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Weißeritz-Zeitung Tageszeitung unü Mzeiger für DippoMswal-e, Schmie-eberg U.U. Bezügsprels: Für «ln«n M mit Zutragen, einzelne Nummern 15 Reichs- Pfennige :: Gemeinde - Verbands - Girokonto Nr. 3. :: Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 :: Postscheckkonto Dresden 12 548 Aettepe Zett»«- de« AezirkG «lese» Bla« enIHSU »le amMche« B — „«„,,««««,«»«»«« Anzeigenpreis: Die 42 Millimeter breite Petitzeile 20 RetchSpfennlge. Eingesandt und Reklamen 6V RetchSpfennlge V«OO—HO«««*— BermwoMA«Aedakr«M «E Se»«eo - «ruck und Verlas r Sarl Se»«e t» Kwvstt»-««!-«. 98. Jahrgang Montag, am 13. Mai 1929 „-».-i...» - V» -i ^7»- Nr. 109 S-—S-—--- / - Wohnungsnotzählung 1929. Um neue Unterlagen für seine Maßnahmen zur Bekämpfung der Wohnungsnot zu erhalten, hat das Ardelts- und Wohlfahrts- Ministerium eine Zählung der Wohnungsuchenden ungeordnet. Alle Wohnungsuchenden Haden nach dem Stand vom 31. Mai einen Aufnahmedogen ouszufüllen und dis zum 4. Ium an die Ge meindebehörde zurückzuliesern. Bon Wohnungsuchenden, die kei nen ausgesüllten Aufnahmedogen einreichen, wird angenommen werden, daß sich ihr Wohnungsgesuch erledigt hat: fie Haden des halb zu gewärtigen, daß sie in der WohnungSliste gestrichen werden. Den -den Gemeindebehörden bekannten Wohnung suchenden werden Aufnahmebogen zur Ausfüllung zugefertigt. Diejenigen Wohnungsuchenden, die den Aufnohmebogen nicht erholten haben, werden aufgefordert, ihn im zuständigen Gemeindeamt abzuholen. -Da es die Aufgabe der Zählung ist, festzustellen, wieviel Woh nungen zur Deckung des Bedarfs neu erstellt werden müssen, find bei der Zählung alle -die Fälle ohne Interesse, in denen jemand be reits eine einigermaßen befriedigende Familienwohnung inne hat und die Wohnung nur zu tauschen wünscht: -denn dann steht feine gegenwärtige Wohnung zur Unterbringung eines anderen Woh- nungsuchenden zur Beifügung. Fälle dieser Art werden bei der Zählung nicht weiterbearbeltet werden: die Ausfüllung der Auf nahmebogen ist also zwecklos. Dippoldiswalde, am 10. Mai 1929. Der Stadtrat. Die Amtshauptmannschaft. Donnerstag, den 16. Mai 1929, abends >/-8 Uhr WlitW Sitzung »er StMmMelen r» AWlMM. Die Tagesordnung hängt im Rathaus« aus. WWWÄWAWMWeWKT Mittwoch, den 22. Moi ds. Is., nachmittags ft-5 Uhr, Bersammlung im Gasthof „zur Post" in Schmiedeberg. Tages ordnung hängt in den beteiligten Gemeinden auS. Dippoldiswalde, am 7. Mai 1929. Bürgermeister Dr. Höhmann, Bors. Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Bei Hellem Sonnenschein, der erst in den späteren Nachmittagsstunden einer gewitterigen -Stimmung wich, schritten Sachsens Wähler gestern zur Wahlurne. Der Wahl kampf war diesmal recht heftig gewesen, wenn es auch in unserer Stadt sehr ruhig herging, am Wahltage selbst Kam es aber nicht zu Ausschreitungen. Aber die Wahlbeteiligung wuchs gegenüber der letzten Lanologswahl 1926. Sie war am Bormittag schon außerordentlich lebhaft. Bereits in der Mittagsstunde -hatten 50 Prozent der Wähler ihr Wahlrecht ausgeübk, und bis zum Schluß, der diesmal aus 5 Uhr festgesetzt war, ging es in den beiden Wahl lokalen recht lebhaft zu. Bon 2935 Wählern kamen 2504 zur Wahl und gaben 2483 giltige -Stimmzettel ab. Ungiltig waren 21 Zettel. Wahlscheine waren 61 ausgestellt worden. Das Aus zählen ging flott -von statten, in der Stadt sowohl, wie im Bezirk. In letzterem waren die Ergebnisse -der Gemeinden wieder von den Gendarmerieposten gesammelt worden und wurden von diesen der Amtshauptmannschaft übermittelt. Bereits kurz noch- 6 Uhr konnte -der Gendarmerieposten Hennersbach als- erster das von ihm gesammelte Ergebnis melden, um 8 Uhr kam als letzter -der Gendarmerieposten Schmiedeberg. Das Ergebnis aus unserem Bezirke lag um ft.10 Uhr fertig -vor. Bei einem Bergleich mit -der Land-logSwahl 1926 fällt erfreulich auf ein Mehr an Wählern von rund 5000. Die Deutsch-nationale Bolkspartei Hot gegenüber damals ein Minus von 4400 Stimmen. Da 1926 die Liste -des Sächsisches Landvolk noch nicht bestand, -deren Abgeordnete sich ohne Frage -den Deulschnationalen anschließen werden, kann man bei deren 5100 Stimmen immer noch ein Plus von 700 Stimmen buchen. Die Deutsche Bolkspartei Hat 490, die Wirtschaftspartei 1200 und di« Demokratische Partei 350 Stimmen gewonnen. Die sozial-demokratische Liste hat 2600 Stimmen- mehr. Ihr sind wohl auch die -den Altsozialisten fehlenden 600 Stimmen zugeflossen. Gering ist der Stimmenzuwachs -der Kommunisten, nur 74, zuzu rechnen sind diesen allerdings noch die 140 Stimmen der kommu nistischen Opposition, di« ganz verloren find, da dies« Partei kei nen Sitz gewonnen hat. Ueber -das Landtagswohlerg-ebnis berich ten wir an anderer Stelle. Das Ergebnis -der Ortschaften -des Be zirks wurde von uns durch Aushang bekannt gemacht. Einsetzen- der Gewitterregen war -die Ursache, daß gegenüber vorhergehenden Wahlen diesmal weniger Personen sich vor unserer Geschäftsstelle einfanden. Infolge größerer Beranslaltungen im Reichskronen- und Schührnha-ussaal-e -halten sich in den Lokalen, -wo die Wahl ergebnisse -durch Rundfunk bekannt gegeben wurden, verhältnis mäßig wenig Personen eingefunden. — Der Berkehr war am gestrigen Sonntag vormittag recht schwach, erst am- Nachmittag lebte «r auf, erreichte aber nicht den anderer schöner Tage. Dippoldiswalde. Bor dem Muttertag wurde In den betreffenden Geschäften viel nach Blumen und Blumenstöcken ge fragt, denn wohl jede Familie wollte Ihr Mütterchen mit einem Frühllpgsgruhe erfreuen, oder, wenn die Teure schon draußen in Frieden ruht, ihr Grob schmücken. Im Gottesdienste sprach Pfarrer Mosen im Eingang zur Predigt von der hohen Bedeu tung dieses Tages für das Familienleben, und für den Abend hatte der Ortsausschuß zu einer Familienzosammenkunfl im Schühenhaussaale eingeladen. Punkt 8 Uhr konnte vor dicht gefülltem Saale der Posaunenchor die Borkragsfolge beginnen, worauf Zungmädchen Frieda Mücke aus Ulberndorf In einem schwungvoll poetischen Borspruch die Wichtigkeit des Muttertages und die segensreiche und dankenswert« Aufgabe einer Mutter schilderte. Dann erfreute Frl. Hilde Ruhsams reine, gutgeschulte Stimme, von ihrem Baker auf dem Klavier begleitet, die A«7 w-es-en-den mit schönen, -klassischen Liedern, z. B. mit „Heimat" von Kantor Herklotz. Allerliebst an,zuhören- war«n- auch -darauf und später Gesänge des Schulchores unter Leitung -des Lehrer Bernau. Ueber die Bedeutung -des Ndutt-erlages führte Oberkirchenrat Michael- in kurzer, aber inhaltr-eich-e-r und warmherziger Ansprache folgendes aus: Die Feier eines Muttertages stammt von -den uns stammverwandten und mit -uns 'gl-eichfühlenden Schweden. Was will der Muttertag? Er Wilt -dich -daran erinnern, -daß -du- -deine Mutter ehren und sie lieb und wert halten sollst, aber nicht nur heut«, sondern so lange -du eine Mutter hast und über -das Grab hinaus (4. Gebot). Aeußere Aufmerksamkeiten an -diesem Tage mögen -der Ausdruck -deiner Seele sein. Berg-el-ten möchtest du, was -dir Mutterliebe getan hat. Mit Hingabe- hat sie -das Kind behütet -in -der Wieg«, geleitet beim Spiet und bei -der Arbeit, treu gepflegt tn Krankheit un-d vieles mehr. Wieviel -hast -du -ihr -dafür zu -danken! Recht passend flocht Redner -das bekannte Ge-dichtein: „Beim Totengräber pocht es an" mit -dem Schlüsse: „Du irrst, hier ruht -die Tote nicht. Wie schlöß ein Raum, so eng und klein, -die Liebe einer Mutter ein?" Aber auch an -die Mütter selber -wendet sich der Muttertag. Ob es auch- Kinder gibt, -die -ihre M-ut-ter-Nicht ehren-können, -denen es schwer wird, -die-Mutter zu lieben? Darum -ihr Mütter, habt Sonne im Herzen, seid brav, treu, fromm- und rein, ein Borbild für -eure Kinder, -daß sie -euch- ehren- -und lieben müssen. Hört -die Stimme -des Muttertages, ihr Kinder und Mütter! Der nach Schluß erfolgende Beifall bekundet«, wie tief -die Worte -die Herzen -ergriffen hatten. Während nun -die unum gänglichen Pausen von -den -herrlichen Weisen -des Poso-u-nencho-rs und anmutigen Gesängen -des Schulchors ausge-füllt un-d zugleich zu -einer Tellersammlung benutzt wurden, bereitete sich -der Iung- mädchenverein zu einer -dramatischen, sehr sein gespielten- Auffüh rung in 3 Akten vor. Der sehr ernst« Inhalt ist kur-zgefaßt: Das neugeborene, schwächliche K-md einer reichen Mutter -xvird mit-dem kräftigen e-in-er armen- Sterbenden ausgewechselt. In einem Testa ment bekennt -die Schuldige -diesen Umtausch. Soll nun die recht mäßige Erbin, -die Untergeschobene, ihre Freundin, verdrängen? In voller Hingabe ihrer Seele zerreißt sie -das Testament. -Sie will lieber weiter „Mutterlos" — -so nennt -sich- -das Stück — bleiben. Nachdem Oberkirchenrat Michael den zahlreichen Besuchern sowie allen Mit wirke »den freudigst und herzlichst ge-dankt hatte, schloß der Posaunenchor -den wirklich- schönen- und sinnreichen Abend mit dem -Liede: „So nimm -denn meine Hände und führ« mich." Dippoldiswalde. Es ist eine alte, schöne Sitte -der Turn vereine in- -der Deutschen Turnerschast, -den Uebergang vomHallcn- turn«n im Winter zum Turnen auf -dem Platze -im Sommer mit einer größeren Beraustaltung, -dem Anturnen, festlich zu -begehen. Davon stehen auch, und das mit Recht, die Bereine nicht ab, die eigene Hallen a-m- Turnplätze besitzen. Auch -der Allgemeine Turnverein Dippoldiswalde (DT) feiert noch alljähr lich sein An-turn-en. Diesmal am gestrigen- Sonntag«. Es wurde eingeleitet -durch ein Fußball-Gesellschaftsspiel Dippoldis walde 1 gegen Hermanni« Hainsberg 1 auf -dem- städtischen Sport plätze. Eine zahlreich« Zu-schauerme-nge folgte -dem Spiel«, das allerdings mehr zeigte, wie ein Gesellschaftsspiel nicht fein soll. Beide Parteien liehen sich manches zu schulden kommen. -Unter Berelneu -in -der DT. sollte so -etwas nicht vorkommen. Um 3 Uhr traten -die Turner, Turnerinnen und Kinder in- stattlicher Zahl von 150 Personen in der Halle an und marschierten von dort auS unter -der Marschmusik -des Spielmannszuges auf dem Platze auf. Der Aufmarsch war gut. Der Vereinsvorsitzende, Lehrer Eidner, rich tete eindrucksvolle Morte an die Turnerschar, erinnerte an die kalte Winterszeit, die Zwang, den Turnbetr-i-eb auf 6 Wochen ganz einzustellen und begrüßte -den Frühling, in dem sich- -der Turn betrieb hoffentlich wieder wie vor dem Winter gestalten- werde, alle Turner, die jetzt ousgebl-ieben seien, wieder einfinden würden. Er begrüßte dann die Turnerschor uud schloß mit -dreifachem „Gut Heil" auf -die Deutsche Turnerschast und -den ATB. Dippoldis walde. Es folgten unvorbereitet« Freiübungen. Ihnen konnte man nur volles Lob spenden. Besonders auch -die Kleinen turnten wacker mit. Waren -die Hebungen auch nicht schwer, -exakt muß ten -sie geturnt -werden, wenn- sie wirken sollten und sie wirkten. Auch -das Aiegenturneir an -den Geräten zeigte von guter Winter turnarbeit. Mit Spiel wurde das Schauturnen beendet. — Kurze Ruhepause leitete zum üblichen Turn-erball-e über. Der Reichs- kronensaal füllte sich bald und -in anderer Gestalt sah man Turner und Turnerinnen beim Tanz -im- Frohsinn.' Nicht genug des Tur nens am Nachmittage, nein, dieses wurde über-gelsitet in Zwischen pausen des Tanzes. Hier zeigten Iungmannen unter Leitung von Turn-wart Schi-etzcl und Mitglieder unter Leitung von Turnwart Börner Kürübungen am Barren. Hier wie -dort bannten -diese -die Beschauer und der reiche Beifall war wohlverdient. Doch auch die Turnerinnen kamen auf ihre Rechnung. Keulenübungen zeigten Turnerinnen, und Iugendti die 1. und 3. Freiübung für das Ge räteturnen Dres-den unter Eidners Leitung. Beide Borfü-Hrungcn waren gleichwertig, rythmisch e-del, bewegungbeherrschend. Nicht «n-denwoll-enden Beifall -war auch hier verdienter Lohn. Noch -eine Ueberraschung barg -der Abend in seinem -Schoß. Der Mutter tag ward nicht vergessen. Klein-Donath brachte im Reim den an wesenden Müttern kindlichen Dank und drei der Kleinen erfreuten sie -durch Sträußchen. — Der Berband Sächsischer Automobilbesitzer hat in letzter Zeit hier und -in -der Umgebung Mitglieder geworben, die sich- am Sonnabend abend -in der „Alten Pforte" zusammenfandcn. Dazu waren auch Herren von -der Berbandsleikung in Dr«Sden er schienen. Nachdem in längeren Ausführungen auf den Zweck des Berbandes und die Borteile, -die seine Mitglieder genießen, hin- gewic-sen worden war, -sprach der Bcrban-ds-R«chtsanwalt Dr. Scheer über -das Bor-fahrtSrecht. Er betonte zunächst, daß es er- stauntich -sei, wie wenig bekannt -die Rechtsprechung und das : Schrifttum -darüber bei den maßgebenden Stellen sei. Grund- j legend'gelte, daß nach der neuen Kraftsahrzcug-BerkehrSor-dnung - daS sich auf Hauptverkehrsstraßen bewegende Fahrzeug, auf Seitenwegen -das von rechts kommende Fahr,zeug das BorsahrtS- s recht habe. Er erläuterte -den Begriff „Weg im Sinn« derBer- i kehrsordnung, -dann -den Begriff „Hauptv«rk«hrswcg" und betonte § bei letzterem, -daß -dies aber oft «in« reine Rechtsfrage ist. In Dresden seien alle Straßen, in- denen Straßenbahngl«ise li«g«n - oder sich Oberleitungen befinden, nach -der B.-O. der Stadt Haupt- ' verkehrSstraß-en. DaS Oberlandesgericht in Dresden nehme eine führende Stelle ein in Bezug auf Fragen des Borfahrtsrechls und erledige sie nach -dem gesunden Menschenverstände, nicht nach dem Gcsehcsparagraphcn. Es stelle sich auf -den Standpunkt, -daß sich auf den Hauptstraßen ein fließender B-erkehr abwickeln muh, daß -dort der Fahrer -nicht damit rechnen brauche, daß ihm aus Seiten straßen Fahrzeuge -in den Weg kommen, -daß sich das Recht der Borfahrt voll und ganz bei -den auf der Hauptstraße bewegenden Fahrzeugen befindet. Das Reichsgericht nehme dagegen einen v-erk-ehrSfein-dlichen Standpunkt -in feinen Entscheidungen ein. Redner empfahl zum Schluß, die Berkehrsr«geln von Dresden zul befolgen, dann- werde der sächsische Kraftfahrer -immer gut fahren. ES entscheide in -den meisten Fällen auch- das OberlandeSgericht Dresden, nicht -das Reichsgericht. Eine Diskussion schloß sich an, in der auch -sehr über das Nichtabbl-enden -der Kraftfahrzeug«, be sonders auch der staatlichen Kraftwagen, geklagt -wurde. Dr. Scheer bezeichnete -dies nicht nur als eine groß« Taktlosigkeit und Unhöflichkeit, sondern auch als grobe Unveran-twortl-ichkeil und wies auf das Borgehen Kölns hin, -wo vor einiger Zeit wochenlang Streifen unterwegs waren, -die alle Nichtabblender anzetaten, daß sie bestraft -werden konnten. Schwer Klage wurde auch über Rad fahrer geführt, di« zu -drei oder vier nebeneinander fahren und die Straße Nicht fre-ig-eben. ES -wurden dann noch weitere rechtliche Fragen <z. B. die -sog. Gefäll-igke-itSfahrten) und auch technische Fragen gestreift, bis gegen 1-1 Uhr die Dresdner Herren wieder! wegfuhren. — Auch an dieser Stelle sei nochmals auf den heute abend in der Reichskrone stattfindenden Lichtbildervorüag des Gewerbe- und Bolksbildungsvereins hingewiesen. Mit ihm schließt das Vortragsprogramm 1028/20. — In großer Höhe überflog heute vormittag «in Flugzeug unsere S-ta-dk. Gelten verirrt sich «in- solcher Lufts^ler zu uns, ge nau- so selten, wie «in Storch. Auch di-efer -gab kürzlich bi-er «inen Besuch und überflog -den Marktplatz mit mehreren Runden. Auch am Steinbruch hat er sich einige Mal« -sehen -lassen. — Auf der rechten -Seite fahren! Folgend« tragikomisch« Episode berichtet -der „Döbelner Anzeiger": Geschi-rrführer bevor zugen- in einigen Fällen noch immer -hartnäckig die linke-Straßen seite. So widerstand dieser Tage -ein Kutscher dem Klingelzeichen -eines Radfahrers etwa 400 Meter weit, -dann gab -er «Mich -di« Straß« frei und -war nicht wenig erstaunt, als der Radfahrer der Gendarm war. Ein Strafbefehl dürfte dem fahrlässigen Geschirr führer ein« eindringliche Warnung sein, in Zukunft rechts und links nicht mehr zu- verwechseln. — Der Stahlhelm, Bund der Frontsoldaten, ladet in dieser Nummer zu einem Vortrage am Mittwoch in der Reichs krone ein. Das Thema lautet: „Her mit dem Volksentscheid für eine deutsche Verfassung". Redner ist Arbeiter Reiter, Essen. — Der Melker Anton Brock« aus Ostpreußen wmde wegen Bettelns im Rückfalle von der Gendarmerie Schmiede berg festgenommen und heute in das hiesige Amtsgerichts gefängnis eingeliefert. Zeikersllorf. Zur Landtagswahl waren hier 660 Wähler. Davon kamen 584 zur Urne; 8 Stimmzettel waren ungiltig. liipsckvrk. Fuhrunternehmer Voigt, hier, beginnt nächsten Donnerstag wieder mit den beliebten Baumblutfahrten nach Salesel. Es sei auf das Inserat in dieser Nummer hingewiesen. Leipzig. Der Elektrolehrling Seiffert, der bei -dem Brückcn- einsturz in- Grotzzössen bei Lobstädt am Freitag schwer verletzt wurde, ist inzwischen im Krankenhaus St. Iakob in Leipzig ge storben. Penig. Auf der Kreuzung in -der Nähe des Gostbav'es zum Zeisig bemerkt« in der 12. Nachtstunde ein Leipziger Kraftwogen führer mehrere große Steine -liegen. Er benachrichtigte sofort die Polizei, die einen Tag später einige jung« Leut« aus dem nahege legenen Wernsdorf ermitteln konnte, die die Steine aur die Kreu zung gelegt hatten, um einmal ein Autounglück zu sehen. Die Burschen hatten sich -im Hintergründe versteckt gehalten. M Meilm -er Slime» in SM». 1026 1028 1. Sozialdemokratische Partei 022 117 758 005 999 421 2. Deutschnat. Volkspartei 218 363 341 153 254 488 3. Deutsche Volkspartei 363 421 292 085 316017 4. Wirtschaftspartei 304 403 237 626 232 052 5. Kommunistische Partei 345 817 342 382 381 568 6. Demokratische Partei 1I50I7 N1 467 147 356 7. Kommunistische Opposition 22 594 (bisher keine Listen) 8. Aufwertungs-Partei 70 092 98 479 87 545 0. Alte soz. Partei 39 625 97 885 34 869 10. Nat.-soz. Arbeiter-Partei 133 792 37 725 74 343 12. Zentrum 25 440 24 089 23519 13. Sächsisches Landvolk 140 522 — 127 525 Dresden, 13. Mai. Nach einer vorläufigen Berechnung, die keinen Anspruch auf absolute Richtigkeit erhebt, erhalten nach der am 12. Mai stattgehabten Landtagswahl Sozialdemokraten 33 (bisher 31) Deutschnationale mit Sächs. Landvolk Deutsche Volkspartei 13 (bisher 14) 13 (bisher 12) Wirtschaftspartei 11 (bisher 10) Kommunisten 12 (bisher 14) Demokraten 4 (bisher 5) Volksrechtspartei 3 (bisher 4) Altsozialisten 2 (bisher 4) National-sozialistische Arbeiterpartei 5 (bisher 2) Der Landtag dürfte sich also in Zukunft aus 46 Abgeord neten der radikalen Linken und 50 Abgeordneten, die der seitherigen Koalition nahestehen, zusammensetzen.