Volltext Seite (XML)
Eichen plgemutei scheiden, c viele ! r Guptr- ffeichelm: cis. i abends 8 »r >929. Färsen, usammen , Schafe ! Ochsen, für 50 Ke l. 55-59, 1. Kl. 54 e: 1. Kl. -29, 74. kälber: >8, 5. Kl. 60, 121, kl. 73 bis 83. zo—14,(0 )O-18,00 10-18,00 W-Ib SO n: w-13,00 !0-14,40 >0-39/0 >0-33 00 >0-17,SO >0-31,00 >0-31,00 >0-29,51 >0-17,50 korbenen ejenlgen, efordert, ßpfleger. -25 IVI. Higer! lle Geschirr Kasten- ib. salles »erkauft Zwiesel. n in WWiH ert auf Nr.S4 Beilage Mr WeltzerH-Zewmg Nr. 127 95. Jahrgang Dienstag, am 4. Juni 1929 Chronik des Tages. — Die deutsche Abordnung zur Madrider Tagung ves Völkerbundsrates ist unter Führung v. Schuberts nach Madrid abgereist. — Auf einer Kundgebung des nordwestdeutschen Hand werks sprach am Sonntag in Hannover Finanzminister Höp- ker-Aschosf über di« Notwendigkeit einer Steuerreform. — Am Sonntag fanden in Kolmar und Dammerkirch die Wahlen zum Generalrat statt, die mit dem Wahlsieg der autonomistischen Kandidaten Ricklin und Rosst endeten. — Auf das Landesfinanzamt in Oldenburg ist ein Bombenanschlag verübt worden. — Die Mitglieder einer deutschen Ftlmexpeditton, die auf Spitzbergen in einen Schneesturm geraten waren, sind an Bord ihres Expeditionsschiffes wohlbehalten zurück- gekehrt. — Bei Metz wurden ein Landwirt und sein Neffe durch die Explosion einer aus dem Kriege stammenden Granate getötet. — Bei dem letzten Erdbeben in Persien sind 3253 Personen getötet und 1121 verletzt worden. Belgien bleibt starrköpfig. Einstimmiger Schlußbericht unmöglich? — Direkt« Verhandlungen über die belgischen Markforderungen. — Paris, den 4. Juni. Die! Reparations-Konferenz hat den ersten Ent wurf des endgültigen Schlußberichts an die Regie rungen fertiggestellt. Wie verlautet, hat die erste Le sung des Entwurfs die Notwendigkeit verschiedener Aenderungen ergeben. Db es möglich sein wird, den Entwurf, wie vorgesehen, noch am Dienstag der Voll versammlung zu überreichen, steht zur Stunde noch nicht fest. Die Belgier zeigen sich hartnäckig. Sie behaup ten auch heute steif und fest, ihren Namen nur dann unter den Young-Plan setzen zu können, wenn zu vor die Markfrage geregelt ist. Owen Noung, der Vorsitzende der Konferenz, ist eifrig bemüht, die Wolken aus der Brüsseler Ecke zu zerstreuen. Bedingungslose Billigung scheint die belgische Duktil nur bei den Franzosen zn finde«; die Engländer, die Italiener, die Japaner und selbst verständlich auch die Amerikaner scheinen für das bel gische Vorgehen weniger Verständnis zn habe», «»eil Belgien durch seine Haltung die Konferenz nur in die Länge zieht. Die deutsche Regierung steht jeden falls nach wie vor anf dem Standpunkt, daß die belgische Markforverung nicht in den Ausgabenkreis der Reparationskonferenz gehört. Wenn es den Bel giern mit ihrem Widerstand ernst ist, kann eben ei« einstimmiger Bericht der Sachverständigen nicht er- Hielt werden. Wie von gut unterrichteter Seite mitgetetlt wird, ist Deutschland bereit, die Markfrage in direkten Verhandlungen zu klären. Die diplomatische Füh lungnahme über die Frage ist bereits eingeleitet. ES verdient festgestellt zu werden, daß Deutschland in der Markfrage bisher großes Entgegenkommen an Bel gien gezeigt hat; zu neuen Konzessionen liegt keine Veranlassung vor. Blättermeldungen zufolge werden die entscheidenden direkten Verhandlungen in Ber lin stattfinden, wobei Deutschland durch Ministerial- direktor Ritter vom Auswärtigen Amt vertreten wird. Eine Bestätigung dieser Meldung war bisher nicht zu erlangen. Die Vorgeschichte des Streitfalles. Der deutsch-belgische Streitfall hat eine lange Vor geschichte. Nach Angabe der belgischen Regierung sol len die deutschen Besatzungstruppen von 1914 bis 1918 für sechs Milliarden Mark deutsche Noten in Belgien in Umlauf gebracht haben, die dann von Belgien zu fast vollem Wert eingelöst wurden. Nun verlangt Belgien die Wiedererstattung der „veraus lagten" Summen für die Einlösung der Marknoten. Ohne weiteres kann sich Deutschland zu einer Erfüllung dieser Forderung jedoch nicht verstehen. Ein mal ist es unrichtig, baß Vie deutschen Truppen für sechs Milliarden Mark Noten in Umlauf gebracht habe», zum andereu ist es bekannt, daß bei Beginn der deutschen Inflation rotgestempelte 100- und 1000- Markscheine in Massen nach Belgien gebracht wurden. Es ist deshalb schwer festzustellen, welcher Teil der in Belgien eingelösten Noten im Kriege, und welcher Teil erst in der Inflation über die Grenze gegangen ist. Noten, die erst nach dem 9. November 1918 ausgcgeben wurden, können selbstverständlich unter keinen Umständen für eine Entschädigung in Frag« kommen. In den letzten Jahren hat bei den Erörterungen über die belgischen Markforderungen auch die Frage der Rückgabe der von Deutschland loSgerissenen Kreist Eupen und Malmedy eine Rolle gespielt. Die Stahlhelmfeier in München- Arontsoldateuappell am Ufer der Isar. — Fünfstüw i '»iger Vorbeimarsch vor den vundesführern. — Fahnenweihe. Den Höhepunkt der diesjährigen Stahlhelmtagunf in München bildete der Frontsoldatenappell am Usei > der Isar. Die Marschkolonnen, die sich auf fieber Anmarschstraßen aus den zum Teil beträchtlich web von München entfernten UnterkunftLräumen der Jsai näherten, wurden beim Durchzug durch die Stadi Überall herzlich begrüßt. In der Mitte des Appell- flatzes war ein Rednerpult mit einer großen Laut- vrecheranlage errichtet. Im Vordergrund gruppierte »ch die Urzelle des Stahlhelms, die Grünoungs- lruppe Magdeburg, sowie die Vertretungen des Aus«. ' jandsdeutschtumS. 26 Fahnen neugegründeter Grup ¬ pen harrten der Einweihung. Gegen 1 Uhr erschien s »er Stab des Stahlhelms mit den Ehrengästen, dar- snter der Generalseidmarschall v. Mackensen, in > »roßer Uniform mit der Totenkopfmütze, und Groß- - »dmiral v. Tirpitz. Nach Vortrag des Niederländischen Dankgebetes , Mt ' Bunvesführer Selvte . t eine Rede, in der er u. a. ausführte. .. „Deutsche Einheit, das ist das Thema, das ist ' »er Wappensvruch dieses Tages. Es ist der Ein- . -eitsgedanke, oer uns alte Frontsoldaten heiß und glü- § »end verbindet. Eine ganz besondere Freude herrscht heute unter uns, da wir diesmal auch Frontsoldaten aus dem alten Oesterreich bei uns begrüßen dürfen. Kameraden, mit denen wir jahrelang Seite an Seite gefochten haben. Unser besonderes Gedenken und un- > wren Dank auch den Abordnungen der Waffenbrüder im Saargebiet, in Straßburg, in Amerika, in Oporto." Als Bundesführer Seldte von der Ehrenpflicht sprach, derer zu gedenken, die in allen Teilen der Welt für ihr Vaterland starben^ folgte eine Minute des Schwei gens zu Ehren der Gefallenen. Bei der nachfolgenden Fahnenweihe erinnerte Seldte an das Wort, das auf dem Schwert Hermanns des Cheruskerfürsten steht: „Deutsche Einheit unsere Stärke, unser Stärke Deutschlands Kraft." Nach dem Gesang des Deutschlandliedes nahm Bunvesführer Düsterberg . oas Wort. Redner erklärte: „Wir sind hier anfmarschiert, um die untrenn bare Zusammengehörigkeit aller deutschen Stämme er neut zu bekunden. Wir verlangen im Namen des ewigen Rechtes, des Selbstbestimmungsrechtes jeden Volkes, die Rückkehr und Wiedervereinigung aller unterdrückten, geknechteten Deutschen mit ihrer Hei mat. Leider stellen sich die sogenannten „christlichen" Siegerstaaten auch heute nach zehn Jahren Deutsch land gegenüber, das sie auf Grund der größten Lüge, »er Kriegsschuldlüge, verurteilt haben, nicht auf den christlichen Standpunkt. Christentum nach außen und Haß gegen den eigenen Volksgenossen, der anderer po litischer Ansicht ist, aber das Vaterland verteidigt hat, ist unchristlich, undeutsch und unwahr. Der Stahlhelm kämpft für Krenz und Schwert, d. h. für , Christentum, für Ehr' und Wehr." j Das Stahlhelmlted beschloß den Frontsoldaten appell, nachdem die beiden Bundesführer die Front der Landesverbände abgeschritten hatten. Punkt drei einhalb Uhr begann vor dem National-Museum, in dessen Umgebung sich schon lange vorher eine große Menschenmenge angesammelt hatte, der Vorbeimarsch des gewaltigen Zuges vor den beiden Führern Seldte und Düsterberg. Zuerst marschierten, lebhaft begrüßt, Ostpreußen und Danzig vorbei. Einen besonders freundlichen Widerhall fanden die Mannschaften aus dem Saargebtet. Ihnen reihten sich die Abteilungen Südwestasrtkas, Nordamerikas, Mexikos und Portu gals an. Dann las man die Namen Sttcchburg und Tientsin. In besonders großer Zahl marschierten die Oesterreicher aus. Schier endlos waren die Marsch kolonnen des Landesverbandes Groß-Berlin. Hier wie in zahlreichen anderen Gruppen des Zuges sah man auch Radfahrergruppen, die zu Rad oft sehr weite Wege von vielen Hundert Kilometern zurückgelegt hatten. Bei der Gruppe Potsdam marschierten meh rere Prinzen des Laufes Hohenzollern im Zuge mit. Bei der Gruppe Mansfeld waren auch Bergleute in ihren kleidsamen Trachten vertreten. Der Fahnen gruppe folgten in mächtiger Marschsäule die Trupps aus dem rheinischen und oberschlesischen Industrie gebiet. Den Landesverband Magdeburg führte der erste Bundesführer Seldte selbst an. Besonders leben dig wurde es in den Zuschauermassen, als der Ruf erscholl: „Die Bayern kommen." Eine besondere Note erhielt der Zug der Bayern durch die heimatliche Tracht der Oberländler. Inzwischen war es Nacht geworden, der Himmel hatte sich gewitterhaft über zogen. Fackelträger marschierten aus und nahmen um den Platz der Bundesführung und seines Stabes Auf stellung. Nachdem endlich der Vorbeimarsch des Fuß volkes, der mehr als 5 Stunden gedauert hatte, be endet war, schloß die Parade der Reichs-Kraftfahr- staffel des Stahlhelms mit ihren vielen tausend Fahr zeugen, die vielfach mit Wimpeln und Fahnen reich geschmückt waren, den gewaltigen Zug. Wie von der Leitung des Stahlhelms mitgeteilt wurde, konnte bei dem Appell die Anwesenheit "on über 100 000 Stahlhelmern festgestellt werden. Der Weg zur Steuerreform Auf einer großen Kundgebung des nordwestdeut schen Handwerks, die in Verbindung mit dem nordwest- oeuls^en Handwerkertag im Kuppelsaale der Stadt halle zu Hannover vor einem nach Tausenden zäh lenden Publikum stattfand, hielt der preußische Finanz minister Dr. Höpker-Aschoff einen Bortrag über die Notwendigkeit der Steuerreform. Der Minister griff einleitend auf die Reparations verhandlungen zurück und sagte, die öffentliche Mei nung habe die Pariser Konferenz nicht so einheitlich begleitet, wie es notwendig gewesen wäre. In Deutsch land fehle noch immer jene nationale Disziplin, die in der auswärtigen Politik den Parteistreit -urückstelle. Der Einigung der Sachverständigen werde die Eini gung der Regierungen folgen. Dann würden eine Reihe politischer Aufgaben zu lösen sein: der Abbau der Ueberwachungen und die Räumung deS besetzten Gebietes. , ES bleibe die bange Frage, ob Deutschland a die Dauer das Uebernommene leisten könne, seien die finanziellen Auswirkungen der TrÜ lung die Voraussetzung für eine dauerhafte um mäßige Gestaltung unseres Steuerwesens. Das werk werde gut tun, hier die Äugen offen zu halten. Wirtschaft und Staat brauchten das Handwerk, brauch ten Menschen, die unter eigener Verantwortung arbei- teten und die AüfstiegSmötzltchkeit auf Grund swener Kraft hätten. Die Kräftigung des Mittelstands fti ebensosehr eine Wirtschafts- wie eine staatSMtiW Aufgabe. » dringendste Erfordernisse einer Dauerrsform stellte der Minister heraus: die Aenderung des Tarifes der Einkommensteuer, die Senkung der Real steuern, vor allem der Gewerbesteuer, und eine Gemeindeselbstverwaltung, die Fehlbeträge nicht aus Realsteuern decke, sondern auf breite Schul tern umlegen könne. Die jetzige Steigerung der Ein kommensteuer sei zu scharf, die Steuerflucht habe da durch ein erschreckendes Maß angenommen. Die Ver legung von Betrieben ins Ausland schwäche die deutsche Wirtschaftskraft und erhöhe die Arbeitslosigkeit. Eine Milderung des Tarifes sei nur zusammen mit einer Erhöhung der Freigrenze in Reich und Län dern durchzuführen. Dagegen müsse die Einkommen steuer, soweit sie den Gemeinden zufließe, bei einer medrigen Freigrenze beginnen. Zweck sei, den Gemein den in der Eipkommensteucr weiteren Spielraum ein zuraumen. Redner beschäftigte sich dann mit den Realsteuern. Ihre Mängel lägen nicht im System, sondern in der Höhe der Zuschläge, weil die Realsteuern die einzige Deckungsmöglichkeit für gemeindliche Fehlbeträge bilde ten. Der heutige Zustand sei unerträglich. Aber der Kampf um die Realsteuern könne nur gemildert wer den, wenn die Gemeinden alljährlich über die Ein kommensteuer-Einheiten zu beschließen hätten. Zusammenfassend verlangte der Minister: Stär kung der schwächeren Gemeinden durch die stärkeren auf dem Wege eines verstärkten Polizei- und Schullasten- ausglelchs, Senkung der Realsteuern durch größeren Spielraum bei der Einkommensteuer und Rückkehr zu den Miquelschcn Relationen. Die Reformen kosteten Opfer. Darum dürften Ersparnisse durch die neue Tributregelung keinesfalls für neue Ausgaben ver wandt werden. Es sei kein Gesetz, daß die Ausgaben der öffentlichen Hand ständig wachsen müßten. Der Minister schloß mit einem Appell an das Handwerk Mr Mitarbeit bei den bevorstehenden Auf gaben. Neunter Mitteldeutscher Hauvtoerkertag. i — Vern-Ups, 4. Lsunt. Vertreter des deutschen Handwerks traten hier zum A«t Oideurfchen Handwerfertag -UMM Hermann-Berlin hielt den fand ein Festzug statt, i« dem auch der erschütternde Ernst bftd fanden. Tief gegliedert das Hatckwerk an sich vorüber aebung der Junghaudwerker erfolgte dK des mitteldeutschen Jurrahandwerkerbundek. Reichspräsidenten von Hindenburg wurde eine Huw gungStelegramm gesandt. Politische Rundschau. — Berlin, den 4. Juni 192V. — Dhe katholischen Kirchengemeinden Berlins oeran- staiteten groß« tzronletchnamsprozessionen, an denen auch die katholischen Reichsnnnister teilnahmen. * r: Aufhebung des Berliner Demonstrationsver bots. Der Polizeipräsident der Reichshauptstadt hat das am 18. Dezember 1928 erlassene Verbot aiM Versammlungen unter freiem Himmel einschließlich aller Umzüge mit Wirkung vom 3. Juni aufgehoben, da eine unmittelbare Gefahr für die öffentliche Sicher heit zur Zeit nicht mehr besteht. :: Indienststellung des Torpedobootes „Ja guar". Auf der Wilhelmshavener Marinewerft wurde das neue Torpedoboot „Jaguar" in Dienst gesteift. Der „Jaguar" ist das vorletzte Boot der Jltts-Haib- flotille. Das letzte, „Leopard", wird qm 15. Just Flagge und Wimpel hissen, womit die Torpedoboots neubauten abgeschlossen sind. Mit der Indienststel lung des „Jaguar" verbunden war die Außerdienst- stellung des „Falke". ' Rundschau im Auslande. L In Mödling bei Wien wurden ein Führer und zwei Mitglieder der Heimwehr überfallen und übel zugerichtet. k Moskauer Meldungen zufolge ist sämtlichen Füh rern der kommunistischen Rechts- und Linksopposltion mit Ausnahme Trotzkis wieder die Rückkehr nach Moskau ge stattet worden. ; Ter ehemalig« griechische Minister Tavularis hat sich freiwillig einer Untersuchunaskommission gestellt. Gr wurde verhaftet und in das Gefängnis eingeliefert Protestwahlen im Elsaß. Ricklin und Rosst zu Geuerulräte« wieder-ewaylt. r Fn den elsässischen Städten Kolmar und Danrmev- kirch wurden die durch die französisch« Regierung ihr« Mandate beraubten G«neralEe Professor Rosst und vr. Ricklin aufs neue vom elsässischen Volk zu Generalräte« gewählt. Professor Rosst, dem die Nationalfranzosen ein«» Gegenkandidaten nicht entgegengesteCt.hatten, erhielt^ Kolmar 3360 Stimmen. In Dammerkirch siegte Dr. RickM mit 1230 Stimmen; der französische Kandidat erhielt 100Ü ^""'Damit hat das elsässische PE der iranzüsifchen Re-