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ürut- ritt ttökNS SttlSNMtt Spitt V0tl LL.18^öL-rN NLV Oop^rlL^il ^»rtln ^euctltvsnxser, kisUe l8»sle> „Ich habe von Amts wegen eher zurückkehren müssen, was mir einesteils nicht unlieb war, Liebling; die Sehn sucht nach dir brannte wie Feuer in meinem Herzen." Doktor Brecht schob jetzt seinen Arm zärtlich in den ihren und zog sie mit sich fort. „Komm, mein Herz", sagte er mit strahlendem Lächeln, „wir wollen hier ein kleines Kaffeehaus aufsuchen, wo wir uns ungestört aussprechen können. Warst du sehr bange um mich, Kind?" „Oh, Matthias, wenn du wüßtest", stammelte Christa, jetzt plötzlich ernst werdend. „Ein unglückseliger Zufall hat mir böse Stunden bereitet." „Du erschreckst mich, Christa, was ist geschehen!" rief Doktor Brecht erschrocken aus. „Laß es mich in Ruhe berichten", bat das junge Mäd chen leise, und schmiegte sich fest ao seine Seite. Die ernsten grauen Augen Matthias Brechts ruhten in spannendem Forschen aus ihrem, in,den letzten Tagen schmäler gewordenen Gesichtchen. „Der Dienst strengt dich an, du siehst elend und ab gespannt aus", sagte er dann besorgt. „Das ist es nicht, Liebster, etwas anderes war es, das mich elend machte. Doch komm, ich erzähle es dir. Mir bleibt nicht lange Zeit, da ich nur noch knapp eine Stunde Arbeitspause habe, die ich zu einem Spaziergang be nutzte." „Hast du Nachtdienst?" „Eine Vertretung für eine erkrankte Kollegin.' „Armes Kind", sagte Matthias Brecht. „Bald soll es anders werden, ja vielleicht schon sehr bald." Sie hatten inzwischen das Kaffeehaus erreicht, und Doktor Brecht fand glücklicherweise eine stille Ecke, in der sie ungestört plaudern konnten. „Nun berichte du zuerst. Was ist es, was dich während meiner kurzen Abwesenheit so schwer betroffen hat?" bat Matthias Brecht, zärtlich ihre kleine Hand streichelnd. Christa berichtete nun etwas stockend, und in der Er innerung mit Tränen kämpfend, alles, was sich während Brechts Abwesenheit zugetragen hatte. „Christa, mein armer kleiner Liebling", sagte Matthias erschüttert, „du mußt Entsetzliches gelitten haben. Aber ich will alles wieder gutmachen. Morgen mittag schon suche ich deinen Vater aus, und wehe ihm, wenn er dich noch einmal zu schmähen wagt." „Du darfst es Vater nicht so übel auslegen, er ist nur ein einfacher Mann und handelt in seiner Weise in Sorge um sein Kind. Schließlich ist vas Glück, deine Frau zu werden, für mich so groß, daß sein Zweifel an seiner Wahrheit schon seine Berechtigung hat." „Christa, kleine Törin, wie kannst du dich so erniedri gen wollen. Für mich ist es ein großes Glück, dich errungen zu haben. Doch nun laß mich dir berichten, was ich dir zu erzählen habe. Daß ich meine Eltern schon in den ersten Kinderjahren verloren habe, erzählte ich dir schon. Ein alter Onkel nahm mich damals zu sich, und ihm verdanke ich auch meine Er ziehung. Sein Tod hat mich schwer getroffen. Die Woh nung erbte die alte treue Haushälterin, die mich Me eine Mutter erzogen hat, und so ließ ich ihr auch das geringe Vermögen, das der Onkel eigentlich mir vermacht«. Die lst die ganze Geschichte, mein Lieb." Christa strich leise über des Geliebten Hand, «A chre Blicke trasen sich in Heitzer, inniger Liebe. ChrWa sah Matthias Brech» in die gütigen Augen, au- deneU ihr alles Glück der Welt und alle Liede entgegenfirahtt». „Ich muß gehen", sagte sie dann plötzlich, «lfchrocken auf ihre Uhr blickend. „In knapp zwanzig Mi»ut« be ginnt mein Dienst, und der Weg ist ziemlich weit, Wem» wir nicht gar so sehr hasten wollen." „Bleib' noch ein wenig, Lieb, latz unS die Stund« de- Wiedersehens solange wie möglich auSkasten. Ich bringe dich dann im Auto nach dem Amt." „Wie lieb von dir", flüsterte das junge Mädchen, -ürt- lich seine Hand fastend. „Weitzt du, Matthias, mir ist eS, als wäre ich schon immer und ewig mit dir zusammen- gewesen. Ich lann mir kaum noch vorstellen, daß e- vor kurzem eine Zeil gegeben hat, wo ich dich, mein GÄtebkr, nicht kannte", flüsterte sie leise. „So also liebst du mich, meine Christa", kam e- tief bewegt von Matthias Brecht- Lippen. «Nie werde ich Pen Tag vergessen, an dem wir unS zum ersten Male d-geg- neten. Schon damals ahnte ich, datz du »ei» Schicksal werden würdest. Und dann war mein keine- Bigelchen die erste Zett so scheu und ängstlich, al- sie dar tzramd« Mann tagtäglich am Postamt erwartet« und um «in paar sreundliche Worte von dem Neinen sützen MAal au- der Wannseebahn bettelte, bis unS beide daun an jene« Oster tage das Herz vor Liebe überlief. Wie schön da- Lach Kle ist und wie glücklich wir nun sind." „Wie unendlich glücklich", stammelte Christa. „Ich mutz gehen", mahnte sie gleich darauf eindringlich. „Ja, Kind, nun wird es Zeit, ich sehe ein, datz ftir heut« geschieden sein mutz. Morgen hast du Ruchetag, pick da wollen wir die Festung deine- VaterhansÄt st«-hafk be zwingen. Später nützen wir dann den Tag und Pilger» weit hinaus in die neuerwachte, schön« Svtte-rratur." „Ja, Lieber, es soll schön, wunderschön wecken", ant wortete Christa, mit leisem Jubel in der Stimme.. Bald darauf verließen sie zusammen da- Kacheehaus. Ein Auto war schnell gefunden. Gerade, als Brecht Christa in das Wagenden«»« half, bemerkte er, daß sie heftig zusammenzuckte und »tt A<Hs«m Gesicht ins Straßengewühl starrte. „Olga!" rief sie dann erschrocken. „Ich glaubt«, eben meine Schwester gesehen zu haben." Brecht blickte nach der angegebenen Richtung, v«ltl-chte die Genannte aber nirgends zu entdecken. „Du hast dich sicher getäuscht, Christa", sagte «r, ihr tn- Auto folgend. „Wie sollte deine Schwester amh jetzt gerade hierher kommen? Es war ein Irrtum." „Mein Gott, ich glaubte sogar deutlich da- höhnisch« Aufblitzen in ihren Augen zu erkennen", stammelt« Christa, noch immer nicht ganz beruhigt. Aber Mattyia- Vckcht verstand es bald, ihre Angst zu zerstreuen. Christa lächelte jetzt wieder, aber der ängstlich«, fchbtzck- hafte Ausdruck wich nicht ganz von ihrem GrstOK „Wenn es doch erst morgen wäre", flüsterte st« b«ip» Abschied. „Ich weiß nicht, wie es kbmmt, datz «str f» M- sam bang' ums Herz ist." „Kleine Schwarzseherin, es wird Z^t, datz ich dich für immer in meine schützenden Arme nehme. Du bist auf dem besten Weae. Necken zu bekommen", scherzt« Dott», KUM,