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Sächsisches. Dresden. Am Freitag vormittag begann der 3. deutsche Naturschutztag Wne Verhandlungen in Gegenwart des säch- fischen Volksbildungsministers Dr. Bünger und des Mini sterialdirektors Nentwig, Berlin. Den ersten Vortrag hielt Prof. Dr. Heinrich Kraft, Dresden, der über den Wert der Natur für das menschliche Leben sprach. Der Mensch fei und bleibe sonnengebunden, auch wenn er glaube, sich durch tech nische Beherrschung der Natur außerhalb des naturgesetz lichen Ablaufs stellen zu können. Der Mensch brauche die grünen Gürtel in der Stadt. Er brauche Freiheit im Sie geln und Bauen. Es gehe nicht länger an, daß man mög lichst viel Menschen auf möglichst wenig Bodenraum zu sammendränge. „Die Erhaltung der deutschen Berge" war das Thema, das Prof. Dr. Paul Magner, Dresden, behan delte. Er.forderte Schutz gegen ein überspanntes Verkehrs bedürfnis und gegen die Wirtschaft. Zu dem gleichen Thema sprach Dr. Schoenichen, Berin. 7 Millionen Kubimeter Ge stein verbrauche allein die Reichsbahn. 4,7 Millionen Pflastersteine und die doppelte Zahl Zentner von losem Schotter benötige der Straßenbau. So verschwänden jähr lich vier bis sechs Berge mittlerer Höhe. Oberregierungs baurat Kurt Hager, Dresden, sprach über «Reklame und Landschaft". Solange Wirtschaft und Verkehr nicht durch eine übersteigende Reklame jedes ästetische Empfinden ver letzen, wolle man ihnen nicht hindernd entgegenkreten. Der Redner wandte sich gegen eine Uebersteigung der Licht reklame. Die amerikanischen Kulturgemeinschaften fetzten sich ein für ein Verbot der Reklame in Wohnvierteln und in der Natur mit der Begründung: „Reklame gehört in die Zeitungen". Ministerialrat Prof. Dr. Thiele, Dresden, sprach als letzter Redner über das Thema „Erholungsgebiete und Verkehr". Er forderte u. a., daß mit Rücksicht auf die Volksgesundheit die Verkehrswege nicht durch die Er holungsgebiete gelegt werden. Dresden. Der Bund Deutscher Technischer Zoll- Seamten eröffnete im Plenarsitzungssaal des Landtags in Dresden seinen 28. Bundestag. Vertreten waren Iteichsfinanzminister Dr. Hilferding und Staats sekretär Prof. Dr. Popitz durch den Ministerialdirigen ten Kaiser. Am Abend trafen sich die Teilnehmer der Tagung zu einem geselligen Beisammensein in der Ausstellung. Im Mittelpunkt der Darbietungen stani der Vortrag von Regierungsrat W u l k o - Berlin über das Thema „Die Tabakbesteuerung in Deutsch land". Bad Lausick. Der Scherenschleifer L. Gey in der Leip ziger Straße hatte in der Trunkenheit mit einem Kriegs beschädigten eine Prügelei. Abends jagte er feine Frau mit Fußtritten ins Haus. Fiel sie, so hob er sie auf und versetzte ihr wieder Tritte. Gegen zwei jüngere Leute, Kupka und Arnold, ging er mit einem Plättstahl und einem Rasiermesser los. Dem Zimmermann W. Müller, der hinzusprang, um das Messer ihm aus der Hand zu schlagen, schnitt er ein Stück der Nase ab. Nun kam es zu einer Prügelei, wobei Müller noch zwei Schnitte an der Lippe und einen großen Halsschnitt auf der linken Seite schielt. Nur dem Umstand, daß er seinen Kopf nach der linken Seite gebeugt hatte, ist es zu verdanken, daß die Halsschlagader nicht verletzt wurde. Gey hakte sich mit dem Rasiermesser selbst an der Hand ver wundet und mußte nachts wegen Schlagaderverletzung in das Krankenhaus Borna geschafft werden. Ob dieses Vorfalles herrscht hier eine allgemeine Aufregung. Harkenstein. Schwer verletzt wurde dieser Tage eine hie sige Wirtschaftsgehilfin durch einen Schäferhund. Das Mäd chen war im Begriffe, sich nach einem Jeldgrundstück ihres Dienstherrn zu begeben und ging an einem umfriedeten Grundstück vorüber. Der darin frei umher laufende Hund sprang über den Zaun, fiel das Mädchen an und brachte ihm eine Anzahl gefährlicher Bißwunden bei, die sofortige ärzt liche Behandlung erforderten. Burgstädt. Bei dem Um- und Erweiterungsbau der Kirche im benachbarten Mühlau fanden Arbeiter beim Aufreihen der Dielen einen Sack, der mit alten Münzen gefüllt war, insgesamt etwa 150 Silberstücke, ferner Goldstücke, die die Jahreszahlen 1613-1787 tragen. Da die jüngste Münze die Jahreszahl 1787 trägt, ist es nicht ausgeschlossen, daß das Geld zur Zeit der Kirchenerneuerung von 1785 unter der Diele versteckt wurde, andererseits erscheint es möglich, daß es zu Beginn der Napoleonischen Kriege oder 1813 in das Versteck gebracht worden ist. ChemÄH. Am 8. und 9. 3uni findet hier der Gautag des Gaues Sachsen im Deutschnationalen Handlungsgehilfen verband statt. Damit verbunden ist der 20. Sächsische Kauf- mannsgehllfenkag. Auf beiden Tagungen werden Fragen über Sozialversicherung und Berufserziehung behandelt. Löbau. Am Pfingstmontag wollten der Hand lungsgehilfe W. Söhnel und der Bankbeamte Hors! Flade, beide aus Löbau in Sachsen, die in einen- kleinen Paddelboot auf der Elbe fuhren, bei -ei Ueberfuhr der Anssiger Zuckerraffinerie landen. Sst suchten den Wellen eines Dampfers auszuweichen Dabei geriet das Boot auf die Kette eines Lastschiffe- Gerichtstag Ai Et« Sechsjähriger vor Gericht. In London war ein sechsjähriger Knabe beschuldigt, seinen acht jährigen Spielkameraden beim Streit um den Besitz eines Stückes Eisen mit dem Gewehr seines Pater- erschossen zu haben. Das Gericht (ß verurteilte iHv zu 15 (!) Jahren BesserungSqNstaU. Währ-nb pdp Gerichtsverhandlung spielte der kleine Angeklagte gänz lich unbekümmert mit einigen gletchaMtgsn GmAl raven - - kerkelmarkt vlppoläkwaläe am 25. Mai 1929. . Von den 57 aufgetriebenen Ferkeln und 30 Gänsen wurden 53 zum Preise von 30-45 und die Gänse für 3.20—6 Mark pro Stück verkauft. schlug mn und Seide Paddle», «ltt Schwimm«; wurden vom Strom unter das »Mchiff gerissen Söhnel konnte sich rtzüen, Llade mm aber nichs wieder zum Borschein, auch sRne Leiche konnte bisher nicht geborgen werben. Döbel«. Der Chauffeur Neukirch an- Döbel» ist mit einem mit von ihm gesteuerten Personenauto in der Nähe von Küstrin tödlich verunglückt. Bein Ausweichen überschlug sich der Wagen. Neukirch erlib einen Genickbruch und war sofort tot. Ein wetterei Insasse brach den Arm. Buchholz. Hier kam es vor einem Ball-Lokal z« einer Schlägerei, bei der ein arbeitsloser Kraftwagen führer aus Annaberg so schwer verletzt wurde, das er in das Krankenhaus gebracht werden muhte Mehrere Teilnehmer an der Schlägerei wurden ver haftet. Tanna. In Langgrün bet Frössen brannten dat Wohnhaus und die Scheune des Gutsbesitzers Otti Fröhlich vollständig nieder. Bei den Löscharbeiteii wurden zwei Feuerwehrleute verletzt. Limbach. Hier vergiftete sich der Hausbesitzer H mit seinem einhalbjährigen Kind mit Gas. Ueber -Ü Gründe, die zu dieser Tat führten, konnte bisher nichts ermittelt werden. Meerane. Zu tumultartigen Szenen kam es an läßlich eines Vortrages des Chemikers Dr. Lehmann- Berlin über „Betrug am kranken Menschen", wöbe! sich der Redner scharf gegen Biochemie und Kur pfuscherei wandte. Nachdem bereits während des Vortrages die zahlreich versammelten Anhänger del Biochemie und -er Naturheilkunde wieder holt den Redner unterbrochen hatten, steigerte sich dü Erregung schließlich zn tumultartigen Szenen und per. ftnlichen Verunglimpfungen, die noch ein gerichtliche-S Nachspiel haben werden. Meerane. Von Einbrechern heimgesucht wurde iv der Nacht sowohl dieGartenanlage des Obst- uni Gartenbauvereins am Alberthain als auch Äarten- anlagen der „Schönen Aussicht" an der Chemnitzer Straße. In beiden Fällen fielen den Einbrechern naH Einschlagen der Gartenlaubenfenster Nahrungsmittel und Kleidungsstücke in die Hände. Werdau. Bei einem Gewitter wurde im benachbar ten Langenherns-orf der Wirtschaftsgehilf« W. Dietz auf dem Heimwege vom Felde vom Äitz erschlagen. Oelsnttz i. Erzgb. Die Wahl des Stadtarztes wurde nochmal vertagt, um auf Grund einer erneuten AuMchreibung noch wertere Bewerbungen zu erhalte« — Mehrere Bauprojekte wurden durch Beschlußfassung erledigt, darunter das eines weiteren stadteigenen S e ch s - Fa m i l i e n w o h n h a u s e s, unter Zuhilfe- nahme eines Teiles der nächstjährigen Mietzinssteuer mittel. Die bürgerliche Fraktion erklärte hierzu, daß sie nur ausnahmsweise der Vorwegnahme von Mit teln des nächsten Jahres zustimme. Ebenso sollen zn einem Verwaltungsgebäude, das die Sächsische Knapp schaft in Oelsnitz errichten will, das Gelände und ein beträchtlicher Zuschuß aus Mietzinssteuermttteln gegeben werden. — Sodann beschäftigte sich das Kol legium erneut mit der Frage der Beurlaubung des Ersten Bürgermeisters, der in diese Beurlaubung bis zum Ablauf seiner Wahlperiode nur unter der Bedingung einwilligt, daß ihm die Stadtverordneten die Genehmigung zur Ausübung der Rechtanwaltschaff solange er noch im Amte ist, gemäß 8 103 der Gemeindeordnung Urteilen. Das Kollegium gab die Genehmigung hierzu. Ein Anfrus für das Rote Treffen in Leipzig. In der „Sächsischen Arbeiterzeitung", dem Organ »er KPD. in Leipzig, wird zu einem Roten Treffen inLeipzig für den 26. Mai aufgerufen. Der Ausruf richtet sich an die Arbeiter und Arbeiterinnen West- /achsens. Als Zweck dieses Roten Treffens in Leipzig wird angegeben: Protest gegen das Verbot des Roten Frontkämpferbun-es, gegen das „Kommun ist en- S.esetz", gegen die politische und soziale Reaktion, »egen den Zörgievelkurs, gegen die imperialistischen Trteasvorbereitungen. Für die Errichtung dieses Erinnerungsmales hatte der Reichswehrkommandeur in Dresden das Protektorat übernommen, und man hatte versucht, dieses Ehrenmal zum Thema des politischen Tages- ftreites zu machen. Der schlichte Granitblock aber nennt keine Namen, er will an alle erinnern, die ehe mals der alten sächsischen Armee angehörten, die in nnzähltgen Schlachten des Weltkrieges Hervorragen des geleistet hat. Angesichts dieses Ehrenmals gedenkt das ganze sächsische Volk seiner tapferen Söhne, die für das Vaterland kämpften und bluteten. Letzte Nachrichten. Die Zigeuner gestehen die Menschenfresserei ein. — Kascha», 25. Mai. Aus Betreiben der Ver teidiger mußte das Gericht in dem Mordprpzeß gegen die Zigeuner an zwo» Zeugen die Frage nach dem Ge heimnis der Mcnsch-nfresserei richten. Die Antwort war entsetzlich. ES stellte sich heraus, daß die Zi- geuner «ach ihrer Festnahme den Grndarcken nnter viehis^em Grinsen zugegeben haben, daß sie ihre Opfer anffraßen. «erlängernng des Republikschutzgesetzes. - Berlin, 25. Mai. Das Reichskabtnett hat die NAängerung des Republikschutzgesetzes um 8 Jahre beschlossen. Eine entsprechende Vorlage geht dem RetchSrat sofort zu. Desgleichen wird die RetchSregie- rung die vom vergangenen Reichstag nicht erledigte Novelle zum Reichsvereinsgesetz unverändert wieder im Parlament etnbrtngen. Der Hochstapler Hartung vor Gericht. — Köln, 25. Mai. Vor dem Schöffengericht be gann am Freitag der Prozeß gegen den Hochstapler Karl Hartung, der unter der Angabe, daß er der „ille-- j gitime Sohn der Prinzessin Hermine" sei, umfang- , reiche Betrügereien veaanäen hüt. Der Pridatservetür her Prinzessin Hermine, Wunderlich, sagte au«, daß er im Ramen der Prinzessin, an Vie sich Hartuna um Unterstützung gewandt hatte, einen Brief geeicht« habe, in dem sie ihm ein Darlehen versprach und Mr bei seinem Borwärtskommen behilflich sein wollte« Nachdem aber bekannt geworden war, daß Hartung ein Hochstapler war, habe man in »vorn jöde B6 ziehung zu ihm abgebrochen. Insgesamt hat Hartung aus Doorn etwa 500 Mark erhalten. Auch von der früheren Prinzessin von Schaumburg-Lippe, de» jetzigen Frau Zoubkoff, hat er sich ein« kleine Zu wendung erschlichen. Desgleichen hat er eine ganz« Reihe kleiner Leute in Köln durch seine Schwindeleien geschädigt. In einem Falle hat er 950 Mark erbeutet. Hartung war im allgemeinen geständig. In der Zeu genvernehmung wurden die einzelnen Betrugsfälle ein wandfrei festgestellt. Feuer in ver Rheinisch-Westfälischen Sprengstoff-A.-G. - Troisdorf, 25. Mai. In der Zelluloidversand, abteilung der Rheinisch-Westfälischen Sprengstofs-A.-G. brach Feuer aus, das mit rasender Geschwindigkeit um sich griff. Die Gewalt der Entzündung wurde abetz durch die in dem Gebäude vor kurzem angebrachtes Sicherheitstüren abgeschwächt. Trotzdem waren dttz Entzündungen noch so stark, daß ein Teil des Mauer« Werks auf Vie Straße geschleudert wurde. Ob Mey- schenleben bet diesem Großseuer zu Schaden kam««, steht noch nicht fest. Strafanträge im Husumer Bauernprozeß. — Husum, 25. Mai. In der am Freitag statt-, gefundenen Gerichtsverhandlung hatten sich wegen Auf« laufs zehn weiters Landwirte zu verantworten. Der Staatsqnwalt hielt sämtliche Angeklagte des Auf laufs für überführt und beantragte gegen jeden von ihnen eine Gefängnisstrafe von einer Woche. Am letz ten Verhandlungstag am Sonnabend sind insgesamt 21 Angeklagte geladen. Sämtliche Landwirte komme« aus Dithmarschen. Ermittlungsverfahren gegen Korns eingestellt. — Berlin, 85. Mat. Die Staatsanwaltschaft hat da« Ermittlungsverfahren gegen den Reichsanwcm Jörns eingestellt, dg «ach dm armestelue« GrmW lunaen das Vorgehen voll Jorys M politischen BL weggründen berMe, und also die Amnestie vom MI vorigen Jahres Anwendung zu finden habe. Kran nnd Sohn erschossen. — Düsseldorf, 25. Mai. Hier erschoß in seir^j Wohnung ein Ingenieur seine noch im Schlaf liegen« Frau. Daraus begab er sich in ein anderes ZlmmK und erschoß dort seinen gerade beim Frühstück sitzW den Sohn. Er traf ihn in die Stirn. Das Kind wurde in hoffnungslosem Zustand in ein Krankenhaus gÄ bracht. Der Täter ist dann in das Herrenzimmer ge gangen und hat sich selbst einen tödlichen Schuß bet gebracht. Das Motiv zu der Tat ist noch unbekannt. Kein Fortschritt i« Paris. — Paris, 25. Mai. In den Verhandlungen der Pariser Sachverständigenkonferenz ist am Freitag kein Fortschritt zu verzeichnen. Die Unterhaltungen dauern an. Die deutschen Sachverständigen sind bemüht, die Bedeutung der schwer verständlichen Berechnungen der Alliierten festzustellen. Auf deutscher Seite setzt man alles daran, eine Entscheidung sobald wie möglich her beizuführen und gibt sich der Hoffnung hin, daß sie bis zum Mittwoch, den 29. Mar, fallen konnte. Dr. Schacht erklärt: Bis hierher und nicht weiter! * Paris, 24. Mai. Die deutschen Sachverständigen haben am Freitag abend den Gläubigerabordnungen mitgeteilt, daß es für die Deutschen unmöglich sei, -über den Voungplan hinauszugehen und daß sie eine -weitere Erörterung -er Höhe -er deutschen Jahresraten für zwecklos hallen. Sie richteten mit dieser Absage gleichzeitig die Aufforderung an die Alli ierten, zu den drei Vorbehalten, auf die Deutschland entschei denden Mert legen müsse, mit 3a oder Nein Stellung zu neh men. Es handelt sich bei diesen Vorbehalten um die Höhe -es transfer-ungeschützten Teils, das Schicksal der Reichs bahn und die sogenannte Aufbringungsklausel. Auch der Vorsitzende der Konferenz, Owen Voung, hak den Alliierten zu verstehen gegeben, daß er ihre Auslegung des von ihm entworfenen Zahlungsplanes nicht billigen könne und er hat damit den Standpunkt der deutschen Abordnung gestärkt. Molorbootunglück auf dem Rhein. Boppard, 24. Mai. Ein schweres Molorbootunglück er eignete sich in den Späkabendskunden am Donnerstag auf dem Rhein in Höhe des Ortes Bad Salzig. Ein Motorboot, das den Fährdienst zwischen Boppard, Bornhofen und Ba- Salzig versieht und in dem sich sechs Personen befanden, konnte dem französischen Schleppdampfer „Colmar", der nahe dem Ufer fuhr, nicht mehr ausweichen und wurde von diesem erfaßt. Das Motorboot wurde so schwer beschädigt, daß es schon nach wenigen Minuten in den Fluten versank. Der Fährmann, sein Sohn und ein 12 jähriger Junge aus Bad Salzig gingen mit dem Boot unter und erkranken. Eine ältere Dame, die in Bornhosen zur Kur weilt, konnte im letz ten Augenblick gerettet werden, während eine jüngere Dame und ein Arbeiter sich selbst durch Schwimmen ans Ufer ret teten. Die genaue Ursache des Unglücks konnte noch nicht geklärt werden. Bis zur Klärung der Schuldfrage muß der französische Schleppdampfer an der Unfallstelle liegen bleiben. Zahlreich« Opfer eines Wolkenbruches in Rußland. Kowno, 25. Mai. Wie aus Moskau gemeldet wird, ist am Freitag morgen über die Stadt Dnjepeopekrowsk ein Wolkenbruch niedergegangen. Ein großer Teil der Stadt steht unter Wasser. Nach amtlichen Feststellungen hat das Unglück bisher 12 Todesopfer gefordert. Man rechnet aber mit einer Erhöhung der Zahl der Opfer. Wolkenbruch in Japan. — Tokio, 25. Mai. Ueber die Provinz Fuku shima ist ein verheerender Wolkenbruch niedergegaugen. 5000 Häuser wurden zerstört. Bisher wurden 17 Lei chen geborgen. Der Schaden wird auf 6 Millionen »icu beziffert. Die japanische Regierung hat eine große Hilfsaktion eingelettet.