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« Minister Uecker über die deutsche Einheits bildung. — Erfurt, 13. Mai. Am Sonnabend fand hier die feierliche Einweihung der ersten pädagogischen Aka demie der Provinz Sachsen statt. Die Festansprache hielt Untcrrichtsminister Professor Dr. Becker. In der neuen pädagogischen Akademie sehe er eine LebenS- und Schicksalsgenossenschaft im Gegensatz zu anderen Hochschulen. Sie stelle die Lebens- und Arbeitsge meinschaft in den Mittelpunkt ihrer Arbeit. Die päda gogische Akademie solle die Grundlage der deutschen Linbeitsbildung werden. Bon ihr solle ein sittlicher Geist ausstrahlen, der unsere Zukunst erhelle als Gegen pol gegen die Mechanisierung und Rationalisierung un serer Zeit. Sodann überbrachte Bürgermeister Lüd decke ns die Glückwünsche der Stadt Erfurt. Diese werde mit 300 Studenten und 24 Dozenten ein bedeut samer wirtschaftlicher Faktor im Leben der Stadt sein. Festnahme der Gladbecker Lohngeldräubcr. — Essen, 13. Mai. Der am 22. Februar d. I. auf der Zeche Mathias StinneS in Gladbeck ausgeführte Raub, wobei den Tätern 118 000 Mark in die Hände fielen, ist aufgeklärt. Die Kriminalpolizei in Essen und Gladbeck gewann die Ueberzeugung, daß die Täter in Essen zu suchen seien. Nach der Personalbeschreibung und der Ausführung der Tat gerieten von Anfang an die Brüder Keimling in den Verdacht, die Tai ausgeführt zu haben. Die Brüder Keimling bestreiten aber, den Raub ausgeführt zu haben, doch sind sie der Tat überführt worden. Ferner sind sieben Personen dem Amtsgericht zugeführt worden. Admiral v. Kischel gestorben. — Kiel, 13. Mai. Hier starb im 80. Lebensjahr« oer frühere Chef des Admiralstabes der Marine, der Admiral Max v. Fischel, der sich besonders um di« Entwickelung der Torpedowafse verdient gemacht hat. Die Ostseeflotte wieder in Kiel. - Kiel, 13. Mai. Nach RücNehr von der Spa nienreise sind die Schiffe der Ostseeslotte, und zwar die zweite Torpedobootshalbflottille sowie die Linien schiffe „Elsaß" und „Hessen", durch den Kaiser Wilhelm- Kanal kommend, wieder in Holtenau eingetroffen, wo sie in üblicher Weise feierlich empfangen wurden. Arreststrafc im Mordprozetz Artmann. — Wie«, 13. Mai. Im Elternmordprozetz Art mann verkündete der Schöffensenat des Jugendge richts am Sonnabend nachmittag das Urteil, durch das Ferdinand Artmann des Meuchelmordes an beiden Eltern für schuldig erkannt und zu einer strengen Ar reststrafe im Mindestausmaß von sieben und im Höchstausmah von zehn Jahren verurteilt wurde. In diese Strafe wird die Untersuchungshaft seit dem 20. September vorigen Jahres eingerechnet. Das neu« Jugendstrafgesetz sieht ein Urteil mit Höchst- und Min- 3g. Fortsetzung. oinraron SL Ramsay verbeugte sich. „Ich weiß es, Sir Caine. Darum scheide ich heute aus meiner Stellung als Staatskommissar für den Geheimdienst aus." Der Premierminister nickte. „Es war unsere Abmachung." Damit war das Thema erledigt. „Haben Sie neue Nachrichten aus Rußland?" fragte der Premierminister dann. Ramsay schüttelte den Kopf. „Nein, nichts, was Ihnen eicht schon bekannt ist. Den Bericht unseres Vertrauens- nonnes, der die Stosfgewinnungsmaschinen arbeiten sah, haben Sie gelesen?" „Ja, ja. Sie brachten ihn mir vorgestern. Dieser Karner vird der Welt noch manche Ueberraschung bringen, wenn ich sein Schicksal nicht erfüllt." „Es wird sich erfüllen!" sagte Ramsay hart Sir Caine nickte und sagte dann: „Heute erhielt ich einen Srief des bekannten indischen Privatgelehrten Thar-Nuri »us Delhi — er kam mit der Flugpost aus Indien — in dem rr mich warnt. Karners Wort von der Freiheit der Wett greife immer mehr um sich und vergifte die Gemüter. Eng- ond müsse handeln, sonst würde die Lage auf die Dauer un» »altbar " Ramsay beugte sich weit vor. Er glaubte, nicht recht ge hört zu haben „Thar-Nuri? Das muß wohl ein Irrtum sein. Thar-Nuri »eilt seit einigen Wochen in England. Ich hatte gestern erst tzelegenheit, mit ihm zu sprechen " Jetzt war der Premierminister verblüfft. „Lieber Ramsay, Sie scherzen. Der Brief ist von Thar-Nuri, dem wärmsten Kreunde Englands in Indien. Und er ist vor vier Tagen geschrieben " Ramsay stand vor einem Rätsel. „Sir Caine," bat er, »würden Sie mir den Brief zeigen?" „Gern " Der Premierminister klingelte und ließ den Bries Mrch seinen Geheimsekretär bringen. Ramsay las den Bries, der in englischer Sprache abgefaßt vor. Zierlich waren die Züge der Schrift, wie die einer Leganten Dame. Die Unterschrift lautete: „Thar-Nuri." Verwirrt starrte Ramsay auf das Papier. „Aber das ist a unmöglich!" rief er erregt aus. „Thar-Nuri weilt in Lon- »on Ich sprach gestern mit ihm. Er gehört dem Klub der Patrioten an " Der Premierminister wurde ernst. „Sir Ramsay, das geht richt mtt rechten Dingen zu. Ich befürchte, dieser Thar-Nuri n London ... ist nicht Thar-Nuri" Entsetzt blickte ihn Ramsay an. „Ich niuß sofort mit Kapi- Sn Mok sprechen Bei Gott, die Sache ist wichtig!" Als Ramsay in sein Büro eintrat und auf seinen Schreib- tsch blickte, schien es ihm, als lägen die Papiere anders als »orher Er klingelte seinem vertrauten Diener. „Haben Sie auf meinem Schreibtisch zu tun gehabt?" Der Diener verneinte. oeststrasen vor und bestimmt den dazwischen liegenden Zeitraum als Bewährungsfrist für de« Verurteilten. Rach seinem Verhalten in der Hast richtet sich dann di« ! endgültige Zahl der zu verbüßenden Fahre. Die erste« deutschen Siege i« Dadispokal-Kampf. — Barcelona, 13. Mai. Bei den Tenuiskümpfen um den Davis-Pokal sicherten sich die deutschen Ver treter Moldenhauer und Prenn durch Stege M« die Spanier Maier und Sudveu die ersten Punkte. «erkauf »eS „Graf Zepp«»«" an Amerika? — New Aart, 13. Wai. In amerikauischen LM- fahrtkreisen tÄgt man fich mit dem Gedanken, das deutsche LustMss „Gräf Zeppelin" für den amerika nischen Flugdienst anFuLarchen. Das Luftschiff soll Mi den Dienst von Los Angeles nach Hawai verwendet , werden, über den gegenwärtig in New Aork zwischen einen« Vertreter des transkontinentalen Lustschiffdien stes und der Zeppelin-Werke Besprechungen gepflogen ! werden. Das Luftschiff M nach der Durchführung eines Fluges rund um die Welt wahrscheinlich zu einem Preise von etwa einer Million Dollar zu haben sein. ! Dr. Schacht in «erlin. — «erlitt, 13. Mn. Wie hiesige Blätter melden, ! ist Reichsbankpräsident Dr. Schacht noch am Sonnabend s aachmittag von Essen nach Berlin weitergefahren. Er dürfte auch diesen kurzen Aufenthalt in der Reichs- -auptstadt dazu benutzt haben, um den Reichskanzler über den Stand der Pariser Reparationsverhandlun- zen zu unterrichten. In der Hauptsache galten seine Berliner Besprechungen diesmal jedoch Fragen, die die Reichsbank betreffen. ! Handelsteil. " - - ' i — Berlin, den 11. Mai 1929. Am Devisenmarkt war die Lage leichter. Der Kurs für London wär erholt. j Am Effektenmarkt waren die Kurs« gleich zu Beginn durchaus fest. Das Geschäft hielt sich in engen Gren- ! zen. Die feste Haltung konnte sich bis gegen Schluß be« : Haupte«, dann machte sich eine geringe Abschwächung be- , merkbar. Am Geldmarkt trat noch keine Entspannung , ein. Die Sätze für Privatdiskont und der Reichsbank- diskont betrugen unverändert 7Vs Prozent. Am Produktenmarkt hatte Brotgetreide eine etwas befestigte Haltung. Mehl hatte nur kleines Geschäft ' für den laufenden Bedarf. Hafer, Gerste und Mais un- » verändert. l Devisenmarkt. i Dollar: 4,2135 (Geld), 4,2215 (Bries), engl. Pfund: ' 20,447 20,487, holl. Gulden: 169,43 169,77, ital. Lira: 22,07 22,11, stanz. Franken: 16,46 16,50, Belgien (Belga): ' 58,49 58,61, schweiz. Franken: 81,14 81,30, dän. Krone: 112,32 112,54, schweb. Krone: 112,55 112,77, norw. Krone: 112,33 112,55, tschech. Krone: 12,467 12,487, vsterr. Schil ling: 59,20 59,32, span. Peseta: 60,06 60,18. Warenmarkt. Mittagsbörse. (Amtlich.) Getreide und Oelsant-n »ovo KE, sonst pev 100 Kilo in Reichömarf av Station: Weizen Märk. 222—223 (am 10. 5.: 221—228). Roogeil Märk. 201—203 (201—203). Braugerste 218-230 (218 bis 230). Futter- und Jndustrieaerste 190—200 (190—202). Hafer Märk. 197-203 (197—203)/ Mais loko Berlin (—,—). Weizenmehl 24,50-28,75 (24,50-28,75). Roggen- mehl 26,50-28,25 (26,50-28,25). Weizenkleie 13,80 bis 13,90 (13,80—13,90). Roggenkleie 13,80-13,90 (13,80 bis 13,90). Weizenkleiemelasse —(—,—). Raps —,— (—,—). Leinsaat —(—,—). Viktoriaerbsen 43—50 (43 bis 50). Kleine Speiseerbsen 28-34 (28-34). Futter- «rbstn 21—23 (21—23). Peluschken 25-26,50 (25-26,50). Ackerbohnen 22—24 ( 22—24). Wicken 28—30 (28—30). Lupinen blaue 16,50-17,50 (16,50-17,50), gelbe 22-24 (22—24). Serradella neue 56—62 (56—62). Rapskuchen 19-19,20 (19—19,20). Leinkuchen 21,80—22 (21,80—22). Trockenschnttzel 13,40-13,60 (13,40—13,60). Soiaschrot 20 bis 20,80 (20,20-21). Kartoffelflocken 17,50-18,10(17,60 bis 18,20). Butterpreise. Amtliche Berliner Notierungen für Butter im Verkehr zwischen Erzeuger und Großhandel. Fracht und Gebinde zu Lasten des Käufers: 1. Qualität 164, 2. Qualität 1Ü5. ab fallende Ware 139 Mark je Zentner. — Tendenz: Fest. Fisch-Großhandelspreise. Amtlicher Marktbericht der Städtischen Markthailen- Direktion Berlin. Lebende Fische (für 50 Kilo). Hechte unsortiert 110—120, groß-mittel 60—70, groß 40—50, Nein 120—133; Schleie, Portwns- 150—160, unsortiert 130 bis 148; Aale unsortiert 180—200, groß 2007-210, groß-mittel 210-215, mittel 210—233, Nein-mittel 180-181; Bleie unsortiert 35—40, groß 60; Plötzen unsortiert 25—40, groß 45-50: Bunte Fische 40—50. Gedenktafel für den 14. Mat. ", 1377 Sieg des schwäbischen Städtebundes über den Grafen Ulrich von Württemberg — 1608 Abschluß der Protestantischen Union im Kloster Anhaufen bei Nörd- lingen — 1686 * Der Physiker Gabriel Daniel Fahren heit in Danzig (s- 1736) — 1699 * Der preußische Reiter- general Hans Joachim v. Zielen in Wustrau bei Neuruppin (f 1786) — 1752 * Albrecht Thaer, der Begründer der rationellen Landwirtschaft, in Celle (s- 1828) — 1840 i- Der Staatsmann Karl Freiherr vom Stein zum Alten stein (* 1770) — 1906 's Der deutsch-amerikanisch« Staats mann Karl Schurz in New York (* 1829) — 1928 j Di« Schriftstellerin Ida Boh-Ed in Lübeck (* 1852). Sonne: Aufgang 4,11, Untergang 19,42. Mond: Aufgang 8,42, Untergang 1,4. Mitteldeutscher Rundfunk. Dienstag, 14. Mai. 12.00: Schallplattenkonzert. — Anschl.: Neuerscheinungen aus dein Büchermarkt. 4- 15.15: Musikalische Kaffeestunde lSchallplatten) mit Funkwerbung. 4- 16.30: Volkstümliches Orchesterkonzert. * 18.05: Frauenfunk. 4- 18.30—18.55: Fran zösisch für Fortgeschrittene. 4- 19.00: Dr. med. Arnold, Leipzig:! Grundsätze des Trainings. 19.30: Dr. Helmut von Bratens Braunschweig: Gewalt und Erziehung, 4- 20.00: Übertragung? aus dem Kaufmännischen Veretnshaus, Chemnitz: Konzerts Städt. Kapelle des Opernhauses Chemnitz Dirig.: Hans; Pfitzner. — Anschl bis 24.00: Tanzmusik „War jemand hier während meiner Abwesenheit?" „Außer Ihnen niemand. Sir." Ramsay war befriedigt, und der Diener trat ab Hätte Ramsay weiter und ausführlicher gefragt, dann hätte r zu «einem Erstaunen gehör«, daß während seiner Abmelen- w>t ein . . . Doppelgänger, der ihm haargenau glich, dage- oesen war. * Kapitän Mok kam- Er erschrak, als er aus Ramsays Munde alles erfuhr. „Unmöglich!" sagte er bestimmt. „Ich kenne Thar-Nuri leit Jahren genau. Er ist es. Das kann keine Maske sein. Vas brächte nur. . „Was haben Sie, Kapitän?" „Wenn . . . wenn hier nicht Maxim Donell dahintersteckt!" knirschte der Kapitän. Ramsay erbleichte. Seine Stimme zitterte, ass er sagte: „Sie meinen, daß er die Hand im Spiele haben könnte?" „Ja! Sagen Sie, Sir, haben Sie die Order schon gegeben, »aß die zwölf Bombenflugzeuge aufsteigen?" Ramsay nickte. „In einigen Minuten erfolgt der Start von Croyton aus." „Wir müssen den Start zurückstellen," sagte Mok und griff nach dem Telephon. Zwei — drei — vier — fünf Minuten vergingen. Endlich neidete sich Croydon. „Der Start ist erfolgt!" sagte Ramsay tonlos. Moks Augen glühten „Ich will mich Thar-Nuris ver sichern, Sir!" Damit stürmte er davon. Thar-Nuri saß am Schreibtisch seiner Wohnung und wollte 'elephonieren, aber er bekam keine Verbindung. Nochmals »ersuchte er es, aber es war nicht möglich. Ernst sah der Inder vor sich hin. Er wußte, daß ihn Gefahr umgab. Wahrscheinlich war nan dahintergekommen, daß ein anderer sich hinter der meisterhaften Maske verbarg. Und dieser andere war . . . Maxim Donell. Heute hatte er als Sir Ramsay während dessen Abwesen heit diesem einen Besuch abgestattet. Der Diener, der ihn iür Ramsay hielt, ließ ihn passieren, und er suchte in den Papieren, um Näheres über die geplante Aktion zu finden. Er fand nicht das, was er suchte, aber aus dem Entwurf -ines Schriftstückes erkannte er, daß der Abslug des Bom- »engeschwaders bevorstand. Er wollte seinen Vertrauensmann in Eroydon anrufen, end nun versagte der Apparat. ' Sein indischer Diener trat ein und meldete: „Kapitan Mok!" Maxim Donell wußte, daß es gatt, die Nerven zu behalten. Er empfing Kapitän Mok ruhig und abgeklärt wie immer. Und seine große Ruhe wirkte sichtlich auf Mok. Der hatte ursprünglich nicht die Absicht, den falschen Thar- Kuri sogleich zu überrumpeln, aber er entschloß sich jetzt dazu. „Was verschafft mir das Vergnügen, Mister Mok?" „Ich weiß nicht, Sir, ob Ihnen mein Besuch Vergnügen nacht. In bin gekommen, um Sie zu verhaften. Sie sind ücht der indische Privatgelehrte Thar-Nuri, sondern ein an- »erer. Der wahre Thar-Nuri weilt in Indien." Maxim Donell verlor die Ruhe keinen Augenblick. Er lachte aus vollem Herzen und sah Mok so lustig und harmlos in, daß dieser schwankend wurde. „Kapitän," sagte der Inder dann rNM, „ich dachte, wir seide kennen uns seit Jahren gut. Ich bin Thar-Nuri Was machen Sie für Scherze? Erklären Sie mir doch bitte näher, was eigentlich los ist." Mok wurde schwankend. Die Ruhe seines Gegenübers, «ine Unbefangenheit und Sicherheit war so überzeugend, daß er beinahe selber glaubte, der echte Thar-Nuri sitze ihm gegen- Lber „Sir, der Premier hat gestern aus Delhi einen Brief von Mr. Thar-Nuri erhalten. Was sagen Sie dazu?" Wieder lachte der Inder leicht auf. „Lieber Kapitän, wenn »er Brief aus Delhi, den ich vor sage und schreibe fünf Wochen an den Premier richtete und in dem ich empfahl, >twas gegen Karner zu tun, erst jetzt beim Premier ankommt, rann stellt das der anglo-indischen Post kein gutes Zeugnis «us Deswegen bin und bleibe ich aber doch Thar-Nuri." Verlegen sah Mok den Inder am „Ja, wenn es an dem ist, dann werde ich natürlich mit sein Premier Rücksprache nehmen. Ich bitte Sie nur. Mr. Ihar-Nuri, bis zu meiner Rückkehr das Haus nicht zu ver lassen Ich bin gezwungen zu dieser Maßnahme. Ich hoffe, »aß binnen einer Stunde sich alles aufgeklärt haben wird." „Ich werde hier auf Sie warten, Kapitän. Ihre lieber- caschung war köstlich, aber seien Sie überzeugt: Wir bleiben irotzdem in guter Freundschaft miteinander verbunden. * Mot halt« Thar-Nuri alias Maxim Donell verlaffen. Donell trat zum Fenster. Durch die Gardinen erkannte er daß seine Villa bewacht wurde. Er überlegte, was zu tun war. Schnell fand er den Ausweg. Er dachte an den Reoerent Atterdam, einen geübten Dänen, der seit dreißig Jahren iu London lebte. Er war ein Mann seiner Statur mit eine» prächtigen, langwallenden Bollbart. Donell kannte ihn gut denn er hatte ost mit ihm Schach gespielt. " Er sandte den Diener zu ihm und bat um seinen sofortige« Besuch. Die Minuten des Wartens rissen an seinen Nerven- End» lich ... er atmete auf... kam der Reverend. Die Beamten vor der Villa ließen ihn selbstverständlich anstandslos passieren. Der Reverend nahm im Vorzimmer Platz. „Der Sahib läßt Sie um einige Augenblicke Geduld bitten/ sagte der Diener. Der Reoerent ahnte nicht, daß im Nebenzimmer Maxi» Donell eifrig beschäftigt war, die Maske des Reverends an» zulegen. Als das geschehen war, öffnete er den Kleider» lchrank und entnahm ihm einen Mantel, der dem des Reve rend» ähnlich sah Dann verließ er geräuschlos das Zimmer, huschte de« Korridor entlang und schritt die Treppe hinunter. Dabei fühlte er nach seiner Brieftasche. Gottlob, er hatte sie zu sich gesteckt. Die Polizeibeamten des britischen Geheimdienstes sah« den Reverend, der kurz vorher die Villa betreten hatte, dies« wieder verlaffen, und sie ließen ihn ohne weiteres passieren, Aber Maxim Donell mußte sich gewaltig zusammenreihe» um mit der Unbefangenheit des alten Herrn zwischen de« Polizisten hindurchzugehen. Jeden Augenblick befürchtete er noch, daß ihn ein törichter Zufall verraten könne Aber un» angefochten erreichte er die nächste Straßenecke und bog in die nächste Querstraße ein. Er trat rasch in ein Haus, riß sich den Bart und die Perücki herunter. Dann hastete er die Straße entlang und nahm sich et« Auto.