimme. Im ganzen wurden 94 Zettel abgegeben, darunter 17 unbeschriebene von den Kommunisten und National-So- rialisten. Der Präsident Weckel stellte anschließend fest, daß die Wahl ergebnislos verlaufen sei und vertagte den Land tag auf Donnerstag, den 20. Juni, mit der Tagesordnung: Wahl und Vereidigung des Ministerpräsidenten und even tuelle Erledigung der ersten im Landtag eingegangenen An träge. Beim Schluß der Sitzung begannen die Kommunisten auf den Tribünen zu toben und schrien im Takt: „Rot Front!", ferner: „Geht zum Teufel, ihr Arbeit«rverräter, ihr Schweine, Schieber, Hattunken!" Erst durch das Einschreiten der Saaldiener konnte die Ruh« hergestellt werden und die Tribünenbesucher ver ließen das Laus. 1S» Zähre Kinderpflege. JubUSumStaguug der ReichSkonferenz für evangelisch« Kiudrrpslege. Im Sommer dieses Jahres vollenden sich 150 Zähre, seit Pfarrer Oberlin in Waldersbach rm Steintal die erste evangelische Kleinkinderschule er öffnete und damit den Grund zu der Arbeit der evangelischen Kinderpflege legte. Aus diesem Anlaß veranstaltete die ReichSkonferenz für evangelische Kin derpflege, die vom 15. bis 18. Juni in Dresden tagte, am Montag mittag im Festsaal des Neuen Rathauses eine Jubiläumsfeier. Der Vorsitzende der Kon- fererH, Pfarrer Schulte eröffnete die Versammlung. Er begrüßte den Landesbischof V. JbmelS , die Ver- üreter des Reichsministeriums, der sächsischen GtaatS- reaierung, des Stadtrates von Dresden, d« Verbände v« inneren Mission usw. Anschließend sprach Landesbtfchos 0. JhmelS. Solange Vie Volksyrche Kinder taufe, sei ft« auch dafür verantwortlich, daß die getauften Kinder dem Herrn der Kirche immer wieder zugeführt werden. Im Auf trag des Reichsinnenministers Severing sprach Re- gisrungsrat Dr. Becker-Berlin. Ministerialdirektor Dr. Kittel brachte die Wünsche der sächsischen Staats regierung zum Ausdruck. Ferner übermittelten sämt liche anwesenden Verbände und Organisationen durch herzliche Worte ihrer Vertreter ihre Wünsche. NUS Ae wieder AM: hübsche auf keil E hi Wimper stumm, Tat häl B« lichsten lich voi zum Le sie nur Quantu kein Wi B< stand ei Tag füi erwacht durfte Larner er hatt in die es nicht heit wa stete er scheinet nichck fe S< Klein-L ter krai die klei mer be Ihm m Kleine' D grübelt schicktet erst fetz wußtfei W Kind s lichsten kaum l Tie Essener „Gruga'. Ein Bild von der Großen Ruhrländischen Garten bau-Ausstellung, die demnächst eröffnet wird. Flandrischer Frühling. Da hinten am Horizont, da liegt Upern. An Moors lede bin ich vorbeigekommen und habe vom Keilberg aus den weiten Blick in die flandrische Ebene auf Dpern zu. — Nun geht es die Straße entlang, die Straße, die wir damals so oft im Dunkel der Nacht dem Schützengraben zumarschier ten. Irgendwo vor uns fuhren die Leuchtraketen in die Höhe, dazu fern vereinzeltes Schützenfeuer. Zeitweise das pfeifende Geräusch einer Kugel, die an uns in entgegengesetzter Rich tung vorbeifliegt, drohender Tod. — Nun bin ich auf der Höhe. St. Gravenstatle. Da drüben liegt der Heldenfried hof, ein schlichtes, stilles Kreuz neben dem anderen, dort, wo wir so manchen guten, braven Kerl zur letzten Ruhe betteten. Und jetzt, wie damals, überall der flandrisch« Früh ling. Wie war es doch damals gewesen. Es gab für uns nach all den trüben, regnerischen, nebeligen Merntagen ja kein Hoffen daran, es war wie ein unmögliches Wunder, als hier überall das Blühen und Grünen grüßte, neues Leben begann. Daran hatten wir ja gar nicht mehr gedacht. Vor uns di« Brustwehr, hinter uns die Schulterwehv, vor uns und hinter uns überall schwarzes Erdreich, soweit die Blicke vom Schützengraben ausgingen, und dann,-mit einem Male, da lag überall der grüne, der wundergrlln« Hauch. Da bin ich schon am Straßenkreuz von Broodfeinde. Hier waren unsere Stellungen. Endlose Nächte. Hier war man die ganze Nacht auf Posten gewesen, dem trügerischen Dunkel vor uns nicht trauend, in die Stille horchend, ob etwas heranschleicht, ob etwas klirrt, ob etwas kommt. — Welch' Aufatmen, wenn dann hinter uns irgendwie ein Hellerwirden begann, und Wenn dann die Sonne blutrot jeden Morgen hinter den Kirchtürmen in der Ferne aufging, Richtung Heimat, wie ein leuchtender Gruß von zu Hause. Und in einem Unterstand da sang es: „Parole ist Heimat! — — —" Da drüben hinter den Häusern Zooncbeke, da hatte der Gegner seine Stellungen gehabt. Und hier an dieser Stelle? da wurden eines Tages in den Abendstunden, als es dunkel wurde, in die Brustwehr unserer vordersten Gräben von den Pionieren di« Sturm treppen eingebaut. Und alles wartete eine ganze, lange, bang« Nacht hindurch, auf das Kommend«, auf das, was in dieser Nacht, was hinter dieser Nacht verborgen war, auf das Unaussprechliche. Und als im Osten das leise Auf leuchten begann, als der Morgenwind Kühle in die Nacht wehte, da füllten sich die Gräben mit leise, leise kommenden Sturmleuten. Graue, lautlose Gestalten. Lautlos wurde das Bajonett aufgepflanzt. DaS Herz schlug die Sekunden. Zug führer standen, die Uhr in der Hano. Punkt 6 Uhr die Sturmtreppen hinaus, üb«r die Brustwehr hinweg, hinaus ging's in das Dämmern da vor uns, dem da vorn zu. — Das vorzeitige Hurra einiger nervöser Mannschaften, die rechts von uns vorzugehen hatten, die ihre Todesangst damit vor sich selbst zu verbergen suchten, ließ die Ueber« raschung des Feindes mißlingen. Fürchterliches Feuer setzt« gegen uns ein. Pfeifen und Surren über uns, um uns. Schreie links, rechts überall. Kommandorufe. Unser« erst« Sturmlinie war bis an die feindlichen Gräben herange kommen, die zweite und dritte Welle fegte Gewehr- und Maschinengewehrfeuer zurück. . . . Die erste Well« rettete sich in unseren Graben. Den ganzen Tag und die ganz« Nacht hörten wir die Verwundeten draußen rufen und- stöhnen. Die meisten konnten wir in der Nacht bergen. Aber einige . . . Es lag zwischen beiden Stellungen ein Rabenfeld. Durch den andauernden Regen war es aufgeweicht. Und da war es rührend, zu sehen, wie Mutter Erde ihre armen,, toten Kinder selbst begrub und zu sich nahm. Sie ver sanken immer mehr und mehr im feuchten, warmen Erd reich, bis sie nicht mehr zu sehen waren. UnS war traurig und weh ums Herz. Da begann das Blühen und Grüne vor uns und nahm dem dunklen Erdreich überall das Traurige. — — Jetzt geht der flandrische Landmann hier mit dem Pflug. Er bestellt schon die neue Saat. Die warme Luft vom Meere her läßt hier oben die richtige Winterkälte gar nicht erst aufkommen. Und ich geh« an Broodfeinde vorbei. — Da drüben spielen Kinder. Ich höre sie ihren flämischen Dialekt reden. Wie einst — —! Und da ist auch noch so etwas wie eist alter früherer Schützengraben, nur ein Stück davon. — Da sitzt ein kleines Mädchen und spielt mit dem lockeren Erd« reich. Und dazu benutzt es ein altes Seitengewehr, das hier irgendwo gefunden haben mag. Di« Zukunft spielt mit der Vergangenheit. Die „Gruga" vor der Vollendung Die große Gartenbau-Ausstellung in Essen 1S2S. Die Jndustriegroßstadt Essen und mit ihr da- ganze Industrieland an der Ruhr stehen vor einem besonderen Ereignis. Am 29. Juni soll die groß« deutsche Gartenbau-Ausstellung, die „Gruga", eröffnet werden. . Seit dem Herbst 1927 wird an dem 23 Hektar großen Ausstellungspark gearbeitet, einem hügeligen, bisher brachliegenden Gelände, das sich den vorhan denen Ausstellungshallen anschließt. ES ist günstig gelegen, dadurch, daß die unmittelbare Fortsetzung ve- künftig als Volksparl bestehen bleibenden AuSstellungS- geländeS ein großes, zusammenhängendes Grünflächen- Der Tresors,kop — eine Einbrocherfalle. Die neue Erfindung, „Trcsoroskop" genannt, ist ein fernsehendes Auae, mit dem man in den verschlos senen Tresorraum hineinseben und alle Wände, Fuß boden und Decke kontrollieren kann, ohne den Tresor raum zu betreten. Der Wächter, der mit der Ueber- wachung des Tresorraumcs beauftragt ist, wird auto matisch gezwungen, ein Zahlenkontrollwerk zu bedie nen, denn der Schlüssel für die Kontrolluhr befin det sich hinter der Miniatur-Trcsortür des „Tre- soroskvp". georet vo neuen B zu 20 H Kruppsch« die reizv großen, i Wick „Gruga". es von x in allen liche Leb irgendwie kommt a tiver Eri eine was sein könn in der dustrie-G Der allergröß Gartenbc zahlreich tigen Ha der in l großzügt sprechend schaftl wurde, z Laues, wartung- len. Ke Rosen si Durchme lien in den gro sierte W 150 Ku samt 15 stellung« Die lung hti die Stad bereiche, um» für Volksbildung Nr. 9 vom 15. Juni enthält folgende Bekanntmachung: „Am 28. Juni jährt sich zum zehnten Mal der Tag der Unterzeichnung des Versailler Vertrages. Bet den schweren Einwirkungen, die der Vertrag während mehrerer Generationen auf unser Volks- und Gtaats- leben haben wird, steht das Ministerium für Volks« bildung in diesem Tage eine besondere Veranlassung, der deutschen Jugend die Bedeutung de» BersaMK Vertrages recht nahe zu bringen. Die Schulen werden daher angewiesefl, am 28. Juni dieses Jahres oder wenn dies mit Rücksicht auf den Unterricht geeigneter erscheint, an einem der vorangehenden Tage an passender Stelle im Unterricht, am besten in der G e s ch i ch tsst und e, in sachlicher, würdiger Weise unter Vermeidung jeder Parteipolitil aus die Bedeutung des Versailler Vertrages, sein« Entstehung, seinen Inhalt und seine Folgen hinzu- wetsen. Dabe« wird die Flugschrift des Arbeiterdichters Karl Bröger „Versailles", die unparteiisch auch zur Kricgsschuldlüge Stellung nimmt, im wesentlichen als Inhalt dienen können." Aus Stadt und Land. Erdbeben in Neuseeland. Die von allen führenden Erdbebenwarten der Welt festgestellten mehrstündigen schweren Erdbeben haben in ganz Neuseeland besonders im Norden der südlichen Insel sehr schweren Schaden angerichtet. Zahlreiche Gebäude sind emgestürzt. Nach den bisher vorliegenden Meldungen sind bei dem Erd beben acht Personen ums Leben gekommen. Vier von ihnen wurden durch einen Erdrutsch von vielen tau send Tonnen im Grromgebiet des Westlandflusses ver schüttet, zwei Personen werden in dem gleichen Ge biet noch vermißt. Kleine Nachrichten. * Auf d«r Chaussee von Königswalde nach Wal- dowstrenk (Neumark) stürzte ein Stellmacher nachts mit dem Motorrad über einen Holzkloben und erlitt einen töd lichen Schädelbruch. Der Mitfahrer wurde schwer verletzt. * Oberst Fitzmaurice, der bekannte Ozeanflieger, der mit Köhl und Hünefeld auf d«r „Bremen" den Ozean über« gurrte, hat der Stadt Brandenburg einen Besuch abgestattet. * Der Gemeindevorsteher Loll aus Flederborn in Pommern ist wegen Veruntreuungen im Gesamtbetrags von etwa 10 000 Reichsmark seines Amtes enthoben worden. Geschädigt wurden Gemeinde und Lichtgenossenschaft Fleder born. * Der französische Konsul in Nürnberg, Marquis de Naulchier, hat sich in seinem Bureau mit Leuchtgas ver giftet. * Der Fluglehrer an der Verkehrsfliegerschule in Schleißheim bei München, Hauptmann Schonger, stürzte bet einem Uebungsflug ab und wurde schwer verletzt. * In dem polnischen Dorfe Lebleszowice bei Grodno sind 74 Gebäude durch Feuer vernichtet worden, das von den Bewohnern eines Nachbardorfes angelegt worden war. * Die beispiellose Hitze in Nordamerika hält an. Vie Zahl der vom Hitzschlag getroffenen Menschen in den großen Städten ist weiter angewachsen. * Wie aus Tokio berichtet wird, ist der Vulkan Komaga im nördlichen Japan, etwa 500 Meilen von Tokio entfernt, wieder in Tätigkeit. Drei in der Nähe gelegene Ortschaften sind bereits von der Lava eingeschlossen. Kindermord aus religiösem Wahnsinn. Zwei Kinder von ihren Eltern erschlagen. — Ein schlimmer Ausfluß des Hexenglaubens? Wie ein Ereignis aus dem finsteren Mittelalter mutet eine Tat an, die aus Horne an der Unterelbe gemeldet wird. Danach wurden die Bewohner des Forsthauses aus dem Rittergut von Duering in der Horst nachts durch laute Schreie aus dem Schlaf ge weckt, die aus der Wohnung des Häuslers Steffen« drangen. Als man der Ursache des Geschreis nach, forschte, fand man die beiden ein und drei Jahr« alten Kinder der Eheleute Steffens mit einem Gummi knüppel erschlage» auf. Die Kinder waren durch Schnitte und Schläge bis zur Unkenntlichkeit verstüm melt. Wie es heißt, sott die Tat der Ausfluß einet schlimmen Hexenglaubens der Eltern sein, die eine« Sekte für Teufelsaustreibung augehören. Die Eltern wurden, da sie einen völlig verstörter und unzurechnungsfähigen Eindruck machten, in dai Stader Krankenhaus geschafft. Aerztliche Sachverstän dige wurden zur Untersuchung herangezogen.