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Aus Stadt und Laud. Todesopfer des Sports. Bei dem Motorradrennen Budapest—Debreczin stießen vor dem Start in einer Borstadt von Budapest die Fahrer Dorman und Frankel mit voller Geschwindigkeit zusammen. Dorman war aus der Stelle tot, während Frankel auf dem Wege ins Krankenhaus starb. Der einzige weibliche Bewerber, Frau Lündsdorff, stürzte piermal von ihrer Maschine, erlitt jedoch zuerst nur leichtere Verletzungen. Beim fünften Sturz zog sie sich eine schwere Kopf verletzung zu, wollte aber das Hilfsauto nicht in An spruch nehmen, sondern fuhr auf ihrem Motorrad mit blutendem Kopf nach Debreczin, wo sie verbunden wurde. Nach einstllndiger Ruhepause setzte sie die Fahrt von Debreczin nach Budapest fort und stürzte dann vor Erschöpfung in der Ortschaft Pilis ohn mächtig von der Maschine. Tigerjagd in der Stadt. In Nässjö (Schweden) kam es zu einer wilden Tigerjagd. Aus dem Trans portzuge eines deutschen Zirkus entsprang eine Tigerin und lief in die Bahnhofshalle, wo unter den zahl reichen Reisenden eine Panik ausbrach. Der ganze Bahnhof wurde sofort abgesperrt. In dem Augen blick, als das Raubtier sich anschickte, auf eine« Wär ter loszuspringen, konnte es eingefangen werden. Erdbeben in Nordschweden. In der Provinz Norland in Schweden wurde ein heftiges Erdbeben verspürt, das jedoch nur vor kurzer Dauer war. Die Erschütterungen waren so stark, daß die Häuser schwank ten, die Scheiben klirrten und in den Wohnungen die Bilder von den Wänden sielen. In der Nähe von Pitca bildete sich ein tiefer Riß in der Erde. Da er sich über eine Landstraße zieht, mußte der Verkehr unterbrocheu werden. Neuer Australien—England - Flugversuch. Der jetzt glücklich gerettete Kapitän Kingsford, der auf seinem „Kreuz des Südens" bekanntlich mehrere Tage verschollen war, kündigt an, daß er sich trotz der furcht baren Erfahrungen nach der Rückkehr nach Sidney für einen neuen Flug nach England vorbereiten werde. Kingsford Smith erzählte dem Flieger, der ihm zu Hilfe kam, daß eine Notlandung wegen Versagens der Brennstoffzufuhr notwendig geworden sei. Die Lebens mittelvorräte seien bald erschöpft gewesen, und die vierköpfige Bemannung habe von Gras und Schellfisch leben müssen. Klugzeugzusammenstoß. Ueber dem Flugplatz der Fordwerke in Detroit stießen zwei Flugzeuge zu sammen. Der Präsident der Maryland-Flugzeugfabri ken, Kreider, wurde dabei getötet und Kapitän Bruce, der Führer eines Flugzeuges, so schwer verlöt, daß er bald nach seiner Einlieferung ins Krankenhaus starb. Die Opfer des Orkans in Arkansas. Nach den Be richten des Roten Kreuzes sind durch den Orkan im Staate Arkansas nach den bisherigen Feststellungen 57 Personen getötet und 242 verletzt worden, dar unter 131 schwer. 300 Häuser wurden zerstört. 1600 bis 1700 Personen sind obdachlos geworden. Da je doch aus abgelegeneren Gebieten noch keine Meldungen vorliegen, rechnet man mit einer weiteren Erhöhung dieser Ziffern. , Die „Berliner Festspiele" werden am 19. Mai (am Pfingstsonntag) mir einer Aufführung der „Meisterstnger von Nürnberg" eröffnet. Der Dirigent des Abends ist Generalmusikdirektor Erich Kleiber. * Wie die BesctzunIsbehvroe durch den Kommandeur der 47. Jnfantericbrigade mitteilen läßt, sind auf dem Pellinger Schießplatz rin noch sieden Tagen im April und an zwölf Tagen im Mai Schießübungen der Besatzungs truppen vorgesehen. Fabritbranv in Berlin. In Berlin brach in einer Fabrik in der Dieffcnbachstraße Feuer aus. Als die Wehr an der Brandstelle ankam, stand der Dach stuhl des Fabrikgebäudes und ein Fabrikraum in Hellen Flammen. Die Feuerwehr mußte aus mehreren Schlauchleitungen Wasser geben. Angeblich ist das Feuer durch Unvorsichtigkeit entstanden. Der Schaden soll durch Versicherung voll gedeckt sein. Eine Be triebsstörung ist nicht zu befürchten. Ein Kind fällt aus dem Zuge. Amtlich wird mit geteilt: Als am Montag nachmittag 2.18 Uhr ein Kindertransport von Hamburg nach Ostseebad Arendsee, der aus sechs Begleiterinnen und etwa 160 sieben- bis neunjährigen Knaben bestand und ans drei Wagen verteilt war, mit dem Zuge 83 auf dem Bahn hof Wismar ankam, wurde festgestellt, daß eines der Kinder fehlte. Nach einem eingehenden Verhör kamen einige Kinder damit heraus, daß der etwa acht Jahre alte Henry Meins aus Hamburg, während die Be gleiterin den Abort ausgesucht hatte, um Türverschluß gespielt hat und unterwegs aus dem Zuge gefallen war. Das Kind wurde als Leiche an der Strecke auf- gesunden. Aus Seenot gerettet. Das Vermessungsschiff „Me teor" sandte einem auf Lütjehürn gestrandeten Fischdampfer, der die Notflagge gesetzt hatte, zwei Rettungsboote zur Hilfeleistung. Bei Dunkelwerden strandeten auch diese beiden Boote in der schweren Brandung. Da dem Vermessungsschiff keine weiteren Hilfsmittel zur Verfügung standen, wurde die Kom mandantur Borkum um Hilfe gebeten. Der Festungs- kommandant von Borkum entsandte das Wachtboot U. Z. 32 zur Bergung der Boote und der Besatzung des gestrandeten Schiffes. Unter seiner Führung ge lang schließlich das schwierige Rettungswerk. Dampferunfall auf der Oder. An der Bober münduna bei Krossen fuhr der Dampfer „Richard" von der Ostdeutschen BinnenschifsahrtSgesellschaft, der vier Kähne im Anhang Katte, auf eine überschwemmte Buhne auf. Dabei wurde der Boden des Dampfers aufgertssen, so daß er sofort zu sinken begann. Nur dem raschen Eingreifen der Krossener Feuerwehr, die ihre beiden Motorspritzen auf Motorboote gesetzt hatte, ist es zu danken, daß es gelang, den Dampfer zu retten. Bet den Htlfsarbeiten wurde ein Hetzer schwer verletzt. «1» Verbrecher feftgenommen. In Könias- l--wurde etn langgesuchter Spitzbube namens No wak fcstg enommen. Nowak hatte Jahre lang in Pom mern, Mecklenburg, Thüringen und im Rheinland hauptsächlich von (Geistlichen und Küstern Geldbeträge erschwindelt und aestohlen und auch in Königsberg ver flicht, von stürm BaPtistenPreLtgH Geld M «rläügen. Man sand bei ihm 29 SMssel Tür die vKschtedensten Sicherheitsschlösser und zwei Dietriche. Großfeuer i« Notterd««. In Rotterdam brach in der großen Reisschälerei van Schaardenbuvg u. Ly. wahrscheinlich durch elektrischen Kurzschluß ein großer Brand aus, der sich mit rasender Geschwindigkeit aus den ganzen Fabrtkkomplex ausdehnte. Die Feuerwehr, die das Feuer mit 32 Spritzen von der Straßen- und Wasserseite her bekämpfte, konnte kaum das Büro gebäude, aus dem in aller Eile das Archiv geborgen wurde, retten. Das Fabrikgebäude und zwei große Lagerhäuser sind vollkommen abgebrannt. Der Schaden ist durch Versicherung gedeckt, die Versicherungssumme beträgt eine halbe Million Gulden. Ein Stück Romantik zn Grabe getragen. Die Pferdebahn in Kowno, die „Konka", die wohl eine der letzten in einer europäischen Hauptstadt sein dürste, hat ihren Betrieb eingestellt. Die Außerbetriebsetzung erfolgte in feierlicher Weise. Sämtliche Wagen wurden in einer laugen Reihe durch die Stadt gefahren, um ringt von einer nach Tausenden zählenden Menschen menge, die in Hochrufe auf die „Konka" ausbrach. Auf dem vordersten Wagen hatte eine Musikkapelle Aufstellung genommen, die Trauerweisen ertönen ließ. Der Wagen, den die Kownoer Studenten kürzlich als Protest umgestürzt hatten, war von diesen besetzt. An dem Wagen befanden sich Aufschriften des Inhalts: „36 Jahre, 10 Monate und 21 Tage haben wir der Oeffentlichkeit treu gedient, matt und müde gehen wir jetzt zur Ruhe." Die Vorbereitungen zur Geburtstagsfeier RomS. Die Vorbereitungen für die Feier des 21. April, des Geburtstages Roms und des Festes der Arbeit, an dem gleichzeitig die faschistische Aushebung, das heißt, der Nebergang von etwa 80 000 Jungmannen in die Mi liz stattfindet, sind in ganz Italien in vollem Gange. Die zuständigen Stellen haben bereits Vorschriften er lassen, wie die Feier stattzufinden hat, und die Presse bereitet die Bevölkerung auf die Bedeutung dieses Tages vor. Wie alljährlich, so wird auch jetzt an die sem Tage eine große Zahl von neuen Unternehmungen, Gebäuden usw. eröffnet ob"" eingeweiht werden. Liebesdrama in der Irrenanstalt. In der Irren anstalt Irsee bei Kaufbeuren (Schwaben) Hai sich ein blutiges Liebesdrama abgespielt. Die ,33jährige ledige Wirtschaftsführerin Maria Schegg schoß den 36- jährigeu ledigen Arzt Dr. Wilhelm Kutter durch einen Schuß ins Herz nieder. Der Arzt war vertretungs weise seit Jahren in der Anstalt tätig, und die beiden kannten sich schon seit längerer Zeit. Obwohl ein Ver hältnis nicht bestand, scheint sich die Schegg in den Kopf gesetzt zu haben, den Arzt heiraten zu wollen. Nachmittags hatte sie eine mehrstündige Unterredung mit ihm. Bald darauf ereignete sich die Tat. Herbei geeilte Anstaltsbeamte ergriffen die Mörderin sofort und nahmen ihr die Waffe ab. Durch Polizeibeamte wurde sie sodann ins Gefängnis nach Kaufbeuren ge bracht. Der ermordete Arzt stammt aus Memmingen. „Betriebsanwalt Winter" hält keine Ruhe. Jp München war vom „Betriebsanwalt" Winter, der durch seine Aufwertungsversammlungen bekannt und wegen Betruges vor einigen Monaten zu einem Jahr und drei Monaten Gefängnis verurteilt worden ist, eine Versammlung einberufen worden. Diese Versamm lung ist von der Polizeidirektion verboten worden, „da sie in gleicher Weise wie die früheren Veranstaltungen dazu dienen sollt-', die gutgläubigen Anhänger Win ters finanziell zu schädigen." Ein Motorboot verschollen. Die britischen Luft- strcitkräfte in Palästina stellen zusammen mit Mo torbooten im Toten Meer Nachforschungen nach einem mit zwölf Personen besetzten Boot an, das von einer Ausfahrt am vergangenen Sonnabend bisher noch nicht zurückgekehrt ist. Unter den 12 Insassen des Bootes befindet sich auch der Sohn des früheren britischen Oberkommissars in Palästina und gegenwärtigen Lei ters der liberalen Parteiorganisation, Sir Herbert Samuel. Kleine Nachrichten. * Die Berliner Funk-Stunde A. G. teilt mit: Der Direktor der Funk-Stunde, Dr. Carl Hagemann, ist von seinem Posten zürttckgetreten. * Der vom Tarifamt Norden in der Lohnbewegung der Bauarbeiter von Groß-Hamburg und Schleswig-Holstein gefällte Schiedsspruch ist von beiden Seiten abgelchnt wor den, wodurch die Lage im Baugewerbe ziemlich kritisch ge worden ist. * In Rußig (Tschechoslowakei) ist Heinrich Schicht, der älteste Mitbegründer und Verwattungsrat der Georg Schicht Aktiengesellschaft, einer der bekanntesten und erfolgreichsten Großindustriellen im Gebiete der alten Monarchie, im 73. Lebensjahre verschieden. * In Lemberg ist der Nestor der hohen polnischen Geistlichkeit, Erzbischof Karl Hryniewicki, im Alter von 88 Jahren gestorben. * Zwischen Condat und Terrasson in Frankreich riß ein gennschier Personen- und Güterzug uninittelbar hinter dem letzten Personenwagen auseinander. Die Güterwagen sprangen aus dem Gleist Ter Materialschaden ist sehr groß. * Die auf der Suche nach dem inzwischen aufgefunde- ncn „Kreuz des Südens" verschollenen Flieger Anderson und Hitchcock konnten bisher trotz sehr umfangreicher Nachfor schungen nicht ansgefunden werden. Die Flieger sind nun bereits acht Tage verschollen. * In Bologna wurden wieder leichte Erdstöße verspürt. Von Panik ergriffen, flüchtete die Bevölkerung ins Freie. Rundfunk-Nachrichten. X Tie neue» deutschen Rundfunkwellen. Amtlich wird mitgeteilt: In der Kommission für Wellenverteilung aus der Prager Funkkonferenz kam eine Einigung darüber zu stande, daß der Frequenzabftand für alle Sender unter 550 Meter Wellenlänge auf 9 Kilohertz festgesetzt wird. Die Zahl der deutschen Einzelwellen bleibt unverändert. Deutschland erhält nach dem neuen Wellenverteilungsplau von Prag die Wellen 53S, 473, 418, 390, 372, 360, 325. 276, 259, 253, 239 und 227 Meter. Für den Deutschland sender ist die Welle 1635 Meter vorgesehen. Der Prager Wellenplan soll am 30. Juni in Kraft treten. Wesentlich für diese europäische Wellenreaelung ist der Umstand, daß auch die bisher außerhalb des Brüsseler Planes arbeitende» Länder (z. B. Frankreich) in dem neuen Plan unterge bracht sind. Frühling in Sachsens Gebirgen. Die Naturfreu-e geht nun stchtbarlich Lurch bi« Lande. Sie ruft uns zu Baum und Strauch, riesel« uns entgegen aus -er vom Eise befreiten Welle, si, lacht uns ferner an aus Blume un- Halm, sie zieh« mit dem warmen Sonnenstrahl ins Hetz und jubeli uus entgegen im neu erwachten Lied der Vöael. Der geheimnisvolle Zauber, die Wunderkraft der neu erwachten Natur wir- immer seine tiefe Wirkung behalten. Nach diesem ungewöhnlich langen und harten Winter treibt etn unwiderstehlicher Drang viele Men schen am Wochenende hinaus, um wenigstens auj Stunden ihr Herz dem Balsam allheilender Natur zu öffnen, denn Sie meisten sind ja beruflich in Bureaus, Werkstätten ober Fabriken wochentags festgehalten. Die Zett -es Wanderns hat begon nen, und -er einzelne sucht sich passende Wan-er- oder Ausflugsziele heraus, die er möglichst schnell erreichen kann. Infolge seiner günstigen geographi- fchen Lage un- klimatischen Verhältnisse bat das Elbsandsteingebirge oder die Sächsischs Schweiz zu beiden Seiten des Elbstromes den Vorrang im Ausflugs-- und Touristenverkehr. Eine Besuchs- Möglichkeit -er belebtesten Ausflugsorte (Bastei, Winterberge, Kuh st all,E-mungsklamm, Previschtor usw.) von Dresden aus ist nicht schwierig, un- da das Elbtal in -er Vegetation den anderen Landestetlen weit vorauseilt, wird der Be sucher von den Reizen der Landschaft doppelt entzückt sein. Der rege Osterverkehr hat dies bereits -argetan. Dem Naturfreund wird ferner das Erzgebirge eine Fülle landwirtschaftlicher Reize bieten und Ent zücken bereiten immer wieder. An Ausflugs- und Wanderzielen herrscht kein Mangel. Massig und wuch tig ragt z. B. die Wartburg unseres Sachsenlandes, hie Augustusburg, mit ihren vier Ecktürmen in das Land. Doch auch das Flöha- und Zschopau- tal und weiter westlich das Mulde- uuü Schwarzwassertal mit den romantischen Bur gen und Schlössern inmitten herrlicher Wälder bieten lohnende Ausflugsziele. Die höchsten Berge Sachsens, der Fichtelberg, Aucrsbrrg, Pöhlberg, der Bärenstein und andere sind hinreichend be kannt, -och wird der Naturfreund sie immer wieder aufsuchen. Gern besucht wird auch das Lausitzer Ge birge, das sich «n »em schmalen Stück sächsischer Grenze südöstlich Zittau hinzicht, mit dem sagen umwobenen Oybin. Es ist ein echtes Grenzgebirge, denn die Neichsgrcnze läuft über seine höchsten Er gebungen (Lauscha 792 Meter) und den Hochwald. Im Süden des V o g t l a n d c s liegt weiter östlich das Elstergebirge als Fortsetzung des Erz gebirges mit seinem Weltbade Elster und dem unweit gelegenen Bad Bramba ch. Richt weit da von befinden sich dann als lohnende Ausflugsziele die höchsten und gewaltigsten Eisenbahnbrückcn des Lan des, die Gvltzschtal - und die Elstertalb r ü ck e. Das Elstergebirge mit seinen herrlichen Talwanderun gen liegt sür den Ausflugsverkehr günstig, da die Haupteisenbahnlinicn, die ans Süden nach Norden oder umgekehrt nach Sachsen führen, durch das Vogt land neben. Wenn auch die Verkchrsverwaltungen dem Sonn- « iagsausflugsverkchr Rechnung tragen, bleiben doch uoch Wünsche offen, deren Erfüllung in ihrem eigenen Interesse liegt. Dies gilt namentlich in bezuy auf die Sonntagsrückfahrkarten ans der Reichseisen- bahn. Während man auf den großen Bahnhöfen dem Publikum sehr weit entgegenkommt und eine recht unsehnliche Zahl von Ausflugsorten mit Sonntags rückfahrkarten präsentiert, kann man auf mittleren und kleineren Stationen in dieser Hinsicht große Zurückhaltung beobachten. Schon jetzt zieht LerKraft- wagenverkehr infolge seiner Beweglichkeit einen großen Teil des Sonntagsausflugsverkehrs an sich. Das sollte doch die Eisenbahnverwaltung veranlassen, ulle Möglichkeiten einer Verkehrssteigerung zu erfas sen. Zu begrüßen ist wenigstens, daß vom 15. Mai ab versuchsweise die Schnellzüge in eingeschränkter Weise ;nr Benutzung mit Sonntagsrückfahrkarten frei gegeben werden. —r. Lonnenstrahl und Arbeit. Soeben spielt so ein neckischer, lange vermißter Sonnenstrahl mit dem weißen Papier, das tinten- durstig auf die Schreibfeder wartet. Dieser Sonnenstrahl, ist er auch noch so zaghaft, macht doch Laune, verscheucht den Mißmut, läßt Hoff nung wachsen, die in den Vorfrühlingstagen keimte. Man weiß wieder, daß es doch vorwärts, aus wärts geht. Sind die Tage mitunter, und sogar mer- stens auch noch so häßlich, länger sind sie und ohne Frost. Das erhebt, fordert auf zum festen Zufassen. Aus der Aufforderung ist Tat geworden, di« Segen bringt. Die im Außenberuf tätigen Mit- Menschen haben vermehrte Arbeitsmöglichkett bekom men, die freudig genutzt wird. Darum die erfreuliche, stetige Verminderung der Zahl der Arbeitslosen in letzter Zeit. Die Landwirtschaft, die in diesem hart- näckigen, - langen Winter zur Untätigkeit verdamm« war, braucht viele fleißige Hände, die manches nach- holen müssen, wenn der Herbst reiche Ernte und gut« Frucht bringen soll. Ueberall belebt sich die Bautätigkeit, weil di« Witterung sie jetzt endlich gestattet. Arbeit und Brot bringt also auch dieser Frühling, der bisher so häß lich war. Spielt darum neckisch der Sonnenstrahl wie ein Kobold mit dem Papier? Will er den Grießgram aus Zimmern und Werkstätten, aus Feld und Flur ver jagen und die Menschen lachen machen? Das ist'Sl Darum grüßen wir ihn, darum spielen wir mit ihm, möchten ihn Haschen und bei uns behalten, denn ei bedeutet den Anfang besserer Tage, die wir so not wendig brauchen. Bald sind sie da, und Sonne lacht mit frohen Menschenkindern. 5. D.