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MuerWe u.-kartenC.Me I Letzte Nachrichten. Rücktritt der thüringischen Regierung. — Weimar, 17. April. Die thüringische Regierung ist zurückgctreien. Der Rücktritt des Kabinetts erfolgte Gefängnis und die SOjährtge Arbeiterin Döhler wegen de- gleichen Vergehens zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Die Angeklagten hatten am 18. November v. I. bet einem Stahlhelm-Umzug die Stahlhelmleute mit Steinen beworfen und mit Latten auf -le Polizei eingeschlagen. keiprig. Das Schwurgericht Leipzig hat nach 17 stündiger Verhandlung am Dienstag früh den praktischen Arzt Or. Ströfer und die Sprechstundengehilfin Marie Junke aus Leipzig von der Anklage der gewaltsamen Abtreibung und Freiheitsbe raubung freigesprochen. In der dem Urteil beigegebenen Be gründung wurde erklärt, das Gericht sei zwar von der Schuld der Angellagten überzeugt, doch hätten sich bestimmte Fest stellungen, auf denen ein Urteil aufzubauen sei, nicht treffen lassen, und aus diesem Grunde hätte der Fteispruch erfolgen müssen. Burgstädt. Der Heizer Erdmann, der dieser Tage seinen 80. Geburtstag feiem konnte und ein Teilnehmer des Krieges von 1870-71 ist, wurde aus Anlab seines Geburtstages durch ein Glückwunschschreiben des Reichspräsidenten und dessen eigen händiger Widmung erfreut. Frankenberg. Am 16. Avril feierte Erster Bürgermeister Dr. Armer sein 25 jährige S OrtSjuviläum als Bürgermeister der Stadt Frankenberg. — Der Bau- und Sparverein erwarb von der Stadt zu seinem bisher bebauten Gelände neues Land zum Baue von 52 Wohnungen, die im Herbst bezugsfähig sein sollen. — Lin auswär tiger Motorradfahrer ritz hier auf der Hainichener Strohe eine Frau um, die mit schweren Brüchen an den Schultern und Beinen ins Krankenhaus gebracht werden muhte. kartmannsclorf bei Chemnitz. Auf dem Grundstück des Fleischermeisters Winkler wurde am Sonnabend bei Aus schachtungsarbeiten ein Blechgefätz mit einer großen Anzahl alter Gold- und Silbermünzen aus dem 16. und 17. Jahr hundert gefunden. Schneeberg. Der von der Kirchgemeindevertretung mit Mehr heit beschlossene Berkaus von zwei wertvollen Bildern der hie sigen Kirche an die staatlichen Sammlungen in Dresden erregt stark die Gemüter eines «rohen Teiles der Einwohnerschaft. Die ser Tag« hielten 16 Ortsverein« ein« Versammlung ab, in der gegen die Stimmen des Bergvereins beschlossen wurde, beim Kon sistorium gegen den Verkauf vorstellig zu werden und es zu bitten, der notleidenden Kirchgemeinde auf ander« Weise finanzielle Hilfe zu leisten. Der Erlös für di« Bilder von 37 OVO RM. und der für verkaufte Schriften in Höhe von 12000 AM. sollte zur Rückzah lung von Darlehen verwendet werden. Glauchau.' An Glauchau starb der in ganz Westsochfen und Ostthüringen unter dem Ramen „Der Lett" bekannte Louis Claus. Er wurde am 21. Mai 1849 in Weißenborn geboren und zog schon von feinem 14. Lebensjahre qn auf den Leiterhandel. Seit jenen Tagen hat er tagaus, tagein die Städte und Dörfer Westsachsens und Ostthüringens ausgesucht und seine Kunden mit dem Ruf „Koof Lett" zum Kaufen ermuntert. Er erwarb sich «dadurch seinen Namen und wurde überall gern gesehen. Am festesten von allen Städten, die er berührte, war er mit Glauchau verbunden. Dort M er auch beim vorjährigen Heimatfest im Festzug mit, und diese Fahrt wurde für ihn ein ganz besonderes Ereignis, auf das er stolz war. Glaucha«. Unweit -er „Grünen Linde" in Penig itieß der Radfahrer A. Wagner aus Mylau, der auf 5er linken Sette fuhr und anscheinend angetrun ken war, mit einem ihm entgegenkommenden Auto zusammen. Er erlitt erhebliche Fleischwunden sowie :ine Gehirnerschütterung nnd schwere innere Ver letzungen. Mylau. Auf -er Staatsstraße Mylau stürzte ein detrunkenerKutscher von einem vollbeladenen Pferdegespann. Die Pferde gingen durch und schleif ten den Kutscher eine Strecke weit mit, bis es Fuß gängern gelang, das Gespann anzuhalten. Der Lutscher wurde in schwerverletztem Zustande in das Rabensteiner Krankenhaus gebracht. Wolkenbnrg. Am Sonntag konnte die hiesige Kirch gemeinde den seltenen Gedenktag der Einführung der Reformation begehen. Vor 400 Jahren hielt der erste evangelische Pfarrer unter der Mitwirkung des evangelischen Kirchenpatrous und der Zugehörig keit des Ortes zum Altenburger Lande seine Antritts predigt. Frankenberg. Auf -cm Wege zwischen Merzdorf und 'Lichtenwalde hat sich -er 23 Jahre alte Schlosser Walter Sch. in Gegenwart seiner Braut erstochen. Pegan. Im Nachbarort Stöntzsch brannte von dem Nunkelschen Gute ein großer Stall bis auf die Um- assungsmauern niedsr. Zwei im Gute bedienstete Personen wurden uvser dem Verdacht der Brand- tiftung verhaftet. Penig. In hiesigen maßgebenden Vereinen ist man übercingekommen, das Ehrenmal an der auf dem Stadtfriedhof befindlichen Stadtmauer, deren lleberreste an eine Ruine erinnern, zu errichten. All der Stadtmauer sind bereits die Namen derer an gebracht, die in den Jahren 1866 und 1870/71 fielen. Iwickau. Am Sonntag abend wurde von einem Park platz an der Reichenbacher Straße eine neue Limousine von unbekannten Personen gestohlen. Sofort angestellte Erörterungen ergaben, daß die Diebe mit hem Wagen nach Leipzig gefahren waren. Dort wurde er von Polizeibeamten herrenlos auf gefunden. Von den Dieben fehlt jede Spur. Klingenthal. Im hiesigen Bezirk ist ein bedeutsamer Zusammenschluß zu einer neuen Aktiengesellschaft in der hei mischen Harmonika-Industrie erfolgt. Er betrifft die alten und angesehenen Firmen F.A.Böhm A.-G., Untersachsenberg, die im Jahre 1850 gegründet wurde, F. A. Rauner A.-G., Klingenthal, die seit 65 Jahren besteht Und C. A. Seydel Söhne, Untersachsenberg-Georgenthal, die bereits 1927 ihr 80 jähriges Bestehen begehen konnte. Der Zusammenschluß ist erfolgt einmal deshalb, um durch ein Hand-in-Hand-ar beiten und durch Rationalisierung den schwierigen wirtschaft lichen Verhältnissen Rechnung zu tragen, dann aber auch, um durch Herstellung und Lieferung guter Qualitätsware einen Wiederaufstieg der Industrie zu ermöglichen. Sächsisches. — Auf Anfor-ern -es Ministeriums nahm sie An-ustrie- und Handelskammer M -er Denkschrift -es Lan-eSvevejns Sächsischer Hetmvtschuh über -le Erhaltung -er «Sächsischen Schweiz Stellung. Diese Denkschrift wurde veranlaßt durch die Pläne auf Errichtung von Bergbahnen und verschiedenen Auto straßen in -er Sächsischen Schweiz. An Uebereinftimmun« mit dem Standpunkte -es StadtroteS zu« Dresden und -er Amtshauptmann- schaft Pirna, dem auch -le Gewerdekommer und der Sächsische VerkehrSverband beltraten, faßte dl« Kammer ihren Standpunkt -ahln zusammen, -aß bei -er verhältnismäßig geringen Ausdeh nung der Sächsischen Schwei) günstige Zubringerwege zu den größeren und bekannten Ortschaften durchaus genügen würden und diese, soweit sie noch nicht in geeigneter Weise bestehen, ausgebaut werden sollten; im übrigen müßt« dann für gute Fußwege zu den weiteren Ausflugspunkten Sorg« getragen werden. Oelsa. Ein schöner -Frühlingstag war's am Sonntag! Kein Wunder, daß es viele ins Freie hinauslockte, um die Brust sich vollzutrinken mit frischer, reiner Luft. An die Fungmädchen- vereine im Kreisverband Dippoldiswalde war für diesen Tag Ein ladung ergangen zu einem Treffen In Oelsa. Zahlreich Kamen sie, und sehr bald war der Ktrchgemelndesaal dicht gefüllt. Nicht allein der Frühling hatte gelockt, nein, auch die Aussicht, einmal das schöne, neue Gotteshaus, ein Schmuckstück des Ortes, schauen zu dürfen. An dieser Erwartung sah sich wohl auch niemand getäuscht, als es nach gemeinsamem Koffeestllndchen Im stattlichem Zuge zum Kirchlein ging. Eine Stunde der Andacht war's, die man da verlebte. Das Lob des Höchsten erklang, und Ins Herz hinein ward vom Ortspforrer Schwinger das Fesuswort gesprochen: „Schauet die Lilien auf dem Felde an!". Schon seit Zähren er freuen sich dl« Kreisversammlungen unter der trefflichen Leitung von Frl. Marg. Kox-Echellerhau großer Beliebtheit. Wieviel wertvolle Anregungen wurden den Teilnehmern auch diesmal ge geben. Der Zahresoerlcht einmal der Vorsitzenden über dle Krets- verelnsarbelk und dann zweier Mädchen über dle Tätigkeit in den Vereinen Dippoldiswalde und Schellerhau legten Zeugnis ab von dem Fleiß und der Treue, mit denen an der weiblichen Fugend im Bezirk gearbeitet wird. Gemeinsames Streben eint und ver bindet die Mitglieder. Worin dieses Streben besteht, das legte Frau Pfarrer Fröhlich—Dresden an Hand des Katechismus — wlr stehen ja im KatechismusjahrI — überaus lebensvoll in ihrem Vortrage dar. Es war tiefste Herzenserquickung, ihren Worten lauschen zu können, und neu legt« sich dle Erkenntnis auf dle Seele: „Welch ein Lebensbuch ist doch der Katechismus unseres vr. Luther. Das ist unser Streben, muß es sein, daß der Wille Gottes, der seit frühster Jugend sich auf uns gelegt, nicht unser eigner Wille unser Leben regiere. An einem reinen Leben sollen wir nach dem Willen Gottes wandeln. Der Herr selbst will uns dazu helfen; denn allein aus eigner Kraft können wir's nicht! Dazu stellt er unS in die Gemeinschaft Gleichgesinnter hinein; dazu gibt er uns in und mit der Heiligen Schrift sein Wort In die Hand und das Recht, im Gebet mit ihm sprechen zu können. Das Ringen um ein reines gottgemäßes Leben geht aber nicht nur durch die christliche Fugend Deutschlands, nein, der ganzen Welt hindurch. Wie das stärkt!" lleberaus spannend wußte die Vortragende davon aus eigner Erfahrung zu berichten. Tief empfunden war der Dank, den OKR. Michael am Schluß der Tagung allen aussprach, dle um das Gelingen derselben sich ge müht; dieser Dank galt vor ollem Frau Pfarrer Fröhlich, die der Fugend soviel Wertvolles gegeben. Möge es nachklingen und nachwirken In den jungen Seelen! Gemeinsame Lieder belebten die frohen Stunden, auf dem Harmonium trefflich begleitet in dankenswerter Weise von Kantor Richter, der auch im Gotteshaus die neue Orgel meisterlich spielte. Mit einem Lied: „Ziehet in Frieden eure Pfade!" trennte man sich. Mit Donk im Herzen, vor allem auch gegen das gastliche Pfarrhaus, strebte man heim wärts, als die Abenddämmerung sich auf die Fluren hernieder senkte. Dres-e«. Die 34jährige Lehrerin Gertru- Gründel in Dresden-Planen erlitt durch Explosion einer Benzinflasche im Gesicht, an Brust un- Händen zum Teil größere Verbrennungen. Es machte sich deren sofortiger Transport nach dem Carola- Krankenhaus erforderlich. Dresden. Ministerpräsident Heldt hat dem Kunst maler Professor Wilhelm Claudius zu seinem 75. Geburtstage die Glückwünsche -er Stckkts- regierung ausgesprochen. Dresden. Der bisherige deutschnationale Landtagsabgeord nete Obermeister Kuntzsch hat, wie der Dresdner Anzeiger erfährt, wegen zu starker Belastung mit Geschäften seine Kandidatur zum Landtag niedergelegt. — Der bisherige Führer des Hausbesitzes innerhalb der Wirtschaftspakt« Abgeordneter Baumeister Großmann ist seitens der Wirtschaftspakt« von der Kandidatur-Liste gestrichen worden. Der Grund zu dieser Maßnahme ist, wie Großmann in einem längeren Schreiben ausführt, in einem Zwiste zwischen den Gewerbetreibenden und den Hausbesitzern, die in der Wirtschaftspariei zusammen geschlossen sind, zu suchen. Grohmann schreibt weiter, er sei aus der Partei herausgetreten, nicht wegen der ihm zugefügten persönlichen Kränkung, sondern um der Sache des Hausbesitzes willen. Es habe sich eben gezeigt, daß Versprechungen sehr leicht zu machen, aber nicht leicht zu halten sind. Endlich teilt Großmann mit, daß die Person des Doktor Wilhelm als Führer des Hausbesitzes nicht anerkannt werde. Das Bau gewerbe und der Hausbesitz würden sich deshalb in Ostsachsen ihre Vertretung im Landtag, da für sie die Wirtschaftspartei nicht mehr in Frage komme, bei den Übrigen politischen Parteien suchen. Bautzen. Der Bezirksausschuß beschäftigte sich In feiner letz ten Sitzung mit iber Verteilung -er Wohnungsbaumittel für 1920/30. Danach stehen zur Förderung -«s Wohnungsbaues im Bezirke -er Amtshauptmannschaft Bautzen folgende Beträge zur Verfügung: 354000 M. aus -em staatlichen Wohnungsbaustock, 100000 M. auS Mielzinssteu«rmitt«ln und 35000 M. Anteilrest aus -em Vorfahre, insgesamt 598000 M. Davon sollen 558 000 Mark als WohnungSbawdarlehen verwendet werden und 40 000 Mark zu Anstan-sehungen. Am verflossenen Aahre standen zu sammen 427 000 M. zur Verfügung. Großenhain. In Flur Ockrilla stieß der mit zwei »n-eren Großenhainer Motorradfahrern auf der Fahrt nach Meißen befindliche Papierarbeiter Max Schubert mit seiner Maschine gegen einen §2beKbaum. Schubert und sein Mitfahrer, der Arbeiter Willi Hoffmann, wurden erheblich verletzt. Beide mußten in das Großenhainer Stadtkrankenbaus übergeführt werden, Leipzig. Das Gemeinsame Schöffengericht hat die Arbeiter Gläser und Lorenz wegen schweren Landfriedensbruches zu je drei Monaten weil die S»alitio«sparteie» über die ve-ed««g del Fehlbetrags i» «tat z« keiner Einig»»- kawwe, konsten, vielmehr »e»e «tatsabstriche forderte«. Di« Wirtschaftspartei, die bei der Zurückweisung bei SteuererhShuugen die treibende Kraft war, wurde von Laudtagspräsidente« aufgesvrdert, sofort eine« Unter. Händlers» stellen, der die Neubildung der Regierung versuche« und damit die Auslösung des «aubtags ver. hiuderu soll. Flottenfahrt nach Spanien. . ^.Wilhelmshaven, 17. April. Die deutschen Li- nienschtfie „SchleSw g-Holstetn", „Schlesien", „Ek- saß und „Hessen sind mit der zweiten Torpedo- bootsflottille und der ersten Torpedobootshaibflot, tille zu der Spanienfahrt ausgelaufen Der Haushalt für BersorgungS- und Ruhegehälter genehmigt. — Berlin, 17. April. Der Haushaltsausschutz des Reichstags genehmigte den Haushalt für Versovi gungs- und Ruhegehälter mit den vorgeschlagenetz Streichungen. Angenommen wurde ferner eine Ent schließung, in der die baldige Einbringung des Pen« sionsgesetzes für politische Beamte gefordert wird. Major a. D. v. Sodensteru freigefprochen. — Berlin, 17. April. Major a. D. von Sodens stern wurde von der Anklage der Beleidigung dä,y Republik durch einen Artikel in der von ihm geleiteten! Zeitschrift freigesprochen, weil es sich um einen wärt* lich wieoergegebenen Vortrag handele, der unter de» Rubrik „Verbandsnachrichten" hatte erscheinen sollen, für die v. Sodenstern nicht verantwortlich sei. Prozeß um Liebknechts Ermordung. — Berlin, 17. April. Die Ermordung Liebknechts steht im Mittelpunkt eines großen politischen Belei digungs-Prozesses, der heute unter Vorsitz des Land- gerichtsdirektors Marcard beginnt. Kläger ist Reichs anwalt Jorns, der in dem Verfahren wegen der Ermor dung Liebknechts die Voruntersuchung geführt hat; an geklagt ist der Redakteur der Zeitschrift „Das Tage buch". Deutsche Klugstrecke BaH»ad—Teheran. - Berlin, 17. April. Die Deutsch-Persische Luft- fahrgesellschast, die bisher mit Junkers-Maschinen dest Flugdienst in Persien durchgeführt Hut, erhielt end lich die Konzession für eine direkte Luftpostverbindurm von Teheran nach dem Irak. Dieser Postdienst wird Anschluß an die London—Karachi-Üuftpostlinie haben. Deutschlands ältester Anwalt gestorben. — Berlin, 17. April. Der älteste amtierende deutsche Rechtsanwalt und Notar, Geheimrat Diet richs-Hattingen, der vor kurzem seinen 96. Geburts tag feierte, ist jetzt nach kurzer Krankheit gestorben. Verheerender Brand im Kreise Tchlochau. - Schneidemühl, 17. April. In Wehners dors, Kreis Schlochau, hat, begünstigt durch den gro ßen Sturm, ein verheerender Brand gewütet. Wäh rend die Dorfbewohner am Brandherd weilten und Löschversuche vornahmen, trug der Sturm das Flua< feuer an das andere Ende des Ortes, wodurch auch hier Gehöfte in Brand gerieten. Insgesamt wurden drei Wohnhäuser und vier Scheunen mit Ställen ein Raub der Flammen. Sieben Jahre Zuchthaus und zehn Peitschenhiebe. — Johannesburg, 17. April. Farmer Pack Raste, der einen Neger, der eine weiße Frau bedroht hatte, zu Tode geprügelt hat, ist vom Gericht vor einigen Wochen zu sieben Jahren Zuchthaus und zu zehn Peitschenhieben verurteilt worden. Die Weißen pro testierten gegen die Vollstreckung der Peitschenhiebe, doch hat jetzt der Justtzminister entschieden, daß dke gesamte Strafe vollstreckt werden muß. Panzerkreuzer A als Weltmodell. — London, 17. April. Nach einer Meldung des „Exchange Telegraph" aus Washington hat die Kon- .struktionsabteilung des Marinedepartements in einem Kommunique erklärt, der neue deutsche Kreuzer fsl dem 10 000-Tonnen-Kreuzer der anderen Länder der art überlegen, daß möglicherweise eine Revision der Schlffsbaubestimmungen des Washingtoner Vertrages erforderlich sein würde. Der neue Kreuzer „Königsberg". Wilhelmshaven, 17. April. Am 17. April Hal -ie Marine wieder ein neues Schiff in ihre Flotte einreihen können, den 2. Kreuzerneubau „Königsberg", der von der Besatzung des allen Kreuzers „Nymphe" aus Kiel in Dienst gestellt wurde und Flag genschiff des Befehlshabers der Ostsee st reit Kräfte wird. Zu den Enthüllungen der „Giornale d' Atalla". Berlin, 17. April. Nach einer Meldung Berliner Blätter aus Belgrad hat der italienische Gesandte Galli am Dienstag vor mittag den stellvertretenden Minister deS Aeußeren, Dr. Ku- manudi, ausgesucht, bei dem er über eine halbe Stunde verblieb. Der Besuch des italienischen Gesandten sklnd, wie verlautet, im Zusammenhang mit den Meldungen deS Giornale -' Atalia" über Kriegsvorbereitungen Südslawiens. Vor der Entscheidung. — Dr. Schacht wird einen Gegenvorschlag machen. Paris, 16. Avril. An der Dienstag nachmittag stattgefundenen Sitzung der Sachverständigen wurde die Aussprache über die deutsch« Zahlungsfähigkeit fortgesetzt. An seiner ausgedehnten, zum Teil wesentlich begründeten Antwort wies Dr. Schacht auf die er heblichen Bedenken und Gründe hin, die es Deutschland unmög- lich mochten, die Auffassung der Alliierten über die deutsche Lei stungsfähigkeit zu teilen. Auf eine Anregung der alliierten Sach verständigen hin erklärten sich die Deutschen bereit, innerhalb 24 Stunden, zu der auf Mittwoch nachmittag anberaumten Vollver sammlung eine wirtschaftliche Denkschrift, die mit Zahlen versehen fein soll, vorzulegen. Die Zahlen der deulfchen Denkschrift wer den «den Zahlen 'der Denkschrift der Alliierten entgegengesiellt wer den. Letztere entsprechen bekanntlich den Forderungen -er Ne gierungen der vier Hauptgläubigermächte, die sich die alliierten Sachverständigen demnach restlos zu eigen gemacht haben. Dt« deutschen Zahlen werden dagegen von den deutschen Sachverstän digen vollständig unabhängig ausgestellt werden. Sic dürften nur wenig von dem zu Beginn der Konserenz in Aussicht genommenen deutschen Angebot abweichen. Wirtschaftsverbundenheit ist not! Ast «s nicht zum Schaden unserer deutschen Volksgemeinschaft schicksalhaft, daß die warnenden Stimmen der Wirtschaft in -er