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Weißeritz-Zeitung : 03.06.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-06-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192906038
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19290603
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19290603
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-06
- Tag 1929-06-03
-
Monat
1929-06
-
Jahr
1929
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 03.06.1929
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übend «etnvvk Betspjyl un- 'N anden sich die Gäste zu einem BegrüßungSwbend im Schützen- muse ein, Los Lie ganze Zeit Tagungslokal war. b. tmren Z gestern rt aß notie- markt zeigte - sl i) lt jfund: Lira: ielga): kröne: kröne: SchU- Teil i er- ' die die er- o .... Les Sonnabends tagte Ler Wirt- chafisverband, von ü Ahr ab Ler Gesamtvorstand. Am '/,9 Uhr Verbandstag des sächsischen Landesverbandes selbständiger Sattler, Polsterer und verWandter Berufe le. B.) stein, solgenLe Entschließung vorbrachte, Lie auch einstimmig ange nommen wutde: lnteS^ erden oll«, > also is die vor- Da» mzen. imen» : So- w die «nug« gbaU. wird i darf r den , Kalt RM. ungen eitrsl. rblage Kalk- ickstofs irmon- nt N. w be- Der neuen» »itro- RM. Für enden g für n mit War« rnkleie 8 itt erbsen ahnen blaue Ser- 8,50). zel 12 flocken nge«. aspar digen Ent- Nark- ragen aus- !t sich 2b. ungen se be- -Päter >ezial- oß in waren war markt -bank- allen- Hechte lebend -160, brucher geblieben. Er handell sich um ein« Diebesbande au» der Tschechoslowakei. 3m Falle weiterer Anbrüche ist un gesäumt die näMtgelegene Gendarmeriestation zu benachrich tigen, damit eine Verfolgung auch jenseits der Grenze mög lich ist. Sächsisches. Ppauensiein. Einbrecher sind wieder einmal am Werke und beunruhigen unseren Bezirk. So sind im Kurhaus „Wettin" in Hermsdorf den Dieben Wäsche und Weine in die Hände gefallen. Bei Gutsbesitzer Emil Grohmann in Frauenstein wurde ein Geldbetrag gestohlen. 3m Modehaus Rudolf Jähnig—Frauenstein ist es beim Versuch des Ein- n per ationr loggen Hafer Kelmvrlu' und pepllbltkanlrcliep Scllatdband del Wien gegeneinander» aufm»kscdlepl. Wien, 3. Juni. Am Sonntag abend wurde in Mödling bei Wien ein Heimwehrführer von Sozialdemokraten über fallen und mißhandelt. Darauf sammelte die Heimwehrleitung sofort eine große Zahl von Heimwehrleuten in Mödling, die auf Lastautos hingeschafft wurden. Auch der republikanische Schutzbund brachte seine Anhänger mit Kraftwagen an Ort und Stelle. Jetzt stehen sich die feindlichen Verbände in Stärke von mehreren Tausend Mann gegenüber. Die Lage ist recht gespannt und die Stimmung sehr erregt. Es wurden Verhandlungen eingeleitet, um Zusammenstöße zu vermeiden. Ve rbürg Proz. 11,73, htfrek tonen. den, wohin er ihn gefandle» tung erfolgte, weis gegen ihn der Verdacht vor«q einer benachbarten Macht Landesverrat bedangen zu Die Meldung Mrd amtlich bestätigt und es Mrd h Latz nähere Glnzüheiken im änderest« der Untersuchung nicht mltgeteitt weiden könnten. -110; wiü. -Wi der neuen wanderte durch all« andern Gebiete menschlicher Betätigung und menschlichen Schaffen«. Er bekam Helmakrecht auch in der Päd agogik. Die Methode, dl« sich fr«l g«macht hat von all«r Frage- künstelei und all«r Entwicklung«t«chnik und all«n Kunffkatechesen, bewegt sich in d«r Form d«i schlicht«» Unterrichtsgespräch«-. In d«n Turnhallen sind -le seltsamen Gerate in den Winkel gestellt, und alle Leibesübungen werden in freier Natürlichkeit bei wirk lichen Hindtrniffen unternommen. Das thronend, Katheder, dl« militärisch-unpavagogtsch aufg«fi«llten Blinke usw. sind von der neuen Sachlichkeit gründlich bearbeitet worden. Vielleicht geht die neue Sachlichkeit mancher Pädagogen Irrweg«, so wenn sie meinen, daß aus unserer Zagend alle Romantik verschwunden sei, daß unsere Kinder an Liedern und Dichtungen von der blauen Blume keine Freude mehr Hütten. Wie aber steht « mit der neuen Sachlichkeit auf schulpolittschem Gebiete? Wie bei allen auf Tagungen und in Parlamenten und in Zettangen geführten Er örterungen und Besprechungen? Gegensätze sind da ganz felbst- verstündlich; Spannungen sind vorhanden — naturgemäß. Aber die Art, wie bet uns die Auseinandersetzungen erfolgen, das Für und Wider erörtert wird, tst noch ganz weit von der Sachlichkeit entfernt. Der Andersmeinende ist der Gegner; der Andersdenkende ist der Feind; der Andersgläubige list der Ketzer. Die sachliche Meinung des andern tst nur aus Dummheit oder Böswilligkeit erklärbar. Und alles wird mit unversöhnlicher Leidenschaft ver teidigt oder bekämpft; es gibt nur Gegensätze zwischen zwei stch nicht deckenden Anschauungen, nur Unterschiedenes in den Welk- anschauungssphären. So ist es in der Aussprache, in der DU- kussion, im Wortstreit; anders Ist es im Leben, in der Praris, in der Wirklichkeit: von den im Prioatgespräch begriffenen Ab geordneten sonst feindlicher Parteien über tausend Nationen hin weg bis zu den friedlich nebeneinander stehenden ZettungS- verkäufern verschiedener Farbe. Der Reichsminister Severing hat an verschiedenen Stellen Einspruch gegen diese unsachliche Aas- aber auch, well unter Len Versammlungsbesuchern ein« außer ordentlich große Unruhe herrschte. Er hob Lie schwere Lag« Les Handwerks hervor, die stark« Konkurrenz, Li« steuerliche Ueber- lastung. Der Einfluß Les Großkapitals werde immer noch größer werden. Die Borgange in Ler Auto- und Schuhindustrie zeigten, wohin wir steuerten, wie wir mehr und mehr Lem ausländische! Kapital Verfielen. Er streifte dann dl« Handwerks-Novelle, Lie Neugestaltung 'der Gewerbe Kammern, Las BerufsousbilLu-ngS- gefeh, das ArbeikSschutzgesetz und ging dann auf Li« interne Tätig keit Ler Berbandsleitung «in, Ler«n Arbeit ständig gewachsen sei. Die Wiedereinführung des PreiSkariss sei zu wünschen, bedauer lich sei, «daß Lie Gewerbekammern oftmals nicht einheitliche Gut achten abgaben. Die Kündigung 'deS seit 1. 4. 24 bestehenden Landestarifs sei erwartet worden, aber nicht erfolgt,,«ine geringe Lohnerhöhung sei am 1. 5. nötig geworden. Nötig sei ein« ord nungsgemäße Buchführung auch in Len kleinen Betrieben. Der MitglieLerstand habe sich nur wenig geändert, zwei Obermeister- und zwei Borstandssitzungen 'wurden abgehalten. Zum Schluß mahnte Ler Borsitzende zum Zusammenschluß, geschlossen könne alles, einzeln nichts erreicht werden. Der Geist und Mille, mit an der Besserung zu Helsen, müsse bei jedem Kollegen vorhanden „Der Berbandstag beschließt, gegen Lie ungerechte steuer liche Belastung, besonders Li« wieder zu erwartende Erhöhung Ler Realsteuern, besonders Ler Gewerbesteuer, Stellung za nehmen. Die Lan-dtagssraktion 'der WirtschaftSpartei wird ersucht, im Landtage Lurch entsprechende Anträge eine Mil derung Lieser Steuer Herbeizuführen. Der Antrag soll dahin- gehen, Laß Gewerbetreibende, der«n steuerbares Einkommen Len Betrag von 2500 M. nicht erreicht, von Ler Gewerbesteuer befreit sind. Dem Wirtschaft spolibi scheu BortraaKaisers folgte ein Fachi- vortrag vom Kollegen Löffler, Thum: „Was muß der Sattler- und Tapezierermeister vom Linoleumgeschäft wißen? Er gliederte sei- neu Bortrag in die Beantwortung Ler drei Fragen: Was sind Lia Ursachen des teilweise schlechten Geschäftsganges unserer Branche? Warum müssen wir Lem Oinolewmmarkt mehr Beachtung schenken? Mas muß man vom Legeprozeh wissen? Alle drei Teile behan delte Redner in sehr ausführlicher Weis«, hob scharf di« Ursachen des schlechten Geschäftsganges heraus, forderte auf, das Linoleum- geschä-st, Las dem Tapezierergewerbe zustehe, sich nicht entgehen za lassen und gab manchen guten Rat über Prüfung und Berlegen LeS Materials. Hierauf trat ein« Mitt-a-gSpause «in, nach Ler vorgenannter Redner im Lichtbild« noch Linoleumwerke, Len Herstellungsprozeh Les Linoleums und Räume mit verlegtem Linoleum zeigte. Darauf wurde in den Verhandlungen fortgefahren. Zu Lem Punkte, Beschlußfassung über obligatorische Zustellung Ler Hand werker- und Gewerbezeikung, gab der Schriftleiter genannter Zei tung, Dr. Zimmer, «ine längere Begründung. Eine lebhafte De batte schloß stch an, in Ler man sich für Li« obligatorische Zustellung nicht recht erwärmen konnte. Eine Reihe von Anträgen wurde eingebracht und dann ein Kompromiß-Antrag angenommen, dahin gehend, Laß probeweise auf ein Jahr auf Verbandskasten Innungen bis 20 Mitglieder 2, über 20 Mitglieder 4 Zeitungen ab 1. 7. zu gestellt erhalten sollen. Satzungsänderungen Ler Begräbniskaff« wurden einstimmig angenommen. ' Anter Anträgen waren zwei von Mittweida eingegangen. Der erste wünschte, daß Sitzungsberichte auch in Ler Tapeziererzeitung erscheinen sollen mit Rücksicht darauf, Laß bei gemischten Innungen auch solche Mitglieder unterrichtet wenden wollen. Dem soll ent sprochen werden, soweit Li« Topeziererzeitung Li« Berichte ouf- n-immt; bisher hat sie Lies« abgelehnt. Der zweit« Antrag wünscht«, Mitgliedern über 70 Jahr« die Beiträge für Landesousschuß und Reichsfachverband zu erlassen. Dem Ansuchen wurde staltgegeben. Bei Len Wahlen wurden Vorsitzender Göpfert, Dresden, und stellv. Vorsitzender Berndt, Dresden, sowie Lie Beisitzer Jäkel» Zittau, und Rudert, Plauen, einstimmig Lurch Zuruf Wiedergewählt. Dem Vorsitzenden, Ler dieses Amt nunmehr 10 Jahr« bekleidet, wurde ganz besonderer Dank dargebracht. Als Revisoren wur den Schwank, Bautzen, und Mols, Riesa, gewählt Als nächster Tagungsort waren Grimma, Dölxln, Chemnitz, Rochlitz und Zwickau vorgeschlayen. Rochlitz wurde gewählt und Ler Vertreter Ler Rochlitzer Innung nahm die Tagung n. Anter „Verschiedenes" wurden noch eine Reihe Wünsche vor- gelrvgen. Die Sendung einer Werkzeugfabrik in Thüringen, be stimmt für Li« Kollegen, die sich um Las Zustandekommen desVer- oandstages verdient gemacht haben, wurde -der Dippolüiswalder Innung überlassen. Innungsgeldcr sollen in Zukunft bei Ler Ge- wcrbcbank, nicht bei einer Großbank eingelegt werden. Damit schlossen Lie Verhandlungen. Das Programm sah eine Wanderung nach der Talsperre vor, wohin die Angehörigen der Mitglieder schon vorausgcganaen waren. Das Weller war um geschlagen, es regnete. Mancher blieb daher lieber in der Stadt, ein großer Teil machte sich aber doch auf den Weg, LaSProgramm auch richtig auszukosten. Infolgedessen füllte sich der Saal am Abend zum Festabend nur sehr langsam. Als '/-8 Uhr die Borträge begannen, sah es noch recht leer aus. ES füllte sich dann ober doch, freilich nickt ohne Geräusch, und Lie Borträge litten darunter sehr. Musikdirektor Jahn bot mit seiner Kapelle eine ganz vorzüg liche Musik, Stücke von Suppe, Wagner, Fucik, Waldteufel u. a. wurden vorgekragen und lösten lebhaften Beifall aus. Einen Pro log, verfaßt von Lehrer East, trug Frl. Herta Näcke mit feiner Akzentuierung und viel Schwung vor. Ein besonderer Genuß waren di« Lieder für Sopran von Frl. Irene Körner, Wendilch- carsdorf. Mit ihrer klangvollen, klaren, modulationsfähigen Stimme trug sie im 1. Teil drei, im 2. Teile zwei Lieder vor, am Klavier begleitet von Musikdirektor Jahn. Ihre Zuhörer waren von ihren Liedern voll Begeisterung und dankten mit lautem, lcb- Imsten Beifall. Den Schluß Ler Borkragsfolge bildete ein humo ristisches Terzett „Wer trägt die Pfanne weg", das von Mit gliedern der Gesellschaft „Erholung", Frl. Gräfe, Herren Lang bein und Mahn, ausgcsührt wurde. Es hatte eine ansprechende Handlung und wurde sehr slolt gespielt. Auch Lie Gesangseinlagen waren recht nett. Als der Bor ha na fiel, bezeugte lebhafter Bei fall den Dank der Zuschauer. Ein Ball, dem lebhaft zugesprochcn wurde, beschloß den Abend. Nicht unerwähnt möge bleiben, daß im kleinen Saal« und im Bcreinszimmer 14 auswärtige Firmen ihre Erzeugnisse ausgestellt hatten. Die Ausstellung ivar immer gut besucht, hoffentlich sind auch die Geschäfte dementsprechend. Für heute Montag war ein Ausflug Ins Gebirge vorgesehen mit Besichtigung des „Kaiserhofs", Erholungsheim der Bcrsiche- rungsanstalt' sächsischer Gewerbekammern. Ein großer Teil der Festgäste ist freilich bereits schon gestern abgereist, so daß der Teil nehmerkreis heute nur klein ist. sein. Anschließend wurde der Kassenbericht vorgetragen, Li« Re visoren Sommer und Hammer erstatteten Len Prüfungsbericht, auch die Rech nung über die Begräbniskasse wurd e einwandfrei be funden und hierauf der Geschäftsführung Entlastung erteilt. Der Hau-Shaltplan auf 1929/30 wurde in der vorliegenden Höhe genehmigt. Es folgte nun ein Wirtschaftspolitischer Bortrag Les Landtags abgeordneten Obermeister Kaiser, Dresden. Er wies auf Lie groß« Gefahr hin, die di« Kapitalkraft Ler Konz«rne und L«r Ver- braucherorganisationeu für 'das Handwerk bedeutet, um dann zu erörtern, was zu tun ist, Lieser Gefahr zu begegnen. Er sei Ler Aeberzeugung, Laß Ler Mittelstand, der ein Jahrtausend alt ist, nicht untergehen wird, wenn das Handwerk von sich aus versteht, sich Ler heutigen Allgemeinlage anzupassen. Es muß mit der Zeit sortschreiten, sich u: A. umstellen. Das Handwerk muh sich Les Nachwuchses versichern, neben 'der rein handwerklichen Betätigung muh es sich auch kaufmännische Fähigkeiten und kaufmännisches Arbeiten angewöhnen. Das Handwerk muh die baldig« Verab- fchiedung des Handwerkskammer-Gesetzes fordern, ebenso auchdle Bildung des endgültigen Wirtschaftsrates, in Lem eS wehr Ein fluß bekommt. Redner stellte dann dem Wirtschaftsbericht Parker Gilberts Len tatsächlichen Zustand unserer Reichsfinanzen, Las Klagelied Hilferdings, das Defizit Im Äeichshaushaltplan gegen über und ging «in auf "die schwierige Lage Ler Gemeinden, -le zu Kostgängern Les Reichs geworden seien. Der Ausgang der Pa riser Verhandlungen habe viele Wünsch« nicht erfüllt. Wenn «s besser werden soll, muß Las Leutsch« Volk einmütig zusammen stehen. Es -darf nicht sein, dah Li« «in« Seite behauptet, die Leutsch« Wirtschaft kann zahlen. Heute sind wir soweit, 'daß LI« deutsche Industrie und die deutsche Wirtschaft nicht mehr Herr im Hause sind. Ausländisches Kapital herrscht (Opel) und Li« ameri kanischen Geldgeber Lenken nicht mehr daran, Geld zu festem Zins zu geben. So könne es zu Zinsen von 15 ja 16 oder 17 Prozent kommen. Jedem ist zu empfehlen, wenn möglich, Kredit nicht auf zunehmen. Di« ReichsverdinaungSordnung sei auch' in Sachsen eingeführt worden, immerhin sei festzustellen, dah eS Gemeinden gibt, Lie sich daran nicht halten wollen und Lie Arbeiten an Len Billigsten vergeben. Man müsse sich an den Gedanken gewöhnen, Laß wir Glieder einer Schicksalsgemeinschaft sind, kollegial den ken, nicht im Berufskollegen den Konkurrenten sehen. Borbild liche Arbeiter im Fach würden jedem Konkurrenz bieten. Dank Ler Tatkraft Ler BerufSverbände sei hier viel erreicht word«n. Ein Handwerker solle und müsse organisiert sein. Der heutige Handwerkerstand habe die hohe Aufgabe, gegenüber Lem Groß kapital Las selbständige Handwerk zu erhallen; diese Leute, Lie Könige sind in ihrem kleinen Reich, seien auch die besten natio nalen Menschen. Deutschland Lürs« keine Kapital-Kolonie Amerikas, der deutsche Arbeiter nicht zur Maschine herabgewür- digt werden. Deutsche Qualitätsarbeit der Hand und Les Geistes müsse wieder zu Ansehen auf 'dem Weltmärkte kommen. Die jetzige Strömung treib« unS freilich zu einem Sklavenvolk herab. Der Vortragende ging dann noch auf verschiedene, das Handwerk besonders interessierende Gesetze ein, so z. B. daS Steuervercin- heitlichungsgeseh. Seine Durchführung werde In Sachsen ein« 400 bis 500 prozentige Erhöhung der Gewerbesteuer bedeuten. Die Grundsteuer werde nach Ler vom R ei chsfln-an Minister angeord neten Erhöhung Ler Einhcitswerl-Bescheide 20—22 Millionen M. mehr an Steuern fordern. Für 1920 sei vom sächsischen Finanz minister allerdings Erhebung nach den 1928er Grundlagen angc- ordnet worden. Hoffentlich schließe sich die neue Regierung dem an. Das Arbeilsschutzgesetz solle ein Schutz für die Arbeit sein, es könne leicht ein Schutz vor Ler Arbeit weiden. Menn Las Ge setz die Bestrafung jeder Ueberarbeit, auch der freiwillig geleiste ten, vorseh«, dann vermisse man die Bestimmung, Laß auch die Pfuscharbeit nach Feierabend bestraft wird. Redner streifte wei ter Lie geplante Aeberwachung Ler Arbeitszeit und Las BerufS- ausbitdungsgeseft sowie LaS Iugendschutz-Gejctz und betonte zum Schluß, >daß Las Handwerk bereit sei, Lem Staate und Ler Ge meinde zu geben, was es geben könne, aber 'das Handwerk ver lange auch Lie Einhaltung des 8 164 Ler Reichsvcrsassung, nach welchem LaS Handwerk vor der Aufsaugung zu schützen ist. Durch Selbstvertrauen, Selbstzucht und Selbstwillen werde -der Hand werkerstand feinen Matz in der deutschen Wirtschaft aufrecht er hallen. (Lebhafter Beifall.) Nach Dankesworten Les Borfitzenden an den Redner setzte noch eine kurze Debatte ein, in -erem Berlouse Grämlich, 'Lauen- Die Mehrzahl Ler Anwesenden waren sreillch Angehörige un serer beiden bürgerlichen Gesangverein«, Männergesangverein und „Eintracht", die sich bereitwillig zur Verfügung gestellt hatten und mit einer Anzahl Gefangsvorträgen auswarteten. Ihnen vor auf ging eine kurz« Begrüßungsansprache LeS Vorsitzenden Hammer Ler hiesigen Sattler- und Tapezierer-Innung, die beson ders an Len LandesverbanLSvorsitzenLen und den Gesamtvorstand, an die Sänger mit ihren Vorsitzenden und Liedermeister, an Lie Pressevertreter und Lie Kollegen gerichtet war. Die Gesänge, die von beiden Vereinen gemeinsam unter Bör ners Stabführung vorgetragen wurden, gelangen sämtlich vorzüg lich, sei es 'der „Zuruf an Deutschland" oder Las „Zieh mit", sei es Ler „Maienlanz" oder der „Abmarsch". Die Zuhörer spen deten jedesmal lebhaftesten Beifall. Der Dippoldiswalder Sänger spruch eröffnete, Ler Wiener Sängerspruch beschloß Lie Gesangs vorträge, Grammophonmusik Lurch Lautverstärker füllte die Pau sen auS. Gegen ft-11 Uhr fand Ler Begrüßungsabend sein offi zielles Ende. In den verschiedenen Lokalen sanden sich aber noch die Kollegen zusammen und sprachen über diese und jene Fach- - frage oder tauschten Gedanken aus über Lie einstig« besser« Zeit, wo noch Handwerk goldenen Boden hatte. Für Sonntag vormittag 10 Uhr war Beginn Ler Haupt versammlung angesetzt. Der Saal war mit Maten festlich geschmückt. Ein Ehrenbogen auf Ler Bühne rief den Ankommen den «in „Glück zu! von wegen 'des Handwerks" zu. DI« Ver sammlung begann mit nur geringer Verzögerung. Mitglieder Ler Dresdner Innung, Lie sich zu einem Gesangverein zusammen geschloffen Haden, leiteten sie durch Vorträge ein, dann begrüßte Landes-verbandSvorsitzender Göpfert, Dresden, Lie Vertreter Ler Behörden, Reg.-Rat Paul, Bürgermeister Dr. Höhmann, Ge- werbe-KammermitglieL Jäckel, Gewerbe-Oberlehrer Michael als Vertreter der Handels- und Gewerbeschule, Friseurobermeister Hörl, Vertreter 'der FachverbSnde, 'der städtischen Kollegien, die in großer Zahl erschienen waren, sowie all« Koll«g«n und gedacht« dann Ler im Lauf« Les letzten IahreS verstorbenen Kollegen, deren Gedenken man Lurch Erheben von Len Plätzen ehrte. Reg.-Rat Paul übbrbrochle di« Grüße und Wünsche Les Wirtschaftsministeriums, 'das Lie Amtshauptmannschaft mit der Vertretung beauftragt hatte. Er betonte, daß LaS Ministerium die schwierige Lag« anerkenne, in Ler stch LaS sächsische -Handwerk be finde, insonderheit auch das Sattlergewerbe. Menn es nicht größeres Entgegenkommen zeige, um Las Handwerk wieder auf den einstigen goldenen Boden zu stellen, so -liege das an Len Zeit- umstänLen. Es bedaure dies« Laa« selbst am meisten. Soweit als möglich tue es, was es könne. Gleichzeitig sprach Reg.-Rat Poul auch für die Amlshauptmannschaft beste Wünsche auS für 'die Ta gung selbst und Lie folgenden Kunden Ler Erholung. Namens Ler Stadt und ihrer Vertreter hieß Bürgermeister Dr. Höhmann die Verbandsmitglieder willkommen. Die Ehren pforten und der Schmuck Ler Häuser seien äußeres Zeichen für Lie freudige Anteilnahme Ler Bevölkerung. Er -dankte für Lie Mahl unserer Stadt als Versammlungsort und gab der Hoffnung Raum, Laß alle Gäste befriedigt heimkehrten. Schwierige Wirtschafts probleme ständen im Mittelpunkte Ler Tagung, so der Vortrag Les LaNdlagSabgeordneten Obermeister Kaiser. Di« Sla-dkver- lretung bring« den wirtschaftlichen Interessen des Verbandes voll stes Verständnis entgegen. Nicht unerwähnt würden wphl in üer Verhandlung Grund- und Gewerbesteuer und deren Zuschläge bleiben. Wenn letztere erhoben würden, geschehe eS wirklich nicht, um den Mittelstand zu belasten, Lie Gemeinden könnten gar nicht anders, wenn sie lebensfähig bleiben, den Fortgang der Verwal tungsgeschäft« sichern wollten. Ohne diese Zuschläge würden sie zu Grunde gehen und mit ihnen Ler gewerbliche Mittelstand. Er wünschte der Tagung guten Verlauf. Friseurobermeisler Hörl begrüßte Lie Versammlung im Na men des Bezirksausschusses für Handwerk, Handel und Gewerbe. Er nahm Bezug au-f die schWierige Lage des -Handwerks, aber es werde nicht unterg-ehen, wenn es Len ankämpfenden Gewalten ein „Ich will mich nicht zermahlen lassen" entgegensetze. Für Lie Gcwerb«kammern Dresden, Leipzig, Chemnitz, Ziltau sprach Kammcrmilglied Schuhmachermeister Jäckel, Dippoldis walde, und wies auf Las Bestreben Ler Kammer hin, dem Hand werk zu helfen, cs zu fördern, seine -Lage zu bessern, soweit es nur möglich sei. Der Schriftleiter -der Handwerks- und Gewer-bezeilung, Dr. Zimmer. Kötzschenbroda, brachte Grüße -des Landesausschusses und Obermeister Hammer begrüßte die Kollegen namens der Dippoldis walde r Innung. Nunmehr wurde in die Tagesordnung clngelreten. Den all gemeinen Bericht erstattete der Landesverbandsvorsitzende. Er war aber am Prcssetisch« wie in einem großen Teil« des Saales sehr schwer zu verstehen, einmal, welk er sehr schnell sprach, dann Unser Dippoldiswalde -halten für dieses Jahr -Sachsens selb ständige Sattler-, Polsterer-, Riemer- und Tavezierermeister zu ihrem Tagungsort auserwählt. Die günstig« Jahreszeit, das herr liche, sommerlich« Wetter haben beigetragen, Laß ihnen allen, Lie zur Tagung kamen, Dippoldiswalde -in schönstem Glanze sich zeigt«. Ehrenpforten am Bahnhof und in Ler oberen Herrengasse grüßten Lie Ankommenden. ES mag zur Errichtung letzterer nicht allein Lie nahe Wohnung eines Mitgliedes Anlaß gegeben haben, viele der Gäste kamen ja mit dem Autobus auf dem Obertorplatz an, La ist Lie Herrengaffe Eingang zur Stadt. Dem Eisenbahn-Bahn hof gleichwertig steht heute Ler Autobus-„Bahnhof" La. Und viele kamen, etliche am Sonnabend schon, Lie meisten am -Sonntag. Von nachmittags 4 Uhr ab des Sonnabends tagte der Wirt- «na >ie - um eine erliuer mt- t zu erroar- « -Heater zum Protest ^en^i^hoh n euern Ihre Netrieve am — In Ler am 1. und 2. Juni in Dresden «gehaltenen plan mäßigen KreiSlurnrakssthung LeS 14. DurnkretsesSach fen berichtete Gauvertreter Roßburg, Chemnitz, über 'den Stand -der Vorarbeiten für Los im Jahr 1030 geplante Kreisturnfest In Chemnitz. Obwohl auch Lie Vertreter Leipzigs di« Versicherung aibgaben, Laß -der Rat der Stadt Leipzig schon jetzt eine Garantie summe in Höhe von 50 000 M. zur Verfügung stelle, beschloß Ler KreiSturnrot, die Chemnitzer «nLgültig -mit Ler Durchführung des gewaltigen KreiSturnfestes zu betrauen. DaS Fest -soll nunmehr nn Sommer 1930 in Chemnitz auf L«r stä'dtischen Südkampfbahn an der Reichenhainer Straß« stattfinden. — Der „ZeiluntzSidienst Les Deutschen Lehrervereins" schreibt unter Ler Ueberschrlft „Die neue Sachlichkeit" folgen des, um dessen Aufnahme wir gebeten wurden: Ein Schlagwort, gewiß; zugleich aber Loch klar und eindeutig eine bestimmte Auf fassung und Richtung andeutend. Di« Baukünstler und Innen- .architekken haben es zuerst als Ausdruck für Len Geist gebraucht, Ler Schnörkelei und Zöpfchen ablehnt und der Sache Li« ihr ge mäße Form, Lem Inhalt den ihm entsprechenden Ausdruck geben n
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