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! Aus Stadt und Laud. Wieder Feuer in Westeregel». In Westeregeln brach nachts in unmittelbarer Nähe des Rathauses Wieder Feuer aus. Das ist innerhalb 14 Tagen der vierte Brand. Diesmal brannte ein hinter dem Rat haus gelegener Schuppen ab. Es liegt unzweifelhaft auch diesmal Brandstiftung Var. Der Bürgermeister von Westeregeln ist bekanntlich im Anschluß an die drei letzten Brände wegen des Verdachts der Brand- stiftung und Veruntreuung verhaftet worden. Schweres Bootsunglück auf der Oder. In der Nähe von Stettin wollte ein mit sieben Personen besetztes Schiffsboot gegen neun Uhr abends einem im Strome liegenden Dampfer ausweichen und ken terte aus bisher noch unbekannten Gründen. Sämt liche Insassen, unter denen sich eine Frau befand, fie len ins Wasser. Von ihnen konnten vier gerettet wer den, während die anderen drei vermißt werden. Blinde Passagiere unter dem D-Zugwagen. Unter dem Schlafwagen des D-Zuges Warschau—Paris wur den in Duisburg zwei blinde Passagiere entdeckt. ES handelt sich um zwei Polen, die schon im Korri dor unter den Wagen geklettert waren. Sie waren von oben bis unten mit Ruß bedeckt und völlig er schöpft. Die Beschwerlichkeiten der Fahrt hatten sie nur dadurch ertragen, daß sie sich an die Heizröhren des Wagens gelegt hatten. Die Untersuchung der Jaunowitzer Bluttat. Zu dem Stand der Untersuchung in der Sache Stolberg- Jannowitz wird von amtlicher Seite mitgeteilt, daß die Vernehmungen fortdauern. Gerüchte, daß die Haft entlassung des Grafen Christian erfolgt oder ange ordnet sei, entbehrten jeder Begründung, ebenso das Gerücht, es stehe bereits fest, daß die Anklage auf fahrlässige Tötung lauten werde. Mit der Erhebung der Anklage sei in der nächsten Zeit noch nicht zu rechnen, und es stehe auch keinesfalls fest, ob sie auf vorsätzliche oder fahrlässige Tötung lauten werde. Handgranate»?»»» i» Hochsoun. In Hochdonn sind in unmittelbarer Nähe des Nord-Ostseekanals und der über den Kanal führenden Eisenbahnhochbrück« zwei Handgranaten aufgefunden worden. Da di« Handgranaten auf freiem Felde lagen und die Ver schlußkappen nicht entfernt sind, kann es sich nicht um einen Attentatsversuch handeln, sondern es besteht di« Vermutung, daß die gleiche Person, die die Hand granaten in Wesselburen geworfen Kat, sich dieser bei den Handgranaten aus der Flucht durch Abwurf aus dem Zuge in den Nord-Ostseekanal hat entledigen wol len. Diese Vermutung ist um so mehr berechtigt, als die Handgranaten das gleiche Herstellungsdatum tra gen wie die in Wesselburen gefundenen. 70 „Untertanen" de» Spritschmugglers Breme» verhaftet. Wie aus Oslo gemeldet wird, sind im Zusammenhang mit der vor längerer Zeit erfolgten ' Verhaftung des norwegischen Spritschmugglerkönigs Bremer bisher 70 Personen verhaftet worden. Bre mer weigert sich nach wie vor, Angaben über seine Mitschuldigen zu machen. Angesichts der Tatsache, daß längs der norwegischen Küste ein ausgedehnter Nach richtendienst eingerichtet ist, um die Gelegenheit für eine Befreiung Bremers auszukundschaften, wird Bre mer unter strenger Bewachung gehalten und zu den Verhören stets in Fesseln geführt. Hreresanto stürzt in vis Donau. In Melk an der Donau (Oesterreich) stürzte infolge Steuerbruchs ein Lastkraftwagen des Pionierbataillons in die Donau. Der Fahrer des Kraftwagens wurde getötet; zwei mit fahrende Soldaten erlitten schwere Verletzungen. Durch präparierte Zigarette» betäubt und aus geraubt. Zwei elegant gekleidete junge Leute hatten in der 2. Klasse eines von Lodz nach Petrikau fah renden Zuges Platz genommen und einen Kaufmann durch präparierte Zigaretten betäubt, um ihm dann 15 000 Zloty zu rauben. Dem Schaffner fiel es auf, daß die beiden jungen Leute während der Fahrt aus dem Abteil verschwunden waren, während der dritte Fahrgast einen völlig benommenen Eindruck machte. Der Schaffner benachrichtigte die Bahnpolizei, und cs gelang, die Verbrecher in einem Wagen 3. Klasse zu verhaften. Die Polizei ist der Ueberzeugung, daß es sich um Mitglieder einer größeren Bande handelt, die auf mehreren von Lodz ausgehenden Eisenbahn linien ihr Unwesen treibt. Das „Kreuz des Süvcnö" gcfuuscn Nach Mel dungen aus Melbourne hat der Führer eines Flugzeuges, das sich an der Suche nach den vermißten Fliegern Kingsforth Smith und Ulm beteiligte, mit geteilt, daß das vermißte Flugzeug „Kreuz des Sü dens" gefunden worden sei. Die B iatzung sei wohl auf. Sie sei vom Flugzeug aus mit Nahrungsmitteln versorgt worden. — Der ekannte Australienflieger Keith Andersen, der sich -. t einem Flugzeug an der Suche nach den vermißten Fliegern beteiligt hatte, isi verschollen. Wiedrrum Erdstöße in Bologna. In Bologna wurden abermals heftige Erdstöße verspürt. Der erst« dauerte drei Sekunden, dem ein zweiter weniger hef tiger folgte, der wiederum von einem stärkeren ab gelöst wurde. Unter der Bevölkerung brach eine Pantl aus. Alles flüchtete auf die Straßen und wartet« im Freien den Anbruch des Tages ab. Auch in Fa- enza wurden zwei starre Erdstöße verspürt. «leine Nachrichten. .. Die Staatsanwaltschaft hat gegen das freisprechend, Urteil der Großen Strafkammer des Landgerichts Berlin III in dem Prozeß gegen den Kunstmaler George Groß un> den BerlagSvertreter WiÄand Herzfelde wegen GotteSläste rung Revision beim Reichsgericht eingelegt. * Im Rathaus von Parchim (Mecklenburg) wurde au! dem Baden -wischen Gerümpel ein« verschlossene Kiste ge funden, in der man 420 Mark in Goldstücken und 20« Mark in BorkrtegSfilber vorfand. Der Ursprung des Geldes ist unbekannt. - !-«! W * Zum Nachfolger des vor kurzem verstorbenen Ober, bürgermeister» von Darmstadt Dr. Glässtna wurde der bis, herige Bürgermeister von Darmstadt Müller gewählt. Dei neue Bürgermeister ist KS Jahre alt und steht der Dem» kratifthen Partei nahe. * B<t der Staatsanwaltschaft in Neutra (Slowakei! j bat sich der Direktor der Filiale der Morawtüer Aararbanl M W hilft bet Rheuma, gschla». Hexenschuß. Nerven- und Erkältungsschmerzen. — Sarmelltergetst «mol ist in allen > Apotheken und Drogerien erhältlich. vmmcrtch Zipfer selbst gestellt. Er gab an, im Läufe dei letzten Jahre ungefähr 750 000 Tfchrchenkronen veruntreul zu haben. * In der Nähe von Augusta (Italien) stießen zwo Seeslugzeuge in einer Höhe von 100 Meter zusammen uni stürzten ab. Alle Insassen, ein Leutnant und drei Mann fanden den Tod. * Am Freitag wurde die Mailänder zehnt« int«r< nationale Mustermesse eröffnet. Unter den 4000 Aussteller» ist auch eine große Reihe deutscher Firmen vertreten. * Auf der Reede von Le Havre sind der norwegisch« Dampfer „Avance l" und der schwedische Dampfer „SkagerrL zusammengestoßen. Trotz schwerer Beschädigungen konnte» beide Schiffe den Hafen erreichen. * Die letzte Aufstellung der englischen Finanzbehörde» zeigt, daß es in Großbritannien 500 bis 600 Millionär« gibt. 299 Personen haben nach den amtlichen Feststellun- ^en ^em Einkommen zwischen 1 und 1V» MlMonen Mari * Bei einer Explosion im Heizraum des amerikani schen Personendampfers „President Roosevelt" wurden seiht Mitglieder der Besatzung verletzt. Ein erfreulicher Erfolg. Reifeprüfung für afghanische Schüler in Berlin. Wie jetzt bekannt wird, sind in Charlottenburg seit zwei Jahren „Oberrealschulkurse" für afghanische Schüler abgehalten worden. Diese Kurse haben einen ebenso interessanten wie gelungenen Versuch bedeutet. Sie hatten sich die Aufgabe gestellt, in konzentrierter Arbeit die Zeit wieder aufzuholen, die der junge Ausländer dadurch „verliert", daß er erst deutsch lernen muß, bevor er eine deutsche öffentliche Schule mit Er folg besuchen kann. Bei der Schwierigkeit der deutschen Sprache ist diese Zeit nicht zu kurz bemessen und dadurch tritt eine unangenehm empfundene Ueberalterung des Schülers gegenüber seiner Klasse ein Den Kursen lag der Lehrplan einer preußischen Oberrcalschule zugrunde. Jede Art, die an den Nntec- richtsbetrieb einer „Presse" erinnern konnte, wurde grundsätzlich abgelehnt. Dennoch sand man trotz der Betonung des Deutschunterrichts, der den besonderen Bedürfnissen des Ausländers gerecht wurde, noch Zeit zu kunstgeschichtlichen und philosophischen Arbeitsge meinschaften wie zur Verstärkung des biologischen Unterrichts. Die erste Reifeprüfung wurde im Mai 1928, die zweite zu Ostern 1929 abgehalten. Alle fünf Prüf linge bestanden Ostern 1928 das Examen, darunter drei mit „Gut", einer „mit Auszeichnung". Zu Ostern 1929 konnte wiederum allen sieben Schülern das Zeug nis der Reife erteilt werden, und zwar konnte viermal auf das Prädikat „Gut", einmal „mit Auszeichnung" erkannt werden. Das ist ein Erfolg, der erfreulich ist, wenn man an die besonderen Schwierigkeiten denkt, unter denen diese jungen Ausländer das Reifezeugnis erwerben konnten. Schlechte Laune — schlechter Magen. Die uralte Beobachtung, daß das körperliche Wohl befinden in hohem Grade von der Gemütsstimmunc abhängt, ist vielfach von der Wissenschaft als eun Tatsache bestätigt und begründet worden. Ganz be sonders der Nervenapparat des Magens steht unter dem Einfluß der Gemütsstimmung. Jede Erregmic wirkt in der einen oder anderen Richtung auf die Arbeit des Magens. Jeder Mensch hat wohl schon die Erfahrung ge macht, daß der Appetit in engem Zusammenhang mit seinem Gemütszustand steht. Es gibt Menschen, di« sich mit gesunder Eßlust zu Tisch setzen, diese aber sofort verlieren, wenn etwas eintritt, was ihnen di« Laune verdirbt. Aus Aerger können sie dann „kei nen Bissen herunterdeto! >üc ," wie es heißt: und essen sie dennoch, so haben sie zum mindestens kein Ver gnügen davon, es schmeckt ihren nicht. Viele Men schen 'bekommen einen richtigen Magenkatarrh, wenn sie sich bei Tisch ärgern. Eine seltene Erscheinung ist es, daß Aerger Heißhunger hervorruft. Aber auct eine intensive Freude hat zuweilen die gleiche Wirs kung, wie eine entgegengesetzte Erregung. Der Einfluß der Gemütsstimmung auf den Ma gen wurde durch Experimente bei Tieren genauer fest gestellt. So versetzte man einen angebundenen Hund in Wut, indem man eine Katze in seine Nähe brachte. Als man ihm unmittelbar darauf zu fressen gab, erwies es sich, daß infolge zu geringer Magensaft absonderung seine Verdauung sehr unvollkommen war. Seine schlechte Laune setzte also seine Magentätig keit außerordentlich herab. Die Stimmung wirkt auch noch nach oder vor der Mahlzeit auf die Verdauung ein. Es ist dennoch von großer Bedeutung, bei guter Laune zu sein, wenn man bei Tisch sitzt. In alten Zeiten haben Fürsten und hohe Herren ihre Mahlzeiten durch Hofnarren und Possenreiter beleben lassen, und hierin lag ein tiefer Sinn, wenn es gleich mehr aus Instinkt als auf Grund wissenschaftlicher Erfahrung geschah. Man sollte in jedem Hause vom Tisch alles verbannen, was ungünstig auf die Stimmung wirken könnte, nicht nur Zank, sondern auch jeden ernsten Streit; die Unterhal tung soll gute Laune machen. — de. — Eine Napoleon-Reliquie. Der Brief im Stiefelabsatz. Im Pariser Museum befindet sich eine überaus interessante Napoleon-.,Reliquie". ES ist ein vergilb ter Vapierfetzen, auf den der Kaiser auf St. Helena flüchtig einige Worte gekritzelt hat. Oberst Payard, der in Frankreich als bester Kenner der napoleonischen Zeit gilt, hat die Geschichte diese« wertvollen Doku ments klargestellt. Unter den Anhängern des gefangenen Kaiser«, die keine Verbannung teilten, befand sich au» der irische Arzt O'Meara, ein aufrechter, grundehrlicher Mann, der für den Kaiser die größte Hochachtung hegte und sich deshalb geweigert hatte, Hudson Lowe; dem Gouverneur der Insel, Spitzeldienste -u leisten. Die ses Verhalten trug ihm die Verbannung von der Insel ein. Jin Augenblick der Abreise de« irischen Arztes schrieb der Kaiser ein paar Zeilen auf ein sieben Zentimeter großes Papierblatt, das sich heute in der Ausstellung befindet. Der Arzt versteckte das Brief chen in dem ausgehöhlten Absatz eines Stiefels, eine Vorsichtsmaßregel, die angesichts der strengen Über wachung der Vertrauten des Kaisers durchaus am Platze war. Wie mißtrauisch der Gouverneur Hudson Lowe war, geht daraus zur Genüge hervor, daß auf seinen Be fehl selbst die Küchenabfälle einer peinlichen Durch suchung unterzogen wurden; er wollte sich aus diese Weise vergewlssern, daß keine verdächtige Nachricht auf diesem Wege durchgeschmuggelt wurde. Im Stiefel absatz O'Mearas wurde das Briefchen Napoleons glück lich von St. Helena weggebracht. Nach dem Tode O'Mearas wurde das kostbare Dokument in London verkauft. Der Brief ist unter dem 5. Januar 1818 datiert und enthält auf der einen Seite folgende Worte: „Ich wünsche, daß Las Cases das möglichste tue, uw die amerikanische Schuld zu tilgen." Die Worte selbst sind von der Hand des Generals Bertrand, des treuesten Freundes des Kaisers, geschrieben, und nur die Unterschrift ist von Napoleon gegeben. Auf der Rückseite des Dokuments liest man die Worte: „Wenn Sie meine gute Luise sehen, so übermitteln Sie ihr meine Bitte, Ihnen zn gestatten, ihr die Hand zu küssen. Napoleon, 25. Juli 1818." Die Ver'on, die im Jahre 1827 den Zettel dem Museum der I'validen z un Geschenk gemacht hat, ein gewisser Dr. Fritz, fügte gleichzeitig ein unter dem 12. Januar 1841 datiertes Zeugnis des Generals Bertrand bei, in dem dieser ausdrücklich daraus hin weist, daß es sich hier nicht etwa um eine amerika nische Staatsschuld handelt, sondern um die Bezah lung eines Wechsels, den Napoleon in St. Helena aus gestellt hatte. General Bertrand bezeugt außerdem, daß die für die Kaiserin Maria Luise bestimmten Worte von der Hand Napoleons selbst geschrieben sind. Der reingefallene Rothschild. Künstler lassen nicht mit sich spaßen. Der im Jahre 1868 verstorbene Baron Jamel von Rothschild, der Gründer und Chef des Pariser Hauses, war ein überzeugter Anhänger des Wortes, nach dem in Geldsachen die Gemütlichkeit aufhört. Aw allerwenigsten konnte er sich dazu entschließen, füi Dinge der Kunst, die er als übertriebenen Luxus be trachtete, Geld auszugeben. Mit seiner Knickrigken kam er jedoch eines Tages bei dem berühmten fran- zösischen Schlachtenmaler Horace Vernet recht übel an Rothschild hegte den Wunsch, seine Züge vor dem großen Künstler verewigt zu sehen. Vernet for derte für das Porträt 150 Louisdor, was dem Fi- nanzmann übertrieben hoch erschien. Er verlegte sick daher aufs Feilschen. Der vielumworbene Maler, den es an Aufträgen nicht fehlte, geriet darüber in ein« gelinde Wut und erhöhte seine Forderung aus 2!)H dann auf 300 Louisdor. Schließlich sagte er: „Aha Sie wollen feilschen! Jetzt kostet das Bild 500 Louis dor und keinen Centime weniger!" Der Baron stieß einen Rus des Entsetzens ans 500 Louisdor für ein paar Pinselstriche! Er be eilte sich, aus dem Atelier zu kommen. Aber noch eh« er die Treppe erreicht hatte, rief ihm Vernet nach- „Fünfhundert Louisdor — oder gratis!" —'„Dann malen Sie mich gratis," erwiderte der Bankier uni eilte von dannen. Wer aber beschreibt sein Erstaune» und seinen Verdruß, als er rm nächsten Parise» Salon das berühmte Bild von Bernet „Die Ueber- rumpelung der Smala Abd el Kaders durch den Her zog von Aumale" erblickt und sein Wohlgetroffenei Konterfei in dem hastig fliehenden Juden im Vorder grund des Gemäldes entdeckte, der, ohne sich um dal Gemetzel ringsum zu kümmern, nur sein Kästchen mi: Edelsteinen zu retten sucht? * Was sagt der Arzt? Mastkuren. Der Selbsterhaltungstrieb des Menschen wird er weckt, wenn seinem Leben Gefahr droht. In unserem heutigen Zeitalter der Technik, der Großstädte, der Fabriken, der Arbeit ohne Sonne — nach der mangel haften Ernährung im Kriege und in der Inflation — verlangt der Körper besonders in und nach den obst losen Wintermonaten eine entsprechende Ernährung. Jeder Körper sehnt sich nach Stofserhaltung, die er aber nur bekommt oder erhalten kann, wenn er sich von Zeit zu Zeit eine Erholung gönnt, d. h. ausspannt — ein Ausruhen von der täglichen Arbeit in an derer Umgebung erhält — mehr noch, wenn er mit seinem Ausspannen die gleichzeitige Anwendung einer Brunnenkur verbindet. Das ist aber unter den heu tigen Verhältnissen weiten Kreisen unmöglich. ANeS aber, wa« dem Körper solche Erholungs kuren in anderen Gegenden, in Badeorten die Quel len, in Heimen die Kost, der Genuß von frischen un verarbeiteten Früchten je bieten kann, alles das kann man sich durch die Anwendung eines sehr billigen Mittels im Haushalt selbst schaffen: Durch den täg lichen Genuß von Verbanntem Fruchtsaft, der durch Trocken-Wetnhese in Gärung gebracht wurde. Der Most wird seit langen Jahren als ein Mittel ge rühmt, um den trägen Körpersäften wieder neue Be lebung zu verschaffen, nicht nur durch seine gelinde abführende und blutteinigende Wirkung, sondern auch durch die in ihm vorhandenen wertvollen GärungS« erreger, welche den Magen- und Darminhalt einer weitgehenden Durcharbeitung unterziehen. Magen- und Darmkrankhetten, sowie andere mit diesen in Zu sammenhang stehende Krankheitserscheinungen werden durch eine Mostkur ost in überraschender Weise be hoben. Solche gärenden Wetnhefemoste enthalten nicht nur wirksame Bestandteile vieler Heilquellen,