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Tageszeitung Mö Anzeiger für DlppoMswal-e, Schmie-eberg N.U. Bezugspreis: Für «inen Monat 2.20 RM. z mit Zutragen, einzeln« Nummern 15 Reichs- I Pfennig« :: Gemeinde - Verbands - Girokonto 5 Nr. 3. :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde ? Nr. 403 :: Postscheckkonto Dresden 12 548 I,»»«».»»»»«»»,»» «eilest« Seit»» »er »erreks Giese« Lia« euthSU »ke amtliche« Bekauulmachm»-« »er Amtshauvlmaanschast, »es Amtsgericht« Mt» »e« Sl«»trat« -u Dippol»i«wat»e »»« ii,»»»»,»,,»»,»»,i,,i,i»»— Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breite Petttzeile 20 Reichspfennige. Eingesandt und Reklamen 80 Reichspfennig« DeraniworAiÄ« Äe-aRlemi Selir Setzae» — Druck und Verlag: Sari Sehee t» Vteealötmeave. Dienstag, am 21. Mai 1929 Nr. 118 98. Jahrgang Bekanntmachung. Wegen Massenschutt ist die von Oberhiisttch nach Matter führende Straße vom 23. bis 31. Mai für jeden Fährverkehr gesperrt. Der Verkehr wird wahrend dieser Zett über Dippol diswalde verwiesen. Oberhiisttch, den 21. Mal 1929. Der Gemelnderat. Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. „Ende gut, alles aut", sagt «in alles Sprich wort. Wenn man darnach gehen will, dann möchte man schon sagen, daß wir «in schönes Pfingstfest verleben dursten. Auf jeden Fall ist, wenn man auch die Eingangsworte nicht gelten lassen will, das Fest doch noch besser ver laufen, als man am Sonn abend glaubte, fürchten zu müssen. Kalt wars und drohend hingen immer noch schwere Wolken am Himmel, als der 1. Pfingsttag anbrach, aber zu regnen hatte «S ausgehört. Zu einem Morgen spaziergang freilich worS nicht das rechte Weiter, also schlief man noch «in Stündchen. Wer sich aber hatte nicht irr« machen lassen, wer seine Pfingstwanderung angetreten, dem wurde reicher Lohn, denn langsam wurde es Heller, in der "dritten Nachmittagsstunde brach, schüchtern zwar, ab und zu die Sonn« "durchs Gewölk, am Abend strahlten die Sterne und verhießen einen schönen 2. Pfingst feiertag. Der brach auch an, aber kalt. Zn vielen Gärten ist die Arbeit der letzten Tage zerstört worden: Gurken, Bohnen usw. sind erfroren, Reif bedeckte stellenweise die Flur. Der 2. Pfingst- seieriag stand ganz im Zeichen eines herrlich«» Maiteniages. Warm schien die Sonne und leuchtete durch das frische Grün der Bäum«. Allüberall blühten die Frühlingsblumen, es war doch noch «in herrlich«s Pfingsten geworden. Wer am Sonntag ge zögert, die Stadt nicht verlassen "hatte, den zog es nun doch noch hinaus ins Freie. So nahm der Verkehr am 2. Tage noch ein riesiges Ausmaß an und die Gaststätten an den Ausflugsorten wurden wenigstens in etwas für den Ausfall am 1. Feiertag ent schädigt. Ein Ausgleich konnte freilich nicht mehr geschasst wer den. Auch die Verkehrsmittel waren dem Wetter entsprechend am 1. Feiertag mäßig besetzt, am 2. übervoll. Unsere Reichsbahn- iinie Hainsberg—Kipsdorf fuhr außer den fahrplanmäßigen und Sonnlagszügen am Sonnabend abend «inen Sonderzug aufwärts, am 1. Feiertag je drei Sonderzllge auf- und abwärts, am 2. Feiertag zwei aufwärts und vier abwärts. Das Gedränge zu den Zügen war am Montag sehr stark, und-dem Bahnhof- und Fahr personal wurde bei der ost recht großen Unvernunft des Pub likums eine harte Nuß zu knacken gegeben. Das gleiche darf man aber auch vom Verkehr an den Aulohaltpunkten behaupten. Zn Dresden wickelt sich das Einsteigen sehr gut ab, schlimmer ists auf der Rückfahrt, trotz der guten Organisation in der Wagen gestellung. Mehr Ruhe des Publikums könnte vieles bessern. Und noch etwas möchte nicht unerwähnt bleiben, was diese Pfing- lten, wo die Natur eben erst ihr Frühlingskleid angelegt, deson- vers augenfällig wurde. Was ist an diesen beiden Tagen doch alles an Maien und Blumen losgerissen und ost wieder wegge worfen worden. Ganze Sträucher voll Maien wurden von ein zelnen Personen heimwärts geschleppt, noch schlimmer, ebensolche große Sträuße an Autos, Motor- und Fahrrädern befestigt. Der durch die Fahrt entstehende Wind riß an den zarten Blättern, daheim hatte man einen Besen am Wagen oder Rad. Laßt doch das Grün an den Bäumen, die Blumen auf den Wiesen, daß auch andre sich dran freuen. Auch nach Pfingsten will man auf den Wanderungen noch feine Freude haben. Aber alles In allem, die ses Pfingsten war doch schön, und dafür wollen wir unserm Schöp fer recht herzlich dankbar sein. Mppoldlswalde. Der Gottesdienst am 2. Pfingsttage galt zugleich als Gedächtnisfeier der Protestation von Speyer (1529). Wie ein Gebet um den Geist der Wahrheit erklang von der Chorvereinigung der wuchtige Gesang: „Komm heilger Geist" von Bortniansky. Markig und fest auf evan gelischem Grunde stehend, gedachte auch OKR. Michael in seiner Predigt des standhaften Festhaltens der Evangelischen auf dem Reichstag zu Speier. Bor 25 Jahren wurde daselbst die evangelische Ecdächtniskirche geweiht. Ihre Glocken tönen heute durch das deutsche Land. l. Sie läuten zum Pfingst fest der ganzen Christenheit auf Erden. 2. Sie rufen zu Wort und Taten protestantischen Geistes. 3. Sie mahnen zur Er starkung des evangelischen Glaubens. Wie ein kräftiges Be kenntnis zu dieser begeisternden Predigt stimmte die Gemeinde, von den vollen Akkorden der Orgel und der Posaunen, wie schon beim Hauptliede unterstützt, zum Schlüsse den 1. und 4. Vers des Lutherliedcs „Ein feste Burg" an. Treu wollen wir dies Gelübde halten. — In der vergangenen Nacht haben rohe Bubenhände am Grundstück des Lohgerbermeisters Mar Arnold am Gerber steige nach Berreuth zu eine starke Eisenstange, die zur Be- festigung des Gartenzauns in Beton gesetzt worden war, um- gewuchtet. Die Arbeit mag schwer gewesen fein, sonst hätten die Buben vielleicht auch noch die anderen Stangen umgebrochen. — Dos Wirtschaftsministerium weist die Polizeibehörden erneut zu strenger Ueberwachung des Wandergewerbes an, da dieses neuerdings in großem Umfange von Personen ausgeübt werden soll, die entweder ohne jeden Ausweis sind oder nur eine Legitimationskarte besitzen. Auch sollen Ueber- schreitungen der Sonntagsruhe-Bestimmungen häufig sein. — Nach bem Bericht über bie Hauptversammlung bes Säch sischen Sparkasse nv« rbanbe s, bie am 27. April im Logenhaus Dressen stattgefunben hat, beträgt bi« Anzahl "der Mitgliebgemeinben 351. Die bet ihnen elng«l«gten Geldbeträge beliefen sich am 31. Dezember 1928 auf 449 842 720 AM., was «in«r Strigerung von 157,8 Millionen, d. f. 54 v. H. gegenüber bem Vorjahre gleichkommt, während -der monatliche Einzahlungs- überschuß im Durchschnitt von 9 693 979 AM. auf 13150 465 RM., im Durchschnitt also um 35,7 v. H. gestiegen ist. DaS Spargut haben betrug Ende 1928 90,11 RM., Ende 1913 dagegen 396 R.- Mark auf ben "Kopf ber Bevölkerung. — Der Aeichsrat Hot ber Ausprägung von Reichssilber münzen aus Anlaß der Zahrtausendfeier ber Burg und ber Stabt Meißen zugestimmt. — Während des ersten Pfingstteiertages war in den zeitigen Nachmittagsstunden in Coßmannsdorf ein Trieb wagen der Straßenbahnlinie 1 entgleist. Am die dadurch verursachte Betriebsstörung rasch wieder zu beheben, hatte man den Pionierzug der Dresdner Feuerwehr alarmiert, der auch in kürzester Zeit an der entfernten Unfällstelle eintraf. lmuenstein. 3m Tale werden gegenwärtig von der Stadtverwaltung in Verbindung mit dem Verkehrsverein neue Anlagen für die durch Hochwasser Zerstörten hergestellt. An der Bahnhofstraße sind drei neue Schmuckplätze mit Kieswegen entstanden, die Lauenstein sicher zur Zierde gereichen dürften. Der Platz auf dem Kämpfschen Felsen ist zu Ehren des um unsere Stadt hochverdienten Fabrikbesitzers Kühnelt „Mar- Kühnelt-Platz" genannt worden. kermsckork i.E. 3m Sommerfahrplan 1929 ist erstmalig wieder der Mittagszug Bienenmühle—Moldau und zurück eingestellt. Die Wiedereinführung dieses Zugpaares ist bereits seit Jahren vom Erzgebirgsverein, wie auch von der Ge meinde Hermsdorf unablässig erstrebt worden und dürste auch diesen Bemühungen zu verdanken sein. Es ist also die Möglichkeit gegeben, mittags gegen Vst Uhr in Hermsdorf- Rehefeld anzukommen und >/s2 Uhr wegzufahren, wodurch endlich die unbedingt notwendige Nachmittagsverbindung mit Freiberg bez. Dresden erreicht ist. Bannewitz. Ein schweres Unglück ereignete sich In ber Nacht zum Pfingflsonnabend auf ber Innsbrucker Straß« in Flur Dreä- den-Kaih. Ein in ber Richtung nach Dresden fahrender Berliner Kraftwagen überfuhr ben ihm entgegenkommenden Motorrad fahrer Beier aus Possenborf. Derselbe wurde aus bi« Straße ge schleudert, wo er schwer verletzt liegen blieb. Er wurde mittels Krankenwagen in bas Friebrichstäbler Krankenhaus überführt. Der Kraftwogen wurde ebenfalls schwer beschädigt und fuhr nach Umlegung eines Baumes in den Straßengraben, von wo er von ben hiesigen Autowerken abgeschleppt wurde. Die beiden Zn- sassen, Berliner Kaufleute, blieben unverletzt. Mit ber Klärung der Schuldfrage ist -die Dresdner Polizei noch beschäftigt. Beier fuhr lange Zeit bi« Personenkraftwagen ber Linie Dresden— Possenbors und Dresden-—Dippoldiswalde—Altenberg und fährt jetzt die Ellstrecke Dresden—Leipzig. Er erfreute sich allgemeiner Beliebtheit. kreltol, 20. Mai. 3m Stadtteil Niederpesterwitz wurde während der späteren Nachmittagsstunden des ersten Pfingst feiertages ein dreister Diebstahl ausgeführt. Ein Arbeiter und seine Frau hatten gegen l 6 Uhr die Wohnung verlassen und wegen der Katze das Küchenfenster nur mit Schnürsenkeln lose zugemacht, damit das Tier nötigenfalls hindurch konnte. 3n der Küche verwahrten die Leute die Ersparnisse in Höhe von rund 1000 Mark Bargeld in einem Wandschränkchen auf. Als die Wohnungsinhaber spät abends heimkehrten, mußten sie die unangenehme Entdeckung machen, daß der Wandschrank des Bargeldes beraubt war. Der noch unbekannte Einsteigedieb muß mit allen örtlichen Verhältnissen und den Eeslogenheiten genau vertraut gewesen sein. Dresden. Zn den umliegenden Wölbungen stehen gegenwär tig bie Heidelbeeren in vollster Blüte. Anscheinend darf eine gute Ernte erwartet werden. — Größere Schlägereien waren in den letzten Tagen vor dem Psingslfeste, wie schon so oft, im Baugelände von Nieder- und Oberwartha zu verzeichnen. Die zahl reichen Arbeiter, die dort beim Bau der hydro-elektrischen Speicheranlage in Beschäftigung stehen und von denen viele aus Bayern oder aus anderen Gegenden Deutschlands stammen, geraten nach Genuß reichlicher Mengen Alkohol leicht in Streitigkeiten, die dann rasch in Tätlichkeiten ausarten. Unter jenen Belegschaften befinden sich besondere Facharbeiter, die wöchentlich «.bis zu 150 und auch >80 Mark Verdienst er zielen, von denen viel verzecht wird. Gelegentlich einerjdieser Schlägereien mußte auch das Ueberfallkommando des Dresdner Polizeipräsidiums zur Hilfe herbeigerufen werden, weil von den in Streit geratenen Personen in einer der großen, in Flur Oberwartha gelegenen Kantinen erheblicher Sachschaden angcrichtet worden ist. IlcttacttwIH, 20. Mai. Die Gemeinde erwarb vor kurzem den Park der Familie Timäus, der vor 100 Jahren von einem Mitglied dieser Familie angelegt worden ist. Am Frei tag wurdö der Park unter reger Beteiligung der Schulen, Vereine und Einwohner eröffnet und als Volkspark der Oefsentlichkeit übergeben. Radebeul. Als ber ReichsbcchnaMtent Friebrich Pretzsch seinen Menst im Bahnhofsbereich Radebeul beendet hatte unb mit feinem Fahrrob Sie Streck« überschreiten wollt«, würbe er von einem Zuge angefahren unb zur Seite geschleudert. Er erlitt so schwere Verletzungen, daß er nach bem Krankenhaus gebracht werben mußte. Arnsdorf. Zn ber Masseney stürzte ein Mann beim Aus nehmen von Krähennestern aus einer Höhe von 10 Metern al» und würbe so schwer verletzt, baß er nach bem Krankenhaus ge- bracht werden mußte. Freiberg, Das Stadtverordnetenkollegium genehmigte am Freitag gegen die Stimmen der Linken den Haushaltplan, der ursprünglich mit einem Fehlbeträge von 622600 Mark abschloß, infolge mehrerer weiterer Belastungen seitens der Stadtverordneten aber einen höheren Fehlbetrag aufweist. Leipzig. Am Pfingstmontag wurde beim Forsthaus Rafch- witz ein Motorradfahrer aus Zeitz durch ein Auto angefahren. Der Motorradfahrer erlitt schwere Verletzungen und mußte ins Krankenhaus gebracht werden. — Leipzig. Am Sonnabend kurz vor 2 Uhr erschoß in einem kleinen Cafe im Grundstück Körnerstraße 28, Erdgeschoß, der 31 Zahle alte lebige Schneider Friebrich Max Mißbach die 32 jäh rige Luise Arnold, bie Inhaberin beS CafeS, und tötet« sich selbst kurz darauf burch einen Schuß in bie Schläfe. Mißbach drängte die Arnold, bie früher mit ihm verkehrt war, "dauernd um Gelb, was biese ihm zuletzt verweigerte. Roßwein. Beim Morgengrauen fuhr ber Händler K. Tröger aus Choren nach Chemnitz mit feinem Lieferauto voll Grünwaren zum Markt. Der Wagen geriet auf ber Böhrig«n«r Straße in Brand und wurde mitsamt feinem Znholt total vernichtet. Nur bie Eisenkelle blieben übrig. Chemnitz. Am 6. Mai war in ber Trikotagenfabrik von Emil Oehme in Krumhermersborf an zwei Stellen Brand gelegt wor ben, ber rechtzeitig, ohne großen Gebäudeschoben angerichtet zu haben, gelöscht werden konnte. Anter dem dringenden Verdacht der vorsätzlichen Brandstiftung wurde der Besitzer Oehm« von der Kriminalpolizei vorläufig festgenommen und der Staatsanwalt schaft" Angeführt. Mlttwelcka. Auf dem Gelände des Gemeinnützigen Spar- und Bauvereins wurde mit dem Bau einer Häusergruppe mit 40 Wohnungen begonnen. Wettere Wohnhausbauten sollen in der Nähe der Gagfahhäufer errichtet werden. Ein Einfamilien-Wohnhaus ersteht an der Deckerstraße, ein Ein- familiendoppelhaus am Dreiwerdener Weg und ein Zwei familienhaus im Ortsteil Weißthal. OeknIH (Erzgeb.). Weil er von seinem Schlafgenossen zur Ruhe ermahnt wurde, geriet ein hiesiger Schachtmeister so in Wut, daß er aus einem Tischkasten ein dolchartiges Messer holte und blindlings auf seinen Kameraden zustach. Der Verletzte mußte, aus vielen Wunden blutend, wegen eines tiefen Lungenstiches in das Stadtkrankenhaus Lichtenstein - Callnberg eingeliefert werden, wo sofort eine Operation an ihm vorgenommen wurde. Der Messerheld der sich selbst ebenfalls verletzt hat, wurde in das Gerichtsgefängnis Stoll berg eingeliefert. Hollenstein-Ernstthal. Die Stadt Hohenstein-Ernstthal läßt am Geburtshaus Karl Mays eine Gedenktafel anbringen, die am Sonntag, dem 26. Mai, enthüllt wird. Der viek- gelesene Volksschriftsteller wurde in Hohenstein-Emstthai am 25. Februar 1842 geboren und starb am 30. März 1912 in Radebeul. Das Relief stammt von Bildhauer Carl Beyer in Zwickau und ist aus getriebenem Kupfer angefertigt. Mlmsüvrf. 3n der Nacht zum Sonnabend hatten sich drei Diebe in die Baumwollspinnerei Richter in Wölmsdorf eingeschlichen. Der Wächter Riedel wurde auf einem Kontroll gang von den Einbrechern überfallen, mißhandelt, gefesselt und geknebelt. Er blieb mit zwei Rippenbrüchen und ein geschlagenen Zähnen bewußtlos liegen. Darnach erbrachen die Diebe die Schreibstube und die Portokasse, deren 3nhalt von 1000 Kronen sie an sich rissen. Beim Oesfnen der großen Kasse wurden die Einbrecher von einem Arbeiter ver scheucht. Sie sind unbekannt. Mehltheuer. Zn ber Nacht zum Psingstsonnabend ist im Ge- meinbeamk beim Bürgermeister Hadlich ein Einbruch verübt wor ben. Der Täter hat sich «ine Leiter vom Spritzenhaus geholt, ha« in bem im 1. Stockwerk gelegenen Geschäftszimmer des- Bürger meisters eine Fensterscheibe eingeschlagen unb ist eingestiegen. Dem Einbrecher sind etwa 1200 Mark in bar in bie Hände ge fallen. Außerdem fehlt noch ein Ledergelbtäschchen unb ein alter, unbrauchbarer Trommelrevolver. Als Täter bürste ber Schneide- müller Walter Hartmann aus Greiz-Sachswih in Frage kommen, von bem auch «in kürzlicher Einbruch in Syrau vermutet wirb. Bautzen. Das Schöffengericht verurteilte ben Znhaber ber Sorit- unb Essiafabrik von ZSschke in Strahwalde, Fritz Freies- leben, wegen Vergehens gegen bas Branntweinmonopolgeleh, Schwarzbrenner«! und Beamtenbestechung zu neun Monaten Ge fängnis, 500 000 M. Geldstrafe oder weiteren sechs Monaten Ge fängnis, -drei Zähren Ehrenrechtsoerluft und 150 867 M. Wert ersah. Sein Sohn, ZohanneS Freiesleoen, erhielt wegen gewinn süchtiger Beihilfe zur Schwarzbrennerei drei Monate Gefängnis und 365 468 M. Geldstrafe unter Bewilligung einer Bewährungs frist für diese, bie Arbeiterin Schöne wegen Beihilfe «ine Woche Gefängnis und lOOOOO M. Gelbstrafe mit Bewährungsfrist, Brennmeister Mensch el wegen gewinnsüchtiger Hinterziehung und Schwarzdrennerei vier Monate Gefängnis unb 400000 M. Geib strafe. Der Oberzollsekrelär Wolf, der ber Spiritus-Vergällung oeizuwohnen hatte, wurde wegen gewinnsüchtiger falscher Beur kundung und Bestechlichkeit zu einem Zahr und brei Monaten Gefängnis, brei Zähren Ehrverlust unb 100 M. Geldstrafe verur teilt. Gegen ben Zollasskstenken Commichau würbe das Verfahren eingestellt.