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R«nen. Herr und Frau Mc. Coh versichern, vatz l Kursus von acht Monaten ausreiche, um den An-- «kk zur Meisterschaft zu bringen; sie wollen sogar frau nnt Funkwerbung. * 16.30: Konzert Funkausstellung. Das Leipziger Funkorck mschen Opern, * 18.05: Sozialversicherung- — 274 — Dors hat ein Erdgericht und ein Wirtshaus. Unter dem dasigen Förster stehen das hiesige Revier des Gryllenburger Forstbezirks und der Unter- sörster zu Hirschbach . . . vor 80 fahren. „Manches Mißverständnis", sagt Altmeister Göthe, „löst unbemerkt, indem die Tage rollen, durch Stufenschrilte sich zur Harmonie". Als solches Mißverständnis darf man heutigen Tages wohl auch jene Volksbewegung zum großen Teil bezeichnen, welche vor genau 80 Jahren die Annahme der deutschen Grundrechte, wie dieselben das Frankfurter Parlament zugleich mit der Ausführungsverordnung zur Einführung einer neuen deutschen Reichsverfassung vorbereitet hatte, von sich weigernden Bundesregierungen durch' Empörung und Gewalt zu erzwingen dachte. Die allgemeine politische Lage Europas, besonders aber die Haltung Oesterreichs, mochte Friedrich Wilhelm IV. veranlaßt haben, die ihm von der Nationalversammlung eingetragene erbliche deutsche Kaiserwürde ab zulehnen. — Nicht im ordnungswidrigen Barrikadenkämpfe gegen, son dern in treuer Hingabe an und für ihre angestammten Fürstenhäuser sollte das deutsche Volk „mit Blut und Eisen" über die weiteren Stufen Sadowa und Sedan hinweg erst 30 Jahre später zu dem so lange und heiß ersehnten Ziele deutscher Einheit gelangen. — Auch bei uns in Dippoldis walde und Umgegend war jenes 3ahr und besonders die Tage vom 3. bis 9. Mai 1849, in welchen in Dresden der Brudcrkampf tobte, eine bewegte Zeit. Nr. 18 der „Meißerih-Zeitung" jenes wahres bringt die Bekannt machung der „Auflösung der dermalen versammelten Kammern des Königreichs", sowie Nr. 19 den Aufruf des Königs Friedrich August „An das sächsische Volk", datiert Festung Königstein, den 9. Mai, und dieselbe Nummer zugleich die Steckbriefe für die Häupter der provisorischen Re gierung, Advokat Tzschirner, Regierungsrat Todt und Kreisamtmann Heubner. — Zufolge der Ereignisse in Dresden, welche ebenfalls in jener Nr. 19 ausführlich beschrieben sind, sand am 4. Mai auch in Dippoldis walde eine Volksversammlung statt, in welche eine Vertrauens-Adresse an die Frankfurter Nationalversammlung entworfen und von zirka 250 Personen unterzeichnet wurde. Man wußte wohl, daß in Dresden der Straßenkampf tobte, doch hoffte man immer noch aus einen gütlichen Ausgleich. Aller Poswerkehr hatte seit acht Tagen ausgehört und nur sich widersprechende mündliche Mitteilungen gelangten nach hier. Sonntag, den 6. Mai, kam Nachricht, daß die Altenberger Kommunalgarde hier durch nach Dresden zöge, auch war bereits bekannt, daß ringsum, von Pirna, Freiberg, Dohna, Tharandt organisierte Volkswehren, von Frei berg her aber auch Freischaren, nach Dresden zu gezogen waren. Alles dieses bracht« auch den unruhigen Teil der hiesigen wehrfähigen Leute in groß« Erregung und dies« verlangten sofortigen Anschluß an di« vorbei passierenden Altenberger. Da war guter Rat teuer. Austlzamtmann Lehmann, der wenig beliebte Vorstand des hiesigen Kgl. Gerichtsamtes, war am Morgen abgereist, von Gendarmerie und dergleichen seit Tagen kein« Spur vorhanden, der Bürgermeister Maukisch weilte noch als Ab geordneter in Frankfurt; kein Wunder, daß in dieser Lage dessen Stell-