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Das elektrische Auge. Zn New Aorc' bat John V. Breisky einen von ihm konstruierter. Apparat vorgesührt, der den Namen das „elektrische Auge" erhielt. Dieser Apparat ver mag nicht nur Gegenstände zu zählen, Materialien nach Farben zu ordnen, sondern auch selbständig Feuer zu löschen, was eine Umwälzung des Feuerlöschwesens bedeutet. Sobald das „elektrische Auge" nur Rauch auf steigen sieht, öffnet sich automatisch ein Kohlendioxhd- behälter, um das feuerbekämpfendc Gas ausströmen zu lassen. Handelsteil. — Berlin, den 18. April 1929. Am Devisenmarkt waren die Notierungen kaum verändert. Am Effektenmarkt setzte die Börse fest «in. Einige Spezialwerte waren gefragt. Später trat eine Ab schwächung ein, die jedoch gegen Schluß wieder aufgeholt werden konnte. Der Rentenmarkt lag wieder sehr ruhig. Der Geldmarkt brachte größeres Angebot in Tagesgeld bei nachgebenden Zinssätzen. Di« Sätze für Privatviskont waren wieder 6^ Prozent, Reichsbankdiskont KV» Prozent. Am Produktenmarkt war eine weitere Zurück haltung der Erzeuger von Brotgetreide zu beobachten, die eine leichte Preiserhöhung auslüste. Für Futterweizen be stand rege Nachfrage. Mehl lag wiederum sehr ruhig; Gerste und Mars still. Hafer hatte nur geringes Angebot bei er höhten Forderungen. Devisenmarkt. Dollar: 4,213 (Geld), 4,221 (Brief), engl. Pfund: 20,452 20,492, holl. Gulden: 169,25 169,59, itaL Lira: 22,065 22,105, franz. Franken: 16,455 16,495, Belgien (Belga): 58,485 58,605, schweiz. Franken: 81,11 81,27, dän. Krone: 112,30 112,52, schweb. Krone: 112,54 112,76, norw. Krone: 112,34 112,56, tschech. Krone: 12,471 12,491, österr. Schilling: 59,145 59,265, span. Peseta: 62,24 62,36. Warenmarkt Mittagsbörse. (Amtlich.) Getreide und Oelfaaten per lOuu Kilo, wnst per 100 Kilo tn Reichsmark a» sranon: Weizen Märk. 225-227 (am 17. 4.: 224-226). Roggen Märk. 208-210 (207-209). Braugerste 218-230 (218 bis 230). Futter- und Jndustriegerste 192—202 (102—202). Hafer Märk. 202-208 <202—208). Mai» loko Berlin 21« bis 218 (210-218). Weizenmehl 25,25-29,75 (25,25 bis 29,75). Roggenmehl 37-29 (27-29). Weizenkei« 15,1« bis 15,40 (15,10-15,40). Roggenkleie 14,60-14,85 (14,60 bis 14,85). WetzenNetemelaA 1k (15). «Li» —(-,-). Leinsaat —,— (—,—). Mnoriaerbsen 43—49 (48—49). Kleine Speiseerbsen 28—34 (28—34). Suttererbsen 21—2« (21-23). Peluschken 25,50-26,75 (25,50-26,75). Acker bohnen 22—24 (22—24). Wicken 28—30 (28—30). Lupinen blaue 16,50-17,50 (16,50-17,50), gelb« 22-24,50 ( 22 bis 24,50). Serradella neue 54—60 (52—58). Rapskuchen 20 bis 20,20 (20,20—20,40). Leinkuchen 23,50—28,80 (23,70 bis 24). Trockenschnitzel 13,60-13,90 (14—14,20). Soja schrot 20,50-21 (20,50—21). Kartoffelstöcken'19-20(19,50 bis 20,50). Kartoffelpreise. Amtliche Kartoffvlerzeugerpreise j« Zentner Waggon, frei ab märkischen Stationen (amtlich ermittelt durch di« Landwirtschaftskammer für die Provinz Brandenburg und Berlin): Weiße 2,50-2,60, Rote 2,70—3,00, Gelbfleischig« 3,10—3,30 Mark. Fabrikkartoffeln 10—11 Pfennig pro Stärkeprozent. MUchpreise. Die Berliner Milchnotierungskommission hat den Er zeugermilchpreis für die Zeit vom 19. bis 25. April auf 16Vs Pfennig je Liter frei Berlin festgesetzt. Der letzte Preis betrug auch 16'/, Pfennig. vntterpreise. Amtlich« Berliner Notierungen für Butter im Verkehr zwischen Erzeuger und Großhandel. Fracht und Gebinde zu Lasten des Käufers: 1. Qualität 155, 2. Qualität 146, ab fallende Ware 130 Mark je Zentner. — Tendenz: Ruhig. Eierpreise. Bericht der Berliner amtlichen Notierungskommission deutsche Eier: Trinkeier: Sonderklasse über 65 Gramm 12, 60 Gramm 11, 53 Gramm 10, 48 Gramm 9; krisch« Eier: 60 Gramm 10'/«, 53 Gramm 9, 48 Gramm 8,5 Pf. je Stück: — Auslandseier: Dänen: 18er 12,5, 17er 11,5, 151/2—16er 10,5: Holländer: 68 Gramm 12,5, 60 bis 62 Gramm 11—11,5; Bulgaren: 9,5—9»/«; Ungarn: 9—9V«; Russen: normal« 8,5; Polen: normale 8'/«—8,5; kleine und Schmutzeier: 7»/«—8V« Pf- je Stück. — Tendenz: Ruhig. Magerviehhof Berlin-Friedrichsfelde. (Amtlicher Bericht vom 18. April.) Auftrieb: 758 Rinder (darunter 719 Milchkühe, 7 Au^ochsen^l Bulle, 31 Stück Jungvieh), 170 Kälber und , Es wurden je nach Qualität gezahlt für das Stück: ' Milchkühe und hochtragende Um he: 280—570 Mark. Tragende Färsen: 250-470 Mark. ! Jungvieh zur Mast: Bullen, Stiere und Färsen 36 bis 43 Mark für einen Zentner Lebendgewicht. Marktverlauf: Anfangs lebhaftes, später gedrück- : tes Geschäft. , Pferdemarkt: Lebhaftes Geschäft. Preise je nach Quali tät 200—1200 Mark. Schlachtpferdc 60-200 Mark. Schweinemarkt: : Auftrieb: 274 Schweine und 494 Ferkel. ES wurden 5—6 Monat« gezahlt «n SngroSHanbei für da» Stück Läuferschmeine: 6-8 Monat« alt alt 80-100 Mark. PStke: 3-4 Monate alt 75—80 Mark. Ferkel: 9-13 Wochen alt 40-55, 6-8 Wochen all 35-40 Mark. Marktverlauf: Langsam bet Zurückhaltung der Käufer. Preis« wenig verändert. Echlachtviehmärkte. Frankfurt a. M Lebendgewicht in Pfei bi» 78, 3. 68-7L 18. April. Preise für 1 Pfund «m: Kälber (1054) 1. 2. 7k «0-67, Schafe (108) 1. 60—6H 28) 1. -, 2? 72-75, 3. 73-7« 4. 0. /L—74, 6. —, 7. —. Marktverlauf: Kälbe» rubta. Schafe lebhaft, Schweine schleppend. Leipzig, 18. April. Preise für 50 Kilo Lebend gewicht in Reichsmark: Bullen (102) 46—52, Kühe (ÄSs 23—50, Kälber (792) 60-78, Schafe (887) 81—71, Schweine (1384) 68—79. — Marktverlauf: Rindes schlecht, sonst langsam. Beste Kälber über Notiz. Dresbe«, 18. April. Preise für 50 Kilo Lebend gewicht in Reichsmark: Kalber (764) 40—78, Schwein« (407) 75—80. — Marktverkauf: Kälber und Schweins langsam. Gedenktafel für »e« 20 April. 1499 Sieg der Eidgenossen im Schwabenkrieg über die Kaiserlichen bet Feldkirch (Vorarlberg) — 1808 * Napo» leon Hl. in Paris (f 1873) — 1809 Sieg Napoleons L über die Oesterreicher bei Abensberg — 1832 * Der M«dS ziner Ernst v. Lehden in Danzig (* 1910) — 1889 * K<ä rol I., König von Rumänien, in Sigmaringen (f 1914) — 1869 f Der Komponist Karl Löwe in Kiel (* 17961 Sonne: Aufgang 4,55, Untergang 19,8. Mond: Aufgang 15,1, Untergang 4,1? - Gedenktafel für de« 21. April. 1488 * Ulrich v. Hutten auf Burg Steckelberg bet Fulda (f 1523) — 1736 f Prinz Eugen von Savoven itt Wien (* 1663) - 1782 * Der Pädagoge Friedrich Fröbel zu Oberweißbach in Thüringen (f 1852) — 1918 Dee deutsche Flieger Manfred v. Richthofen fällt bei Sattly-Ä- Sec 1892). Sonne: Aufgang 4,53, Untergang 19,5 N 0 nd: Aufgang 16,17, Untergang 4,26. * Mitteldeutscher Rundfunk. Sonnabend, 20. April. 12.00: Schallplattenmustk. 4- 15.00—15.45: Bastelstunde für oie Jugend. 4- 16.00: Funkschach. Schachmeister R M. Blümich, Leipzig. 4- 16.30: Konzert. Das Leipziger Funtorchester. 4- 18.00: Funkbastelstunde. 4- 18.30: Spanisch für Anfänger. 4c 1S.V0: Pros. Sänrrmann, Altena: Das JugendherbergsweL 4- 19.30: Oberschwester Erna Scholze, Leipzig: Wie werde ich Fürsorgerin in einem Betrieb? 4- 20.00: Übertragung auK Chemnitz: Eduard-Mörike-Gedächtniskonzert. Dirigent: Ge neralmusikdirektor Fritz Busch. Orchester: Die Dresdner Philharmonie. Veranstaltet von der Chemnitzer Volksbühne, e. V. 4° 22.00: Bekanntgabe des Sonnlagsprogramms. — An schließend bis 0,30: Tanzmusik. WWWMSVÜ7H. ' -» ' —— unuevck-necmÄcnuir vv«cn vLirc^a 05x^1 ELiL« « iO. Fortsetzung. Ais sie einander gegenüber saßen, begann Pfarrer Karsten zu reden, angespornt von einem Blick des Doktors. „Sehr verehrter Herr Hartmann ... es ist mir außerordentlich un angenehm, daß ich gleich heute in den Willkommensbecher ein Tröpfchen Bitternis träufeln muß." Hartmann lächelte „Herr Pfarrer, ich liebe Offenheit und schätze die gerade Rode. Sprechen Sie sich aus. Ich will Ihnen gern Red« und Antwort stehen " Der Pfarrer biß sich auf die Lippen. „Herr Hartmann, ich . . ich bedauere sehr, daß Sie durch Ihre unbefugte Einmischung Erbitterung und Zorn in Haß- litz hervorgerufen haben." „Das habe ich?" fragte Hartmann verwundert. „Wirklich, s Herr Pfarrer? Ich bin mir nicht bewußt, daß ich etwas anderes getan habe, als einen Menschen, der es wert ist, vor ! einem traurigen Los zu bewahren " j „Aber ich .. . bitte!" brauste der Doktor au, Hartmann sah ihm offen ins Gesicht und erwiderte ernst. „Ja, Herr Doktor ... vor einem traurigen Geschick. Ich kenne Ihren Herrn Sohn nicht und habe darum weder Haß noch Liebe für ihn, aber ich weiß, daß Marthe Holgers ohne Liebe, gezwungen durch ihren Pflegevater, in die Ehe getreten wäre. Das macht es aus. Die Person Ihres Sohnes schaltet vollständig aus. Tatsache ist: Marthe Holgers ist gezwungen worden und wehrt sich dagegen, sich in eine Ehe, die sie nicht eingehen kann» weil sie nicht liebt, zwingen zu lassen." „Marthe Holgers hat Herrn Georg Corts ohne Zwang da- Jawort gegeben, das weiß ich gewiß!" ! „Sprechen Sie weiter, Herr Pfarrer," sagte Jost ruhig ! „Wenn sie nun gestern in einer unbegreiflichen Anwand lung die Verbindung mit dem ehrenhaften Sohne unsere- ehrenhaften Doktor Corts lösen wollte, so wäre es Ihre Pflicht gewesen, dem Mädchen, das sich an Sie wandte, den Kopf zurechtzusetzen und sie auf den Weg der Pflicht zu verweisen." I Lange betrachtete Hartmann den Pfarrer. Zorn erwacht« in seinen starken Augen. „Herr Pfarrer," begann er dann wuchtig, „ich habe in meinem Leben zuviel gesehen, um nicht das Wahre vom Falschen unterscheiden zu können, und ich habe gestern in di« Augen des Pflegevaters, des Bauern Kahnerts, geblickt, unk die Wahrheit lag klar zutage Das Mädchen, das allein dm Oand ist gezwungen und systematisch zermürbt worden bi« sie das Jawort gab. Nicht in einer unbegreiflichen Laune, sondern in der Not ihres Herzens kam das Mädchen zu mir, dieser trotzige, herbe Charakter und wagte, mich, den Frem den, um Hilfe zu bitten. Da sollte ich wohl feig die Achseln zucken und sagen: Es tut mir leid, ich kann mich in ihre Familienverhältnisse nicht einmischen Sollte ich das, Herr Pfarrer? Hätte ich dann als Christ gehandelt?" Der Pfarrer wurde verlegen und suchte nach einer Antwort. „Herr Hartmann," sagte er schließlich, „ich will die guten Motive, die Sie geleitet haben, durchaus nicht verkennen, das liegt mir fern. Aber sagen Sie selber, muß es denn immer eine schlechte Ehe sein, wenn im Anfana nicht gleich die >. -i- himmelstürmende Liebe da ist? Kommt nicht oft 'die Liebe erst mit den Jahren?" „Nicht die Liebe, Herr Pfarrer, nur ... die Anpassung." „Und wenn es die Anpassung wäre . . . auch das ist schon viel wert. Unser Leben ist letzten Endes doch nichts denn ein Suchen nach Frieden. Wie so manche Ehe schloß ich, von der ich glaubte, daß die heilige Liebe der Grundstein sei, und nicht lange währte es, da war die Liebe aus dem Hause." „Ich zweifle nicht daran, Herr Pfarrer. Die Leute haben sich dann nicht geliebt, sondern waren nur verliebt Das ist ein riesenhafter Unterschied." „Jedenfalls ... wie dem auch sei, Herr Hartmann, Ihre Einmischung in diese Angelegenheit, die Sie nichts angeht.. „Sie geht mich als Mensch sehr viel an, Herr Pfarrer!" warf Jost scharf ein. „Es handelt sich um eine fremde Sache. Sie kennen nie manden von beiden Teilen, und es wäre richtig gewesen, wenn Sie es abgelehnt hätten, dem Mädchen den Rücken zu steifen." .er Pfarrer," sagte da Jost, in dem es kochte, „jetzt habe ich genug. Ihr Amt heißt Seelsorger sein, nicht Rechtsrat. Aber von der Seele scheinen Sie herzlich wenig Ahnung zu haben. Die Seele ist ein zartes, zerbrechliches Ding, und ist sie zerbrochen, so ist das Beste in uns hin. Und dann gestatten Sie mir die Frage: Was geht Sie denn die Sache an? Hier handelt es sich um das Mädchen Fragen Sie das Mädchen, sobald es mündig ist, Herr Pfarrer. Ich gebe Ihnen mein Wort, daß Marthe Holgers abermals nein sagen wird, ohne vaß ich ein Wort für und wider spreche. Das Mädchen hat den Zwang abgestreift, will ein eigener Mensch sein, und das ist das Recht Martha Holgers. So, Herr Pfarrer, und nun bitte ich, das unerquickliche Thema abzubrechen. Oder haben Sie noch Wünsche?" „Ja!" sagte der Pfarrer erbittert. „Ich wünsche den Auf enthaltsort des Mädchens zu wissen." „Ich bedaure, den erfahren Sie nicht. In zwei Wochen wird Marthe Holgers wieder in Haßlitz sein, wenigstens vor übergehend." Die beiden Herren erhoben sich. Doktor Corts zischte wütend: „Herr Kahnert wird dann gezwungen sein, das Gericht anzurufen." „Das steht ihm frei," entgegnete Jost kalt und verbeugte sich. Die beiden Männer zogen sich zuruck. Der Holzfuhrmann Karl Hagemann war eine Seele von einem Menschen. Mittelgroß von Gestalt, verfügte er über ungeheure Kräfte, und er wußte mit den schweren Holz- stöcken und Stämmen umzugehen. Er verfügte über eino > stattliche Glatze, die wie eine polierte Billardkugel wirkte. In , dem runden Gesicht saßen ein paar freundlich verschmitzte Augen. Er war ein unverdrossener Arbeiter, sehr ruhig und ! verträglich. ' Dieser Karl Hagemann halte auch von der Geschichte mit ! Marthe Holgers und Jost Hartmann gehört > Er staunte gewaltig und kratzte sich hinter dem Ohr. Das tat er immer, wenn ihm etwas besonders imponierte ! Und Dunnerlüttchen . dieser Hartmann, der impo- ! merte ihm gewaltig. Den Kahnert, diesen Riesen, hatte er i gegen die Tische geschleudert! Das mußte ichon ein ganz ! besonderes Individuum sein, das das vollbrachte. ; Als die Holzsuhrleute gegen die Mittagsstunde mit einer - nächtigen Ladung Langholz an den „Drei Raben" vorbei I ?amen, sagie Kari zu ieinem Spannemann, dem Wilhelm ! Becker: „Du, Willem. . ich bin verdammt neugierig, wie dec Hartmann aussieht. Haste Lust, wollen wir 'n Helles trinken?" Willem hatte Lust. Sie betraten die Gaststube und hatten Glück. Hartmann aß an einem Tilch und schrieb einen Brief Sie grüßten und schmunzelten. Sehr herzlich dankte Hart mann für ihren Gruß. Der Wirt brachte ihnen Bier, sie tranken und warfen dabei verstohlene Blicke auf Hartmann und stellten fest, daß er wirklich ein Kerl von besonderer Art war. „Du, Willem," sagte Karl leise zu seinem Spannemann, „Dunnerlüttchen, der sicht aus wie einer, der was zu sagen hat. Ich kann mir denken, daß er dem Kahnert Bescheid getan hat" Jost, der die Blicke der Holzfahrer wohl bemerkt hatte, war mit dem Brief zu Ende. Er sah auf und blickte die beiden lächelnd an. „Heißer Tag heute, meine Herren. Da schmeckt ein Gläs chen Bier." „Heiß, sehr heiß!" bestätigte Karl und strich sich über di« Glatze. „Hüben tüchtig geladen. Müssen doch fünf Meter sein, die Sie drauf haben?" „Fünf Meter knapp," bestätigte Karl eifrig. „Aber die beiden Schwarzen, die Ludersch, ziehen wie die Teufel." Jost nickte. „Glaube ich wohl Die Pferde sind gut gehal ten, aber den Holzfuhrmann möchte ich kennen, der feine Pferde nicht mehr ziehen läßt, als gut ist. Wenn's zu spät ist. dann kratzt man sich Hinterm Ohr." Karl empfand diese Worte wie einen leichten Vorwurf. „Bissel viel is ja. .. fünf Meter. Aber, na morgen nehmen wir nicht so viel." „Ich will Ihnen keine Vorschriften machen, meine Herren," lachte Hartmann. „Aber wir könnten ein Geschäft zusammen machen. Fahren Sie auch Steine und Baumaterial?" „Nu, allemal," sagte Karl. „Sie wissen doch, daß ich die Hexenburg gekauft habe. Die will ich in Ordnung bringen lassen. Da gibt's eine tüchtige Anzahl Fuhren zu machen." „Wird gemacht, Herr Hartmann. Wann sollen wir sahren?" Hartmann überlegte. „Erst muß ich Maurer und Zimmer leute haben. Ich dachte, hier im Dorf welche zu finden und habe mich schon darum gekümmert, aber die beiden Maurer im Dorf lehnten ab und waren unfreundlich. Anscheinend nimmt mir das ganze Dorf übel, daß ich es um eine große Hochzeit gebracht habe." „Das is so, Herr Hartmann," bestätigte Karl. „Aber mir . .vir nich, Herr Hartmann, und wenn Sie 'n paar tüchtige Maurer brauchen, noch heut besorg ich Sie Ihnen." Hartmann sah ihn erfreut an. „Sie würden mir einen Gefallen tun." „Wieviel Leute brauchen Sie? Drei Maurer oder ..." „Drei Maurer und zwei Zimmerleute. Wie ist Ihr Name, .ieber Freund?" „Karl Hagemann, und das ist mein Spannemann, Willy Becker " „Famos! Also jetzt trinken Sie noch ein Bier, meine Herren, und heute oder morgen bringen Sie mir die Leute. Der Wirt brachte frisches Bier. Beglückt tranken die Holz- sahrer. Dann sagte Karl: „Noä Dort ist 'n Maurer mit sei sind, die Familie Schiller. Und die Zimmerleute. . . EiW- ) heute geh ich na» Willmarlchain. nen zwei söhnen, die auch Maurer Tüchtige Leute, Herr Hartmann na, die bring ich Ihnen auch "