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des Telegramm: Nach Ueberfliegüng der Meerenge von Gibraltar haben wir über Tanger die für Afrika bestimmte Post abgewvrfen. Wie wir deutlich vom Luftschiff beobachten konu. len, stürzten sich Araber, die wir an ihren Kessen erkannten, iu großer Begeisterung auf die Postsäcke. VS entstand eine wilde Balgerei. Las Wetter ist pracht voll. Explosionsunglürk in Nürnberg. Bisher fünf Tote geborgen. — Zahlreiche Verletzte. Am Donnerstag nachmittag gegen drei Nhr ereig nete sich in dem im dritten Stock gelegenen Polierranm der Bleistiftsabrik Staedtler-Rürnberg aus bisher »»- bekannter Ursache eine furchtbare Explosion. Km N» stand der dritte Stock in Flamme». Leider gelang es mehreren in dem Polierraum beschästigteu Arbeitern und Arbeiterinnen nicht mehr, den Wog ins Freie zu finden. Rach langwierigen Rettungsarbeiten fand man fünf völlig verkohlte Leiche» »ntcr de» Trümmer». Die Zahl der Verletzten war groß. Die Geldsorgen des Reichs. Beratung des Antrags über die Erhöhung der An« »eiheermächtiguitg der Regierung. - Berlin, den 25. April 1929. Die heutige Reichstagssitzung war nur von kur zer Dauer. Auf der Tagesordnung stand die zweite Beratung der von den Regierungsparteien beantragten Erhöhung der Anleiheermächtigung, die der Ausschuß vormittags genehmigt hatte. In der Debatte nahm als exster Graf Westarp (Dntl.) das Wort. Reichsfinanzminister Dr. Hilferding Redner führte aus, die Ausschußverhandlungen hätten den Ernst der Finanzlage des Reiches gezeigt. Der Reichs finanzminister habe in voller Offenheit die Lage geschil dert. Die angekündigte Revision der Arbeitslosenversiche rung müsse noch vor dem Sommer erfolgen. Im übrigen biete das Programm des Ftnanzministerö keineswegs aus reichende Sicherheiten. Reichsfinanzminister Dr. Hilferding nnederholt im we sentlichen seine schon im Ausschuß abgegebenen Erklärungen und erklärte, die Hauptursachen der jetzigen Lage lägen bei der Finanzgebaruog aus den Jahren 1926 und 1927, wo große Ausgaben auf den außerordentlichen Haushalt übernommen wurden, für die die Anleihen nachher nicht ein- gingen. Diese Posten fehlen jetzt in der Kasse. Die Schuld träfe alle Parteien. Hinzu kämen dann die großen Aufi- ivendungen für die Arbeitslosenversicherung. Bor lieber« treibuugcn müsse gewarnt werden, da von einem Bankrott des Reiches oder von einer drohenden neuen Inflation keine Siede lein könne Aba. Stöcker (Komm.) spricht sich gegen die angeregte Reform der Arbeitslosenversicherung aus. Abg. Krick (Nat.- Soz.) fordert einen Volksentscheid über die ReparattonS- i frage. Abg. Döbrich (Ehrtstl«-Nat. Bauernp.) beantragt ! «ine teilweise Kürzung der Beamtenbezüge, ferner ein« l Kürzung der Aufwandsentschädigungen der auswärtigen Reichstagsabgeordneten um 29 Prozent, der in Berlin ! wohnenden um 49 Prozent. Abg. Keil (Soz.) erklärt, einem Abbau der ArbettS- losenverncheruna würde fick seine Partei entschieden wider- viLl'Hl'ak M vwikSStticcmnciwi? vu«» «rz» mcisre« wenww La (2V. Fortsetzung.) Der Clou des Abends war das russische Ballett „Diargüch". Marthe staunte über die Pracht, die das Ballett entfaltete. Die wunderbaren Kostüme, getragen von gertenschlanken Tänzerinnen und Tänzern, entfachten im Glanze des viel- iachen Scheinwerferlichtes einen Zauber ohnegleichen, dem sich Marthe nicht verschließen konnte Zufällig warf sie einen Blick auf den Gatten und erschrak Sie sah, wie er mit finsteren Zügen auf die Ballerina Iwanowa Kamori sah. Dann bog er sich zurück. Er fühlte den Blick seines jungen Weibes, spürte, wie sich ihre weiche Hand ihm entgegenstreckte und seine Rechte suchte. Ihre Augen fragten bang: „Was hast du, Liebster?" Er lächelte wieder, beugte sich zu seinem Weibe und sagte leise: „Mir kam eine bittere Erinnerung, Marthe. Es ist schon vorüber." Befreit lächelte Marthe, und beide wandten die Augen wieder dem Ballett zu. Als die Nummer beendet war, tobte Beifall durch das Haus. Minutenlang klatschten die sonst so kühlen Hamburger, die ganz hingerissen waren, bis sich die Ballerina Iwanowo Kamori zu einem Solotanz als Zugabe herbeiließ. Sie tänzle den Csardas ohne das Licht der Scheinwerfer vor dem hellerleuchteten Saale Während des Tanzes fiel ihr Blick zufällig in des Justizrats Loge und blieb an Hart manns Antlitz haften. Jähes Erstaunen, ja Erschrecken war in ihren nacht- -chwarzen Augen. Sie stieß einen leichten Schrei aus. Doch schon hatte sie sich wieder in der Gewalt, und wild ianzte sie den Csardas zu Ende Abermals tobte Beifall Iwanowa Kamori dankle an der Rampe mit einem stolzen Neigen des rassigen Hauptes. Als sie von der Bühne schritt, wandte sie abermals ihr Auge der Loge zu und iah, sekundenlang stehenbleibend, Hartmann ins Gesicht. Jost fühlte den Blick, und er erwiderte ihn Sein Antlitz war starr und abweisend In Marthes Seele kam heiße Angst aus. Sie sah den Batten mit entsetzten Augen an. „Was was war das, Jost?" fragte sie bebend. „Kennst du sie?" Jost schüttelte den Kopf „Nein!" sagte er hart „Vielleicht ähnele ich einem anderen und werde dafür gehalten Sei ruhig, Liebste. Ich bin dein, gpd das schönste Auge der Welt könnte aus meinem Herzen setzen. Redner fordert energische Eintreibung der Steuer« rttckstände. Die Vorlage wird darauf mit den Stimmen der Re gierungsparteien angenommen. Die dritte Beratung soll am Freitag stattfinden. Es folgt die zweite Beratung des Haushalts des Reichsarbeitsministeriums. Der Haushaltsausschub legt eine Entschließung vor, die die Reichsregierung ersucht, die Geltungsdauer des Erlasses über Dersonenkvets und Dauer der Krisenunterstützung Über den 4. Mai hinaus bis End« Juni 1929 zu verlängern. In der Debatte nahmen nur noch die Abgg. Stöcker (Komm.) und Haßlacher (Dntl.) das Wort. Letzterer er klärte, die Soziallasten betrügen noch immer 25 v. L> des Lohnes. Nächste Sitzung Freitag: Weiterberatung. Kirche und Schule. 's Schule und hygienische Volksbelehrung. Der Reichs ausschuß für hygienische Volksbelehrung wird seine dies jährige Mitgliederversammlung am 27. Mai in Bad Mer gentheim (Württemberg) abhalten. Der Mitgliederversamm lung geht eine große öffentliche Tagung voraus. Als Haupt- thema ist den Verhandlungen zu Grunde gelegt: „Die Be deutung der Schule, insbesondere der Berufs- und Fort bildungsschule, für die hygienische Volksbelehrung". Der Schuß in Zannowitz. Die Boruntcrsuchung gegen Graf Christian zu Stol- berg-Wer«igcrodc. Lie Meldung einiger Berliner Blätter, wonach dem Grafen Christian zu Stolberg-Wernigerode vom Untersuchungsrichter eröffnet worden sei, daß die Vor untersuchung auf Mord lautet, stimmt nicht. Rechtlich ist die Situation die gleiche wie am ersten Tage der Voruntersuchung. Der Nntersuchmlgsrichter ist dabei, das gesamte Material durchzuarbeite», das ihm die Berliner Mord- komm ssio« überreicht hat. Das dürfte etwa drei Wo che» dauern. Dann werden die Akten an den Ober staatsanwalt wc-tergeleitet, der sich zu entscheide» hat, ob die Anklage wegen fahrlässiger Tötnng oder wegen Mordes erhüben wird. Der Haftbefehl ist asterdings wegen Mord» a hts er assen worden, und diesen Haft befehl hat dir zuständige Strafkammer bestätigt Neue Sturmopfer iu Texas. Texas ist erneut von schweren Stürmen heim gesucht worden. Das Dorf Slocnn wurde völlig zerstört. Nach den bisherigen Feststellungen wurden von den 29t) Ein wohnern sechs tzetötet und 39 zum Teil schwer ver. letzt. Ma» befürchtet, daß sich »»ter den Trümmern noch weitere Tote befinden. Sport. rr Lilly Außem siegt in Montreux. Die junge Köl- Ctlly Außem, die nach den Meldungen ausländt- scher Blätter wegen eines schweren Augenleidens angeblich zur Aufgabe des Tennisspielens gezwungen sein sollte, scheint sich des besten Wohlseins zu erfreuen. Wie aus dem Schweizer Kurort Montreux berichtet wird, konnte die veutsche Tennisspielerin dort einen beachtenswerten Doppet- erfolg erzielen, indem sie das Einzelspiel gegen Art. Payot- Schweiz 6:8, 6:9 und. das Doppel mit Fvl. Thoma» gegen Frau Friedleben—Frl. Pahot 6:9, 6:2 gewann. rr Lanaftreckenfluu Stuttgart—Barcelona. Der Pilot Frank Hirsch ist am Mittwoch mit einem Klemm-Leichtflug zeug ohne Zwischenlandung von Stuttgart-Böblingen nach Barcelona geflogen. Er hat die rund 1396 Kilometer lange Strecke in 9'/s Stunden ohne Zwischenlandung durchflogen. )r Ein neuer Tanerflug-Weltretord für Krauen. Die ' 17 jährige Amerikanerin Elltnor Smith hat nach Berichten aus New Dock einen neuen Weltflugrekord für weiblich« Flieger aufgestellt. Sie war über 26>/z Stunden in der Luft. rr Tie deutsche Waldlaufmeistrrschaft der Sportle« i wird am Sonntag zum 12. Male, und zwar in Frankfurt i a. Oder, zum Austrag kommen. Etwa 299 Läufer haben > sich für diesen volkstümlichen Wettbewerb gemeldet, darunter ! der bekannte Stettiner Rekordläuser Dr. Peltzer, der Titel- ! Verteidiger Husen-Hamburg, Schaumburg-Münster, Petri- Hannover und Hartmann-Zwickau. Für das Mannschasts- laufen sind zehn erstklassige Mannschaften, mit dem vier maligen Meister Polizetsportverein Hamburg an der Spitze, genannt. rr Niederlage d«r südamerikanischen Fußballer. Das zweite Gastspiel der Rampla I u n i o r S - Montevideo brachte der, südamerikantfchen Mannschaft eine empfindliche > Niederlage. Der Hamburger Sportverein konnte die Gäste - mit 4:2 Toren glatt schlagen. Der Hamburger Mittel- l stürmer Harder schoß alle vier Tore. Im Gegensatz zu ! ihrem ersten Gastsviel in Berlin befleißigten sich die Gast« aus Südamerika diesmal einer einwandfreien Spielweise. k j Gedenktafel für den 27. Aprt«. 1764 * Der Buchhändler Johann Friedrich Cotta in Stuttgart (j- 1832) — 1874 * Der Prähistoriker Otto Hauser in Wädenswil bei Zürich — 1898 Kiautschnu wird , deutsches Gebiet. I Sonne: Aufgang 4,41, Untergang 19,15. > Mond: Aufgang 23,32, Untergang 6,19. Gedenktafel für den 28. April. 1758 * Der amerikanische Staatsmann James Monroe ln Westmoreland (s- 1831) — 1799 Rastatter Gesandten mord — 1853 -f Der Dichter Ludwig Tieck in Berlin (* 1773) — 1895 -f Der Chirurg Karl Thiersch in Leipzig : <* 1822) — 1896 -f Der Geschichtschreiber Heinrich von ! Treitschke In Berlin (* 1834) — 1916 Uebergabe von Kut j el Amara an die Türken. j Sonne: Aufgang 4,39, Untergang 19,17. Mond: Aufgang —, Untergang 6,44. Mitteldeutscher Rundfunk. j Sonnabend, 27. April. 11.00: Eröffnungsfeier der Ausstellung „Fünf Jahre Rundfunk in Mitteldeutschland". 4 12.00: Schallplattenkonzert. 4- 14.10: Schallplattenkonzert. — Anschl. bis 15.45: Bastelstunde für die Jugend. * 16.00: Praktische Rechtskunde. Verfaßt vom Landgerichtsrai Paul Gäbler und Amtsgerichtsrat Dr. Paul Mayer, Dresden. Werkvertrag 4- 16.30: Konzert. Das Feier« eis-Orchester. Dresden. >)- 18.00: Funkbastelstundc. 4- 18.30: Französisch für Anfänger. * 19.00: Di Hartwig, Meißen: Die Fürstenschule Meißen, Schulpsorta und Grimma. * 19.30: Dipl.-Ing. Rud Heßler, Leipzig: Überholung des Kraftfahr zeuges im Frühjahr. 4- 20.00: Festkonzert zur Eröfsuung der Ausstellung „Fünf Jahre Rundfunk in Mitteldeutschland". Dirig.: A. Szendrei. Das Leipziger Sinfonieorchester und das Leipziger Funkorchefter. 4- 21.00: Jazz- und Schlagermusik. Mitwirk.: Hugo Böhm (Schlagerlieder) und die Hochschul- synkobe (JazzmusiN. 4- 22.00: Bekamugabe des Sonntagspro gramms. — Anschl. bis 0.30: Tanzmusik. Vie Liebe zu dir nicht'reißen. Du mußt mir ganz vertrauen." Marthe atmete befreit aus und nickte, fühlte sich innerlich beglückt. Das Bangen verließ ihre Seele. * * Die Klingel kündete die nächste Nummer — japanische Akro baten — an, und Marthe schaute gespannt nach der Bühne Da trat ein Logenschließer in die Loge und verbeugte sich oor Hartmann „Ein Brief, Herr Baron. Ich soll auf Antwort warten." Marthe zuckte zusammen, als ihr Gatte den Brief nahm und die Aufschrift las. Gespannt betrachtete sie Josts Antlitz Doch das blieb ruhig. Ein Lächeln erschien darauf, als Jost dem Logenschließer den Brief zurückreichte. „Der Brief ist nicht für mich bestimmt. Ich bin Jost Hartmann " Der Logenschließer kratzte seinen Vollbart. „Verstehe ich nicht, mein Herr. Sie sind mir richtig bezeich net worden." „Das ist wohl möglich," entgegnete Hartmann ruhig. „An scheinend verwechselt man mich mit einem anderen Herrn. Litte, geben Sie den Brief zurück." Der Logenschließer verschwand Hartmann beugte sich zu Marthe und sagte: „Würde es dir etwas ausmachen, wenn wir jetzt gehen, liebe Marthe. Wir können den Abend im Hamburger Ratskeller beschließen bei einer Flasche Wein " „Ja, ja!" sagte Marthe schnell. „Gern gehe ich jetzt, Jost. Hartmann wandte sich zu dem Justizrat und sagte lächelnd: „Herr Iustizrat, der Clou des Abends ist vorüber. Wie ist es, wollen wir gehen und im Ratskeller bei einer guten Flasche Rheinwein zusammen sein?" „ „ Der Iustizrat war gern bereit, und so verließen sie die Loge. , , Awanowa Kamori wartete mit fieberhafter Spannung auf das Kommen Jost Hartmanns. Aber ... der Logenschließer brachte den Brief zurück. „Was . . warum haben Sie den Brief nicht abgegeben?" rief sie wütend „Der Herr meml, daß es eine Verwechslung sei, er heiße Hartmann," sagte der Logenschließer kleinlaut Die Primaballerina verstand ihn nicht sogleich, dann aber wurde sie wütend und überschüttete den armen Teufel mit einer Reihe russischer Kosenamen, die der Logenschließer glücklicherweise nicht verstand „Gehen Siel" iagte si« dann erregt „Sagen Sie ... er soll zu mir kommen Er . . . wer er auch ist .. . er soll kommen zu Iwanowa. Sagen Sie ihm ein Wort nur: Kasan. Er wird verstehen " Abermals hetzte der Logenschließer los und kam dann mit der Meldung zurück, daß die Loge leer sei Da stampfte die Tänzerin mit ihren kleinen Füßen heftig aus Tränen standen in ihren zornigen Augen Es dauerte lange, bis sich die Erregte beruhigt hatte. Ayre Kolleginnen und Kollegen kamen und fragten sie be stürzt nach dem Grund ihrer Aufregung. Heftig und unter Tränen stieß sie hervor: „Wer . wer? Er . . war es . . er . . Wladimir Rostoff... der mich der Tscheka entriß . er . den ich liebe, den ich suche Und an seiner Seite saß ein Weib. Ah .. . wie ich sie hasse! Ich muß ihn finden! Ich muß!"« , Jost Hartmann beschloß mit Marthe und dem Iustizrat den ilbend in angenehmer Laune und Stimmung im Hamburger flatskeller. Die Formalitäten der Erbschaft waren bereits geregelt, und »er Iustizrat versprach, sofort nach Eintreffen des Geldes die Ueberweisung an die bezeichnete Bant vorzunehmen. Die Ländereien und anderen Besitztümer sollten bestmöglichst ver kauft werden. So sollte am nächsten Tag die Reise nach Helgoland vor jich gehen. Aber Jost sah_in Marthes Augen, daß sie Sehn- jucht trug, in ihr« kleine Welt zurückzukommen. Drum sagte ;r dem Justizrat, daß sie am nächsten Tage abreisen wollten.' Der alte Herr verstand sie und unterließ es, sie irgendwie mm Bleiben zu nötigen. Aber er ließ es sich nicht nehmen, jie in seinem Kraftwagen in ihr sächsisches Dorf zu bringen. Als sie wieder in ihrer reizenden Hexenburg waren, herz lich willkommen geheißen von Iwan und dem alten Gärtner, itmete Marthe tief auf. Sie umschlang den Gatten und küßte ihn heiß. „Das ist unsere Welt, unsere kleine Welt, und hier wollen vir bleiben und glücklich sein!" „Ja, Marthe," bekräftigte er fest. „So soll es sein!" In der Nacht aber fragte ihn das Weib an seiner Seit« jtockend: „Willst du mir eine Bitte erfüllen, Jost?" „Ja, Marthe. Sprich sie aus." ' „Sage mir, wer warst du früher? Ich bitte dich darum * Er senkte den Kopf und sah ernst vor sich hin. Ihr Herz schlug angstvoll und zaghaft fragte sie: „Bist du «ür böse?" „Nein," erwiderte er und sah sie an. „Ich liebe dich 'und kann dir nie böse sein. Deine Frage Hape ich erwartet und will dir darum Antwort geben. Ich war einst... in Ruß land drüben ... Generalkommissar der russigen Regierung." „Generalkommissar ... der ... russischen Regierung!" wiederholte sie und setzte hinzu: „Das . . . war eine bevor- zugte Stellung, Jost?" „Ja! Ich war bald acht Jahre der mächtigste Mann des russischen Reiches . . . aber heute . . . heute, Marthe ... bin ich der glücklichste Mensch dieser Erde, und das ist mir alles, »lles wert" Sie lehnte sich an ihn und schloß beglückt die Augen. Frieds war in ihrer Seele. 3. Als Hartmann an der Wiege seines Erstgeborenen, seines Sohnes stand, empfand er sehr stark, daß etwas Neues und j Erhebendes in sein Leben gekommen wor ? (Fortsetzung f»lg,.>