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vay es m ver Schweiz aus der Höhe des St. Gotthardt am Oberalphaß an der Furka seit mehreren Tagen ns zu dem deu^chen Kon/ula «n das Schild des Konsuls waaderll. Er wurde an das weihe Gitter- bettchen gebunden, und Otlochen lachte noch beim Lillschlafen zu ihm hinauf. Nuu schlief das Bübchen, und der Luft ballon ruhte auch. Am Nachmittag, nach dem Aufwachen, gmg's gleich in den Garten. Oh, wie die Hühner erftauut auf den Ballon in Ottos Häubchen sahen! Die Mutter wollte den roten Ballon gern au einem Knöpfchen von seinem Anzug anbindm, aber da wehrte Bübchen ganz wichtig ab; er hielt seinen Ballon schon fest. So verging die Jeit, bis auf einmal Ottochea vergessen hotte, seinen Jaden fest- whalten. Der Ballon flog in die Höhe, immer weiter, immer weiter... Bübchen schrie und schrie, aber dem Ballon gefiel seine Freiheit, das Fliegen in dem schönen, blauen Luftraum viel besser. Lr flog und flog und wurde immer kleiner und kleiner, und verschwand schließlich ganz... 0, dieser Jammerl Kemer konnte tröste», nicht einmal die gute Großmama, die für den anderen Log einen ganz neuen in Aussicht stellte. Mit Gränen um seinen Ausreißer schlief Otto in seinem weißen Bettchen ein. Aber das Sandmännchen brachte ihm einen ganz wunderschönen Traum: Der rote Luftballon flog in die Luft, — immer höher und höher, dann ging es durch die Wolken, bis wie feine, zarte Schleier oussahen, -- dann sah man schon den hünmelsweg schimmern ... 'Dos große Himmelstor wurde sichtbar; — so schön halte Otto es sich nicht gedacht. Aber da war der Luftballon auch schon oben, — mit einem „Bums" stieß er ans Himmelstor. Ls dauerte nicht lange, da öffnete sich das Lor, und Petrus mit seinem gütigen Gesicht und dem weißen Barte schaute hervor. „Na," meinte er, „was willst du denn hier oben?" Otto wunderte sich, daß der Luftballon, der bei ihm unten immer so schweigsam und stumm gewesen war, auf einmal ein Stimme hatte und sprechen konnte. „Guten Tag, lieber Petrus/' sagte er, „ich bin da unten auf der Lrde einem kleinen Jungen ausgerissen und mochte nun gern mit den kleinen Lnglein spielen. Petrus wollte erst ein bitterböses Gesicht machen, ober als der Ballon so flehentlich bat, ließ er ihn herein. „Fliege nun gleich auf die Himmelswiese — recht» um die Like — da sind gerade alle kleinen Lngel beim Spielen." Der Ballon flog eilig davon. Da waren «s der blauen Himmelswiese olle die Lnglein und spielten mit den weißen Wolkenschäfchev; denen baoden sie silberne Glöckchen um den Hals und trollten sich mit ihnen. Das war ein Jubel, als der rote, WiM Luftballon heranflog; — schwupps — hcttten weiche Patschhändchen ihn ergriffen, 1>M es begann ein Jagen und Tollen. Lin paar Lnglein hingen sich immer an die Schnur und ließen sich immer eia wenig mit in die Höhe heben, ließen sich daan los und fielen mit Hellem Lachen ins hohe, weiche Gras der Himmelswiese. Otto mußte lachen, das war zu schon; nun war er gar nicht mehr traurig, daß ihm sein schöner Ballon entflogen war, wo er doch den Lnglein so viel Freude machte. Dann brachte ihn das Sandmännchen wieder in sein Bottchen. Als er dann am anderen Morgen erwachte, da erzählte er seinen schönen Traum dem Großmütterleiu und die meinte: „Siehst du, da host du den Lnglein eine rechte Freude gemacht, und du sollst mal sehen, wie dankbar sie dir sind und wie sie dir zu Weihnachten auch schöne Dingo für den Gabentisch arbeiten werden." Und nun guckt Otto doch öfter zum Himmel hinauf, ob er nicht irgendwo seinen roten Luftballon entdecke, an dem vielleicht ein paar kleine Lnglein sich durch die blaue Luft trogen lassen. Auflösung der Jerfchnittansgabe aus Ar. 10.