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Frau , während er täglich in den Badeort radelte und dort eine Rolle Felix Welten war nicht viel zu Anne glaubte ihn im Walde oder am Am Abend. --- den erlesensten Köstlichkeiten der Jahreszeit gehört der Abend. . ' Einmal begegneten sie sich im Walde, dort, wo die Küste sich hoch über den Strand erhebt und man weit hinausschaut aufs Meer. Am Horizont stand eine schmale, rötlichgraue Wolkenwand, und die junge Frau sah bedenklich hinüber. „Das gibt Sturm," sagte sie, „vielleicht gar Gewitter; und mein Mann ist drau ßen!" „Na," erwiderte Felix Welten und lachte, „der wird sich doch nicht etwa vor so ein bißchen Sturm und Wetter fürchten? Was seid ihr Fischer hier für schwerfälliges und ängstliches Volk! Das ist ja gar nicht so gefährlich alles, wenn man klaren Kopf und eiserne, trainierte Nerven hat wie wir Sportsleute. Was ich da einmal z. B. erlebt habe . . .", und es folgte die genaue Beschreibung eines wilden und ge fährlichen Sturmabenteuers auf einem großen See, die er erst kürzlich in der Zeitung gelesen, was ihn nicht hinderte, jetzt eine sehr schneidige Hauptrolle dabei zu spielen. „Natürlich, Mut muß man haben, dann schafft man's auch!" schloß er, und Frau Anne sah ihn gläubig und bewundernd an. Sie hatte Recht gehabt mit ihrer Befürchtung. Die dunklen Wolken wuchsen und wuchsen; bald überzogen sie den ganzen Himmel, und am Horizont zuckten erste Blitze auf. Gerade noch im letzten Augenblick tauchte Jan Klasens braunes Segel aus dem dunstigen Dunkel auf und näherte sich der Küste. Das Boot legte an. „ES wird ein schweres Wetter, gnade-Gott denen, die draußen sind!" sagte der junge Fischer ernst und sorgen voll. Die junge Frau hörte ihn kaum; in ihr schwan gen noch die großen Phrasen Felix Weitens nach. „Denke dir nur, was Herr Welten einmal erlebt hat," und während sie ihrem Hause zuschritten, erzählte sie Jan das unlängst Gehörte. Der Fischer wurde nach denklich: „So, so! das hat er erlebt? Ich las kürz lich davon; aber das geschah ja, als er schon hier bei er, „sie scheint sö unerfahren, daß das gar nicht schwer ist." „Sehen sie, gute Frau," begann er, „ich liebe die Natur und die Stille, darum fliehe ich di« lauten Orte, wo die vielen Hinströmen, und ziehe mich in die Einsamkeit zurück." Und bei sich dachte er: „zum Kuckuck, hätte ich nur mehr Geld, ich ginge doch nicht in diese gottverlassene Einsamkeit." „Dann werden Sie sich bei uns wohlfühlen," sagte die junge Frau froh, „hier kommen nur wenige Menschen hin? „Ach, du lieber Gott!" dachte der Fremde und sagte: „Das ist ja ganz ausgezeichnet!" Felix Welten griff nach dem Formular, um eS auszufüllen, und schrieb mit großer, schön geschwun gener Schrift die nötigen Daten. Bet der Rubrik „Beruf" zögerte er einen Augenblick, dann malte er sorgfältig: Schauspieler. Hätte Frau Anne ein wenig Weltkenntnis gehabt, so wäre ihr dies Zögern und die zu schöne, charakterlose Schrift aufgefallen und sie hätte den jungen Mann richtig eingeschätzt: Kauf mannslehrling. So aber, ahnungslos wie sie war, nahm sie die Berufsangabe gläubig hin, und vor ihrem Auge wurden die Schauspielerhelden rührender Romane lebendig, die sie irgend einmal in die Hand bekommen Feuer im Walde. Bon Ilse Riem. lRachdruck verboten.) Am dunklen einsamen Jordansee, über den tiefe Bäume sich neigen und den nur selten einmal die Fremden aus den vielen Badeorten längs der Ostsee aufsuchen, weil sie ihn nicht kennen, lag Jan Klasens, des Ostsecfischers Häuschen. Dort wohnte er mit Anne, seiner jungen Frau, und seit kurzer Zett waren sie nicht mehr allein: Ein Kind schlief unter den alten Waldbäumen einem unbekannten Leben und Schicksal entgegen. zu spielen versuchte. Trafen sie irgendwo zusammen, sei es im Hause, sei es draußen, so wußte er das Ge spräch auf die große Stadt zu lenken, auf die Wichtig keit seiner Stellung dort, auf die Taten, die er dort vollbrachte und auch auf seine großen, mut- und gefahr vollen Leistungen im Sport. Und die junge, uner fahrene Frau hörte ihm gläubig und bewundernd zu; und ohne daß sie es merkte, tauchte beim Anhören dieser vermeintlichen Heldentaten immer wieder der Vergleich mit ihrem langsam-bedächtigen und stets dreimal alles überlegenden Manne auf. Kam ihr das irgendwie ein mal zum Bewußtsein, so erschrak sie heftig und eilte unter irgend einem verlegenen Borwand zurück an ihre Arbeit. Felix Welten entging der Eindruck, den seine Reden auf die junge Frau machten, nicht, und seine Erzählungen wurden immer phantasievoller und großartiger. Da schweigen endlich die lauten lärmenden Stim men des Tages. Da spricht süß und berückend nur die Natur. Die feierabenduchon Menschen fliehen ihre dumpfen Behausungen und sitzen still und verträumt in den Gärten und Airlagen. Ein unendliches Be hagen ist in ihnen. Nur gedämpft und zwanglos plätschert eine leichte spielerische Unterhaltung zwi schen ihnen hin und her. Viel mehr lauscht und horcht der Mensch der Sprache der abendlichen Natur. So lind ist's und weich. Am grünblauen Abendhimmel leuchten silber matt einige Sterne. Mächtig wölbt sich der Blätter- und Blütendom der Kastanien über den Ruhebänken. Von drüben trägt der Abendind schmeichlerisch süßen Fliederduft herüber. Der Rotdornbaum leuchtet mit seiner Blütenlohe wie eine Fackel in die Nacht. In den Beeten der Anlagen sind die Schwert lilien ausgegangen, diese schönen, eigenartigen Blu men, und ein Stück weiter haben sich die Pfingst rosen frühlingssroh erschlossen. Irgendwo singt jemand eine innige, liebesschwere Melodie. Irgendwo rauscht leis uüd zart ein Brunnen. Und die Menschen sitzen in dem Duft und in der Stille dieses Abends, träumen und fühlen mit Men Sinnen das Glück und die Seligkeit dieser sor genlosen Stunden. Sächsisches. Dresden. Aus Anlaß der GvündunaSfeiev ve« Sächsischen Technischen Hochschule zu Dresden find« am Sonnabend den 15. Juni nachmittags Uhreln Festakt statt. Die Festrede wird Professor MLPUN M« „Das Wesen der Revolution" halten. Dresden. Außerhalb des Kammerbezirks lag ein Antrag vor, den Beginn der Wintersaison- und In ¬ venturausverkäufe auf den 10. Januar vor zuverlegen. Die Industrie und Handelskammer Dres den widersprach in eine/?. Bericht an die übrigen säch sischen Industrie- und Handelskammern diesem An trag, da weder der beteiligte Einzelhandel noch diq Verbraucherschaft die Vorverlegung wünsche. Die erüv Januarhälfte müsse in der Regel voll Hr Ne Abschluß und Jnventurarbeit benutzt werden. Es sei deshalb j dringend erwünscht, die bisherige Regelung dtzr Ich ! venturausverkausszeit (16. Januar bis 15. Februar) beizubehalten. ' Königsbrück. Nachdem die Reiterregimenter 14 (Mecklenburger) und 17 (Bayern) wieder in ihre Gar nisonen zurückgekehrt sind, haben das 1Y. Reiter regiment aus Züllichau sowie das 7. Reiterregiz > ment aus Breslau, Vie 2. Artillerieabteilung aus Wilhelmshaven-Rüstringen und die 3. Marineartillerie, Qbteilung aus Swinemünde, ihren Einzug aus dem Truppenübungsplatz Königsbrück gehalten. Königsbrück. An der Haltestelle in Kritzsch spran gen bei der Abfahrt des staatlichen Autobusses uch bemerkt zwei Schüler aus und hielten sich an h an der Rückseite angebrachten Leiter fest. In der der Binde vor der nächsten Haltestelle sprangen Jungens wieder ab, wobei der eine sich eine erheblsi , Kopfverletzung zuzog und liegen blieb. Ein ! ' Stelle passierender Motorradfahrer brachte den B< ' letzten zu einem Arzt nach Königsbrück, wo die Wunds genäht werden mutzte. i - Leipzig. In der Eröffnungsstaffel über dreimal 100 Meter in Zeitz gab es einen sensationellen Erz folg. Herbert Heinrich aus Leisnig schwamm die Staffes in neuer Freiwasserbestzeit gegen die besten deutschen Gegner und erntete damit seinen 600. Sieg. , Leipzig. Ein durchreisender Kaufmann setzte sich nachts aus eine Promenadenbank und schlief ein. Dem Schlafenden wurde die Brieftasche mit 800 Reichs^ mark und 5000 Lire gestohlen. Der Lirebetrag wo« uns war!" „Aber Jan!" Frau Anne war garrz ge kränkt, „das wird denn doch was anderes gewesen sein; meinst du, daß Herr Welten lügt?" „Ich glaube nicht,, daß er viel Mut hat und ebensoviel Entschlossenheit und Umsicht wie große und klingende Worte," antwor tete ihr Mann langsam. Aber sie schüttelte den Kopf und schwieg und dachte: „Er hat schon Mut, gewiß har er Mut, und ist gewiß nicht so schwerfällig wie Jan!" Immer dunkler und schwärzer wachsen die Wolken vom Horizont herauf. Hier und dort zucken schon öfter und öfter die Blitze, hüllen den Himmel in fähige in grünliches Leuchten, und der Donner rollt, oi und drohend. Im Fischerhaus sitzen sie um den Ti her. Felix Welten ist seltsam blaß; Jan Klasen sieht S und lächelt unmerklich. Jetzt ist das Gewitter W« ihrem Kopfe. Unaufhörlich fast kracht und knatter der Donner, Schlag auf Schlag, in die hinein Blitze reißen. Mitten hinein — in eine kaum sekunde lange Pause — eine Glocke! Eine zweite antwort aus der Ferne, rufend, warnend, wild und erschrecke aufrüttelnd. Frau Anne springt empor. „Feuer ruft sie und stürzt zum Fenster; nichts ist zu sehen tt der Dunkelheit da draußen. Jan Klasen steht groß uni kühl in der Stube, ohne den aufgeregt knn und h« hastenden Felix zu beachten. „Auf den Turm!" sag er laut und klar, und sie eilen hinaus auf den Aus- sichtsturm am See, der dort für die Fremden erj richtet wurde. Da sehen sie es deutlich: Der Wald der sie umgibt, brennt. Von Baum zu Baum hüpfet die Flammen, wie kleine, zierlich rote Spitzen. SH fressen sich in die Neste, sie gleiten den Stamm hinunter und tanzen am Boden hin mit unheimlicher Schnellig-c keit. Und wo sie gewesen, da steht der Wald als eins zerfressene Reihe schwarzer, kahler Stämme auf schwar zer, qualmender Erde. Kein Zweig mehr, kein Grün, kein Blatt — — nur schwarze, schwelende Stümpfe. „Das Hotel!" schreit Frau Anne auf, „das Wald hotel; es liegt mitten in der Feuerzone!" Und sie eilt die Treppe hinunter. Ihr Mann folgt ihr rasch. Lang sam mit versagenden Knien — — Felix Welten. „Feuer?" denkt er, „wie schnell es vorwärts frißt! Wenn es nun hierher kommt, die Wege vielleicht ver legt! Fort nur! Schnell fort!" Und er läu t, rennt, mit den anderen beiden in sein Zimmer hinauf, um seine Sachen zusammenzuraffen. „Fort! nur schnell fort!" Frau Anne kommt die Treppe heraufgelaufen, eins Axt und einen Spaten in der Hand. „Herr Welten, wo stecken Sie denn? Schnell, hier das Werkzeug! Mehr brauchen Sie fürs erste nicht. Es wird ein Graben aufgeworfen, um das Feuer aufzuhalten. Schnell, kommen Sie, schnell! Mein Mann wartet schon, die andern aus der Nachbarschaft sind schon unterwegs dahin. Da ist Gefahr! Da müssen wir alle hin und helfen!" Felix Welten steht in der Tür, und die blasse Furcht schaut ihm aus den Augen. Mit Anstrengung hält er an sich, um vor Anne noch einen Rest Hal tung zu bewahren: „Nein, nein," sagt er schnell, als sei er vor Eifer und Hilfsbereitschaft ganz außer Atem, „da sind schon viele. Ich — ich — will — will zur Stadt, das heißt, auf den Weg zur Stadt — der Feuer wehr entgegen — ihr den Weg weisen — sie an den rechten Ort zum Eingreifen führen — alles anorduen, leiten." Und er nimmt sein Rad und will zur Tür hinaus. Da sieht Frau Anne, daß er seine sämtlichen Habseligkeiten darauf gepackt hat. Sie schaut in seine Augen und läßt die Arme sinken, welche ihm das Ge rät für die Feuerhtlfe gebracht. „Ach so — Sie haben Angst," sagt sie langsam. In ihren Worten liegt tiefe Verachtung; und etwas wie bittere Scham schwingt mit. Dann wendet sie sich um und geht. „So sehr lügen die Menschen? denkt sie, und: „wie recht hatte doch Jan!" Da steht er vor ihr, ruhig, sicher, voll wortloser selbstverständlicher Tapferkeit und freudigen Helferwillens. „Er fürchtet sich wohl?" sagt er, leise lächelnd, und deutet hinter dem eilig Davonradelnden her. Sie nickt mit niedergeschlagenen Augen und legt ihre Hand auf seinen Arm. Fester packt sie dann Beil und Schaufel, und sie eilen mit ruhigen, steten Schritten hinüber, den anderen dort, den Bedrängten, zu helfen in der Gefahr; denn es ist Feuer im Walde. Die junge Frau kannte den See zu jeder Jahres zeit; er war ihr lieb und vertraut geworden. Uno wenn ihr Mann in den ersten Morgenstunden hinausfuhr und sie ihm das Geleit zum Strand gegeben hatte, dann ging sie heimkehrend wohl erst ein Stündchen am See entlang, ehe sie mit ihrer Arbeit im Hause begann. - Die junge Frau Anne war im Walde aufgewachsen; im einsamen Waldhüterhaus war sie groß geworden und nur selten in die vielen glänzenden, lärmenden ... ... ....... ... ... „„ Badeorte am Meer gekommen. So hatte sie die Sprache und gelesen. Felix Welten aber dachte an das Lieb- der großen, ernsten Tannen verstehen gelernt und das - haberthcater im Lehrlingsverband, frohere, hellere Rauschen der Laubbäume im ersten lichten FriihlingSklcide. Nun lernte sie auch den See verstehen und das Meer an Sonnentagen, wenn man bis zum Grunde schaut und sieht, wie die Sandbänke wandern, von Tag zu Tag, und wie die Netze im Was ser stehen, unbeweglich, und auf die Fische warten wie ein böser, tückischer Feind. Aber auch in den Sturm nächten fürchtete sie das Meer nicht, wenn die Wellen über den Strand laufen und zornig an die jäh und steil aufragende Küste schlagen, auf der oben — ruhvoll und stet — der Wald rauscht. So wurde die junge Frau Anne eins mit der Heimat, mit Wald und Meer und Seegeflüster; und sie sehnte sich nicht nach der Stadt. „Anne," sagte da eines Tages ihr Mann zu ihr, „Anne, nun kommt wieder ein Sommer mit den vielen Fremden, die hier Erholung suchen. Wir sind nun drei geworden. Was meinst du, wenn wir die beiden Giebelstuben oben, die doch leer sind, vermieteten? Es wäre eine schöne Hilfe jetzt, wo wir für unser Kind sor gen müssen!" Frau Anne erschrak. „Einen fremden Menschen," sagte sie zaghaft, „einen fremden Menschen in unser Haus aufnehmen?" Jan Klasen lachte: „Sei nicht sö zaghaft, Anne," sagte er fröhlich, „du schaffst es lange; wirst es schon behaglich machen. Und denk doch, es ist für unser Kind!" Da stimmte die junge Frau zögernd zu. Sie hatten eine Tafel ausgehängt, draußen, im nächsten großen Badeorte; und der Omnibus, der ein mal des Tages fuhr, um einige unternehmungslustige Fremde an den stillen See zu fahren, brachte auch ein paar mit, die deck kurzen Weg zum Fischerhaus ein schlugen. Aber sie kehrten bald wieder um. „Es ist so einsam hier," sagten sie, „nur der See und der Wald, und gar nichts ist hier los. Was soll man denn hier anfangen?" Frau Anne sah diese Menschen einer anderen Welt mit Staunen, ja, einige von ihnen, die hastig und aufgeregt durch die Stuben tänzdlten und sich vor der Einsamkeit fast zu fürchten schienen, voll Mitleid an. Sie fuhren alle wieder davon, und die junge Frau atmete erleichtert auf, als die lauten, hastigen Stimmen verklungen waren. Eines Tages brachte der Omnibus einen neuen Gast, einen jungen Menschen, höchst modern und selbst sicher. Der wanderte durch das Haus; er fragte nicht, tadelte nicht, alles schien ihm aufs beste zu gefallen. Frau Anne wunderte sich sehr, als er sagte: „Ich nebme das eine Zimmer." Dann ging er pfeifend in den Wald und dachte: „Hübsche junge Frau, ganz weit, fremd, gute Ferienunterhaltung." Und er erschlux mit dem Stöckchen eine arme, unschuldige Blume an > Wegrand. Als er zurückkam, gab ihm Frau Anne, die An meldung und bat ihn, sie auszufüllen. Aber Feliz Welten hatte noch allerhand zu zögern. „Ich mutz imich erst ein wenig ins rechte Licht setzen," überlegt« * In Abtshage» bet Grimmen i. Pomm. brannte der Bieystall der Domäne nieder, wobei 28 Kälber, zwei Ziegen und das ganz« Inventar verbrannten. * Ein Verband schwedischer Unterseeboote und eine schwedische Marineflugzeugstaffel mit Flugzeugmutterschiff Werden am 2V. Juni zum Besuch in Kiel etntreffen. * In einem Anfall von Geistesgestörtheit erschoß ein 21 jähriger Mann in Mossomin im Staate SaSkatsche- wan (Kanada) seine Eltern und seinen Bruder und ver wundete einen weiteren Brude-r lebensgefährlich. * In dem Hauptkrankenhaus von Chicago entstand ein Brand, der sich mit großer Geschwindigkeit ausbrettete. Ml« Insassen wurden gerettet. Gerichtssaal. Der Mord an der ägyptischen Prinzessin. In der Wiener Schwurgerichtsverhandlung gegen den ehe maligen Rittmeister Gartner, der im November v.J. im Wiener Konzerthaus die ägyptische Prinzessin Dschi- di Mouhel durch mehrere Revolverschüsse nieder- streckte, erklärte der Angeklagte, während der Konzert pause habe er Dschidi inständig gebeten, zu ihm zu kommen. Sie habe ihm Vorwürfe gemacht und gesagt, sie werde nach dem Fest zu jemand anderem gehen, der sie mehr interessiere. Diese Worte, so fuhr Gartner fort, hätten ihm den Rest gegeben. Er habe einen Anfall bekommen und sich auf Dschidi gestürzt. Durch das Krachen des Schusses sei er wieder zu sich ge kommen. Als ihn die Umstehenden fragten, weshalb er geschossen habe, habe er geantwortet, aus Liebe, weil er das Bewußtsein hatte! daß Dschidi ihm untren sei. Den Revolver habe er immer bet sich getragen, da er Furcht vor einem Anschlag eines Gläubigers ge habt habe.