Volltext Seite (XML)
geeignet sind oder nicht, wird nicht gefragt. Da auf j Den Tablettenröhrchen nicht selten die Etikette fehlt, läßt sich gar nicht mehr festslellen, was ein unvor sichtiger Kranker schon alles eingenommen hat. < Auch das beliebte Aspirin, das in den verschie- I densten Fällen genommen wird, kann in gewissen Fäl- ! len nicht nur nichts nützen, sondern geradezu Unheil stiften. Meist oder doch häufig sind es aber Tabletten, > die von einem früheren Krankheitsfall übriggeblteben sind, manchmal höchst gefährliche Gifte, die nun wahl los bei irgendeiner Gelegenheit eingenommen werden. Früher, als die Aerzte noch nicht alles in Tabletten form verordneten, kam dies gar nicht vor. Blieb wirk- ' lich ein Arzneirest in einer Flasche übrig, so wurde er bald unansehnlich und muhte weggegosssn werden. Es fehlt heute an der notwendigen Kritik Hinsicht- ! lich der Wirkung von Tablettenmedikamenten. Alle ! diese Medikamente sind konzentrierte oder sogar reine j Arzneisubstanzen, die manchmal recht gefährliche Wir- ! kungen haben können. Zumindest aber find sie geeig- : net, das Krankheitsbild zu verwischen, zu verändern, > zum Schaden für die genaue ärztliche Diagnose. - Kritik müßte man beispielsweise an der essig- ! sauren Tonerdelösung üben, die seit der Entthronung der Karbolsäure als einziges Wundmittel im Hause ! vieler Patienten zu finden ist. Was man häufig sieht, : und was auch oft zur Wundbehandlung gebraucht wird, ' ist eine trübe, schmutzige Flüssigkeit, die längst zersetzt ist und nur noch etwas sauer riecht. Es wäre schon richtiger, sie gar nicht zu gebrauchen und dafür ein sauber geplättetes Taschentuch auf die Wunde zu legen , und durch Druck das Blut zu stillen. Wenn man moderne Hausmittel i» der Form von j Tabletten nicht empfehlen kann, so müßte man folge- i richtig Vorschläge zum Besseren machen. Es scheint ! aber, von rein ländlichen Verhältnissen abgesehen, ! heutzutage für Hausmittel und Hausapotheken kein j Bedürfnis vorzuliegen. Jedenfalls aber ist es rat samer, nach alter, bewährter Methode sich nur mit Tee ! und anderen Hausmittelchen zu begnügen, als stark j wirkende Tablettenarzneicn als Hausmittel zu benutzen. Auch die wissenschaftliche Medizin verwendet heute I wieder gern und mit guten: Erfolg jene harmlosen und doch wirksamen Pflanzenzubereitungen, die die alt modische Hausapotheke enthielt Sonntag, 5. Mai. ! 8.30: Orgelkonzert aus der Leipziger Thomaskirche. Organist: Giinter Ramin. 4- 9.00: Morgenfeier. Mitwirk.: , Tilla Schmidt-Ziegler (Gesang), Fritz Scherte! (Cello), Fritz i Weitzmann (Klavier). Am Flügel: Fr. Sammler. * 11.00: - Zum KO. Geburtstag von Hans Pfitzner. Mitwirk.: Kammer sängerin Grete Nikisch, Staatsoper Dresden (Gesang), Dres dener Streichquartett. 4- 12.15: Choralstngen von Kirchenchören des Landeskirchenchorverbandes. Übertragung vom Marktplatz in Meißen anläßlich des Sachsentages der Ev.-Luth. Landes kirche in Sachsen. Leitung: Kirchenmustkdtr. Armin Haufe. * 12.30: Reichsgerichtspräsident a. D. Dr. Simons: Voraus setzungen und Ziele der Volksbildung. (Übertragung aus der Aula der Leipziger Universität anläßlich der 59. Hauptver sammlung der Gesellschaft für Volksbildung.) — Anschl.: Zeit angabe nnd Wettervoraussage. * 13.30: Landwirtschaftsrat Joh. Schomerus, Dresden: Das Umpsropscn der Ovstbäume. * 14.00: Stimmen der Auslandsprcsse. — Danach: Auslands- spiegrl. * 14.30: Dr Wilh Hitzig, Leipzig: Allgemeine Muflk- lehre--* 15.00: Herm. Häfker, Colmnitz: Persönliche Erinne rungen an Peter Hille. * 15.15—16.00: Peter Hille (gest. am 7. Mai 1904). Aus seinen Werken. Sprecherin: Ilse Stapf, Weimar. Funkwerbenachrichten. 4- 16.00: Volkstümliches Orchcstcrkonzert aus der Leipziger Funkausstellung. Das Leipziger Funkorchester. 4- 17.30: Vogtländischr Lieder, zur Laute gesungen von Rich Heber, Limbach i. Sa. 4- 18.00: Prof. Dr. Brunstäo, Rostock, und Staatsmintster a. D. Heine, Berlin: Der Kampf um die Zensur. Zwiegespräch übertragen von der Deutschen Welle, Berlin. 4- 18.45: Dr. Paul Stefan, Wien: Einführung zu Schönbergs „Gurre-Lieder*. 4- 19.00: Overn- übertragung. 4- 22.00: Zeitangabe, Pressebericht und Sport- fnnk. — Anschl. bis 0.30: Tanzmusik. Montag, 6. Mai. 12.00: Schallplattenkonzert. — Anschl.: Dr. A. Schirokauer, Leipzig: Neue deutsche Novellen. 4- 16.00: Englisch (kultur.- ltterar. Stunde). 4- 16.30: Konzert aus der Leipziger Funkaus stellung. Das Leipziger Funkorchester. 4- 18.30—18.55: Eng lisch für Ansänger 4- 19.00: Dr. Alsred Heusz, Leipzig: Zu Hans Pfitzners 60 Geburtstag. 4- 19.30: Dr. Valertan Tor- nius, Leipzig: Der vorherrschende Frauentyp im Wandel der Zeit. Hausfrau und Hausmutter. (Biedermeier.) 4- 20.00: Übertragung aus der Leipziger Alberthallc: Gurre-Lieder. Von Jens Peter Jacobsen für Soli, Chor und Orchester. Musik von Arnold Schönberg. Dirig.: Alfred Szendrei. Solisten: Anton Marta Topitz, Lotte Mäder-Wohlgemuth, Martha Adam, Kurt Wichmann Hans Fleischer. Chöre: Leipziger Singakademie, Leipziger Oratorienvereinigung, Leipziger Männerchor. Orchester: Das Leipziger Sinfonie-Orchester und das Leipziger Funkorchester. — Anschl. bis 24.00: unterhal- lungs- und Tanzmusik. Hieroglyphen-Nätscl Fehl-Aufgabe. ^nter Hinzufügung der Silbe „ge" als zweite in jedem Worte sollen aus nachstehenden 22 Silben 11 Wörter ge bildet werden, deren Anfangsbuchstaben ein beliebtes Früh- lingspflänzchen nennen. Wie lauten die 11 Wörter und w« Las Frühlrngspflänzchen? al borg bra bung bung dieb dro ein er in la lei leir mo rei rich ne rin rung stei ta we. (32. Fortsetzung.) viurmo» Das Direktorium der Gewerkschaften war unter dem Vor- itz Tschernons im kleinen Tagungssaal versammelt. Die izerren warteten auf Karner. Als sie hörten, daß Karner den Kasernen einen Besuch ab- zestattet hatte, waren sie betroffen Was wollte der Diktator wrt? Glaubte er, das Heer für sich gewinnen zu können? Ihre Bestürzung wuchs, als die Truppen anrückten. Wer hatte Befehl dazu erteilt? Alle blickten auf Smirnow, den Kommandierenden der Truppen von Petersburg. „Genosse Smirnow," sagte Tschernon erregt, „die Truppen ziehen auf! Hast du Befehl erteilt?" „Nein!" entgegnete Smirnow. „Die Regimenter haben Order abzuwarten. Ich verstehe Nicht..." Er blickte zum Fenster hinaus, sah Sivs Automobil anfahren und Karner aussteigen. Er wurde bleich, als er bemerkte, wß Karner zusammen mit den Offizieren das Gewerkschafts- )aus betrat. „Ich muß hinunter zu den Truppen!" keuchte er und chickte sich an, den Saal zu verlassen. Aber schon wurde die Tür geöffnet Karner erschien mit den Offizieren. Die achtzehn Mitglieder des Gewerkschaftsdirektoriums er- )oben sich. „Guten Tag, meine Herren." sagte Karner ruhig. „Ich ?in gekommen, um Ihnen zu sagen, daß Ihre Rechnung nicht stimmt. Die Regimenter stehen zu mir Ich erkläre Sie kraft meiner Stellung als Diktator für verhaftet." Diese Worte entfesselten ungeheure Aufregung. Tschernon schrie Karner zu: „Sie spielen mit dem Leben! Sehen Sie nach unten! Die Masse wird nicht dulden, daß man uns Gewalt antut!" „Das soll sich erweisen!" entgegnete Karner kalt. „Ich bitte Sie, mir zu folgen. Ich versichere, daß Sie in der besten Weise behandelt werden " Die Mitglieder des Direktoriums, überzeugt, daß das Bott hinter ihnen stehe, folgten Karner und den Offizieren. Unten spielten unaufhörlich die Kapellen der vier Regi menter. Die Mitglieder des Direktoriums stiegen in die bereit- stehenden Autos. . Tschernon erbleichte. Ein Fluch entfloh seinem Munde. Er erkannte, daß sie verspielt hatten Der Gegner war mäch- stger, al» sie gedacht. Di« Netter versperrten den Mick. Das Bolt tonnte di« Vorgänge Nicht erkennen. Dazu schmetterte die Musik über ben großen Platz, und die Menge stand wie gebannt. Kein Ton aus Tschernons Munde konnte die Menge erreichen. „Sie haben die Schlacht gewonnen, Herr Karner!" sagte Tschernon und sah Karner mit einem Blick voll Haß an. Karner stand gleichgültig und tat, als höre er Tschernons Worte nicht. Das Direktorium ergab sich ohne Widerstreben Karner hatte fürs erste gesiegt. Die wartende Menge sah sieben geschlossene Autos in mitten der Reiter abfahren. Das Fußvolk folgte. Keiner wußte, was das alles zu bedeuten hatte. Was war geschehen? Während die Mitglieder des Direktoriums unter mili- lärischer Bewachung nach Moskau gebracht wurden, nahm Karner im Hotel Niklaus Quartier. Bereits um die fünfte Nachmittagsstunde erließ er seine -rste Verordnung: „Die Aufgabe, das große russische Reich neu aufzubauen und dem russischen Volke voll zu erschließen, zwang mich, die Mitglieder des Direktoriums der Gewerkschaften zu verhaf ten. Sie sind nach Moskau überführt worden, und ich werde dafür sorgen, daß es unmöglich ist. daß sie noch einmal hin dernd in mein Werk eingreifen. Ich löse mit dem heutigen Tag die russischen Gewerkschaf ten auf und bestimme, daß die russische Arbeiterschaft von heute ab dem Arbeitsamt untersteht, das mit der Wahr nehmung seiner Rechte betraut wird Ich erwarte, daß der russische Arbeiter so viel soziales Empfinden in sich hat, um zu erkennen, daß vorerst den Aermsten der Armen geholfen werden muß. Meine Arbeit gilt der Gesamtheit, dem rus sischen Arbeiter, wie dem russischen Bauern und den anderen Bevölkerungsschichten, nicht einer Kategorie Wenn meine Arbeit fruchtbar sein soll, dann muß Gerechtigkeit die Grund lage sein. Ich fordere den russischen Arbeiter auf. die Arbeit wieder aufzunehmen Die Arbeitsarmee ist im Begriff, das brachliegende Lani in Rußland zu erschließen. Alle diejenigen Arbeiter, die siä wieder der Landwirtschaft zuwenden wollen, mögen dies au den Arbeitsämtern angeben. Hunderttausend Bauernhöfe mit je 100 Acker Land suchen ihre Herren. Martin Karner." Diese Proklamation erweckte ungeheures Aussehen Da: Bolt war im ersten Augenblick über die Gewaltmaßnahmei Karners empört, aber die Empörung dauerte nicht lange denn die Masse hatte doch nicht ganz einmütig hinter dei Diktatoren der Gewerkschaft gestanden Und die gesunde Vernunft des russischen Bolke» setzte sick durch. Karner, der ruhig und unerschrocken noch weiter in Hotel wohnte, imponierte den Menschen außerordentlich. Si- bekamen doppelten Respekt vor dem Manne. Sie erkannten daß er den richtigen Weg ging Am dritten Tag, da er in Petersburg wellte, jubelte ihn Las Volk genau so zu, wie es in Moskau geschehen war. Er hatte auch Petersburg erobert, und nun endgültig. Lines hatte das Volk besonder» erregt, eine» war ei» us * kn KI- kl- re a k rin ich e Een k u simt .»«I» v»i ch« Ui h" ch« k!i und kn Ipim im Änih nen Ml gen ÄÜr la unk »»er kl- ren mkh ien kl) xh»aii ien in »»ek Silben-Nätsel. - ^us de» 16 Silben: ba bet vert dam bau ei el er ga ne ro ru sal öo find acht zweisilbige Wörter zu bilden, deren Anfangs-- ouchstaben von vorn nach hinten und Endbuchstaben vor hinten nach vorn gelesen einen von jedermann freudig be grüßten Tag ergeben. Die acht Wörter bedeuten:. 1. Freie und Hansestadt. A,„3ia-ienlsche Insel. 3. Männlicher Personenname. 4 Männlicher Personenname. 5. Altgermanisches Schriftzeichen 6. Gewürzpflanze. 7. Altrömisches Gewand. 8. Verwandter: Silben-Aenderungs-Rätsel. Nische Sirup Krefeld Soldat Visier Poet Instanz Linst . Eiweiß. Die letzte Silbe vorstehender neun Worte soll durch eine der nachfolgenden derart ausgewechselt werden, daß dre Endbuchstaben, zusammengestellt, einen bekannten völker rechtlichen Brauch nennen. ehel dam dau dit ei la sekt sum veau. * Auflösungen aus voriger Nummer, Magisches Kreuzwort-Rätscl: Ackaraoe: Hochzeit. Pyramideu-RStfel: p p o top topf Pfote Pforte » o e p f e r Silbeu-Ttagramm: Kogel — Kober. Legel — Leber. Hagel — Haber. Verbindung^ Rätsel: 1. Daniel. 2. Erna. 3. Nansen. 4. Lemberg. 5. Ilse. 6. Engadin. 7. Brabant. 8. Elba. 9. Nanking. — Den lieben langen Tag. Tätigkeits-Rätsel: Pistole. Vilder-Rätsel: Not ist Not, aber Not ohne Brot ist wahre Not. Sprichwort-Rätsel: Wer zu viel fragt, wird nicht weise. siMDsN siikFZsiZ üHWIiSllNVMS am ZNsÄkllsiHNViZl — i. . meisterhafter Scyachzug dec nicht unwesentlich zur Beruh! ! gung des Volkes beigetragen hatte, die Worten „Hundert- i tausend Bauernhöfe suchen ihre Herren " ! Es gab in Petersburg wohl an die vierzigtaujend Men - schen, die einen Bauernhof suchten Unzählige Bauernsöhne ! die zu Hause kein Auskommen fanden, waren nach der Stad! abgewandert und schafften als Arbeiter und Soldaten. In diesen wurde die Sehnsucht nach der Scholle wieds- wach. * * * Feodora Tomary hatte unermüdlich nach Wladimir Rostost gesucht. Zwanzig Detektive hatte sie in Deutschland laufen, akw alle Recherchen waren erfolglos geblieben. Rostoff war wie von der Welt verschwunden. Feodora war über ihren Mißerfolg ganz verzweifelt unk beschloß, mutlos geworden, wieder nach Moskau zurückiw- kehren Da half ihr das Schicksal Sie schritt auf der Potsdamer Straße und kam an eine» großen Buchhandlung vorbei. Interessiert sah sie die Aus lagen im Schaufenster an. Und sie erschrak In einem Schaufenster stand ein Buch in hellblauem Ein band, auf dem in Goldbuchstaben zu lesen stand: Wladtmar Rostoff: Acht Jahre Generalkommissar unk Generalrevisor der russischen Regierung Feodora stürzte in den Buchladen. Ein Verkäufer erkundigte sich nach ihren Wünschen. „Sie haben in Ihrem Schaufenster ein Buch . - Rostoff: Acht Jahre Generalkommissar . . ." „Ganz recht, gnädiges Fräulein. Ganz neu erschienen. Soll hochinteressant sein." „Ich möchte es haben- Feodora bezahlte, verließ aufgeregt mit ihrem Schatz den Laden und schritt nach dem Potsdamer Platz. Bald saß si< im Borgarten von Iosty Sie bestellte sich einen Mokka, dann sah sie das Buch an. > Ihr Herz zitterte, als sie Rostoffs Bild betrachtete, das iw Bum enthalten war. So hatte sie ihn gesehen vor Jahren als er um sie geworben, als sie ihn in einer unbegreifliche» Laune zurückgestoßen. Sie suchte nach dem Verleger: Georg» in Berlin. Das wa, günstig Am nächsten Tag wollte sie dem Verleger eine» Besuch abstatten und ihn um Rostoffs Adresse bitten. Jetzt mußte sie ihn finden -» * . O Ramsay, der unermüdlich« Leiter des britischen Geheim dienstes, der Todfeind Karners, war tief befriedigt, als «» von dem Streikbeschluß der Gewerkschaften hörte. Kapitän Mok, seine rechte Hand, ein Schotte, war bei ihm „Es steht nicht ungünstig, Kapitän!" iagte Ramsay „Uniei Geld hat gut gearbeitet. Karner findet ein Hindernis, da« bewältigt sein will. Er befehlt die Verhaftung der Mit glieder de» Direktorium» Wie iinden Sie dos, Kapitals